BOND – MARATHON / DETAILLIERTE FILMANALYSE .11
MOONRAKER
Die Story:
Moonraker baut auf uns bekannten Mustern der Serie auf was vor allem im direkten Vergleich zu TSWLM deutlich wird. Wollte man ursprünglich eigentlich FYEO im Anschluss an diesen drehen, zog man auf Grund des durch Star Wars ausgelösten Weltall Hypes schließlich Moonraker vor. Auch in diesem Film besteht die Bedrohung durch einen größenwahnsinnigen Milliardär dieser versucht die uns bekannte Zivilisation auszulöschen um sie anschließend nach seinen Vorstellungen neu zu gestallten. Tat der Schurke Stromberg in vorhergegangenem Film dies vom Ozean aus indem er einen Atomkrieg anzuzetteln gedachte, so plant Bonds diesmaliger Gegenspieler nach gleichem Konzept die Menschheit vom Weltall aus zu vernichten um sie danach mit selbst gezüchteter Superrasse neu zu bevölkern. Etwas gar weit her geholt meinen viele doch meines Ermessen, s nach -eine durchaus imposant, makabere Vorstellung.
In erster Linie weigere ich mich MR als jenen oftmals als „Weltraumbond“ betitelten Film war zu nehmen. Ist die letzte halbe Stunde von MR nun mal Geschmackssache so kann man dennoch wohl kaum leugnen dass es sich bei den übrigen gut 90 Min des Films um einen ausgezeichneten Bond Film handelt. Warum:
Hier stimmt in erster Linie das Tempo. Äußerst rasant schreitet die Ermittlung Bonds voran und ist zudem mit einfallsreicher Action, großartigen Charakteren und einem nie dagewesenen Aufgebot an Drehorten versehen. Zügig geht es von London nach Kalifornien (real=Frankreich) weiter nach Venedig, Rio, in den südamerikanischen Urwald (real=Guatemala) bis letztendlich in den Weltraum. Kaum hat man bei derart exotisch optischen Reizen- diese in einem schlüssigen Tempo dargelegt werden, Gelegenheit zur langen Weile.
Schon die Pre titel Sequenz liefert uns ebenso wie jene des Vorgängers mehr an Reizen und der Handlung dienlicher Information als dies bei einem Film der Serie je zuvor der Fall war.
Gemeinsam mit jener zu „The Spy who Loved me“ halte ich diese für die wohl beste der gesamten Reihe.
Wir werden Zeugen der Raumgleiter Entführung, der in Kenntnisnahme des britischen Geheimdienstes und somit dem Grundgerüst des Plots. Anschließend erleben wir auch gleich Bond in gewohnt charmanter Manier und in einer der wohl spannendsten Action Szenen die es je gab. Großartig gefilmt wird die Gefahr um den Sturz aus dem Flugzeug und den anschließenden Kampf um den einzigen Fallschirm für den Zuseher unmittelbar spürbar. Man fühlt sich direkt hineinversetzt und zumindest meine Hände schwitzen jedes Mal erneut bei Sichtung dieser großartigen und einfallsreichen Action. Auch das plötzliche Auftauchen des Beißers dürfte zu jener Zeit begeisterte Jubelrufe im Kino ausgelöst haben.
Im Anschluss an die atmosphärisch stimmige Titel Sequenz werden wir nach den Regeln des Konzepts unmittelbar in den Verlauf der Storyline geführt. Und hier stimmt einfach alles! Alle uns bekannten Elemente der Serie werden auf höchstem Niveau zelebriert. Seit GF gab es meiner Ansicht nach kein derart interessantes Herantasten beider Parteien. Köstlich wie Bond sich Drex nährt und trotz kultivierten Empfangs sogleich als Bedrohung abgehandelt und damit zum Abschuss freigegeben wird. Vom ersten (überaus stilvoll in Szene gesetzten) Gespräch der beiden bis hin zu der verzwickten Situation bei der Fasan Jagt strotzt all das nur so vor Spannung und vor allem Klasse wie wir sie aus GF oder Dr.No kennen. Vor allem besagte Jagt – Szene erinnert stark an das Golfspiel bei GF. Zwei Erzfeinde die ohne es laut auszusprechen eine Fehde austragen. Köstlich!
Im Zuge seines Aufenthalts auf dem Drex Anwesen lernt Bond auch sogleich das erste ihm tatsächlich ebenbürtige Bond Girl Holly Goodhead kennen. Überzeugend dargestellt von Lois Chiles. Ein zu Unrecht oftmals vergessener Charakter der Reihe was mitunter eventuell daran liegen könnte dass man hierbei vordergründig auf den Charakter an Stelle optisch offensichtlicher Reize Wert gelegt hatte. Das von Misstrauen geprägte vorsichtige Herantasten der beiden stellt schon beinahe einen eigenstehenden Handlungsstrang dar und würde alleine schon reichen um einen Film darum zu basteln. So interessant war das Verhältnis Bond – Bond Girl selten zuvor. (in OHMSS und TSWLM vielleicht – doch im Falle dieser Filme war erwähntes Verhältnis von gröberen Schwächen in der Inszenierung oder der Schauspielerischen Leistung geprägt. Dies ist bei MR nicht der Fall!) Witzig und überaus interessant ist vor allem die Szene in welcher Bond auf die mit diversen Gadgets versehenen Requisiten die Holly bei sich trägt stößt. Hier wird deutlich dass Bond nicht der einzige mit derartigem Background ist und somit die Ebenbürtigkeit der beiden noch hervorgehoben.
Die gesamte Situation um Bonds Aufenthalt bei Drex vermittelt ständige Gefahr was mitunter auch durch den Mord an Corinne Dufour schauerlich verdeutlicht wird. Weiter, s in Venedig ist Bond laufend unmittelbarer Gefahr ausgesetzt und hat ständig damit zu rechnen im Zuge seiner Nachforschungen entdeckt und getötet zu werden. Die Bootverfolgungsjagt in klassischen Gondeln ist einfallsreicher als so manch andere Jagt der Reihe zu Wasser und auch die Optik der Stadt passt zu einem Bond Abenteuer. Im Anschluss werden wir Zeugen eines atmosphärischen Umschwungs auf Grund der großartigen Außenaufnahmen in Rio. Auch hier ist die Szenerie mit ungewöhnlich spannen und einfallsreicher Action versehen. Die Situation um die Seilbahn lässt erneut meine Hände schwitzen. So muss Action arrangiert sein.
Da verzeiht man doch gerne mal die oftmals unrealistisch anmutenden Hintergrund Shots wie ich finde. Einzig der für die Moore Ära typische, etwas plumpe Humor schmälert phasenweise deutlich den Grad an Spannung.
Dass die Situation um Beißer, dessen scheinbare Unzerstörbarkeit und die damit verknüpfte „Liebesgeschichte“ zu den wohl dümmlichsten Momenten der Serie zählt ist unbestritten und vor allem deshalb etwas schade weil es sich gerade im Falle dieses Henchman um den wohl bedrohlichsten damaliger Zeit handelt. Eine Entschädigung für diese Entmystifizierung liefert allerdings die beängstigende, enorm düstere Szene beim Karneval als wir ihn in dunkler Seitengasse monsterhaft auf Manuela zuschreiten sehen. Angsteinflößend!
Ohne dass der Film im Tempo abnimmt folgt sogleich der nächste Stimmungswechsel-Bond dringt in den Urwald vor. Passend zu exotischer Atmosphäre sind die Q Szenen hier besonders interessant und andersartig dargestellt. Unterhaltsam und charmant wie gewohnt obendrein.
Die erneute Bootverfolgungsjagt im Amazonas wäre eine zu viel sollte man meinen doch dies stellt sich auf Grund der erneut großartigen Action als Irrtum heraus. Gegen dieses Aufgebot an explosiven Effekten, hoch exotischem Flair und einem beeindruckenden Stunt (Wasserfall-Hängegleiter Szene)wirkt die Verfolgungsjagt in LALD bloß wie ein erster, zaghafter Versuch.
Mitunter bleibt man bei MR im Falle dieser Szene in einem annehmbaren Zeitrahmen der lange Weile nicht gestattet.
Anschließend kommen wir zu Bond und Holly, s Gefangenschaft in Drex, s Abschussbasis was der gewohnten Manier eines auf XXL angelegten Bond Abenteuers nach eigentlich bereits den Showdown darstellen würde!!! Hier gibt es auf Grund toller Sets und spannender, erneut sehr einfallsreicher Gefahrensituationen weiter, s viel fürs Auge (so wie den gesamten Film hindurch). Die Idee um den Raum in welchen der Schurke die beiden einsperrt dieser sich sogleich als Abschussrampe herausstellt ist großartig! Genau an diesem Punkt hätte der Film der Regel nach eigentlich bereits sein Ende nehmen können. Man stelle sich vor den beiden gelinge wie gezeigt die Flucht, sie hätten den Start der Rakete verhindert, im Anschluss gäbe es den üblichen Kleinkrieg und Bond hätte Drex bereits auf Erden ausgeschaltet…
Eben dieser Punkt macht den anschließenden Showdown im Weltall für mich so interessant zumal dieser dort beginnt wo ein Bond Film jener Machart in der Regel bereits endet.
Man könnte die folgende Szenerie quasi als eine Art Draufgabe betrachten. Hierzu sei erwähnt dass es sich im Falle besagter Szenen um meisterhafte Arbeit handellt. Alles daran wirkt trotz der wenig fortgeschrittenen Technik jener Zeit ungewöhnlich überzeugend, realistisch nachvollziehbar, ist mit Aufwendigen Choreographien und Stunts versehen, sehr atmosphärisch ins Bild gerückt und trumpft mit bis ins Detail liebevoll konstruierten Set – bauten auf.
