Shatterhand hat geschrieben:Martin007 hat geschrieben:So einen Thread kann es nicht oft genug geben.

Wenn es wenigstens einmal mit echten Argumenten wäre...
bingo!
ich finde ja auch, dass QOS "anders" ist als viele andere bondfilme, nur erstens ist er dadurch nicht schlechter oder weniger bond-film und zweitens finde ich, dass die argumene die oft kommen fadenscheinig oder unpassend sind bzw. oft sogar auf andere bondfilme ebenso zutreffen. die sache ist die, dass einige zwar merken, dass was anders ist aber nicht richtig wissen, was es ist und warum der film auf sie anders wirkt.
obwohl ich QOS mag und vor allem craigs darstellung sind es für mich zwei dinge die dafür sorgen, dass wohl einigen leuten "das bond-feeling" vor allem in QOS fehlt:
1. was in QOS praktisch völlig fehlt (bewusst, nehme ich an; und hier unterscheidet sich - leider - QOS von CR) ist der humor, der die dramatik/action auflockert. DIES ist für mich ein wesentliches merkmal der bond serie. ich bin der meinung, eine situation sollte bei bond ERST dramtisch und ernst sein um DANN durch humor aufgelockert zu werden. dies wurde selbst bei den ersteren filmen der reihe so gemacht. beispiel bei GF: bond wird im aston verfolgt und zündet die ölsalven - lacher in einer ersten situation. tilly wird getötet, bond im aston begleitet, er zündet den schleudersitz - lacher in einer ersten situation. dann die MG-oma - lacher. beispiel in CR: bond läuft wähend der parcour verfolgung durch die wand - lacher, bond grinst nachdem der terrorist beim flughafen sich selbst gezündet hat - lacher.
in QOS fehlt dieses fast vollständig! keine der actionszenen wird durch humor unterbrochen! somit fehlt die atempause, die entspannung, letztlich die involvierung des publikums und der spaß. später im film taucht zwar (sehr guter) humor auf, doch dann entweder nicht in action-szenen (taxi, hotel...) oder aber so dezent, dass einem bis dahin sowieso schon das lachen im halse steckengeblieben ist. denn ist ein publikum aufgrund des genrellen tons des films bis dahin nicht mehr "in der stimmung" zu lachen, werden lacher auch nicht so wahrgenommen (bonds spruch über camille "seekrank" ist zwar ganz in connery/moore tradition kommt aber zu spät im film und wirkt im umfeld der sehr ernsten inszenierung fast fehl am platz).
2. das "larger than life": jeder gute bondfilm hat meiner meinung nach ein gewisses maß an "larger than life" elementen, wenn er sich von durchschnitts-filmen unterscheiden will. dies gilt eben auch für ernstere filme wie DN (der reaktorraum und No´s plan), oder OHMSS (blofelds plan). es muss ja nicht unbedingt ein total absurdes gadget oder ein total kranker bösewicht sein... dieses element fehlt bei QOS weitestgehend. man hat sich sehr viel mühe gemacht echt, realitätsnah und bodenständig zu bleiben, was aber leider dazu führt, dass bond austauschbar erscheint.
DAS sind meiner meinung nach 2 wichtige merkmale für bondfilme und die merkmale die bond berühmt gemacht haben, die bei QOS leider fehlen.
moneypenny, Q, wodka martini und bond-vorstellung sind neben-schauplätze für leute, die nicht recht erfasst haben, warum genau ihnen im film etwas gefehlt hat.
meine meinung...