Seite 33 von 55

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 6. März 2016 20:04
von FreddyKruemel2
Revoked hat geschrieben:FreddyKruemel2 hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:
Diese zwei unterschiedlichen Kategorien (die es nicht gibt) trifft man damit gar nicht.


Manchmal merkt man das eben erst, wenn man es bildlich vor sich hat
Danke Revoked, dass du mir die Augen geöffnet hast

Dabei bin ich befuerworter deiner These. Die ich nicht als wiederlegt erachte, wenn man ausreichend generalisiert.
Ich bin mir auch immer noch nicht ganz sicher, wie es sich denn eigentlich verhält. Ich habe mal nachgedacht und denke, dass wie du geschrieben hast diese Generalisierung die These tatsächlich nicht widerlegt.
Entscheidend ist ja immer noch die Inszenierung, und diese und auch die Wirkung, die sie auf einen hat ist von Person zu Person unterschiedlich. Für manche mag deshalb zum Beispiel auch DN bodenständiger und realistischer sein, für manche aber dann auch eher in die Richtung Weltzerstörung etc. gehen.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 8. März 2016 14:10
von Nico
FreddyKruemel2 hat geschrieben:Na gut, es muss ja nicht gerade in der Oper sein, die hat aber natürlich ein hervorragendes Set geliefert.
Schlimm genug, dass die in der Oper reden... :evil:

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 15:28
von dernamenlose
Der Spion der mich liebte:

Obwohl „Der Spion der mich liebte“ einer meiner ersten Bonds war (einer der ersten sieben Filme), habe ich ihn lange nicht besessen. Nach über zwei Jahren nach meiner Erstsichtung habe ich ihn mir nun gekauft und erneut angeschaut.

Die PTS hat mich positiv überrascht. Ich hatte sie als ordentlich in Erinnerung, aber nie als wirklich gut. Und obwohl es auf jeden Fall einige bessere gibt, hat sie mich diesmal gut unterhalten, was insbesondere auch an der Musikuntermalung lag, auf die ich später noch zu sprechen kommen werde. Die nachfolgende Titelsequenz mit dem schönen „Nobody does it better“, gehört sicherlich zu Binders besseren Arbeiten, auch wenn das nicht all zuviel heißen muss. Neben den üblichen wiederkehrenden Elementen gibt es diesmal auch ein, zwei nette Einfälle, wie die marschierenden russischen Soldatinnen, die bei Berührung durch Bond ohnmächtig umfallen, die mich zum schmunzeln gebracht haben.

Auch mit Beginn des Hauptteils macht der Film positiv weiter und besser, als in meiner Erinnerung. Die ersten Szenen auf Atlantis mit Stromberg waren düsterer und kälter, als ich erwartet hatte. Was in der Situation super funktioniert und eine der besten Szenen des Films liefert wird später aber etwas zum Problem, weil es TSWLM dadurch schwer fällt, einen einheitlichen Ton zu finden. Auf alle Fälle aber eine gelungene Einführung von Stromberg, die einen schon mal zum Schlucken bringt. Ungewöhnlich heftig für einen Bondfilm, und mit einem (für Bond) unkonventionellen aber absolut passenden klassischen Stück untermalt, hinterlässt die Szene einen bleibenden Eindruck.

Leider war es das auch schon fast mit dem wirklich positiven. Denn mit der Ankunft in Ägypten sinkt schlagartig das bis dahin doch recht hohe Niveau. Wir bekommen den vielleicht am schlechtesten choreographierten Kampf der Bondgeschichte zu sehen (Bond vs. Sandor), der streckenweise einfach nur mies aussieht. Wenn Sandor mit ausgebreiteten Armen darauf wartet, dass er von Bond eine reingehauen bekommt, will man (oder zumindest ich) am liebsten den Kopf weg drehen.
Die vielgelobte Sequenz bei den Pyramiden danach konnte mich ebenfalls nicht begeistern. Auch wenn die Location durchaus bondwürdig ist und das farbige Licht durchaus seinen Reiz haben könnte, sieht man letztendlich viel zu wenig von den Örtlichkeiten.
Das Verhalten der Protagonisten macht das ganze nicht besser. Fekkesh, der inmitten vieler Menschen und neben einer sicher bewaffneten Agentin wohl kaum in Gefahr ist, macht das dümmste was man auch nur machen kann, isoliert sich selbst und versucht sich an einem Ort zu verbarrikadieren, der keinerlei Schutz bietet. Der Beißer verschlimmert die Situation durch das absolut lächerliche Zerbeißen des Schlosses, und den „Vampirbiss“ danach, welcher einfach nicht in einen Bondfilm passt, auch wenn er immerhin den einzig halbwegs realistischen Gebrauch des Stahlgebisses in TSWLM zeigt. Nee, das war gar nix.