Auch heute funktionieren diese Szenen rein technisch betrachtet noch ebenso wie damals (was vor allem bei den Bild-überarbeiteten Dvd, s der Ultimate Edition spürbar wird. Durch den Umstand dass das Bild generell qualitativ, der heutigen Zeit entsprechend klarer, reiner wirkt erhält man erst die Möglichkeit die unfassbare Zeitlosigkeit der Modelaufnahmen etc. bewusst aufzufassen).
Letztendlich kommt es noch zur finalen Auseinandersetzung zwischen Bond und Drex diese auch köstlich und spanend arrangiert ist. Hier darf der Schurke noch mal so richtig gelackt, fies sein wie er es den gesamten Film hindurch war bevor er selbst ein Opfer des weiten Alls wird. Ein schöner Abgang. Die folgende Jagt nach den Globen ist dann auch noch spannend, fesselnd und mit unruhig passender Musik unterlegt. Alles in allem bleibt MR im Ablauf rasant ohne auch nur einmal an Spannung im Fluss ab zu nehmen. Nie fallen wir als Zuseher aus dem Ablauf. Ständig wird genug an Abwechslung geboten um uns 2 Std. lang mitten drin zu halten. Und dieses Kunststück gelang vielen seiner Vorgänger dieser Machart nicht gänzlich!
Die Figuren, Darsteller:
Allen voran wäre hier Michael Lonsdale in der Rolle des Drax als Höhepunkt der durchwegs hochwertigen Riege der Darsteller zu erwähnen. Nicht nur dass die ihm geschneiderten Dialoge alle samt Klasse und Niveau versprühen, er wirkt vor allem in seiner Gestik unglaublich unterhaltsam. Sehr gelackt und mit einer ordentlichen Portion an trocken, snobistisch kultivierter Höflichkeit ausgestattet wirkt er ganz wie der ausgebrannte Milliardär dieser über seinen Besitz hinaus dem Größenwahn verfallen bloß noch die Zerstörung der Welt wie wir sie kennen als unterhaltsam empfindet. Ein gelangweilter Bilderbuch Sadist der die Jagt als sein Hobby betrachtet, sich jede schöne Frau kaufen kann (und dies wahrscheinlich über Jahre bereits ebenso ausgereizt hat wie seinen Reichtum selbst) und ein darüber hinaus philosophisch veranlagtes Genie. Und eben dieser Aspekt macht ihn ebenso wie Stromberg aus TSWLM besonders interessant. Der philosophische Hintergrund, Beweggrund seiner Taten!
Der Charakter der Holly Goodhead wirkt durchwegs überzeugend in all dessen Stärke und Bond bezogener Ebenbürtigkeit ohne im Verlauf des Films aus diesem Muster zu kippen. Hier passt alles zusammen. Nichts an ihrer Handlungsweise wirkt auch nur für einen Moment unglaubwürdig, was allerdings bisher bei den meisten der selbstbewusst dargestellten Bond Girls der Fall war. Da gab es stets die ein oder andere Ungereimtheit im Verhalten vor allem bezüglich Bond. Goodhead ist großartig gespielt und erstmals beinahe ein zweiter Hauptdarsteller, ja ein zweiter Titelheld. Hier muss Bond sich anstrengen um sie für sich zu gewinnen und wird im Zuge dessen sogar des Öfteren aufs Glatteis geführt.
Richard Kiel hingegen ist zwar ein Original und durchwegs nicht aus MR weg zu denken, doch eben über weite Strecken etwas zu sehr zur Parodie verkommen. Allerdings ist dies vor allem im Hinblick auf die zahlreichen Stärken des Films zu verschmerzen. Auch die Nebenrollen sind geschmackvoll besetzt. Corinne wirkt unschuldig schön wie sie sollte, Chang gibt entgegen Sandor aus vorhergegangenem Film einen solideren zweiten Henchman ab obgleich seine Rolle nicht von größerer Wichtigkeit ist und eher wie eine kleine Draufgabe wirkt. Und die vielen schönen in knappe Outfits gesteckten Frauen aus welchen sich die Archenoa des Schurken zusammen setzt passen natürlich zu einem Bond Film wie die Faust aufs sprichwörtliche Auge.
Die Produktionswerte:
Selten gab es in einem Film der Reihe derart viele Außenaufnahmen zu bestaunen die obendrein atmosphärischer und abwechslungsreicher gar nicht sein könnten. Die Action gliedert sich auffällig in das Bild welches uns durch das Umfeld dieser suggeriert wird ein! Sie folgt quasi stets dem Drehort.
Kaum etwas spielt sich in einem geschlossenen Raum ab. Die Pts, dann wird der imposante Anblick der Seilbahn zum Zuckerhut zum Austragungsort eines Kampfes ebenso wie die Bootverfolgung in Venedig sich nach den Gegebenheiten richtet oder die Wasserfälle des Amazonas als Begründung zur Action dienen. Auch die steil, hoch angelegten Straßen von Rio liefern interessante Begebenheiten für einen Kampf.
Alles in allem ist MR generell ein in höchstem Masse exotischer und optisch abwechslungsreicher Film. Gibt es innerhalb der ersten 90 Min kaum Sets zu sehen da man auf Original Schauplätze größeren Wert legte als bisher,
so bündelt sich die Vielfalt an Set Bauten schließlich auf beeindruckende Weise im letzten Drittel des Films, was ich für einen sinnvoll und sehr wirksam arrangierten Aufbau halte.
Die Action zählt wie bereits erwähnt zur besten der 70 er Jahre Ära! Eine perfekte Symbiose aus spannenden Situationen, tollen Stunts,bombigen Effekten und einem hohen Maß an Einfallsreichtum. Hier kommt keines dieser für Action Szenen generell notwendigen Elemente zu kurz. Optik, Abwechslung, Action, Effekte, Musik etc. Bei MR ist alles schlüssig.
Die Rolle welche MOONRAKER im Kontext der Reihe spielt:
In erster Linie schafft MR was YOLT in den 60ern nicht gänzlich gelungen ist. Gegen Ende der 70er befand man sich auf einer durch TSWLM geebneten Schiene in Richtung abenteuerlicher XXL Darstellung wie das auch von Golfinger über Thunderball zu You Only live Twice der Fall war. Wirkt diese Schiene bei YOLT schon etwas ermüdet und von leichten Verschleißerscheinungen gekennzeichnet so strahlt MR trotz am Reisbrett entworfener Aneinanderreihung uns längst bekannter Elemente dennoch frische und Abwechslung aus. Dem Film gelingt das Kunststück trotz der Wiederholung des vom Vorgänger etablierten Konzepts interessant, fesselnd zu bleiben ohne dabei als liebloser Abklatsch zu wirken.
Entgegen der oftmals etwas engstirnigen Art vieler Fans dem Film zu begegnen sehe ich mich als Verfechter der enorm hohen Qualität von MR und lege es jedem der meint den Weltraum Aspekt absurderweise derart in den Vordergrund zu stellen näher sich einmal bewusster und objektiver mit dem GESAMMT des Films auseinander zu setzten. Denn hier wird alles geboten was wir von einem Bond erwarten. Volle 6 Punkte erhält MR von mir dennoch nicht da man von erwähnten kleineren Schwächen mal ganz abgesehen nicht behaupten kann es handle sich um einen maßgeblich wichtigen Punkt im Kontext der Reihe. MR ist ein überraschend, überaus gelungener Teil der Serie doch ist eben nur als solcher in dessen Stärken wirksam. Ein Meisterwerk ebnet für mich stets den Weg zu neuen Ufern und sollte als Kernstück, quasi als Anlaufstelle innerhalb der Reihe wirken. (siehe Dr.No, Goldfinger, Casino royal) Doch dies und der Umstand dass dessen Vorgänger bereits gänzlich alle zu Grunde liegenden Elemente vorweg nahm sind von der hohen Qualität des Films abgesehen auch die einzigen Gründe für die von mir vergebenen:
4 VON 6 PUNKTEN
Mein Wertesystem für folgende Kritiken bezüglich meines Marathons:
1 PUNKT – SCHLECHT
2 PUNKTE - unter dem durchschnitt
3 PUNKTE – Mittelmaß, Durchschnitt
4 PUNKTE – überdurchschnittlich
5 PUNKTE – SEHR GUT
6 PUNKTE - Perfektion
Re: Bewertet: Moonraker
47Moonraker ist der einzige bond den ich jetzt noch nicht wieder neu gesehen habe. In meiner Erinnerung ist es nur ein Routine Film für den genau wie bei YOLT, und ganz im Gegensatz zu TSWLM, eine typische JB Geschichte nur routiniert lustlos heruntergekurbelt wurde. Aber in 2 Wochen läuft er ja im TV, dann werde ich ja sehen ob er mich positiv überraschen kann.
Re: Bewertet: Moonraker
48@ simon: erschreckend! dieses mal wirkt es fast, als hättest du einzelne Meinungen von mir kopiert, so einig sind wir uns.
Sehr positiv an MR ist das Zusammenspiel der tollen Innenlocations und realen Außenaufnahmen, das Tempo der Geschichte und die Reisen, und die Art wie Bond hier ermittelt. Der Film wird nie langweilig und das auch bei mehrmaligem Ansehen. Drax ist ein cooler Bösewicht der aber doch irgendwie etwas uncharismatisch in der Erinnerung bleibt.
