Verfasst: 5. Januar 2009 01:28
so eben DAF der ultimate edition auf englisch gesehen.
schön wenn man beim wiederholten mal sehen voll und ganz in seiner erinnerung bestätigt wird. der film ist und bleibt für mein ein tiefpunkt der serie.
mir ist es ein wunder wie der doch sehr kritische connery ausgerechnet für diesen film zurückgewonnen werden konnte. aber naja, er kannte ja das letztliche drehbuch nicht...
also:
DAF ist für mich das kreative loch der bondserie. fast nichts aber auch gar nichts an diesem film ist brillant, innovativ oder auch nur sonderlich unterhaltsam.
bei den ranglisten der fans, so unterschiedlich sie auch sind, fällt auf, dass DAF fast nie oben dabei ist. zurecht wie ich finde. es gibt fans, die lieben die aufwendigen, fantasievollen bonds a la YOLT , andere lieben die down-to-earth filme wie DN und FRWL. DAF ist irgendwie stuck-in-the-middle und das nicht im positiven sinne.
was läuft also schief meiner meinung nach?
- zunächst mal ist bond hier gut 90min auf einer durchschnittlichen polizisten mission. er versucht einem schmuggler ring auf die schliche zu kommen. wollen wir bond bei so etwas sehen? nein!
. schlimmer noch ist, dass bond lange zeit von tifany case wie ein dummer laufbursche behandelt wird. wollen wir das? nein!
- peinlich und erschreckend ist die entwicklung von tiffanys charakter im film: von einer selbstbewussten, mit allen wassern gewaschenen, weltgewandten gaunerin, zum peinlichsten und nervigsten dummchen der serie (OK, bibi und goodnight machen ihr konkurrenz)
- auch wenn ich dieses mal genau auf die story geachtet habe, verstehe ich einiges nicht: der gesamte schmuggler-ring ist irgendwie konfus. warum sind so viele leute daran beteiligt und warum werden alle getötet? auch verstehe ich nicht, warum case franks nicht kennt. werden die beteiligten jedes mal getötet? wie doof wäre das! und warum übernehmen kitt und wint am anfang die diamanten um sie dann weiterzugeben und die alte frau wieder zu töten??? hab ich was verpasst???
- connerys leistung im film ist schwach. dank übergewicht, miesem toupet und scheinbar wenig lust, kommt ausnahmsweise wenig charisma rüber. dass connery nicht zu alt war, sieht man meiner meinung nach viel später bei NSNA, wo er zeigt, dass wenn er nur wollte, es immer noch drauf hatte.
- schlimm ist auch der ständige blofeld-bond schlagabtausch. warum um alles in der welt tötet blofeld ihn nicht einfach??? warum lässt er ihn am ende auf die plattform kommen? was hatte sie bond dabei gedacht???
- bond trägt im film fast die ganze zeit anzüge und smoking, und wirkt ausnahmsweise damit vollkommen deplaziert in den actionszenen. man hat fast das gefühl, connery habe sowieso keine lust gehabt sich dreckig zu machen als konnte er auch die anzüge tragen. sehr merkwürdig.
- die actionszenen im film sind ein graus. die verfolgung mit der polizei und die vorausgehende verfolgung auf dem weltraum-testgelände sind unfassbar langweilig und einfallslos. das bond sich überhaupt mit polizisten in las vegas rumschlagen muss ist ärgerlich genug.
- der showdown ist eine ausgeburt von langeweile. wie oft gesagt, groß angelegte ballereien sind immer langweilig, aber das ganze auch noch auf einer vorhandenen ölplattform spielen zu lassen ist einfach einfallslos, gemessen an dem was in vorherigen filmen geboten wurde
- schlimm auch die langwierige szene mit tiffany, als man ihr die diamanten geben will. sie SOLL sie doch bekommen, warum also so kompliziert? und das dieses übliche "ok, wir sind in einem kasino, was kann man hier alles machen"... es ist so offensichtlich und albern
- die locations: tja, was soll man sagen, USA ist nicht gut genug für bond und las vegas ist wie ich finde unter bonds niveau. dass der film dann noch die ganze zeit dort spielt ist einfach nur langweilig.
der film bietet aber auch positive aspekte: charles gray als blofeld ist anständig und verleiht der an sich dummen rolle eine gewisse glaubwürdigkeit. de story an sich "diamanten werden für superwaffe gebraucht womit die regierung erpresst werden soll" ist gar nicht übel. sie wird hier nur langatmig erzählt. der schmuggel-teil ist schlicht zu lang. der kampf gegen peter franks im aufzug ist allerdings ein höhepunkt. vor allem wenn man sieht, wie die szene von den echten schauspielern gedreht wurde und durch wunderbare lange einstellungen absolut nachvollziehbar gezeigt wird.
natürtlich ist auch DAF noch ein akzeptabler unterhaltungsfilm. aber für einen bondfilm, zu mal die rückkehr von connery, ist der film zu wenig.
