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Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 26. Dezember 2016 12:01
von Maibaum
Casino Hille hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Mir schon.
Dann mal konkret: was war denn da so betont dämlich?
He he, weiß ich nicht mehr so konkret, aber es wurde im Vorfeld schon auffallend oft und ausführlich thematisiert, und ich weiß daß ich gezwungen war zuzustimmen, und wir nach dem Kino noch darüber gewitzelt haben. Ich glaube die Art wie die ersten beiden sich verhalten bevor sie von den Eiern erwischt werden war z.B. auffallend einfallslos,

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 26. Dezember 2016 12:10
von vodkamartini
Ja, das ist einiges dämlich. Mit der entdeckung des Raumschiffs und dessen Untersuchung geht das los.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 26. Dezember 2016 15:38
von Casino Hille
Also tut mir leid, ich habe leider absolut keine Ahnung, was ihr meint.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 26. Dezember 2016 17:50
von Maibaum
Casino Hille hat geschrieben:Also tut mir leid, ich habe leider absolut keine Ahnung, was ihr meint.
Alle anderen dafür schon. Es ist selten daß solche etwas hilflosen Erzählkonstruktionen in den Besprechungen so häufig moniert wurden wie damals bei Prometheus.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 26. Dezember 2016 18:02
von Casino Hille
Aber mal konkret zu formulieren, was denn damit gemeint ist, scheint ja kaum einen zu gelingen. Ich finde die Kritik bei Prometheus ziemlich unangebracht, dafür ist der Film zu überlegt. Aber das von HCN genannte Beispiel (welches ja häufig genannt wurde) ist kein bisschen dämlich, sondern wird im Film sehr wohl begründet erklärt. Ansonsten sehe ich da nichts, was wirklich ernsthaft Hilflosigkeit erwecken könnte. Allenfalls der Wissenschaftler, welcher dem Kobra-Alien begegnet, könnte ein Kritikpunkt sein, aber hier ist der film erzählerisch höchstens ungenau, keinesfalls willkürlich oder einfallslos. Zumal ich dann auch in Vodkas Rezension zu Prometheus kaum nachvollziehen kann, was an Prometheus pseudophilosophisch sein soll (bzw. was eigentlich überhaupt pseudophilosophisch sein soll). Das ist ein kluger, nachdenklicher Film, der sehr überlegt und stilsicher mit seinen Motiven zum Schöpfungsthema spielt. Pseudo ist das überhaupt nicht - wie auch immer es das sein sollte.

Mir scheint, Prometheus wird da im allgemeinen eher missverstanden und doch arg unterschätzt.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 26. Dezember 2016 19:03
von Revoked
Casino Hille hat geschrieben:... Prometheus wird da ....doch arg unterschätzt.
Hier verstehen wir uns. Der Film ist natürlich nicht perfekt, aber für mich ne klare 9,5/10. Ich schaue ihn immer wieder gerne.

Bei den "Alien" Filmen verhalten sich die Protagonisten sehr häufig dämlich. Das ist aber Teil des Konzepts. Sonst gibt's kein Gemetzel.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 26. Dezember 2016 19:23
von Casino Hille
"Dämlich" ist mir zu hart. Aber die Protagonisten in Prometheus sind da definitiv nicht inkompetenter als ihre Vorgänger, das ist richtig.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 26. Dezember 2016 21:08
von Maibaum
Ich glaube schon. Wenn ich den Film noch ein 2. Mal schaue (irgendwann) dann kann ich es dir auch konkret sagen. Das sind sicher Sachen die man, um beim Beispiel zu bleiben, in anderen Alien Filmen auch finden kann, aber in Prometheus ist es auffallend deftiger. In Prometheus war das störend, weil ins Auge springend, in den anderen musste ich mich gedanklich bewußt mit beschäftigen.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 26. Dezember 2016 21:27
von vodkamartini
Pseudophilosphisch meine ich in dem Sinne, dass hier so getan wird, als verhandle man tiefgründig und auf äußerst komlexe Weise universelle Themen, dabei wirkt alles recht platt und wenig in die Tiefe gehend.