Dennoch widerspreche ich dir etwas, bzw. wundere mich dass du den Punkt gar nicht erwähnst: Ich finde, MR bietet ZU VIEL, vor allem an Action. Das denke ich vor allem bei den beiden Bootsszenen. Im Zusammenhang damit fällt hier besonders das unlogische Element dabei auf, wo man aus Effekthascherei scheinbar das Publikum für total blöde verkaufen will. Ich denke etwa an den Typen der plötzlich aus dem Sarg auftaucht und mit Messern nach Bond wirft. Total albern und durch nichts gerechtfertigt.
Das mit dem Weltraum-Bonus sehe ich genau wie du. Technisch finde ich MR jedenfalls auch aus heutiger Sicht sehr sauber! Daher meine Meinung, dass MR sogar heute noch in 3D umwandeln könnte, und der Film würde nicht schlecht auf großer leinwand abschneiden.
Zwei gute Szenen du nicht erwähnt hast:
- die Beobachtungen von Bond im labor (mit dem qualvollen Tod der Wissenschaftler) die letztlich auch zu dem Gag führt, dass im anschließenden kampf alles Glas um Bond herum zerstört wird , nur die Giftgas Phiole nicht.
- der anschließende Besuch mit M und Minister im "Labor" wo Drax seelenruhig sitzt...
In einem hast du, vor allem auch Maibaum aber auch Recht: MR ist sehr reißbrettartig entwickelt und folgt daher oft der Divise "wie komme ich von eine Stunt zum nächsten", ist dabei aber dann leider auch nicht immer kreativ bzw. kopiert Ideen aus anderen Filmen. Daher ist Eindruck, hier werde etwas "routiniert heruntergekurbelt" richtig, "lustlos" ist das aber nicht
Sehr positiv an MR ist das Zusammenspiel der tollen Innenlocations und realen Außenaufnahmen, das Tempo der Geschichte und die Reisen, und die Art wie Bond hier ermittelt. Der Film wird nie langweilig und das auch bei mehrmaligem Ansehen. Drax ist ein cooler Bösewicht der aber doch irgendwie etwas uncharismatisch in der Erinnerung bleibt.
Dennoch widerspreche ich dir etwas, bzw. wundere mich dass du den Punkt gar nicht erwähnst: Ich finde, MR bietet ZU VIEL, vor allem an Action. Das denke ich vor allem bei den beiden Bootsszenen. Im Zusammenhang damit fällt hier besonders das unlogische Element dabei auf, wo man aus Effekthascherei scheinbar das Publikum für total blöde verkaufen will. Ich denke etwa an den Typen der plötzlich aus dem Sarg auftaucht und mit Messern nach Bond wirft. Total albern und durch nichts gerechtfertigt.
Das mit dem Weltraum-Bonus sehe ich genau wie du. Technisch finde ich MR jedenfalls auch aus heutiger Sicht sehr sauber! Daher meine Meinung, dass MR sogar heute noch in 3D umwandeln könnte, und der Film würde nicht schlecht auf großer leinwand abschneiden.
Zwei gute Szenen du nicht erwähnt hast:
- die Beobachtungen von Bond im labor (mit dem qualvollen Tod der Wissenschaftler) die letztlich auch zu dem Gag führt, dass im anschließenden kampf alles Glas um Bond herum zerstört wird , nur die Giftgas Phiole nicht.
- der anschließende Besuch mit M und Minister im "Labor" wo Drax seelenruhig sitzt...
In einem hast du, vor allem auch Maibaum aber auch Recht: MR ist sehr reißbrettartig entwickelt und folgt daher oft der Divise "wie komme ich von eine Stunt zum nächsten", ist dabei aber dann leider auch nicht immer kreativ bzw. kopiert Ideen aus anderen Filmen. Daher ist Eindruck, hier werde etwas "routiniert heruntergekurbelt" richtig, "lustlos" ist das aber nicht
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Bewertet: Moonraker
49Nachdem ich deine kritik nochmals gelesen hatte war ich diesmal auch äußerst verwundert was die ähnlichkeiten betrifft. Ich versichere dir diese erst nach dem verfassen meiner kritik gelesen zu haben!!! was den gag um das zerbrochene glas angeht so muss ich gestehen diesen offenbar nie tatsächlich aufgefasst, bemerkt zu haben...seltsam. doch jetzt wo du es sagst...ist eigendlich ziemlich witzig. Und ja - auch die beiden von dir erwähnten szenen im labor hätten eigendlich platz in der kritik verdient. oft vergisst man im zuge des verfassens wichtige szenen. interessant finde ich vor allem was du in bezug auf die nachträgliche wirkung des schurken erwähnt hast. wenn ich darüber nachdenke so sehe ich das eigendlich genauso, war mir jedoch nicht sicher ob nicht bloß ich das nur für mich genommen so sehe. definitiv bleibt drax einem nicht derart prägnant in erinnerung wie ein GF, Dr.No oder auch stromberg...etc. woran das liegen mag? Denn an der darstellung selbst ist wie auch an den dialogen im grunde nichts aus zu setzen. mangel an charisma? mangel an schauspielerischen fähigkeiten? oder liegt das bloß daran dass der film um den charakter herum generell etwas harmloseres ausstrahlt? darauf finde ich keine antwort.
Re: Bewertet: Moonraker
50Der sagenhafte Erfolg von TSWLM ermöglichte es EON mit dem Nachfolger MR budgetmäßig endgültig „in die Vollen“ zu gehen. MR kostete mit deutlich über 30 Millionen Dollar mehr als doppelt so viel wie sein Vorgänger und es sollte 16 Jahre (!!!) dauern, bis mit GE wieder ein Bondfilm mit einem höheren Budget gedreht werden sollte. Zahlen hin, Zahlen her: das wirklich Bemerkenswerte an MR ist, dass man ihm sein immenses Budget in jeder Minute auch ansieht (im Gegensatz zu manch anderem Budgetmonster wie zB DAD)!
George Lucas Star Wars hatte 1977 die Kinowelt verändert, der astronomische Erfolg des Films brachte auch die Bondmacher dazu am Ende der 70er Jahre grassierenden Science-Fiction-Hype teilzunehmen. Nichts wirklich neues für die Bondfilme, die sich ja gerade in den 70ern sehr stark an den aktuell gängigen Kinotrends anlehnten (LALD: Blaxploitation, TMWTGG: Eastern). Gleichzeitig entschied man sich bei MR genau die Elemente beizubehalten, die bei TSWLM so hervorragend funktioniert hatten. Nicht nur das, man nutzte das Drehbuch des Vorgängers quasi als Blaupause für das MR-Drehbuch. Das Element Wasser wurde durch den Weltall ersetzt, aus den gestohlenen U-Booten wurde ein Spaceshuttle. Der Rest blieb weitestgehend unverändert. Nun ist auch diese Vorgehensweise innerhalb der Bondserie nichts neues, so war TSWLM letztlich ja auch bereits schon ein „Quasi-Remake“ von YOLT. Allerdings ist das vollständige Kopieren des Filmkonzepts des direkten Vorgängers dann doch eine einmalige Dreistigkeit. Und auch hier ist das wirklich Verblüffende, dass die Rechnung trotzdem aufging! Trotz aller Parallelen und Deja-Vus: MR unterhält sein Publikum bestens und ist das Paradebeispiel dafür, dass die einzelnen Elemente eines Bondfilms weit weniger wichtig sind als ihre Umsetzung. Und auf diesem Gebiet kann man MR keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil! Ich gehe sogar soweit und behaupte, dass die qualitative Umsetzung der einzelenen Elemente im fertigen Film TSWLM ebenbürtig ist.
Die Actionszenen sind auf allerhöchstem Niveau und auch wenn die ein oder andere Szene in ähnlicher Form bereits in den Vorgängerfilmen zu sehen war (vor allem die Gondelszene und die Bootsverfolgung), so waren auch diese ideenreich und vor allem knackig umgesetzt, so dass Langeweile gar nicht erst aufkommen kann. Eine weitere große Stärke von MR sind dessen Schauwerte: die Locations sind perfekt gewählt, sie sind bunt, exotisch und glamourös. MR ist so etwas wie eine filmische Sightseeing Tour durch die ganze Welt. Die Idee Draxs Hauptquartier in einer Maya-Pyramide anzusiedeln ist großartig und ganz in der Tradition anderer klassischer Adam-Sets (wie auch das fabelhafte Innere der Raumstation). Die Specialeffects sind vermutlich die besten der gesamten Serie. Dies gilt vor allem für die Weltraumszenen. Schon der Shuttlestart ist derart authentisch geworden, dass man meint einen echten Shuttlestart zu sehen. Die Weltraumszenen sind schlicht atemberaubend und das auch noch 30 Jahre später. Welch großartige Arbeit hier geleistet wurde sieht man gerade auch im Vergleich zur Originalfassung von Star Wars. Wer diese gesehen hat wird sich sicher auch noch an die unschönen hellen Rahmen um die einkopierten Raumschiffe erinnern. Bei MR sucht man so etwas vergebens, hier ist alles makellos. Und das obwohl die meisten Techniken neu erfunden werden mussten in Ermangelung von bereits vorhandenen Tricktechniken. Ich bekomme jedes Mal eine Gänsehaut, wenn die Raumstation untermalt von Barrys unheimlich-majestätischen Klängen quasi aus dem Nichts des Weltalls auftaucht: Fantastisch! Denn das ist eben auch typisch MR: der Film hat Stil und Klasse. Ob das nun Drax eindrucksvolles Anwesen, die fast schon klischeehaft schönen Venedig und Rio-Szenen, die an Exotik kaum zu überbietenden Urwaltaufnahmen oder eben die grandiosen Weltraumszenen sind: alles wird edel und mit unglaublich viel Stil in Szene gesetzt.
