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Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 18:42
von AnatolGogol
Casino Hille hat geschrieben:Dass er, nicht zuletzt, weil er auf sein Skywalker-Image festgelegt war, danach abseits des Synchrongeschäfts nie eine große Karriere gemacht hat ernsthaft als Grund für seine mangelnden Fähigkeiten aufzuführen... ei ei ei.
nicht zuletzt: ok. Aber halt auch sicher nicht zuerst. :) Dafür hat er einfach generell viel zu wenig angeboten bekommen und gemacht, als dass er sich jemals wirklich auf ein Rollenklischee/Image hätte festspielen können (wie zB Stallone). Hamills Karriere (oder besser das Nichtzustandekommen seiner Karriere) spiegelt doch meiner Meinung nach sehr genau das wieder, wie er allgemein als Schauspieler angesehen wird: als nettes Beiwerk einer Filmtrilogie, deren Erfolg in nur sehr geringem Maße von den schauspielerischen Fähigkeiten ihrer Hauptdarsteller abhing. Damit will ich nicht sagen, dass Hamill (oder auch Fisher) in den Filmen schlecht oder gänzlich austauschbar waren, aber die FIlmindustrie war sich da doch ziemlich einig, dass hier kein wirkliches Starpotenzial schlummerte. Ford ist hier die große Ausnahme, sicher auch weil er die dankbarste Rolle hatte, aber es spricht auch für sich, dass er bereits vor SW und auch zwischen den ersten beiden FIlmen (und damit vor allem auch vor seinem endgültigen Durchbruch zum Star mit IJ) schon viel besser im Geschäft war als seine beiden Co-Stars. Von daher finde ich die Argumentationskette: keine Karriere = Beleg für magelnde Ausstrahlung/Fähigkeiten durchaus plausibel. Streiten kann man natürlich, ob diese Einschätzung von seiten Hollywoods fair und zutreffend war, Fakt ist aber halt leider, dass Hamill nie wirklich den Gegenbeweis erbringen konnte (evtl. auch weil man ihm nie die Chance dazu gab?)

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 18:49
von Samedi
AnatolGogol hat geschrieben:Fakt ist aber halt leider, dass Hamill nie wirklich den Gegenbeweis erbringen konnte (evtl. auch weil man ihm nie die Chance dazu gab?)
Die Chance hat er ja jetzt in TLJ. Und wenn man den Meldungen glaubt, hat er sie auch genutzt. :D

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 18:52
von AnatolGogol
Ich befürchte das wird ungeachtet seiner Leistung eher die jahrzehntelange Meinung bestätigen, dass er außer Luke Skywalker nix spielen kann.

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 18:53
von Casino Hille
Hamill ist aber doch auch nach Star Wars oft genug sehr gut gewesen, wenngleich die Filme, die er spielen durfte/musste nicht immer gelungen waren. Es ist sicher richtig, dass seine Wirkung / seine Ausstrahlung beim Publikum in der Masse nicht ankamen, und das Star Wars bis auf Ford allgemein niemanden zum Star gemacht hat, aber das ändert für mich wenig daran, dass Hamill ein talentierter Darsteller war und ist. Und ich kann da auch überhaupt nicht zustimmen, wenn es darum geht, seine Leistungen in der Originaltrilogie zu relativieren. Für mich war Hamill und seine Performance immer das wahre Herzstück der Originaltrilogie. Wie Eric richtig sagte: Er ist der Protagonist und es ist seine Heldenreise und dementsprechend funktionieren alle drei Teile für mich emotional ausschlaggebend dank seiner Leistung.

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 18:54
von Samedi
AnatolGogol hat geschrieben:Ich befürchte das wird ungeachtet seiner Leistung eher die jahrzehntelange Meinung bestätigen, dass er außer Luke Skywalker nix spielen kann.
Nur ist die Rolle in TLJ auch ganz anders angelegt als bisher. Aber ich stimme dir zu, dass es natürlich genügend Leute gibt, die lieber ihre Vorurteile pflegen, als sie zu überdenken.

