Re: Daniel Craigs Nachfolger

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vodkamartini hat geschrieben: 14. April 2023 10:58 Aber, bei aller ihrer Formelhaftigkeit müssen sie zumindest halbwegs stringent und plausibel zum Ziel führen. Und genau daran ist NTTD gescheitert, mit dem völlig unglaubwürdigen Märtyrertod, motiviert durch eine längst verlassene Freundin und ein 4 Minuten gekanntes Kind.
… und eine Top-Agentin, die den Zivilisten die Welt retten lässt und selbst das Weite sucht, sobald sie kann. :wink:

Ja, stimmt alles, aber solche extremen Dummheiten haben andere Bonds auch. In NTTD fällt es für manche von uns nur mehr ins Gewicht, weil gerade die Craig-Bonds mehr wollen als es frühere Bonds vorhatten, weil sie sich höhere Ziele stecken, und dadurch solche konstruierten Momente viel drastischer rausfallen. Verfilm mal das Skript von TSWLM mit der Schwere und Ernsthaftigkeit von NTTD und der ganze Film fällt auf die Nase.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Hä? Wie oben schon geschrieben, auch ein Actionfilm mit eigentlich irrsinniger Story kann ein gutes Drehbuch haben. Und selbstverständlich ist das ein wichtiges Element in einem Film. Das spielt sich dann halt in einem anderen Kontext ab. Vor allem mit der Craig-Ära hat man hier schon deutlich zugelegt, zumindest was seine ersten 2-3 Filme betrifft (bei SF sind mir bei der ganzen Silva-Story zu viele "Logiklöcher" - auch wieder nur im Umfeld einer Bond-Story gesehen). Da waren CR und QOS besser. Oder zB. auch DN oder FRWL.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Wir reden (mit Ausnahme von Gernot) völlig aneinander vorbei. Ihr redet von der Story, ich rede vom Skript und Dialogen.
CR war nicht so erfolgreich und beliebt weil der bessere Action, Locations,... hatte sondern weil er die Menschen bewegt und berührt hat. Das funktioniert übers Skript. Dabei ist völlig egal wie die grobe Story des Films ist.
Das fällit mir hier im Forum immer wieder auf (bei Hille, Maibaum und teilweise auch Vodka). Ich finde ihr spielt die Relevanz von Skript und Diaolgen sehr herunter oder erkennt sie gar nicht. Ich meine, jeder nimmt andere Dinge wahr und jedem sind unterschiedliche Dinge an einem Film wichtig. Das verstehe ich. Aber der Grund warum ein Bondfilm viele besser als der andere funktioniert, ist in den meisten Fallen die Qualität des Skripts. und ja, da gibt es himmelweite Unterschiede. Klar, man kann sagen "alle Bonds sind mehr oder weniger gleich" (das ist so die Maibaum Sicht). Meine Sicht ist, dass die Bonds sich untereinander massiv unterscheiden
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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danielcc hat geschrieben: 14. April 2023 11:19 Ihr redet von der Story, ich rede vom Skript und Dialogen.
Abseits von SP kannst du das Skript der anderen Bonds nicht wirklich kennen. Wir kennen nur die fertigen Filme, nicht das, was da tatsächlich mal auf dem Papier stand. Dass dir Dialoge wichtig sind, glaube ich dir, aber dann weiß ich nicht, warum du so großer Bond-Fan bist. Nicht böse gemeint. Aber Filme mit richtig tollen Dialogen sind für mich wirklich nicht die Bondfilme. Es gibt da hin und wieder mal welche, die herausstechen, aber für richtig tolle Dialoge gucke ich komplett andere Filme – und ich wette, die meisten Zuschauer da draußen auch.
Gernot hat geschrieben: 14. April 2023 11:13 Hä? Wie oben schon geschrieben, auch ein Actionfilm mit eigentlich irrsinniger Story kann ein gutes Drehbuch haben. Und selbstverständlich ist das ein wichtiges Element in einem Film. Das spielt sich dann halt in einem anderen Kontext ab. Vor allem mit der Craig-Ära hat man hier schon deutlich zugelegt, zumindest was seine ersten 2-3 Filme betrifft (bei SF sind mir bei der ganzen Silva-Story zu viele "Logiklöcher" - auch wieder nur im Umfeld einer Bond-Story gesehen). Da waren CR und QOS besser. Oder zB. auch DN oder FRWL.
FRWL ist voll von Logiklöchern, die mindestens so gewaltig groß sind, wie alles, was man in SF oder NTTD findet. Nein, sorry: Das Drehbuch mag während der Produktion des Films schon wichtig sein, denn es bildet schließlich die Grundlage für den Drehplan, aber wenn wir über gute oder schlechte Drehbücher bei Bond reden, dann meinen wir schon die Story und die Dialoge. Und bei einer Produktion wie Bond entsteht das Drehbuch auch nicht zwangsläufig als erste Basis (zumindest war das früher so), sondern dient oft als verbindendes Element für all das, was eh bereits geplant und angedacht ist.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Gernot hat geschrieben: 14. April 2023 11:13 Vor allem mit der Craig-Ära hat man hier schon deutlich zugelegt, zumindest was seine ersten 2-3 Filme betrifft (bei SF sind mir bei der ganzen Silva-Story zu viele "Logiklöcher" - auch wieder nur im Umfeld einer Bond-Story gesehen). Da waren CR und QOS besser. Oder zB. auch DN oder FRWL.
CR beginnt mit dem Pokerspiel praktisch noch mal von vorn, die ganze Scharade um Vesper ist in der Rückschau sehr holprig. Bei QOS kann ich nur Story-Fragmente ausmachen und die Sache mit dem Wasser ist für Bondverhältnisse dann doch recht dröge. Dr No hält sich relativ strikt an die Romanvorlage, die nicht zu Flemings besten Arbeiten gehört und bei FRWL gibt es so einige Ungereimtheiten rund um die Lektor.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Revoked hat geschrieben: 14. April 2023 12:56 Ihr habt alle unrecht: es gibt sehr gute Bond-Storys / Drehbücher, die Actionszenen miteinander verbindet, pfiffige Dialoge und exotische Locations haben.
Beispiele:
TB
OP
TLD

