Re: Wechsel in der Musik: Thomas Newman löst David Arnold ab

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Maibaum hat geschrieben:Die Musik in FYEO bei der Skiverfolgung habe ich schon als sehr störend empfunden. Das ist für mich typisch 80ger, und ich empfinde das als dudelig. Und 80ger musik ist momentan für mich ohnehin klanglcih problematisch. Aber bevor ich hier mehr sage schaue/höre ich es mir besser noch einmal an.
Dass das nicht für jeden Geschmack was ist ist klar. Aber ich denke du erkennst sicherlich auch die Parallelen zu Contis Rocky-Score, oder? Der FYEO-Soundtrack besteht ja auch aus ein bis zwei Noten mehr als den beiden längeren Actionsuiten „A Drive in the Country“ und „Runaway“ (auch wenn in meinen Augen bzw Ohren gerade letzteres das Kernstück des ganzen Scores ist). Was am restlichen Soundtrack so sehr das Missfallen von Barryverwöhnten Hörern erregt frage ich mich schon.

Und ja, für mich ist Runaway die mit Abstand beste Actionsuite aller Bondfilme!
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Wechsel in der Musik: Thomas Newman löst David Arnold ab

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Maibaum hat geschrieben:Rocky? Kaum.
Ich habe Rocky 1 mal gesehen, vor etwa 100 Jahren. Da weiß ich nicht mehr viel von, schon gar nicht was die Musik betrifft.
Einmal? Genau wie ich in meiner Jugend, nur war es da einmal pro Woche. :mrgreen: Echt nur einmal gesehen? Wow, das ist jetzt für mich genau so ein Film wie für dich Chinatown – absolute Perfektion.
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Re: Wechsel in der Musik: Thomas Newman löst David Arnold ab

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Ich bin Sly-Fan, wobei ich Rocky jetzt auch nicht als den typischen Stallone-Film sehen würde. Schade, dass seine anderen durchaus schauspielerisch ambitionierten Rollen in den 70ern an der Kasse gnadenlos untergingen, da er ab den 80ern dann konsequent die Rollenklischees bediente, die das Publikum von ihm sehen wollte (idR weit ab von irgendwelchem schauspielerischem Anspruch). Rocky ist in jedem Fall unter meiner persönlichen Top10 – und um nicht ganz OT zu werden – Contis Jahrhundertscore trägt da viel dazu bei.
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Michael Kamens Bond-Score "Licence to kill" (1989)

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@ AnatolGogol



Mein Off-topic Antwort zu Michael Arnold Kamens "Licence to kill"-Score (1989) ist wohl etwas länger ausgefallen :wink:



In vielerlei Hinsicht stellt Timothy Daltons zweiter Bond-Auftritt meines Erachtens einen Kontinuitätsbruch im bisher bekannten Gefüge der Reihe dar, so dass für mich als Hardcorefan der Serie die ersten 25 Produktionsjahre als klassisches in sich abgeschlossenes Prozedere in Erinnerung bleiben.

John Glens fünfte Regie-Arbeit für das Franchise sorgte erstmalig für ein realitätsverhafteteres, soziales Gefüge in der Fantasiewelt der Filmfigur, in welcher dem Geheimagenten nicht mehr ein überstilisiertes, unkritisierbares Über-Ich zu eigen war, sondern ein interaktives normales Leben in einer menschlichen Gesellschaft zugestanden wurde, in dem James Bond nicht nur Gast auf einer Hochzeit war, sondern auch als Trauzeuge fungierte und er mit menschlichen Charaktereigenschaften ausgestattet war, die das strahlende moralische Heldentum vergangene (Film)-Tage schlecht aussehen lies. Gerade durch den Tatbestand, dass die Figur viel ‚bewusster’ Schuld im Kampf gegen das Böse auf sich lud, da Bond mehr von seinen (Rache-)Gefühlen angetrieben wurde als von logisch hinterfragtem, seriösem Handeln, erfuhr der positiv gestimmte Heldenmythos des Weltenretters böse Dellen, welche der Zuschauer zwar nicht gleich plakativ ausfindig machte, sondern nur das Bauchgefühl ihm verriet, dass dieser spezielle Kinoheld vergangener Tage sich in diesem Zelluloid-Abenteuer nicht mehr an die Art von Fairplay hielt, die eine Identifikationsfigur auszeichnete.
Besonders unangenehm offenbarte sich dieses in der Todesszene von Milton Krest, die Bond durch hintertriebenes Mobbing bei Franz Sanchez hervorgerufen hatte. Während das Ehrgefühl der Zuschauer einen Zweikampf Mann gegen Mann akzeptierte, bei welcher der Held den Bösen "richtet", stieß dieses 'unmoralische' Verhalten auf wenig Zustimmung. "Licence to kill" war in vielerlei Hinsicht der Bond-Film, in dem das Abschlachten von Opfern verstärkt Methode war und weniger der "edle" Zweikampf, der für die ausgleichende Wunschgerechtigkeit beim Publikum sorgte.