Nachdem Roger Moore in TSWLM endgültig seine Rollenauslegung gefunden hatte, spielt er diese auch in MR in der gewohnt souveränen Manier. Er hat den Film zu jedem Zeitpunkt im Griff und unterstreicht durch seine humorvolle Art die lockere Grundausrichtung des Films. Michel Lonsdale liefert als gelangweilter, blasierter Oberschurke Drax eine tolle Vorstellung ab. Seine gemessen an den Schurken der Vorgängerfilme eher ruhige und unspektakuläre Darstellung führt oft dazu, dass er als einer der schwächeren Gegenspieler genannt wird. Ich sehe dies nicht so, da gerade diese ruhige Kultiviertheit von Lonsdale mit einem herrlich bedrohlichen Unterton und voller Verachtung gespielt wird. Daher wirkt die endgültige Offenbarung seines Wahnsinns bei seiner Ansprache in der Raumstation um so erschreckender. Lois Chiles gibt eine gutes Bondgirl ab, sie kann gleichermaßen mit Köpfchen wie mit ihren Reizen überzeugen. Die Rolle der Holly Goodhead (wer denkt sich nur diese grandiosen Namen aus!!) war wohl das bis dato eigenständigste und 007 ebenbürtigste Bondgirl der Serie. Dennoch fehlt der Darstellung von Lois Chiles etwas „das Besondere“, um sie in den Kreis der Top-Bondgirls zu bringen. Perfekt besetzt in ihrer Rolle als „Opferlämmchen“ ist hingegen Corinne Clery, der man wesentlich mehr Screentime für ihre Rolle gewünscht hätte (insgeheim habe ich mir sie eigentlich schon immer als Hauptbondgirl in MR gewünscht). Richard Kiel kehrt zurück als Beisser, allerdings ist seine Rolle diesmal deutlich komischer angelegt als noch im Vorgänger. Die diversen Slapstickeinlagen nach seinen misslungenen Angriffen auf Bond sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Hier wäre etwas weniger dick aufgetragen vermutlich die bessere Wahl gewesen. Dennoch bleibt er auch in MR einer der eindrucksvollsten Henchmen der Serie und seine abschliessende „Bekehrung“ ist nur logisch, da ihn das Publikum zu dem Zeitpunkt eh längst ins Herz geschlossen hatte.
Was gibt es zu bemängeln an MR? Da wäre zum einen der bereits genannte sehr dick aufgetragene Humor, der vor allem in den Szenen mit Beisser ins Alberne abdriftet. Ich persönlich kann zwar auch hiermit ganz gut leben (und empfinde die Albernheiten in OP z.B. deutlich störender), dennoch hätte auch ich hier einen etwas „subtileren“ Humor bevorzugt. Aber so ist MR eben: groß, laut und alles im Übermaß. Die fehlende Innovativität in Bezug auf Drehbuch und manche Actionszenen erweist sich wie ich finde als völlig vernachlässigbar für die Qualität des Filmes. Wie schon weiter oben geschrieben ist hier die Umsetzung deutlich wichtiger und hier könnte ich nicht wirklich etwas bemängeln. Auch mag es sicherlich im Tempo schnellere Filme als MR geben, aber trotzdem wirkt der Film nie behäbig oder gar langatmig. Nie anfreunden konnte ich mich wie viele andere auch mit der Laserballerei im All und hier besonders die Astronauten-Schlacht. Hier wollte man scheinbar mit aller Gewalt dem Publikum dann auch noch die aus Star Wars bekannten Laserwaffen präsentieren und packte das ganze in eine Hommage an die Unterwasserschlacht aus TB (die ihrerseits ja schon alles andere als realistisch war). Leider ging der Laserschuß nach hinten los und man hätte besser auf die Szenen verzichtet.
MR ist ein Film der Extreme, hier wurde wahrlich geklotzt statt gekleckert. Wenn TSWLM der Bondfilm ist, der alle typischen Klischees zur Perfektion gebracht hat dann ist MR der Film, in dem alles eine Nummer größer als sonst ist. Von daher ist es auch nur logisch, dass der Schritt ins Weltall in diesem Film gewagt wurde. Der Zeitpunkt hierfür stimmte, Broccoli hatte mal wieder den richtigen Riecher den Film auf dem Höhepunkt der großen Sci-Fi-Ära in die Kinos zu bringen und nicht hinterhinkend. Als Belohnung gabs einen beispiellosen gigantischen Kassenerfolg, der ebenfalls erst 16 Jahre später mit GE getoppt werden sollte. MR markiert aber auch einen Wendepunkt der Serie: der Moonrakersche Over-the-Top-Overkill stellte in vielerlei Hinsicht einen nicht mehr zu überbietenden Gipfelpunkt dar und so blieb MR auch für viele Jahre der letzte Film dieser Art Bondspektakel. Man kann dem Film subjektiv sicher einiges vorwerfen, objektiv betrachtet ist es aber die gelungene Umsetzung in allergrößtem Scope und Scale, die die Einmaligkeit von MR innerhalb der Serie ausmacht. Für mich überirdische 9 / 10.
George Lucas Star Wars hatte 1977 die Kinowelt verändert, der astronomische Erfolg des Films brachte auch die Bondmacher dazu am Ende der 70er Jahre grassierenden Science-Fiction-Hype teilzunehmen. Nichts wirklich neues für die Bondfilme, die sich ja gerade in den 70ern sehr stark an den aktuell gängigen Kinotrends anlehnten (LALD: Blaxploitation, TMWTGG: Eastern). Gleichzeitig entschied man sich bei MR genau die Elemente beizubehalten, die bei TSWLM so hervorragend funktioniert hatten. Nicht nur das, man nutzte das Drehbuch des Vorgängers quasi als Blaupause für das MR-Drehbuch. Das Element Wasser wurde durch den Weltall ersetzt, aus den gestohlenen U-Booten wurde ein Spaceshuttle. Der Rest blieb weitestgehend unverändert. Nun ist auch diese Vorgehensweise innerhalb der Bondserie nichts neues, so war TSWLM letztlich ja auch bereits schon ein „Quasi-Remake“ von YOLT. Allerdings ist das vollständige Kopieren des Filmkonzepts des direkten Vorgängers dann doch eine einmalige Dreistigkeit. Und auch hier ist das wirklich Verblüffende, dass die Rechnung trotzdem aufging! Trotz aller Parallelen und Deja-Vus: MR unterhält sein Publikum bestens und ist das Paradebeispiel dafür, dass die einzelnen Elemente eines Bondfilms weit weniger wichtig sind als ihre Umsetzung. Und auf diesem Gebiet kann man MR keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil! Ich gehe sogar soweit und behaupte, dass die qualitative Umsetzung der einzelenen Elemente im fertigen Film TSWLM ebenbürtig ist.
Die Actionszenen sind auf allerhöchstem Niveau und auch wenn die ein oder andere Szene in ähnlicher Form bereits in den Vorgängerfilmen zu sehen war (vor allem die Gondelszene und die Bootsverfolgung), so waren auch diese ideenreich und vor allem knackig umgesetzt, so dass Langeweile gar nicht erst aufkommen kann. Eine weitere große Stärke von MR sind dessen Schauwerte: die Locations sind perfekt gewählt, sie sind bunt, exotisch und glamourös. MR ist so etwas wie eine filmische Sightseeing Tour durch die ganze Welt. Die Idee Draxs Hauptquartier in einer Maya-Pyramide anzusiedeln ist großartig und ganz in der Tradition anderer klassischer Adam-Sets (wie auch das fabelhafte Innere der Raumstation). Die Specialeffects sind vermutlich die besten der gesamten Serie. Dies gilt vor allem für die Weltraumszenen. Schon der Shuttlestart ist derart authentisch geworden, dass man meint einen echten Shuttlestart zu sehen. Die Weltraumszenen sind schlicht atemberaubend und das auch noch 30 Jahre später. Welch großartige Arbeit hier geleistet wurde sieht man gerade auch im Vergleich zur Originalfassung von Star Wars. Wer diese gesehen hat wird sich sicher auch noch an die unschönen hellen Rahmen um die einkopierten Raumschiffe erinnern. Bei MR sucht man so etwas vergebens, hier ist alles makellos. Und das obwohl die meisten Techniken neu erfunden werden mussten in Ermangelung von bereits vorhandenen Tricktechniken. Ich bekomme jedes Mal eine Gänsehaut, wenn die Raumstation untermalt von Barrys unheimlich-majestätischen Klängen quasi aus dem Nichts des Weltalls auftaucht: Fantastisch! Denn das ist eben auch typisch MR: der Film hat Stil und Klasse. Ob das nun Drax eindrucksvolles Anwesen, die fast schon klischeehaft schönen Venedig und Rio-Szenen, die an Exotik kaum zu überbietenden Urwaltaufnahmen oder eben die grandiosen Weltraumszenen sind: alles wird edel und mit unglaublich viel Stil in Szene gesetzt.