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 19:03
von AnatolGogol
Casino Hille hat geschrieben:Hamill ist aber doch auch nach Star Wars oft genug sehr gut gewesen, wenngleich die Filme, die er spielen durfte/musste nicht immer gelungen waren. Es ist sicher richtig, dass seine Wirkung / seine Ausstrahlung beim Publikum in der Masse nicht ankamen, und das Star Wars bis auf Ford allgemein niemanden zum Star gemacht hat, aber das ändert für mich wenig daran, dass Hamill ein talentierter Darsteller war und ist. Und ich kann da auch überhaupt nicht zustimmen, wenn es darum geht, seine Leistungen in der Originaltrilogie zu relativieren. Für mich war Hamill und seine Performance immer das wahre Herzstück der Originaltrilogie. Wie Eric richtig sagte: Er ist der Protagonist und es ist seine Heldenreise und dementsprechend funktionieren alle drei Teile für mich emotional ausschlaggebend dank seiner Leistung.
Hille, ich finde das gut dass du ihn verteidigst, weil ich dir deine Wort voll und ganz abnehme. Ich persönlich finde ich auch keinesfalls schlecht, sondern absolut in Ordnung in der Rolle. Aber für mich bietet Star Wars den Darstellern keine Gelegenheit wirklich zu glänzen. Ich für meinen Teil sehe dass dann schon ähnlich wie offensichtlich auch die Player in Hollywood: der Erfolg der Film lag woanders begründet. Und darauf wollte ich ja auch hinaus: es ist ja nicht nur so, dass Hamill mit seinen Rollen außerhalb SW das große Publikum nicht erreichen konnte, er bekam ja von der Industrie noch nicht einmal A-Filme angeboten (oder zumindest hat er keine angenommen). Und das ist dann schon sehr sehr außergewöhnlich in einem Business, wo eigentlich jeder noch so zarte schauspielernde Grashalm gepusht wird in der Hoffnung, dass ersich als Star und damit einhergehend Kassenmagnet entpuppt. Letztlich will ich auch nichts relativieren, eher bestätigt mich Hamills anschliessende Karriere darin, dass seine in SW gezeigten Leistungen nicht außergewöhnlich (genug) waren (um eine große Karrier zu ermöglichen). Passend besetzt und darstellerisch absolut in Ordnung finde ich ihn dennoch. Am meisten mag ich an ihm jedoch seine jugendliche Naivität, die er in den ersten beiden Filmen in die Rolle miteingebracht hat. Und die hat mMn nur bedingt was mit Schauspiel zu tun (was aber kein Kritikpunkt sein soll, sondern eher ausdrücken soll, dass man eben dann doch den richtigen für die Rolle besetzt hat).

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 19:15
von Samedi
Wenn wir ehrlich sind, ist doch vor allem in den letzten Jahren (aber auch schon davor) nicht wirklich das schauspielerische Können ausschlaggebend für eine erfolgreiche Hollywood-Karriere. Man betrachte hierzu nur aktuelle "Stars" wie Taylor Lautner und Zac Efron. Daher kann man im Umkehrschluss auch einem Schauspieler wie Hamill nicht das Talent deshalb absprechen, weil die großen Studios lieber auf andere Namen setzen wollten.

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 19:22
von Casino Hille
Du hast vollkommen recht, Anatol, natürlich ist Star Wars kein großes Schauspielkino und der Erfolg lag nun wirklich nicht in den Darstellern begründet (das wollte ich auch keinesfalls aussagen damit). Richtig ist eben vor allem, dass Hamill bei der Masse und bei den wichtigen Akteuren in Hollywood nicht so ankam, dass es für eine richtige Schauspielkarriere gereicht hat (er ist dann ja eher im Synchronbereich eine richtige Legende geworden, in den USA ist seine Interpretation des Jokers absoluter Kult). Das war ja in der Tat auch bei Carrie Fisher nicht anders und letztlich wohl auf dieselben Gründe zurückzuführen. Ford ist da bezüglich Wirkung und Charme ein ganz anderes Kaliber, und hat zurecht eine beispiellose Karriere hingelegt (auch wenn ich ihn genauso wenig für einen "Schauspiel-Titan" (Danke Eric!) halte wie seine Co-Stars), mit Indiana Jones dann sogar das Kunststück vollbracht, sich in einer noch ikonischeren Rolle als Han Solo in der Filmgeschichte zu verewigen. Das kommt sicher nicht von ungefähr. Mir ging es wirklich nur darum (und hör auf zu grinsen, ich weiß doch, dass ich mich wiederhole), dass man Hamill gerne seinen Star-Appeal absprechen darf, aber ich gerade Vodkas Worte doch sehr merkwürdig fand, was die tatsächliche schauspielerische Leistung vom einzig wahren Marky Mark ("What is a Wahlberg?") anbelangt. Da kann ich nämlich einfach nicht zustimmen und wenn es dann heißt "Welche Präsenz? Welches Können?", kann ich nur sagen: Wer das nicht sieht, hat einfach Pech gehabt. Aber einige sehen es eben. :wink:

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 19:31
von NickRivers
hm?
Außer Harrison Ford und Ewan McGregor wurde wirklich niemand von SW zum Superstar.
Und die jetzige Garde wirkt nicht überzeugend - keiner.