Überleitend zur Musik von Michael Kamen unterscheidet sich diese somit auch radikal zu den gesamten Vorgängerarbeiten des Serie. Statt durchkomponierter, harmonisch klingender Melodien ist die Notation förmlich auf 'Krieg' ausgerichtet, welche sich verstärkt durch Disharmonien, unterbrochene Akkorde und eine Notenführung bemerkbar macht, in welcher die Begleitmusik jegliche Form eines Mitsummcharakters ausschließt. Nimmt man das Love-Theme und die Passagen, in denen das James Bond-Thema zum Zuge kommt, aus der Gesamtgleichung dieser Filmkomposition heraus, sind es vorwiegend avantgardistische Klangstrukturen, die von immer wieder ansteigenden kreischenden Crescendi unterlegt sind, die symbolisch kurz aufblitzende Spannungsmomente intonieren, wobei ein atonales Klangspektrum verstärkt dafür sorgt, dass der Score für das Ohr schwer eingängig ist. Demgegenüber stehen dann immer wieder vereinzelt vorgetragene Gitarrensoli - vermutlich von Eric Clapton eingespielt. Das ist mit ein Grund, warum man somit weitaus mehr Zeit benötigt, bis man die Stücke auswendig im Kopf abrufen kann.

Ein zusätzliches Problem bei diesem Soundtrack besteht in der Kompilation des Scores auf bisher veröffentlichten Musikträgern. Was auch immer im Jahre 1989 bei der Produktion des 16. offiziellen Bond-Films zwischen EON Productions Limited und der US-amerikanischen Verleihfirma abgegangen ist, so weisen einige verräterische Spuren doch darauf hin, dass es Missstimmungen im Vorfeld der Veröffentlichung dieses Films gegeben haben dürfte. So wirkt nicht nur die gesamte Plakatkampagne wie eine last Minute-Lösung, die desaströs zusammengeschustert ist, sondern auch der Soundtrack erweist sich als wild zusammen gewürfelter Mix einzelner Musik-Frames, die auf der B-Seite einfach vermehrt einander gereiht sind, so dass die aus dem Film stammende Musik auf dem Musikträger wenig komplettierte Passagen bereithält. Ein ordentliches Widererkennen wird erschwert, weil einzelne symphonische Puzzel-Elemente beliebig unstrukturiert aufeinander folgen.
Zusätzlich wurde die A-Seite den damaligen Marktverhältnissen angeglichen, was die verstärkte Nachfrage von in Filmen integrierten Popmusikstücken anging, die als neues Erfolgsmodell den Plattenabsatz antreiben sollten. Während dies bei Filmen wie „Top Gun“ (1986) zu großen Erfolgsverkäufen geführt hatte, machte dies bei Bestandsreihen, welche das Massenpublikum schon jahrelang verfolgt hatte weniger Sinn. Während George Lucas und Steven Spielberg ihrem Hauskomponisten John Williams auf seinen musikalischen Tonträgerveröffentlichungen weiterhin freie Hand ließen, machte sich der neue Trend schon bei John Barrys letzter Auftragsarbeit für die Bond-Reihe bemerkbar, indem statt einem Gesangsstück gleich drei veröffentlicht wurden. Bei „Licence to kill“ kam nun das Problem auf der A-Seite hinzu, dass hier nun gar vier Gesangsstücke zum Tragen kamen, von denen aber nur das Titelstück funktionierte, während die anderen drei sich wie Fremdkörper gebärden, wobei das Stück „Wedding Party“ von Ivory dazu in keiner Weise auch nur veröffnungswert war.
Die von MCA veröffentlichte Einspielung ist dann rund 13 Jahre später - im Gegensatz zu anderen Bond-Filmmusiken zum 40. Geburtstag der Reihe - auch weder überarbeitet noch neu aufgelegt worden, so dass sich hier ein weiterer Stiefkindfaktor breit macht, den dieser Film begleitet. Schon bei seiner Veröffentlichung auf Laserdisc Anfang der Neunziger befand sich der Film nicht im MGM/UA-Sortiment, sondern wurde von einer anderen Firma vertrieben.