Schaut ihr alle nicht richtig hin und daddelt an eueren Handys, wenn ihr die Filme schaut?
Bei mir gibt es striktes Handyverbot während des Filmschauens :). OP ist natürlich in jeder Hinsicht genial, da bin ich bei dir. ;)
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Revoked hat geschrieben: 14. April 2023 12:56 es gibt sehr gute Bond-Storys / Drehbücher, die Actionszenen miteinander verbindet, pfiffige Dialoge und exotische Locations haben
Ja, genau, die gibt es. Aber die Filme funktionieren nur, weil sie eben alle Elemente haben und sie richtig gewichten. Die Plots verbinden zweckmäßig die Schauwerte miteinander und fügen insbesondere über die Dialoge, wo immer sie können, Drama und Humor ein. Sowas gut zu machen ist nicht einfach und man darf das nicht unterschätzen. Nur: Niemand ist damals ins Kino gegangen, weil er sich darauf gefreut hat, was für eine irrsinnig spannende Geschichte ihm im nächsten Bond wohl wieder mal erzählt wird. Die Leute sind ins Kino, weil sie gute Action, schöne Gags und die gewohnte Mischung aus schönen Orten, noch schöneren Frauen etc. sehen wollten. Die Frage, was wohl das nächste irre Q-Gadget sein wird, war wichtiger, als welche Handlung einem der Film erzählt. Da braucht man sich als Fan, der die Filme zigfach gesehen hat und in all ihren Nuancen auseinandernehmen kann, keine Illusion machen.

Wer Wert auf geschliffene Dialoge, intelligente Plots und Charaktertiefe legt, der guckt "Der Tod und das Mädchen", "The Banshees of Inisherin", "No Country for Old Men", "The Social Network", "Das Schweigen der Lämmer", "Was vom Tage übrigblieb", "Glengarry Glen Ross", "Before Sunrise", "Pulp Fiction", "Mein Essen mit André" etc. Und mir geht es jetzt nicht um U- und E-Sparten, aber die Bondfilme haben andere Stärken und werden für andere Stärken wertgeschätzt.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Casino Hille hat geschrieben: 14. April 2023 13:05
Revoked hat geschrieben: 14. April 2023 12:56 es gibt sehr gute Bond-Storys / Drehbücher, die Actionszenen miteinander verbindet, pfiffige Dialoge und exotische Locations haben
Ja, genau, die gibt es. Aber die Filme funktionieren nur, weil sie eben alle Elemente haben und sie richtig gewichten.
….
Die Leute sind ins Kino, weil sie gute Action, schöne Gags und die gewohnte Mischung aus schönen Orten, noch schöneren Frauen etc. sehen wollten.
QED: meine Definition von guter Story / Drehbuch
TOFANA IOAM

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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vodkamartini hat geschrieben: 14. April 2023 13:01 Bei mir gibt es striktes Handyverbot während des Filmschauens :). OP ist natürlich in jeder Hinsicht genial, da bin ich bei dir. ;)
Ein kurzer Blick aufs Handy kann manchmal aber auch erlösend wirken, z.B. wenn man eine knappe Stunde lang mit der lieben Gattin darüber gestritten hat, ob der Wettermann aus "The Morning Show" nicht bei "Lost" mitgespielt hat, oder bei ähnlich brennenden Fragen zum Cast.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Wer sowas während des Films auf dem handy checktsollte sofortenst aus dem Saal entfernt werden. Stell dir vor, jeder Kinozuschauer nimmt dieses Recht in Anspruch während einer Vorstellung

ollistone hat geschrieben: 14. April 2023 15:59
vodkamartini hat geschrieben: 14. April 2023 13:01 Bei mir gibt es striktes Handyverbot während des Filmschauens :). OP ist natürlich in jeder Hinsicht genial, da bin ich bei dir. ;)
Ein kurzer Blick aufs Handy kann manchmal aber auch erlösend wirken, z.B. wenn man eine knappe Stunde lang mit der lieben Gattin darüber gestritten hat, ob der Wettermann aus "The Morning Show" nicht bei "Lost" mitgespielt hat, oder bei ähnlich brennenden Fragen zum Cast.
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