Nachdem Roger Moore in TSWLM endgültig seine Rollenauslegung gefunden hatte, spielt er diese auch in MR in der gewohnt souveränen Manier. Er hat den Film zu jedem Zeitpunkt im Griff und unterstreicht durch seine humorvolle Art die lockere Grundausrichtung des Films. Michel Lonsdale liefert als gelangweilter, blasierter Oberschurke Drax eine tolle Vorstellung ab. Seine gemessen an den Schurken der Vorgängerfilme eher ruhige und unspektakuläre Darstellung führt oft dazu, dass er als einer der schwächeren Gegenspieler genannt wird. Ich sehe dies nicht so, da gerade diese ruhige Kultiviertheit von Lonsdale mit einem herrlich bedrohlichen Unterton und voller Verachtung gespielt wird. Daher wirkt die endgültige Offenbarung seines Wahnsinns bei seiner Ansprache in der Raumstation um so erschreckender. Lois Chiles gibt eine gutes Bondgirl ab, sie kann gleichermaßen mit Köpfchen wie mit ihren Reizen überzeugen. Die Rolle der Holly Goodhead (wer denkt sich nur diese grandiosen Namen aus!!) war wohl das bis dato eigenständigste und 007 ebenbürtigste Bondgirl der Serie. Dennoch fehlt der Darstellung von Lois Chiles etwas „das Besondere“, um sie in den Kreis der Top-Bondgirls zu bringen. Perfekt besetzt in ihrer Rolle als „Opferlämmchen“ ist hingegen Corinne Clery, der man wesentlich mehr Screentime für ihre Rolle gewünscht hätte (insgeheim habe ich mir sie eigentlich schon immer als Hauptbondgirl in MR gewünscht). Richard Kiel kehrt zurück als Beisser, allerdings ist seine Rolle diesmal deutlich komischer angelegt als noch im Vorgänger. Die diversen Slapstickeinlagen nach seinen misslungenen Angriffen auf Bond sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Hier wäre etwas weniger dick aufgetragen vermutlich die bessere Wahl gewesen. Dennoch bleibt er auch in MR einer der eindrucksvollsten Henchmen der Serie und seine abschliessende „Bekehrung“ ist nur logisch, da ihn das Publikum zu dem Zeitpunkt eh längst ins Herz geschlossen hatte.
Was gibt es zu bemängeln an MR? Da wäre zum einen der bereits genannte sehr dick aufgetragene Humor, der vor allem in den Szenen mit Beisser ins Alberne abdriftet. Ich persönlich kann zwar auch hiermit ganz gut leben (und empfinde die Albernheiten in OP z.B. deutlich störender), dennoch hätte auch ich hier einen etwas „subtileren“ Humor bevorzugt. Aber so ist MR eben: groß, laut und alles im Übermaß. Die fehlende Innovativität in Bezug auf Drehbuch und manche Actionszenen erweist sich wie ich finde als völlig vernachlässigbar für die Qualität des Filmes. Wie schon weiter oben geschrieben ist hier die Umsetzung deutlich wichtiger und hier könnte ich nicht wirklich etwas bemängeln. Auch mag es sicherlich im Tempo schnellere Filme als MR geben, aber trotzdem wirkt der Film nie behäbig oder gar langatmig. Nie anfreunden konnte ich mich wie viele andere auch mit der Laserballerei im All und hier besonders die Astronauten-Schlacht. Hier wollte man scheinbar mit aller Gewalt dem Publikum dann auch noch die aus Star Wars bekannten Laserwaffen präsentieren und packte das ganze in eine Hommage an die Unterwasserschlacht aus TB (die ihrerseits ja schon alles andere als realistisch war). Leider ging der Laserschuß nach hinten los und man hätte besser auf die Szenen verzichtet.
MR ist ein Film der Extreme, hier wurde wahrlich geklotzt statt gekleckert. Wenn TSWLM der Bondfilm ist, der alle typischen Klischees zur Perfektion gebracht hat dann ist MR der Film, in dem alles eine Nummer größer als sonst ist. Von daher ist es auch nur logisch, dass der Schritt ins Weltall in diesem Film gewagt wurde. Der Zeitpunkt hierfür stimmte, Broccoli hatte mal wieder den richtigen Riecher den Film auf dem Höhepunkt der großen Sci-Fi-Ära in die Kinos zu bringen und nicht hinterhinkend. Als Belohnung gabs einen beispiellosen gigantischen Kassenerfolg, der ebenfalls erst 16 Jahre später mit GE getoppt werden sollte. MR markiert aber auch einen Wendepunkt der Serie: der Moonrakersche Over-the-Top-Overkill stellte in vielerlei Hinsicht einen nicht mehr zu überbietenden Gipfelpunkt dar und so blieb MR auch für viele Jahre der letzte Film dieser Art Bondspektakel. Man kann dem Film subjektiv sicher einiges vorwerfen, objektiv betrachtet ist es aber die gelungene Umsetzung in allergrößtem Scope und Scale, die die Einmaligkeit von MR innerhalb der Serie ausmacht. Für mich überirdische 9 / 10.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Bewertet: Moonraker
51Schöne Kritik - wie immer.
Ich denke, dass was man heute an MR kritisieren kann, wäre einem damals gar nicht so negativ aufgefallen. Vieles passte wohl einfach in die Zeit und damals (und größtenteils auch heute) ist MR einfach ein großer Spaß, der zudem ziemlich brillant in Szene gesetzt ist.
Mich stört an dem Film ohnehin weniger die Weltraumaction sondern eher die Tatsache, dass vieles kopiert ist du erwähnst bspw. die Bootverfolgungen) und vor allem, dass man das Gefühl hat, es ginge mehr darum wie man von einer Actionszen zur nächsten kommt, von einer Attraktion zur nächsten oder von einer Location zur nächsten.
Übrigens heißt es ja oft, Bondfilme spielen immer an besonders bekannten Drehorten/Touristenatraktionen. In Wahrheit sind es aber vor allem MR und AVTAK auf die das zutrifft! Grade in dieser Phase, als die Kreativität was Story und Action anging nachließ, suchte man gezielt solche Drehorte, die jeder wiedererkennt. Als Gegenbeispiel sei LALD genannt. Man ist zwar in New York aber merkt kaum was davon. 10 Jahre später hatte man alles ausgeschlchtet, was der Touristen-Stadtführer hergegeben hätte.
Daneben missfällt mir in MR, dass einiges beim Bombast dann doch wider jeder Logik ist:
- warum Bond ausgerechnet in der Zentrifuge umbringen?
- warum Bond ausgerechnet in der Seilbahn töten und dann noch so kompliziert?
- woher der absurde Krankenwagen?
- warum dieser alberne Angriff in Venedig mit dem Sarg?
- warum soll Bond erst getötet werden (Schlange) und wird dann doch nett von Drax empfangen
usw.
Solche Sachen hinterlassen einen albernen Eindruck
Ich denke, dass was man heute an MR kritisieren kann, wäre einem damals gar nicht so negativ aufgefallen. Vieles passte wohl einfach in die Zeit und damals (und größtenteils auch heute) ist MR einfach ein großer Spaß, der zudem ziemlich brillant in Szene gesetzt ist.
Mich stört an dem Film ohnehin weniger die Weltraumaction sondern eher die Tatsache, dass vieles kopiert ist du erwähnst bspw. die Bootverfolgungen) und vor allem, dass man das Gefühl hat, es ginge mehr darum wie man von einer Actionszen zur nächsten kommt, von einer Attraktion zur nächsten oder von einer Location zur nächsten.
Übrigens heißt es ja oft, Bondfilme spielen immer an besonders bekannten Drehorten/Touristenatraktionen. In Wahrheit sind es aber vor allem MR und AVTAK auf die das zutrifft! Grade in dieser Phase, als die Kreativität was Story und Action anging nachließ, suchte man gezielt solche Drehorte, die jeder wiedererkennt. Als Gegenbeispiel sei LALD genannt. Man ist zwar in New York aber merkt kaum was davon. 10 Jahre später hatte man alles ausgeschlchtet, was der Touristen-Stadtführer hergegeben hätte.
Daneben missfällt mir in MR, dass einiges beim Bombast dann doch wider jeder Logik ist:
- warum Bond ausgerechnet in der Zentrifuge umbringen?
- warum Bond ausgerechnet in der Seilbahn töten und dann noch so kompliziert?
- woher der absurde Krankenwagen?
- warum dieser alberne Angriff in Venedig mit dem Sarg?
- warum soll Bond erst getötet werden (Schlange) und wird dann doch nett von Drax empfangen
usw.
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Re: Bewertet: Moonraker
52Vollkommen richtig, so wurden viele der Filme (und Moonraker ist hier wirklich ein Paradebeispiel) ja konzipiert. Bevor man ne Storyidee hatte standen die Attraktionen idR schon, siehe siehe den BJ-Worth-Fallschirmstunt oder die ursprünglich für MR vorgesehene Nummer mit dem Acrojet. Wenn man ehrlich ist, ist in der Beziehung TSWLM ja keinen deut besser. Ich finde aber die Umsetzung dieses Konzepts in TSWLM und MR deutlich flüssiger und stimmiger als zB den für meinen Geschmack sehr Bruchstückhaft geratenen OP.danielcc hat geschrieben: Mich stört an dem Film ohnehin weniger die Weltraumaction sondern eher die Tatsache, dass vieles kopiert ist du erwähnst bspw. die Bootverfolgungen) und vor allem, dass man das Gefühl hat, es ginge mehr darum wie man von einer Actionszen zur nächsten kommt, von einer Attraktion zur nächsten oder von einer Location zur nächsten.