Hat man dann als Fan auch noch dieses Zeitfenster bewusst miterlebt, als der Score veröffentlicht wurde, schwelgen im Hinterkopf auch Erinnerungen zu anderen Filmbeiträgen mit, deren musikalische Begleitungen für die Eigenwahrnehmung weitaus gefälliger waren und somit nicht nur die Wahrnehmung der Bond-Filmmusik im Vergleich zu den Vorgängerwerken erschwert haben sondern auch in direkter Konkurrenz zu anderen Blockbuster-Produktionen jener Tage in der Eigenwertung weiter hinten anstehen lies. So ist es kein Zufall, dass im heutigen Nischenmarkt der „Complete Score“-Veröffentlichungen Filmmusikbeiträge wie John Williams „Indiana Jones and the last crusade“, Jerry Goldsmiths „Star Trek V – The final frontier“ oder Danny Elfmans „Batman“ als vollständige Editionen herausgegeben worden sind, während zu Michael Kamens Bond-Beitrag von 1989 bisher weiter Schweigen herrscht, obwohl sich am Horizont etwas Hoffnung abzeichnet, da in nächster Zeit zeitlich entstandene Parallelwerke wie „Renegades“ (1989) und „Road house“ (1989) von Michael Kamen auf den Markt gebracht werden.



Michael Kamens Bond-Arbeit wird gerne der Vorwurf gemacht, seine Komposition zu sehr seinen Genre-verwandten Arbeiten zu „Lethal weapon“ (1987) und „Die hard“ (1988) angeglichen zu haben. Da diese musikalischen Beiträge sich von den Arbeiten anderer Filmmusikkomponisten zu jenem Zeitpunkt deutlich unterschieden, ist dieser Vorwurf nicht ganz von der Hand zu weisen – und in Diskussionen unter Fans ist die Frage, ob diese Musik für dieses 007-Abenteuer auch anders hätte gelöst werden können, berechtigt, bzw. passt der nun existierende polarisierende Score so zu diesem polarisierende Bondfilm?
Gerade auch im Hinblick auf die Tatsache, dass Michael Kamen sehr wohl in der Lage war, der klassisch romantisch angehauchten Linie seines Vorgänger John Barry folgen zu können, welches er mit dem Score „Robin Hood: Prince of thieves“ (1991) eindrucksvoll bewies, kann man sich als Fan ernsthaft die Frage fragen stellen, ob dies nach frühen Arbeiten im Stile von „Brazil“ (1985) oder „Highlander“ (1986) nicht der glücklichere Lösungsweg gewesen wäre.

Leider gibt es bis heute keine Aussagen von Seiten der Filmemacher bzw. des Komponisten ob für „Licence to kill“ musikalische Wunschpräferenzen geäußert worden sind, so dass der Score ‚gerade’ im Action-Stil der Vorgängerarbeiten zu „Lethal Weapon“ und „Die hard“ angelegt werden sollte oder ob die Auftragsübernahme an Michael Kamen so knapp bzw. spät kam, dass kaum Zeit für ihn war, sich wirklich etwas Neues auszudenken.
Hier schweigen sich auch die Analen darüber aus, ob EON Productions Limited auch mit anderen Komponisten verhandelt hat und manche Absagen erst so spät erfolgt sind, dass dann auch Michael Kamen eine last Minute-Lösung gewesen ist. Der unbestätigte Verdacht liegt jedenfalls nahe. Sicherlich passt der nun existierende Score zwar zu diesem besonderen „Kriegsfuß“-Abenteuer des Geheimagenten und verleiht dem Film ein sehr eigenständige, spezielle düstere Atmosphäre, welche seine besondere polarisierende Stellung im Franchise somit doppelt markiert – als Filmbeitrag und als außergewöhnlicher Soundtrack innerhalb der Beitragsreihe, aber wäre halt auch mehr drin gewesen und in wie weit hätte die Wahrnehmung eines romantisch angehauchten Score den Film gravierend in seiner Endwahrnehmung verändert? Schwer auszumalen aber sicherlich ein faszinierender Ansatzpunkt für Diskussionen. Im Umkehrschluss wäre es sicherlich auch interessant die Frage in Raum zu werfen, ob einem polarisierenden Beitrag der Reihe auch ein polarisierender Score eines neu beauftragten Komponisten besser zu Gesicht steht als ein as-usual-Beiträg eines Widerholungstäter wie im Falle von „Quantum of solace“ (2008) ?


Problematisch bleibt sicherlich der Hörspaß an der Musikauskopplung von „Licence to kill“ in den eigenen vier Wänden, da sich der Score nicht wirklich als Dauerschleife eignet und vermutlich aufgrund seiner schwierigen Einhörbarkeit auch bei manchem nicht bis zum wirklich auswendig gelernten Ende verarbeitet wird.
Ein Score im Stile von „Robin Hood: Prince of thieves“ hätte den Freuden eines Verbrauchers Bond’scher Sammelleidenschaft sicherlich mehr Freude gemacht, so dass das Gefühl einer verpassten Chance bei diese Komposition immer ein bisschen mitschwingt.