Die folgenden Szenen im Club sind wieder ganz ansprechend, insbesondere das Hin und Her zwischen Bond und TrippleX sind doch sehr interessant und machen Spass, hier zeigt sich, dass die Figur der Anya Amasova zumindest auf dem Papier sehr viel Potenzial bietet und sich von den meisten anderen Bondgirls abhebt. Leider sagt mir Barbara Bach nicht wirklich zu, schauspielerisch ist ihre Leistung zwar durchaus ansehnlich, wenn auch nicht überragend, optisch gefällt sie mir aber bis auf ihre letzte Szene nicht wirklich.
Den abschließenden Gag, als Bond das „Außer Betrieb“-Schild auf den Clubbesitzer legt, finde ich mehr als morbide und unpassend, handelt es sich bei diesem doch nicht um einen Henchman oder einen Bösewicht, sondern um eine „neutrale“ Person.
Auch die folgenden Szenen in der Wüste gefallen mir nicht wirklich. Insbesondere die Szene im Auto, am Ende ist an Albernheit nicht mehr zu überbieten. Hier verhält sich wirklich jede der handelnden Personen so dumm wie es nur geht. Bond albert herum, und mehr dumme als lustige Sprüche zum besten, seine extreme Gelassenheit ist hier völlig übertrieben, TrippleX verliert dagegen fast die Nerven, und der Beißer (wieder völlig übertrieben dargestellt) zerlegt erstmal das ganze Auto, anstatt einfach die Tür zu öffnen, oder durchs Dach, das er ja als erstes entfernt, nach den beiden zu greifen. Die Szene hat mir noch nie gefallen und sie war eher noch schlimmer als in meiner Erinnerung.
Auch das ausgelagerte MI6 Büro in einem alten ägyptischen Kulturgut gefällt mir nicht. Leider kam man bei Moore ja des Öfteren auf ähnliche Ideen, siehe TMWTGG, MR und OP. Leider nicht wirklich glaubhaft. Qs Erfindungen dort passen sich dem Niveau des Films an und sind teilweise völlig bescheuert und zu nichts zu gebrachen (Tablett), immerhin kommt eine davon später noch zum Einsatz.

Kommen wir zur Fahrt im Zug, bzw. im Speziellen zum Kampf zwischen Bond und dem Beißer. Vielleicht hat meine SPECTRE-Sichtung vorige Woche den Eindruck noch verstärkt, aber auch hier wird ziemlich viel Potential liegen gelassen. Das Moore nicht gerade der körperlich stärkste Bonddarsteller war, sollte bekannt sein, doch er hatte (beispielsweise in TMWTGG) durchaus auch ein paar wirklich überzeugende Kämpfe. Hier hingegen wird lediglich die Überlegenheit des Beißers demonstriert, der Kampf noch dazu mit einem völlig unnötigen Biss ins Holz unterbrochen, nur um ein weiteres Mal zu zeigen, was dieses Gebiss denn kann. Allerdings völlig ohne Mehrwert für die Szene, geschweige denn den Kampf selbst. Die Idee wie Bond das Duell dann für sich entscheidet ist allerdings gelungen, sodass die Szene wenigstens ein halbwegs versöhnliches Ende findet.
Wie man so einen Kampf richtig inszeniert, hat uns SPECTRE eindrucksvoll gezeigt.

Korsika hat mir dann insgesamt wieder besser gefallen, leider aber auch nichts wirklich begeistert. Die unnötigen Frotzeleien und Demütigungen Bonds gegenüber Anya verstehe ich allerdings nicht und machen ihn auch nicht wirklich sympathisch („Falle ihr bitte nicht auf die Nerven Schatz“). Sein Flirt mit Naomi gehört natürlich zur Rolle dazu, aber das war hochgradig unnötig. Apropos Naomi: Ein weiterer Charakter der mir gefällt, das ist wohl eine der Stärken von TSWLM, die Charaktere sind oftmals gut ausgearbeitet und interessant. Da stimmt dann auch öfter mal die Inszenierung (wie in der eingangs erwähnten Szene mit Stromberg), wohingegen die Action unter Gilberts Inszenierungsstil sehr zu leiden hat. Die Verfolgung nach dem Besuch auf Atlantis wirkt zerstückelt, nie in einem Guss. Teilweise auch sehr gewollt, wie der Lastwagen, der mitten auf der Straße fährt, anstatt auf seiner Spur (ist das dort so üblich?). Am meisten gestört hat mich aber wie gesagt, das zerstückelte. Den Übergang vom Verfolger „Motorrad“ zum Verfolger „Auto“, hat man noch gut hinbekommen, doch dann kommt das Auto von der Straße ab, und die ganze Szene wird ausgebremst, das Tempo kommt am Nullpunkt an, nur um ein weiteres Mal die Unbesiegbarkeit des Beißers zu zeigen. Und plötzlich merkt Gilbert dann, dass die Action ja noch gar nicht vorbei ist, und schickt noch den Hubschrauber. Das ist keine schöne Inszenierung.
Das U-Boot-Auto ist dann eine nette Idee, die mir grundsätzlich gut gefällt. Leider passt Barbara Bachs Schauspiel an dieser Stelle gar nicht. Erst schaut sie Bond zehnmal erschrocken an und hat Angst, und plötzlich kennt sie die Konstruktionspläne und weiß selbst was das Auto alles kann. Naja...