Gut beobachtet, in der Beziehung sind tatsächlich MR und AVTAK die Trendsetter. Wobei auch hier TSWLM mit den Pyramiden wie bei so vielen anderen Dingen auch die direkte Vorlage für MR war. Ich finde AVTAK geht dann aber noch einen Schritt weiter und bindet die Locations dann wirklich in die Story ein, ähnlich wie es Hitchcock im unsichtbaren Dritten mit Mount Rushmore gemacht hat (zugegebenermaßen deutlich gelungener).danielcc hat geschrieben: Übrigens heißt es ja oft, Bondfilme spielen immer an besonders bekannten Drehorten/Touristenatraktionen. In Wahrheit sind es aber vor allem MR und AVTAK auf die das zutrifft! Grade in dieser Phase, als die Kreativität was Story und Action anging nachließ, suchte man gezielt solche Drehorte, die jeder wiedererkennt.
Aber solche Fragen kannst du dir bei jedem Bondfilm stellen. Zugegebenermaßen, MR ist in dieser wie in vielen anderen Beziehungen vielleicht extremer, aber ausgefallene, unnötig komplizierte Todesarten gehören ja zu Bondfilmen dazu wie der geschüttelte Martini. Stell dir vor Drax hätte versucht Bond mit nem vergifteten Gurkensandwich zu ermorden, das wäre vermutlich erfolgsversprechender gewesen als die Nummer mit der Zentrifuge und der Fasanenjagd, aber auch nicht wirklich „Bond-style“.danielcc hat geschrieben: Daneben missfällt mir in MR, dass einiges beim Bombast dann doch wider jeder Logik ist:
- warum Bond ausgerechnet in der Zentrifuge umbringen?
- warum Bond ausgerechnet in der Seilbahn töten und dann noch so kompliziert?
- woher der absurde Krankenwagen?
- warum dieser alberne Angriff in Venedig mit dem Sarg?
- warum soll Bond erst getötet werden (Schlange) und wird dann doch nett von Drax empfangen
usw.
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Ich stelle übrigens immer wieder fest, wie weit die Meinungen zu TSWLM und MR sich unterscheiden, obwohl sie sich in vielen Dingen gleichen wie ein Fabergé-Ei dem anderen (entschuldigt bitte diesen plumpen Vergleich). Der Weltraumaspekt ist sicherlich eine der Erklärung dafür.
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Re: Bewertet: Moonraker
53Nicht nur der Weltraum-Aspekt. ich finde, TSWLM wirkt in vieler Hinsicht flüssiger und weniger reißbrettartig - also irgendwie frischer.AnatolGogol hat geschrieben:Ich stelle übrigens immer wieder fest, wie weit die Meinungen zu TSWLM und MR sich unterscheiden, obwohl sie sich in vielen Dingen gleichen wie ein Fabergé-Ei dem anderen (entschuldigt bitte diesen plumpen Vergleich). Der Weltraumaspekt ist sicherlich eine der Erklärung dafür.
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Re: Bewertet: Moonraker
54Hier finde ich die Unterschiede gar nicht so groß, vor allem weil TSWLM ja auch eine recht eigenwillige Locationfolge hat (von Ägypten nach Sardinien via Zug?) die offensichtlich den Erfordernissen des Drehbuchs angepasst wurde. Gleiches gilt ja auch für das "Aufwärmen" alter Szenen, man denke nur an die Keilerei im Zugabteil.danielcc hat geschrieben:Nicht nur der Weltraum-Aspekt. ich finde, TSWLM wirkt in vieler Hinsicht flüssiger und weniger reißbrettartig - also irgendwie frischer.
Ich glaube eher, es ist die Summe einiger Kleinigkeiten, die den Eindruck erwecken TSWLM und MR wären zwei recht unterschiedliche Filme:
- der bereits genannte Weltraum-Aspekt
- der höhere Klamaukfaktor - vor allem in Bezug auf den Beisser
- der scheinbar weniger charismatische Bösewicht
Aber eigenlich allesamt Kleinigkeiten, die nicht weiter ins Gewicht fallen und den Genuss des Films nicht wirklich trüben sollten. Zumal ich die Bösewicht-Kritik zwar nachvollziehen, aber nicht wirklich verstehen kann. BTW: Wie stufst du denn Lonsdales Leistung ein, Daniel?
Unterm Strich halte ich TSWLM aber auch für den besseren der beiden Filme, obwohl MR in einigen Punkten sogar die Nase vorn hat (Optik, Spezialeffekte, Musik). In Summe hat TSWLM aber wirklich die etwas flüssigere Umsetzung des gleichen Konzepts.
Übrigens halte ich den Titelsong von Shirley Bassey für einen der Besten der ganzen Serie, hier würde ich MR auch knapp vor TSWLM sehen.
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Re: Bewertet: Moonraker
55ich halte Lonsdale für toll. Im Grunde spielt er Klasse und die Rolle ist sehr cool angelegt. Allerdings, so blöd das auch klingt, sieht er ziemlich deppert aus - er wirkt ein wenig wie ein Gartenzwerg. Zudem hat er sicher nicht so gute Schlagabtausche mit Bond wie ein Goldfinger oder DN.AnatolGogol hat geschrieben: Aber eigenlich allesamt Kleinigkeiten, die nicht weiter ins Gewicht fallen und den Genuss des Films nicht wirklich trüben sollten. Zumal ich die Bösewicht-Kritik zwar nachvollziehen, aber nicht wirklich verstehen kann. BTW: Wie stufst du denn Lonsdales Leistung ein, Daniel?
Ich glaube mit minimalen Anpassungen wäre MR ein deutlich besserer Film:AnatolGogol hat geschrieben: Unterm Strich halte ich TSWLM aber auch für den besseren der beiden Filme, obwohl MR in einigen Punkten sogar die Nase vorn hat (Optik, Spezialeffekte, Musik). In Summe hat TSWLM aber wirklich die etwas flüssigere Umsetzung des gleichen Konzepts.
- Beißer weniger als Witzfigur
- eine Bootsverfolgung weglassen (die am Amazonas weglassen, die in Venedig ernster und seriöser)
- ggf. hätte der Showdown sogar in der Drax' Basisstation stattfinden können nicht im Weltall - wobei ich das nicht als Schwachpunkt empfinde.
Sehe ich ähnlich, wird aber regelmäßig total unterschätzt. Zeigt wieder, dass Leute oft Einzelaspekte nicht zu würdigen wissen, wenn ihnen der GEsamteindruck aus irgendwelchen Gründen nicht passt.AnatolGogol hat geschrieben: Übrigens halte ich den Titelsong von Shirley Bassey für einen der Besten der ganzen Serie, hier würde ich MR auch knapp vor TSWLM sehen.
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Re: Bewertet: Moonraker
56Lonsdale wirkt aber irgendwie in allen Filmen, in den ich ihn gesehen habe so merkwürdig „verklemmt“, ich weiss nicht wie ich es besser beschreiben könnte. Er hat so eine seltsam verschrobene Art an sich, die er auch als Drax zum besten gibt. Den Dialog zu Beginn mit Bond als er die Gurkensandwiches anbietet fand ich sehr gelungen, gerade als er Oscar Wilde zitiert. Auch die Szene in Venedig, als er Bond, M und Frederick Grey förmlich vorführt ist superb. Diese Arroganz mit der Lonsdale das spielt ist einfach köstlich. Er spielt die Rolle halt so ganz anders, als man das so gemeinhin von einem Bondgegenspieler erwarten würde. Gerade der polternde, laut tönenden Gert Fröbe quasi als Prototyp des Erzschurken ist da schon der völlige Kontrast. Ich hätte Drax gerne noch etwas mehr im Film gesehen, gerade auch im Dialog mit Bond.danielcc hat geschrieben:ich halte Lonsdale für toll. Im Grunde spielt er Klasse und die Rolle ist sehr cool angelegt. Allerdings, so blöd das auch klingt, sieht er ziemlich deppert aus - er wirkt ein wenig wie ein Gartenzwerg. Zudem hat er sicher nicht so gute Schlagabtausche mit Bond wie ein Goldfinger oder DN.
die ersten beiden Punkte würde ich so unterschreiben. Wobei die Bootsszene im Dschungel ja ohnehin sehr kurz ist, hier hätte es mir aber auch gereicht, wenn Bond unbehelligt mit seinem Boot den Fluß langgefahren wäre und dann mittels Drachenflieger zu den Pyramiden geschwebt wäre. Auf die Weltraumszenen wollte ich aber nicht verzichten, allein schon wegen Barrys Musik und den grandiosen Weltraum-Effekten. Wenn der Film wirklich in der Mayapyramide geendet hätte, dann hätten wir wirklich einen identischen TSWLM-Klon gehabt.danielcc hat geschrieben: Ich glaube mit minimalen Anpassungen wäre MR ein deutlich besserer Film:
- Beißer weniger als Witzfigur
- eine Bootsverfolgung weglassen (die am Amazonas weglassen, die in Venedig ernster und seriöser)
- ggf. hätte der Showdown sogar in der Drax' Basisstation stattfinden können nicht im Weltall - wobei ich das nicht als Schwachpunkt empfinde.
Gut gesagt, in der Beziehung erkenne ich sogar deutliche Parallelen zwischen MR und CR.danielcc hat geschrieben: Sehe ich ähnlich, wird aber regelmäßig total unterschätzt. Zeigt wieder, dass Leute oft Einzelaspekte nicht zu würdigen wissen, wenn ihnen der GEsamteindruck aus irgendwelchen Gründen nicht passt.