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Re: Wechsel in der Musik: Thomas Newman löst David Arnold ab

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Ich erinnere mich an ein Inteview mit Kamen, in dem er seine Arbeit für LTK als einen der absoluten Höhepunkte seiner Karriere bezeichnete. Man merkte seiner Aussage förmlich an, wie geehrt er sich fühlte Für einen Bond Film komponieren zu dürfen und wie sehr er sich mit dieser Aufgabe identifizieren konnte. Aufgrund dieser Aussage würde ich die Vermutung, dass Kamen den Score „auf den letzten Drücker“ mehr schlecht als recht fertiggestellt hat eher anzweifeln wollen.

Die von dir genannten Probleme im Vorfeld der Soundtrack-Entstehung bzw Veröffentlichung waren mir bislang unbekannt. Für mich erschien die Wahl Kamens 1989 immer als durchaus logische Entscheidung, da die Produzenten mit ihrer in LTK ausgegebenen Marschroute ja offensichtlich in die Jagdgründe der unerhört erfolgreichen Die Hard und Lethal Weapon begeben wollten. Was läge hier näher als den Komponisten, der sich für beide Blockbuster verantwortlich gezeichnet hatte zu engagieren.

Sicherlich stellt Kamens musikalischer Beitrag zur Bondreihe in vielerlei Hinsicht eine Abweichung zu den Soundtracks seiner Vorgänger dar. Dies kann aber angesichts Kamens Arbeiten an den genannten ähnlichen Projekten nicht weiter verwundern. Kamens Ansatz war ein sehr ähnlicher wie bei Die Hard, sicherlich um einiges symphonischer als seine Arbeit zu Lethal Weapon, die ja zu einem Großteil auf der Kollaboration mit Eric Clapton resultierte und allein daher schon eher einen Ensemble-Score darstellte. Kamen ging bei LTK aber noch einen Schritt weiter als bei Die Hard, in dem er (wie ich finde) sehr gekonnt zwischen pulsierender Actionuntermalung, langsamen romantischen Stücken und lateinamerikanisch angehauchter Szenerieuntermalung hin und herwechselte.

Die Frage, ob eine romantischere Ausrichtung von Kamens Arbeit im Stile von Prince of Thieves oder Three Musketeers die bessere Variante gewesen wäre würde ich streng auf die filmische Wirkung des Soundtracks bezogen verneinen wollen. Die düsterere und ernsthaftere Grundausrichtung des Filmes und seiner Kernthematiken verlangten meiner Meinung nach auch nach einem entsprechenden musikalischen Äquivalent. Ein romantischer Abenteuerscore im Stile des in meinen Augen sehr gelungenen Prince of Thieves-Soundtracks kann ich mir persönlich nur schwer vorstellen, zu stark unterscheidet sich LTK hier in Stil und Thematik von dem 91er Costner-Spektakel. Hingegen wäre eine solche Arbeit beim direkten Vorgänger TLD durchaus vorstellbar und vermutlich hätte gerade hier Kamens Arbeit sich weitaus geschmeidiger in den musikalischen Gesamtkanon der Bondserie eingefügt.

Wie bereits von dir angedacht: ich halte LTK für einen in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Bondfilm und als solcher verdient bzw benötigt er auch eine ebensolche musikalische Untermalung. Kamens Soundtrack mag als alleiniger Hörgenuss vielleicht zu sperrig für den reinen Konsum sein, als Unterstützung des visuellen Erlebnisses von LTK halte ich ihn jedoch für sehr gelungen und absolut passend.

Abschliessend möchte ich nicht schliessen ohne auf die beiden von Kamen komponierten Titelstücke „Licence to Kill“ und „If you ask me to“ hinweisen, die in meinen Augen bzw Ohren zu den gelungensten der ganzen Serie gehören. Hier konnte Kamen, dessen Verwurzelung zur Populärmusik sich in zahlreichen Zusammenarbeiten mit bekannten Künstlern äußerte, sein ganzes Können ausspielen und komponierte zwei absolut typische Bondsongs veredelt durch die grandiosen Stimmen von Gladys Knight und Patty Labelle.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Songs in "Licence to kill"

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Ich wüßte jetzt nicht wirklich, ob Michael Kamen überhaupt in irgendeiner Form beim Titelsong zu "Licence to kill", bzw. in der von Patti LaBelle gecoverten Diane Warren-Komposition „If You Asked Me To" mit involviert gewesen ist.