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 19:33
von Samedi
NickRivers hat geschrieben:hm?
Außer Harrison Ford und Ewan McGregor wurde wirklich niemand von SW zum Superstar.
Und die jetzige Garde wirkt nicht überzeugend - keiner.
Wenn du dich über "Star Wars" ärgerst, dann freu ich mich umso mehr! :D

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 19:41
von NickRivers
Zugegeben mir ist das esoterische Getue um "DIE MACHT" schon immer ziemlich auf die Nerven gegangen.

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 19:52
von vodkamartini
Casino Hille hat geschrieben: Mir ging es wirklich nur darum (und hör auf zu grinsen, ich weiß doch, dass ich mich wiederhole), dass man Hamill gerne seinen Star-Appeal absprechen darf, aber ich gerade Vodkas Worte doch sehr merkwürdig fand, was die tatsächliche schauspielerische Leistung vom einzig wahren Marky Mark ("What is a Wahlberg?") anbelangt. Da kann ich nämlich einfach nicht zustimmen und wenn es dann heißt "Welche Präsenz? Welches Können?", kann ich nur sagen: Wer das nicht sieht, hat einfach Pech gehabt. Aber einige sehen es eben. :wink:
Was hat Marky Mark hier verloren? Es sei dir unbenommen, Hamill in der Urtrilogie goßes schauspielrisches Können zu attestieren. Ich kann das nicht nachvollziehen, obwohl er seine Sache ordentlich macht. Und Leinwandpräsenz? Ne, nun wirklich nicht. In jeder Szene mit Ford wirkt er bubihaft, selbst in "Jedi".
Ohnehin ging es um etwas anderes. Die ganzen Hamill-Elogen hat ja Samedi los getreten und Eric hatdann geschrieben, dass er den sehr kleinen Sprung toll meistert. Und dem kann ich nun überhaupt nicht folgen, denn vom Farmersbürschchen zum ausgereiften Jedi ist natürlich ein Quanrtensprung. Und genau da setzt meine Kritik an, dass Hamill das eben nicht meistert, sondern im Prinzip immer derselbe belibt. Am besten spielt er in "Empire", aber das gilt für alle Darsteller, denn da gibt ihnen das Skript endlich mal ein wenig Raum zur Entfaltung.

Also ich wiederhole mich gern. Ich erwarte von Hamill im neuen Film nicht allzu viel, obwohl seine möglicherweise Hinwendung zur dunklen Seite sowie sein höheres Alter durchaus für eine kleine Überraschung sorgen könnten. Hoffen kann man ja.

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 19:58
von vodkamartini
Casino Hille hat geschrieben:Du hast vollkommen recht, Anatol, natürlich ist Star Wars kein großes Schauspielkino und der Erfolg lag nun wirklich nicht in den Darstellern begründet (das wollte ich auch keinesfalls aussagen damit).
Hättest du bis runter gelesen, dann hättest du beemerkt, dass anatol meine Argumentatiuonskette zu Hamill stützt, die du so abwegig findest. Also ist die Zustimmung doch reichlich mekwürdig. :D
Ansonsten ist SW natürlich kein Schauspielkino, hab auch ich nirgends geschrieben.

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 19:58
von Samedi
vodkamartini hat geschrieben:Die ganzen Hamill-Elogen hat ja Samedi los getreten.
Ich hab mich da nur Hille angeschlossen, der seine Vorfreude auf Hamill in TLJ schon vor mir bekundet hat.
Casino Hille hat geschrieben:Mark Hamill insgesamt 150 Minuten lang als Protagonist in einem neuen Star Wars Film... Das hat für mich denselben Effekt wie für die meisten die Rückkehr von Han Solo vor 2 Jahren.

Re: Star Wars

Verfasst: 11. Dezember 2017 20:31
von GoldenProjectile
vodkamartini hat geschrieben:denn vom Farmersbürschchen zum ausgereiften Jedi ist natürlich ein Quanrtensprung.
Ausgereift ist er aber bei Weitem nicht. Er hat von Yoda Unterricht in der Macht und in Selbstdisziplin erhalten und halt darüber hinaus Einiges erlebt und ist mutiger geworden. Er ist aber kein zaubernder Übermensch, noch nicht einmal eine bedeutende Führungsfigur im Widerstand. Ne, ich sehe da keinen Quantensprung sondern eine überwiegend schlüssige Entwicklung.