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Re: Bewertet: Moonraker
57Ich halte MR für einen der schwächsten Bond Filme. Vielleicht sogar der schwächste überhaupt.
Der Unterschied zu TSWLM könnte gar nicht größer sein. MR sieht für mich fast von Anfang an aus wie das Ergebnis müder Routine.
Die PTS ist schon das Beste und Spektakulärste am Film (und mal wieder kaum mit der Handlung verbunden, auch wenn der Beißer auftaucht), danach geht es bergab. Alle weiteren Actionszenen sind langweilige Wiederholungen von Dingen die schon waren, noch dazu gewürzt mit versuchter Ironie, die hier meist peinlich und/oder dämlich wirkt.
Und dann mutiert auch noch der einst großartigen Beißer zu einem gutmütigen Trottel.
Da war wirklich nicht viel was groß Spaß gemacht hätte.
Lonsdale ist, wie (fast) alle Bond Schurken, ein guter Schauspieler, der normalerweise in ganz anderen Filmen mitspielt. Das er hier nicht wirkt liegt weniger an ihm als das der Film ihm keine Gelegenheit gibt zu glänzen. Dafür hat Lois Chiles eine Rolle die selbstständiger ist als die Bond Girls bis dahin meist waren, aber ihr fehlt jetzt wieder ein wenig die Ausstrahlung um ihre vernünftig angelegte Rolle wirklich zu etwas Erinnerungswürdigem zu machen.
Langweilig. 4/10
Der Unterschied zu TSWLM könnte gar nicht größer sein. MR sieht für mich fast von Anfang an aus wie das Ergebnis müder Routine.
Die PTS ist schon das Beste und Spektakulärste am Film (und mal wieder kaum mit der Handlung verbunden, auch wenn der Beißer auftaucht), danach geht es bergab. Alle weiteren Actionszenen sind langweilige Wiederholungen von Dingen die schon waren, noch dazu gewürzt mit versuchter Ironie, die hier meist peinlich und/oder dämlich wirkt.
Und dann mutiert auch noch der einst großartigen Beißer zu einem gutmütigen Trottel.
Da war wirklich nicht viel was groß Spaß gemacht hätte.
Lonsdale ist, wie (fast) alle Bond Schurken, ein guter Schauspieler, der normalerweise in ganz anderen Filmen mitspielt. Das er hier nicht wirkt liegt weniger an ihm als das der Film ihm keine Gelegenheit gibt zu glänzen. Dafür hat Lois Chiles eine Rolle die selbstständiger ist als die Bond Girls bis dahin meist waren, aber ihr fehlt jetzt wieder ein wenig die Ausstrahlung um ihre vernünftig angelegte Rolle wirklich zu etwas Erinnerungswürdigem zu machen.
Langweilig. 4/10
Zuletzt geändert von Maibaum am 16. Januar 2014 14:16, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Bewertet: Moonraker
58Finde ich gut, dass du dich auch hier zu Wort meldest da du sozusagen die andere Seite der MR-Kritik vertrittst. Lass uns doch noch ein bisschen ins Detail gehen, da ich es immer sehr interessant finde, dass TSWLM und MR in der Kritik oftmals sehr sehr unterschiedlich wegkommen.
Ich versuche mal ein paar deiner Punkte bei den Filmen zu vergleichen:
An den Wiederholungen an sich kann es also eigentlich nicht liegen, dass TSWLM weit besser als MR wahrgenommen wird. Dann müsste es die Umsetzung sein, die den Unterschied ausmacht. Aber was genau bemängelst du denn an den Actionszenen? Du schreibst sie seien langweilig, eine sicherlich aus deiner Sicht gerechtfertigte subjektive Sichtweise. Ich würde aber dagegen halten, dass man bei MR die Actionszenen bewusst im Vergleich zu vielen anderen Filmen der Serie verhältnismäßig kurz gehalten und sie gerade dadurch auch deutlich knackiger daher kommen als viele der etwas lang geratenen Szenen der Vorgänger. Auch finde ich Szenen wie die Zentrifuge, der Kampf mit Chang in Venedig oder die finale Jagd auf die Globen ungeheuer spannend inszeniert, obwohl man es ja besser weiss wird einem hier das Gefühl vermittelt, dass doch etwas schief gehen könnte. Trotzdem würde ich dir in dem Punkt zumindest insofern Recht geben, dass MR kein Film ist der in erster Linie von seiner Spannung lebt oder diese gezielt über eine längere Zeit aufzubauen versucht. Aber genau genommen war TSWLM das auch nicht, auch hier ging es in erster Linie um das Spektakel an sich und weniger um Spannungsaufbau. Wenn ich an eine spannende Szene in TSWLM benennen müsste, so wäre dies die Pyramidenszene mit dem sehr unheimlich inszenierten Beisser. Aber sehr ähnlich wird er auch in MR bei seinem Angriff auf Manuela im Karneval inszeniert.
Was mich auch noch interessieren würde: wie siehst du die generelle technische Umsetzung des Films? Wie empfindest du die Schauwerte im Vergleich zum Rest der Serie? Wie würdest du die Qualität der Filmmusik sowie ihre Bedeutung für den Film bewerten?
Ich würde mich freuen, wenn du noch etwas ins Detail gehst und wir so hier noch ein bisschen weiterdiskutieren können.
Ich versuche mal ein paar deiner Punkte bei den Filmen zu vergleichen:
Ist denn TSWLM in Punkto Wiederholung von Dingen, die schon waren so anders? Wir haben eine Zugkeilerei die ganz offensichtlich aus FRWL entliehen ist. Wir haben die Lotus-Szenen, die im Kern nichts anderes sind als eine Variation der Little-Nellie-Szene aus YOLT. Wir haben den Angriff im Tanker auf die Schaltzentrale: siehe YOLT. Selbst die sensationelle PTS wird erst durch den finalen Sprung vom Asgard so einmalig, alles davor sind auch nur in ähnlicher Form in OHMSS bereits gesehene Skistunts. Gleiches zieht sich auch bei anderen „Einfällen“ durch den ganzen Film: Wir haben einen Riesentanker, der U-Boote verschluckt, auch hier direkt abgekupfert von YOLT. Wir haben einen Henchman mit einem stählernen Gebiss: auch nur eine Variation von Teehee aus LALD. Selbst Stromberg ist als Figur noch ziemlich deutlich als das zu erkennen, was er in den ersten Drehbuchentwürfen ja auch noch war: Blofeld.Maibaum hat geschrieben: Alle weiteren Actionszenen sind langweilige Wiederholungen von Dingen die schon waren
An den Wiederholungen an sich kann es also eigentlich nicht liegen, dass TSWLM weit besser als MR wahrgenommen wird. Dann müsste es die Umsetzung sein, die den Unterschied ausmacht. Aber was genau bemängelst du denn an den Actionszenen? Du schreibst sie seien langweilig, eine sicherlich aus deiner Sicht gerechtfertigte subjektive Sichtweise. Ich würde aber dagegen halten, dass man bei MR die Actionszenen bewusst im Vergleich zu vielen anderen Filmen der Serie verhältnismäßig kurz gehalten und sie gerade dadurch auch deutlich knackiger daher kommen als viele der etwas lang geratenen Szenen der Vorgänger. Auch finde ich Szenen wie die Zentrifuge, der Kampf mit Chang in Venedig oder die finale Jagd auf die Globen ungeheuer spannend inszeniert, obwohl man es ja besser weiss wird einem hier das Gefühl vermittelt, dass doch etwas schief gehen könnte. Trotzdem würde ich dir in dem Punkt zumindest insofern Recht geben, dass MR kein Film ist der in erster Linie von seiner Spannung lebt oder diese gezielt über eine längere Zeit aufzubauen versucht. Aber genau genommen war TSWLM das auch nicht, auch hier ging es in erster Linie um das Spektakel an sich und weniger um Spannungsaufbau. Wenn ich an eine spannende Szene in TSWLM benennen müsste, so wäre dies die Pyramidenszene mit dem sehr unheimlich inszenierten Beisser. Aber sehr ähnlich wird er auch in MR bei seinem Angriff auf Manuela im Karneval inszeniert.
Auch hier finde ich die Unterschiede zwischen den beiden Filmen gar nicht so gravierend. Albern wirkt MR vor allem in den Szenen mit Beisser, aber wir dürfen nicht vergessen, dass hier TSWLM in einigen Szenen kaum hinterhesteht: Beisser lässt sich einen Stein auf den Fuß fallen oder Beisser fällt mit samt seinem Auto in ein Hausdach. Der eigentliche Unterschied ist der, dass Beisser in MR als Killer nicht mehr erfolgreich ist, während er in TSWLM einen nach dem anderen umlegt. Das war wohl ein Zugeständnis an die spätere „Bekehrung“, hier wollte man wohl nicht in einem Film eine komplette Wandlung vom Killer zum Good Guy. Aber im Kern hast du schon Recht: die Idee vom kaltblütigen Killer wurde zugunsten eines liebenswerten, tollpatschigen Halunken aufgegeben. Wobei wie gesagt das tollpatschige und leicht dämliche Elemente durchaus auch schon in TSWLM vertreten war.Maibaum hat geschrieben: noch dazu gewürzt mit versuchter Ironie, die hier meist peinlich und/oder dämlich wirkt. Und dann mutiert auch noch der einst großartigen Beißer zu einem gutmütigen Trottel.