Den Angaben auf dem CD-Booklet zufolge wurde der Titelsong vom Musikproduzenten und Drummer Narada Michael Walden produziert und arrangiert im Zusammenspiel mit Walter Afanasieff, was auch der Grund sein dürfte, weshalb keine Instrumentalfassung im Film widerzufinden ist. Für Afanasieff war es die erste Großproduktion eines Songs, den er zusammen mit seinem Mentor Walden auch geschrieben hat, bevor er später mit dem Welthit "My Heart Will Go On" aus dem Film "Titanic" (1997) einen Grammy erhielt.

Der Endtitel lag dagegen wohl in der Verantwortung des US-amerikanischen Aufnahmeproduzenten Stewart Levine.


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Re: Wechsel in der Musik: Thomas Newman löst David Arnold ab

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AnatolGogol hat geschrieben:
FYEO ist Geheule, LTK ist Gequietsche – sehr eigenwillige Interpretation zweier Soundtracks auf höchstem Niveau. Versuch doch mal etwas genauer zu sein in der Beschreibung dessen, was du als unpassend oder schlecht empfindest – ansonsten ist es sehr schwer deine Meinung nachzuvollziehen. :wink: Und ja, Lethal Wepon ist von Kamen (in Zusammenarbeit mit Eric Clapton).
Da ich die Filme jetzt beide nicht vorliegen habe, ist das schwierig. Nur so viel:
Sicherlich bin ich da etwas ungerecht. Erstens beurteile ich die Scores nur nach dem, was ich im Film höre und nicht nach den Original Scores, wie man sie ggf. auf CD in voller Länge zu hören bekommt.
Bei FYEO ist es in der Tat vor allem die Autoverfolgung und noch mehr die Skiverfolgung, die mir störend in Erinnerung geblieben ist. Ich bezeichne das als "Geheule", weil es sich phasenweise so anhört. Wenn ich die Filme wieder sehe, schreibe ich mal genau die Momente die ich meine. Ob das musikalisch toll oder gar anspruchsvoll ist, ist mir vollkommen wurscht. Aus heutiger Sicht empfinde ich es als unpassend oder deplaziert. Nur das kann ich beurteilen. (Schade eigentlich, da grade die beiden genannten Szenen zu den am besten inszenierten Actionszenen der ganzen Serie gehören).

Was LTK angeht: Hatten den Film letztens mit einem befreundeten Fan geschaut und wir waren beide schockiert als uns das mit dem Gequitsche aufgefallen ist. Teilweise quitscht es nämlich wirklich einfach so im Hintergrund vor sich hin, als habe man nicht gewusst, wie man Dialoge unterlegen soll. Aber auch hier: ich nenne Ross und Reiter (sprich Szenen) wenn ich den Film wieder sehen kann.

Haben wir eigentlich keinen separaten "Bond Soundtrack" thread?
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Wechsel in der Musik: Thomas Newman löst David Arnold ab

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Maibaum hat geschrieben:Im Ernst?

Hat mich nie sonderlich interessiert. Die Fortsetzungen schon überhaupt nicht.
Meine Erinnerung würde da auch nur 6/10 sagen, vielleicht 7. Kann sein das er mir jetzt deutlich besser gefallen würde, aber ich habe nur wenig Lust das auszuprobieren. Ich war definitiv kein Stallone Fan.
Wobei interessant ist, das die Kritik/Presse damals Stallone mit Marlon Brando verglichen hat. Ist halt wirklich schade, dass ihn jeder nur als Actionheld sehen wollte. Denn mir ist zB FIST sehr gut in Erinnerung geblieben.
Übersicht über die Soundtracks: http://jamesbond.michaelfuhrer.de (Stand: 26.10.2012)

Re: Wechsel in der Musik: Thomas Newman löst David Arnold ab

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Ich bin sehr gespannt auf den neuen Score...
Gerade die individuellen Scores von LALD, TSWLM, FYEO, LTK und GE haben mir sehr gut gefallen.
Selbstverständlich wurde auch der Zeitgeist wiedergespiegelt. Allerdings gilt dies auch für weitere Elemente in den Bond-Filmen, wie z.B. Mode, Werbung, Autos, etc...
Das ist eben das Schöne: Die Bond-Reihe ist gleichzeitig Zeitdokument.

Auch wenn ich Barrys Arbeit sehr schätze - für mich ist der Moonraker-Score einer der schlechtesten. Zum Beispiel "Bond arrives in Rio" klingt ein wenig wie "Das Traumschiff". Nicht mein Geschmack...