Zum Finale: Hier frage ich mich: Warum hat das Schiff das dritte U-Boot eigentlich „gefressen“? Doch nur, damit Bond ins Schiff reinkommt und am Ende eine Möglichkeit hat von eben diesem zu fliehen. Eine Verwendung hatte Stromberg ja nicht dafür. Oder hab ich irgendwas übersehen? Die finale Massenschlacht gefiel mir besser als erwartet, bzw. besser als in Erinnerung. Nichts großartiges, aber doch ein Showdown, der mich zu unterhalten wusste. Bei der Entfernung des Atomsprengkopfes kam dann sogar mal kurz Spannung auf und Moores Oneliner (alles tut man mal zum ersten Mal) sitzt.

Mit dem Umprogrammieren der Raketen beginnt dann wieder ein Part der mir nicht zusagt. Aus verschiedenen Gründen: Erstens lässt die Inszenierung wieder zu wünschen übrig. Man versucht konstant die Spannung zu halten, als die Raketen gestartet sind. Nur ist nach spätestens zwei Dritteln ihrer Flugbahn sonnenklar, wo sie landen werden. Dennoch starren alle gebannt auf die Karte. Zweitens: Mir gefällt diese „Lösung“ des Problems überhaupt nicht. Bond hat zwar viele Millionen Menschenleben gerettet, aber vielleicht auch einige unschuldige mit in den Tod gerissen. Denn vergessen wir nicht. Er hat nicht einfach zwei U-Boote explodieren lassen. Er hat zwei Atombomben detonieren lassen. Und über den Ozean fahren bisweilen auch mal ein paar Schiffe.

Das angehängte kleine Finale bietet dann noch einmal gutes wie schlechtes. Das gute zuerst: Strombergs Tod ist absolut passend zu seiner Figur (auch wenn Bond davor von der Waffe unterm Tisch hätte getroffen werden müssen). Der größenwahnsinnige Stromberg verendet mitten in seinem luxuriösen Mahl an seiner gigantischen Tafel.
Das schlechte kommt danach. Was muss Bond doch für ein miserabler Schütze sein, wenn er beim Beißer die einzigen fünf geschützten Quadratzentimeter des ganzen Körpers trifft ;) Da erwarte ich etwas mehr von Bond (Sein Magazin hätte übrigens noch eine Kugel enthalten müssen, aber das nur am Rande, das stört natürlich nicht).
Die letzten fünf Minuten wissen dann immerhin zu überzeugen, die Idee, mit dem Elektromagneten ist kreativ, und in der Rettungskapsel überzeugt Barbara Bach endlich auch optisch mal (Ja, Don RedHorse, ich hab auch gesehen, dass sie nass ist :D )
Der Abschlussgag überzeugt, auch wenn er sehr konventionell ist und so hat es TSWLM durch seine letzten Minuten geschafft, mich doch positiver aus dem Film zu entlassen, wie er es verdient hätte.