EDIT: die bambi/klopfer szene ist übrigens der vorläufige tiefpunkt der deutschen synchronisationsarbeit. was bond hier an dummen und sexistischen sprüchen in den mund gelegt wird, die im original überhaupt nicht da sind, ist schon jenseits von gut und böse
schön wenn man beim wiederholten mal sehen voll und ganz in seiner erinnerung bestätigt wird. der film ist und bleibt für mein ein tiefpunkt der serie.
mir ist es ein wunder wie der doch sehr kritische connery ausgerechnet für diesen film zurückgewonnen werden konnte. aber naja, er kannte ja das letztliche drehbuch nicht...
also:
DAF ist für mich das kreative loch der bondserie. fast nichts aber auch gar nichts an diesem film ist brillant, innovativ oder auch nur sonderlich unterhaltsam.
bei den ranglisten der fans, so unterschiedlich sie auch sind, fällt auf, dass DAF fast nie oben dabei ist. zurecht wie ich finde. es gibt fans, die lieben die aufwendigen, fantasievollen bonds a la YOLT , andere lieben die down-to-earth filme wie DN und FRWL. DAF ist irgendwie stuck-in-the-middle und das nicht im positiven sinne.
was läuft also schief meiner meinung nach?
- zunächst mal ist bond hier gut 90min auf einer durchschnittlichen polizisten mission. er versucht einem schmuggler ring auf die schliche zu kommen. wollen wir bond bei so etwas sehen? nein!
. schlimmer noch ist, dass bond lange zeit von tifany case wie ein dummer laufbursche behandelt wird. wollen wir das? nein!
- peinlich und erschreckend ist die entwicklung von tiffanys charakter im film: von einer selbstbewussten, mit allen wassern gewaschenen, weltgewandten gaunerin, zum peinlichsten und nervigsten dummchen der serie (OK, bibi und goodnight machen ihr konkurrenz)
- auch wenn ich dieses mal genau auf die story geachtet habe, verstehe ich einiges nicht: der gesamte schmuggler-ring ist irgendwie konfus. warum sind so viele leute daran beteiligt und warum werden alle getötet? auch verstehe ich nicht, warum case franks nicht kennt. werden die beteiligten jedes mal getötet? wie doof wäre das! und warum übernehmen kitt und wint am anfang die diamanten um sie dann weiterzugeben und die alte frau wieder zu töten??? hab ich was verpasst???
- connerys leistung im film ist schwach. dank übergewicht, miesem toupet und scheinbar wenig lust, kommt ausnahmsweise wenig charisma rüber. dass connery nicht zu alt war, sieht man meiner meinung nach viel später bei NSNA, wo er zeigt, dass wenn er nur wollte, es immer noch drauf hatte.
- schlimm ist auch der ständige blofeld-bond schlagabtausch. warum um alles in der welt tötet blofeld ihn nicht einfach??? warum lässt er ihn am ende auf die plattform kommen? was hatte sie bond dabei gedacht???
- bond trägt im film fast die ganze zeit anzüge und smoking, und wirkt ausnahmsweise damit vollkommen deplaziert in den actionszenen. man hat fast das gefühl, connery habe sowieso keine lust gehabt sich dreckig zu machen als konnte er auch die anzüge tragen. sehr merkwürdig.
- die actionszenen im film sind ein graus. die verfolgung mit der polizei und die vorausgehende verfolgung auf dem weltraum-testgelände sind unfassbar langweilig und einfallslos. das bond sich überhaupt mit polizisten in las vegas rumschlagen muss ist ärgerlich genug.
- der showdown ist eine ausgeburt von langeweile. wie oft gesagt, groß angelegte ballereien sind immer langweilig, aber das ganze auch noch auf einer vorhandenen ölplattform spielen zu lassen ist einfach einfallslos, gemessen an dem was in vorherigen filmen geboten wurde
- schlimm auch die langwierige szene mit tiffany, als man ihr die diamanten geben will. sie SOLL sie doch bekommen, warum also so kompliziert? und das dieses übliche "ok, wir sind in einem kasino, was kann man hier alles machen"... es ist so offensichtlich und albern
- die locations: tja, was soll man sagen, USA ist nicht gut genug für bond und las vegas ist wie ich finde unter bonds niveau. dass der film dann noch die ganze zeit dort spielt ist einfach nur langweilig.
der film bietet aber auch positive aspekte: charles gray als blofeld ist anständig und verleiht der an sich dummen rolle eine gewisse glaubwürdigkeit. de story an sich "diamanten werden für superwaffe gebraucht womit die regierung erpresst werden soll" ist gar nicht übel. sie wird hier nur langatmig erzählt. der schmuggel-teil ist schlicht zu lang. der kampf gegen peter franks im aufzug ist allerdings ein höhepunkt. vor allem wenn man sieht, wie die szene von den echten schauspielern gedreht wurde und durch wunderbare lange einstellungen absolut nachvollziehbar gezeigt wird.
natürtlich ist auch DAF noch ein akzeptabler unterhaltungsfilm. aber für einen bondfilm, zu mal die rückkehr von connery, ist der film zu wenig.
EDIT: die bambi/klopfer szene ist übrigens der vorläufige tiefpunkt der deutschen synchronisationsarbeit. was bond hier an dummen und sexistischen sprüchen in den mund gelegt wird, die im original überhaupt nicht da sind, ist schon jenseits von gut und böse