Ist ja schön, wenn Du in dem Film so viel für dich entdeckst, will das gar nicht klein reden oder runter machen. Bei mir hat es nicht in diesem Maß funktioiniert.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 26. Dezember 2016 21:29
von Casino Hille
vodkamartini hat geschrieben:Pseudophilosphisch meine ich in dem Sinne, dass hier so getan wird, als verhandle man tiefgründig und auf äußerst komlexe Weise universelle Themen
Wer hat so getan? Der Film selbst, da habe ich gar nicht das Gefühl, dass der das so denkt. Und der Film geht durchaus auch in die Tiefe.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 26. Dezember 2016 21:33
von vodkamartini
Ich habe es so empfunden und deswegen im Review auch so geschrieben.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 22. Februar 2017 19:51
von Casino Hille
Habe kürzlich mal wieder Blade Runner in der internationalen Kinofassung gesehen. Und obwohl ich momentan keine Lust auf ein Review habe, sei eine Anmerkung angebracht: es ist wirklich schockierend, dass ausgerechnet die Off-Kommentare und das Shining-Ende nicht von Scott stammen und dieser beides sogar strikt ablehnt. Zweifellos funktioniert der Film nicht ausschließlich, aber auch aufgrund eben dieser beiden Elemente so hervorragend und das auch noch nach 35 Jahren. Gerade die von Ford gelangweilt und trübe runter genuschelten Off-Kommentare sind ein Genuss und geben dem Film eine tolle Komplexität, die im stilleren Final Cut völlig verpufft. Genauso wie auch die eindeutige Identifizierung Deckards als Replikant im Directors Cut wie im Final Cut dem Film eine Menge von seiner emotionalen Kraft rauben und das stumpfe Ende mit den schließenden Fahrstuhltüren dem Film nachhaltig schadet. Da scheint es fast, als habe Scott seinen eigenen Film nicht so recht verstanden. Ausnahmsweise müssen hier die Eingriffe des Studios als absolut positiv verzeichnet werden.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 22. Februar 2017 20:05
von vodkamartini
Womit wie mal wieder beim alt bekannten Dilemma wären. Scott ist nur optisch ein Meister, ansonsten aber extrem vom Skript und seinen Darstellern abhängig. Man vergleiche nur Gladiator mit Exodus, oder Alien mit Hannibal.

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 22. Februar 2017 21:22
von Funksoulbrother
Casino Hille hat geschrieben:Habe kürzlich mal wieder Blade Runner in der internationalen Kinofassung gesehen. Und obwohl ich momentan keine Lust auf ein Review habe, sei eine Anmerkung angebracht: es ist wirklich schockierend, dass ausgerechnet die Off-Kommentare und das Shining-Ende nicht von Scott stammen und dieser beides sogar strikt ablehnt. Zweifellos funktioniert der Film nicht ausschließlich, aber auch aufgrund eben dieser beiden Elemente so hervorragend und das auch noch nach 35 Jahren. Gerade die von Ford gelangweilt und trübe runter genuschelten Off-Kommentare sind ein Genuss und geben dem Film eine tolle Komplexität, die im stilleren Final Cut völlig verpufft. Genauso wie auch die eindeutige Identifizierung Deckards als Replikant im Directors Cut wie im Final Cut dem Film eine Menge von seiner emotionalen Kraft rauben und das stumpfe Ende mit den schließenden Fahrstuhltüren dem Film nachhaltig schadet. Da scheint es fast, als habe Scott seinen eigenen Film nicht so recht verstanden. Ausnahmsweise müssen hier die Eingriffe des Studios als absolut positiv verzeichnet werden.
Einspruch!!!

Re: Die Filme des Ridley Scott

Verfasst: 22. Februar 2017 21:33
von GoldenProjectile
Relativ gute Zusammenfassung der derzeitigen Trends in der hiesigen Diskussionskultur, die ich kürzlich mal vorsichtig angesprochen habe. Lust komm raus, du bist umzingelt...