Zusammenfassend kann man sagen, dass mich der Film zwar streckenweise gut unterhalten, aber doch häufig auch geärgert hat. Minuspunkte gibt’s für die die oftmals schwache Regie, den Beißer und teilweise für den Humor. Überzeugt hat mich dagegen großenteils der Soundtrack, der mich hin und wieder an den aus FYEO erinnert hat, und die Ausarbeitung einiger Figuren, auch wenn es nur Curt Jürgens dann geschafft hat, seine Figur auch großartig darzustellen, sodass es mich begeistern konnte. Letztenendes kommt TSWLM also sogar schlechter weg, als er bisher bei mir im Kurs stand. Mit einer Nacht Abstand würde ich zwar sogar fast noch einen halben Punkt nach unten gehen, doch ich will mich an mein Gefühl von gestern Abend halten. Also vergebe ich:

6,5/10 Punkte

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 15:39
von Casino Hille
dernamenlose hat geschrieben:Er hat nicht einfach zwei U-Boote explodieren lassen. Er hat zwei Atombomben detonieren lassen. Und über den Ozean fahren bisweilen auch mal ein paar Schiffe.
Herrlich. Herzlichen Glückwunsch, du hast meinen Tag um einen echten Lacher bereichert. :)

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 15:41
von dernamenlose
Danke, gern geschehen.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 15:45
von Casino Hille
Gernot, die Umfrageoption ist übrigens beschädigt. Hier führt gar nicht die 10/10. Bitte darum, dass umgehend zu korrigieren.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 15:52
von Thunderball1965
Gar nicht wahr...

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 15:57
von Henrik
Dann werde ich mich mal zu ein Paar Punkten äußern. Am besten gleich zu Anfang: Ich kann dir so gut wie gar nicht zustimmen.
dernamenlose hat geschrieben:Die unnötigen Frotzeleien und Demütigungen Bonds gegenüber Anya verstehe ich allerdings nicht und machen ihn auch nicht wirklich sympathisch („Falle ihr bitte nicht auf die Nerven Schatz“).
Im Grunde hilft das doch nur, dass Bond und Amasova nicht aus ihrer Rolle fallen. Es muss logischerweise so wirken, als ob Bond tatsächlich Mr Sterling/Meeresbiologe ist. Dass das nicht ganz geklappt hat ist für die Szene nicht relevant.
dernamenlose hat geschrieben: Leider passt Barbara Bachs Schauspiel an dieser Stelle gar nicht. Erst schaut sie Bond zehnmal erschrocken an und hat Angst, und plötzlich kennt sie die Konstruktionspläne und weiß selbst was das Auto alles kann. Naja...
Für mich macht das durchaus Sinn. Zwar arbeiten MI6 und KGB hier zusammen, aber wie auch in einer anderen Szene angedeutet, dürfen 007 und Triple X sich auch nicht gegenseitig über alle Einsätze austauschen. Dass Triple X sich dann doch outet ist ganz witzig, war aber wohl nicht ihr Plan.
dernamenlose hat geschrieben:Zum Finale: Hier frage ich mich: Warum hat das Schiff das dritte U-Boot eigentlich „gefressen“? Doch nur, damit Bond ins Schiff reinkommt und am Ende eine Möglichkeit hat von eben diesem zu fliehen. Eine Verwendung hatte Stromberg ja nicht dafür.
Hier sehe ich zwei logische Erklärungen:
1. Es wäre gut möglich, dass das U-Boot die Liparus versenkt hätte. Also hat Stromberg das einzig sinnvolle gemacht und das U-Boot eingefangen.
2. Zusätzlich ergab sich für Stromberg nun auch die Möglichkeit an den Besitz weiterer Atomraketen zu kommen, was ich angesichts seiner größenwahnsinnigen Pläne nicht als sinnlos bezeichnen würde.
dernamenlose hat geschrieben:Bond hat zwar viele Millionen Menschenleben gerettet, aber vielleicht auch einige unschuldige mit in den Tod gerissen. Denn vergessen wir nicht. Er hat nicht einfach zwei U-Boote explodieren lassen. Er hat zwei Atombomben detonieren lassen. Und über den Ozean fahren bisweilen auch mal ein paar Schiffe.
Im Prinzip ist es ja gar nicht schän wenn Unschuldige mit in den Tod gerissen werden. Dennoch betrachte ich es als deutlich weniger schlimm dass die U-Boot-Besatzungen umkamen, die auch nicht unbedingt eine weisse Weste haben, als wenn die Bevölkerung von New York und Moskau und im Endeffekt große Teile der Weltbevölkerung ausgerottet werden.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 15:59
von Casino Hille
dernamenlose hat geschrieben: Die unnötigen Frotzeleien und Demütigungen Bonds gegenüber Anya verstehe ich allerdings nicht
Achherrje... er ärgert sie, er neckt sie ein wenig, aber nie böswillig, sondern immer mit Witz und Charme. Das IST Bond!