Du findest, er hatte weniger Gelegenheit als zB Curd Jürgens? Findest du die Begrüssungsszenen mit Bond im Schloss, die Szene in Venedig mit Bond, M und Grey oder seine Ansprache in der Raumstation nicht gelungen? Ich finde gerade ihm gelingt es, mal einen anderen Charakter darzustellen als man es für gewöhnlich bei den Gegenspielern in Bondfilmen geboten bekommt. Ohne es mit der Stoppuhr gemessen zu haben glaube ich nicht, dass Lonsdale weniger Screentime hatte als z.B. Charles Grey, Yaphet Kotto oder Curd Jürgens. Und seine Szenen finde ich nahezu alle sehr gelungen. Was genau vermisst du bei seinen Szenen?Maibaum hat geschrieben: Lonsdale ist, wie (fast) alle Bond Schurken, ein guter Schauspieler, der normalerweise in ganz anderen Filmen mitspielt. Das er hier nicht wirkt liegt weniger an ihm als das der Film ihm keine Gelegenheit gibt zu glänzen.
Was mich auch noch interessieren würde: wie siehst du die generelle technische Umsetzung des Films? Wie empfindest du die Schauwerte im Vergleich zum Rest der Serie? Wie würdest du die Qualität der Filmmusik sowie ihre Bedeutung für den Film bewerten?
Ich würde mich freuen, wenn du noch etwas ins Detail gehst und wir so hier noch ein bisschen weiterdiskutieren können.
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Re: Bewertet: Moonraker
59ich mische mich mal ein (sorry)AnatolGogol hat geschrieben: Ohne es mit der Stoppuhr gemessen zu haben glaube ich nicht, dass Lonsdale weniger Screentime hatte als z.B. Charles Grey, Yaphet Kotto oder Curd Jürgens. Und seine Szenen finde ich nahezu alle sehr gelungen. Was genau vermisst du bei seinen Szenen?
Was mich auch noch interessieren würde: wie siehst du die generelle technische Umsetzung des Films? Wie empfindest du die Schauwerte im Vergleich zum Rest der Serie? Wie würdest du die Qualität der Filmmusik sowie ihre Bedeutung für den Film bewerten?
Ich würde mich freuen, wenn du noch etwas ins Detail gehst und wir so hier noch ein bisschen weiterdiskutieren können.
Zur Screentime: Wäre mal ein interesantes Experiment, die Screentime der Bösewichte, deren gemeinsame Screentime mit Bond zu messen und ins Verhältnis zu ihrer Wirkung zu setzen.
Generell: Es ist gar nicht so leicht zu zeigen, warum TSWLM so gut funktioniert und MR demgegenüber bei vielen so schlecht abschneidet. Die Weltraumszenen außen vor gelassen, ähneln sich die Filme ja sehr. Es ist also eine Summe von Details die den Unterschied macht:
- weniger Wiederholungen in TSWLM
- weniger Albernheiten in TSWLM (grade die Beißer Szene die du nennst - mit dem Stein - stoßt mir immer sauer auf im Film)
- generell ein höherer Level an Ernsthaftigkeit (bspw. sind alle Tötungsversuche in Richtung Bond in MR absurd konstruiert, währen in TSWLM der Beißer praktisch permanent eine ganz direkte Bedrohung ist - ohne Schnörkel)
- last but not least halte ich TSWLM auch was die Inszenierung angeht für ein Stück rafinierter. Der Film fängt besser als MR die Stimmung der Locations ein (etwa bei den Pyramiden oder wenn Bond durch Kairo geht auf der Suche nach Fekkesh (?) )
- in MR wirkt demgegenüber vieles so, als habe man sich nur gedacht: "schaut, wir sind in Rio, da ist der Zuckerhut...und weiter gehts"
zur technischen Umsetzung: die halte ich auch nach heutigen Maßstäben nach wie vor für genial. Es gab bis in die 90er noch Weltraumszenen die deutlich schlampiger inszeniert wurden. Fast alles im Film wirkt hochwertig und glaubhaft. Die Kulissen und echten Locations sind grandios, die Spezialeffekte super. Nur winzige Details hätte man besser machen können (etwa den Sprung des Beißers von einer Gondel zur nächsten, wobei ich den Kampf oben auf den Gondeln wiederum sehr gut getrickst finde).
Der Gedanke ist sicher absurd, aber MR würde sicher als 3D Film heute noch im Kino gut funktionieren. Es bietet sich bei vielen Szenen förmlich an (Weltraum, Spacestation, Zentrifuge, Corinnes Tod im Wald, Kampf gegen den Kendo Mann...)
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Re: Bewertet: Moonraker
60Von Einmischen kann gar keine Rede sein, höchstens von Bereichern!danielcc hat geschrieben:ich mische mich mal ein (sorry)
Allerdings, ich glaube da kämen interessante Zahlen bei raus und man würde sich wundern wie kurz einem so mancher eher negativ aufgefallene Schurke eigentlich nur zu sehen ist (und umgekehrt natürlich auch).danielcc hat geschrieben: Zur Screentime: Wäre mal ein interesantes Experiment, die Screentime der Bösewichte, deren gemeinsame Screentime mit Bond zu messen und ins Verhältnis zu ihrer Wirkung zu setzen.
Die Punkte sind nicht von der Hand zu weisen, generell hat hier MR tatsächlich überall etwas mehr von allem als TSWLM. Ich habe den Vergleich aber bewusst noch einmal gesucht, um aufzuzeigen, dass TSWLM eben auch viele Wiederholungen bietet, so einiges an Albernheiten und auch nicht der straffe ernsthafte Thriller ist. Wie du schon schriebst, TSWLM und MR sind sich wesentlich ähnlicher als viele Kritiken dies vermuten liesen.danielcc hat geschrieben: Generell: Es ist gar nicht so leicht zu zeigen, warum TSWLM so gut funktioniert und MR demgegenüber bei vielen so schlecht abschneidet. Die Weltraumszenen außen vor gelassen, ähneln sich die Filme ja sehr. Es ist also eine Summe von Details die den Unterschied macht:
- weniger Wiederholunen in TSWLM
- weniger Albernheiten in TSWLM (grade die Beißer Szene die du nennst - mit dem Stein - stoßt mir immer sauer auf im Film)
- generell ein höherer Level an Ernsthaftigkeit (bspw. sind alle Tötungsversuche in Richtung Bond in MR absurd konstruiert, währen in TSWLM der Beißer praktisch permanent eine ganz direkte Bedrohung ist - ohne Schnörkel)
Das finde ich jetzt persönlich nicht. Ich halte MR in Punkto Schauwerte dem auf diesem Gebiet ebenfalls tadellosen TSWLM doch noch etwas überlegen. Ich fand Venedig nicht weniger gelungen festgehalten als Kairo (wobei die Pyramidenszene wirklich ein absolutes Highlight ist), hingegen Rio und den Dschungel doch noch mal um einiges beeindruckender als Sardinien. Man vergleiche zB wie edel die Karnevalsszenen in MR wirken im Vergleich zum Junkanoo in TB, der im Gegensatz dazu eher wie ein abgefilmter Karnevalsumzug aussieht. Ich finde auch, dass die „Verweildauer“ an den einzelnen Locations genau die richtige Dauer hat um die Identität des Schauplatzes gut rüberzubringen, aber nicht zu lange als dass es beginnt eintönig zu werden. (zB der Aufenthalt in Indien (OP) ging mir deutlich zu lang).danielcc hat geschrieben: - last but not least halte ich TSWLM auch was die Inszenierung angeht für ein Stück rafinierter. Der Film fängt besser als MR die Stimmung der Locations ein (etwa bei den Pyramiden oder wenn Bond durch Kairo geht auf der Suche nach Fekkesh (?) )
- in MR wirkt demgegenüber vieles so, als habe man sich nur gedacht: "schaut, wir sind in Rio, da ist der Zuckerhut...und weiter gehts"
Du schreibst was ich denke! Eine ganz ähnlicher Seilbahnsprung wurde in Agenten sterben einsam mit Richard Burton wesentlich besser und glaubwürdiger gelöst, ganz einfach durch raffinierten Schnitt. Der Trampolinsprung in MR hingegen wirkt hingegen ziemlich unecht. Ich finde gerade die technische Seite von MR wir oft als viel zu selbstverständlich hingenommen, ohne die Ausnahmestellung die der Film innerhalb der in dieser Beziehung ja auch schon sehr hochwertigen Serie innehat wahrzunehmen.danielcc hat geschrieben: zur technischen Umsetzung: die halte ich auch nach heutigen Maßstäben nach wie vor für genial. Es gab bis in die 90er noch Weltraumszenen die deutlich schlampiger inszeniert wurden. Fast alles im Film wirkt hochwertig und glaubhaft. Die Kulissen und echten Locations sind grandios, die Spezialeffekte super. Nur winzige Details hätte man besser machen können (etwa den Sprung des Beißers von einer Gondel zur nächsten, wobei ich den Kampf oben auf den Gondeln wiederum sehr gut getrickst finde)
Sehr schön in MR finde ich auch Bernard Lees Abschiedsvorstellung als M, er wirkt gerade in der Szene mit Bond in Venedig richtig milde und nachsichtig, mehr noch als in all den Filmen zuvor. Ein fast schon väterliches Verhältnis. Auch Bonds Besserwisserei gegenüber Q im Kloster finde ich immer wieder zum brüllen. Diese Hochnäsigkeit hat keiner so herrlich rüber gebracht wie Moore.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"