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 16:01
von dernamenlose
Henrik hat geschrieben:Im Grunde hilft das doch nur, dass Bond und Amasova nicht aus ihrer Rolle fallen. Es muss logischerweise so wirken, als ob Bond tatsächlich Mr Sterling/Meeresbiologe ist. Dass das nicht ganz geklappt hat ist für die Szene nicht relevant.
In wiefern trägt es dazu bei, die Tarnung aufrecht zu erhalten, wenn er sie quasi demütigt? Sehe darin nicht den geringsten Nutzen. Sonst würde ich das vollkommen verstehen.

PS: Nach dem dritten Zitat scheint ein Textblock zu fehlen.
Casino Hille hat geschrieben:Achherrje... er ärgert sie, er neckt sie ein wenig, aber nie böswillig, sondern immer mit Witz und Charme. Das IST Bond!
Tja, so lange es tatsächlich nicht böswillig ist, vollkommene Zustaimmung. Es gibt ja auch durchaus ein paar gelungene Neckereien in TSWLM. Diese gehört definitiv nicht dazu.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 16:15
von Henrik
dernamenlose hat geschrieben:
Henrik hat geschrieben:Im Grunde hilft das doch nur, dass Bond und Amasova nicht aus ihrer Rolle fallen. Es muss logischerweise so wirken, als ob Bond tatsächlich Mr Sterling/Meeresbiologe ist. Dass das nicht ganz geklappt hat ist für die Szene nicht relevant.
In wiefern trägt es dazu bei, die Tarnung aufrecht zu erhalten, wenn er sie quasi demütigt? Sehe darin nicht den geringsten Nutzen. Sonst würde ich das vollkommen verstehen.
Zwar arbeiten Bond und Triple X (also auch KGB und MI6) zusammen, aber es kommt im Film auch manchmal vor, dass Bond Triple X bestimmte Informationen vorenthält, da die Zusammenarbeit auch nicht ewig andauern wird. Das werden sicherlich alle Beteiligten gewusst haben.

Mr Sterling ist in der Szene die wichtigere Person. Nun gehe ich mal davon aus, dass Bond ein Interesse daran hatte, Triple X bei dem Gespräch mit Stromberg nicht dabei zu haben, damit er ihn bestimmte Informationen aus dem Gespräch aus den genannten Gründen vorenthalten kann/könnte.

Diese "Demütigung" soll dann wohl noch einmal unterstreichen, dass das vermittelte Bild korrekt ist. Immerhin hat das auch dabei geholfen, Triple X aus einigen Gesprächen herauszuhalten.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 16:23
von dernamenlose
Fast. Das was du schreibst erklärt lediglich seine Bitte an Naomi, Anya herumzuführen, während er bei Stromberg ist. Das ist zwar nicht sehr nett von ihm aber durch die Gründe die du beschreibst vollkommen zu rechtfertigen. Kam für mich auch im Film sofort so rüber.
Es erklärt aber nicht, warum Bond dann noch sagen muss: "Ach Schatz, fall ihr bitte nicht auf die Nerven." Das gefährdet für mich die Tarnung eher. Welcher Ehemann würde in aller öffentlichkeit so mit seiner Frau reden???

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 16:25
von Casino Hille
Herrje... noch mal, das sind die 70er und er neckt sie hier. Die Art, wie Moore das spielt und Anja darauf reagiert, das ist köstlich.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 16:33
von dernamenlose
Wenn du meinst, dass das köstlich ist, bitte. Ich finds halt nicht köstlich. Und ich würde es auch nicht damit rechtfertigen, dass es halt die 70er sind. Wobei die 70er bei Filmen eh das für mich uninteressanteste Jahrzehnt überhaupt sind.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 22. März 2016 16:42
von Casino Hille
Ist doch egal, man sieht doch an Bond und Anyas Reaktionen/Arten, dass der Satz nicht böswillig gemeint ist und sie es auch nicht so auffasst. Wenn du da nicht drüber lachen kannst, kannst du nicht darüber lachen, aber da eine Boswilligkeit hinein zu interpretieren geht komplett an der Szene selbst vorbei bzw. ignoriert das gesamte drumherum. Man kann an dem Satz ganz andere Dinge durchaus schlüssig kritisieren, aber da anzusetzen, trifft die Szene überhaupt nicht.

Und die 70er das uninteressanteste Filmjahrzehnt? Das ist jetzt aber sehr gewagt. Und das nicht, weil einige allseits anerkannte Meisterwerke wie The Godfather, Apocalpyse Now oder Dirty Harry aus der Zeit stammen. Wohl eher sind die 40er das Jahrzehnt, dass die meisten Gurken mit sich brachte, dann kämen höchstwahrscheinlich die 90er. Übrigens war mein Satz auch überhaupt keine Rechtfertigung, wäre ja noch schöner.