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Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 12:52
von Samedi
vodkamartini hat geschrieben: 6. Januar 2023 12:37 Immer etwas drollig, wenn Michael und Barbara ihre Fleming-Platte auflegen.
Irgendwas von Fleming gibt es immer, das man noch in einen Film einbauen kann. Das haben sie auch in den letzten Filmen immer wieder gezeigt. Babs und Mike behaupten ja nicht, dass der nächste Bond eine 1:1-Umsetzung eines Fleming-Romans wird.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 12:59
von Henrik
Die Besetzung sollte in erster Linie nach den schauspielerischen Qualitäten usw. gehen, nicht nach der Hautfarbe. Nun einen dunkelhäutigen Darsteller an Land zu ziehen, um ein Zeichen zu setzen, wäre das verkehrteste von allen.

Aber unabhängig davon kann ich mich mit einem schwarzen Bond absolut nicht anfreunden. Bond ist als weißer Mann etabliert, ich habe mich daran gewöhnt und demnach wäre ich wohl völlig verwirrt, wenn im Film ständig ein schwarzer mit "Mir Bond" angesprochen wird. Ich würde dem einfach nicht abnehmen, dass das James Bond ist.

Bei solchen Rollen wie M, Q, Moneypenny, Felix usw. ist das nochmal etwas anderes, zum einen stehen die nicht im Zentrum der Handlung wie Bond, zum anderen herrscht insbesondere bei M und Q (ausgerechnet die beiden von den vier, die bisher nur von weißen gespielt wurden..) sowieso keine irgendwie geartete Chronologie. Bei Q sehen wir ganz genau, dass das in DAD eine völlig andere Person ist (siehe 'R' in TWINE) und M wird sogar mehrfach ausdrücklich thematisiert, dass dass eine andere Rolle ist (siehe GE und DAD). Wenn man nun einen schwarzen als James Bond besetzt, dann würde mich das völlig verwirren.

Und die Nomi-Rolle in NTTD deute ich ohnehin so, dass man damit sowohl den Forderungen nach einer Frau als James Bond, als auch eines schwarzen Bond, den Stinkefinger gezeigt hat. Das war der Hintergedanke: Man besetzt 007 mit einer schwarzen Frau, spielt damit bewusst auf die Forderungen nach einem weiblichen, schwarzen Bond an und macht dann im gleichen Atemzug deutlich, dass man Bond eben nicht mit einer schwarzen Frau besetzt. In Interwies hat sich Barbara zwar, so weit ich weiss, nicht genauso deutlich gegen einen schwarzen Bond positioniert wie gegen eine Frau, dennoch denke ich, dass sie das nicht ernst gemeint hat und man das eher mit einem Augenzwinkern sehen sollte.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 13:06
von Michael3390
Casino Hille hat geschrieben: 6. Januar 2023 12:11
Michael3390 hat geschrieben: 6. Januar 2023 12:05 die Vorlage ist nun mal so
Ich kann die Ansicht verstehen, aber fairerweise ist dann auch Jeffrey Wright eine verkehrte Besetzung auf Felix Leiter, denn der ist in den Vorlagen nun mal auch weiß, bei den Fans aber so ziemlich die beliebteste Besetzung jemals in dem Part.
Hier hast du natürlich Recht, Hille.
Ich kann nur Vodkas Aussage unterstreichen.
Man kann immer wieder mal etwas verändern. Von mir aus, in gewisser Weise, auch Nebenfiguren.
Aber Bond ist da für mich einfach unantastbar. Auf ihn wird alles aufgebaut, er ist der Hauptcharakter, er steht für das Franchise.
Da ne zu große Änderung, könnte für mich einfach alles zerstören.
Auch, wenn man ihn charakterlich weiter verändern würde, könnte das dem Franchise mehr schaden als guttun.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 13:07
von Michael3390
Henrik hat geschrieben: 6. Januar 2023 12:59 Die Besetzung sollte in erster Linie nach den schauspielerischen Qualitäten usw. gehen, nicht nach der Hautfarbe. Nun einen dunkelhäutigen Darsteller an Land zu ziehen, um ein Zeichen zu setzen, wäre das verkehrteste von allen.

Aber unabhängig davon kann ich mich mit einem schwarzen Bond absolut nicht anfreunden. Bond ist als weißer Mann etabliert, ich habe mich daran gewöhnt und demnach wäre ich wohl völlig verwirrt, wenn im Film ständig ein schwarzer mit "Mir Bond" angesprochen wird. Ich würde dem einfach nicht abnehmen, dass das James Bond ist.

Bei solchen Rollen wie M, Q, Moneypenny, Felix usw. ist das nochmal etwas anderes, zum einen stehen die nicht im Zentrum der Handlung wie Bond, zum anderen herrscht insbesondere bei M und Q (ausgerechnet die beiden von den vier, die bisher nur von weißen gespielt wurden..) sowieso keine irgendwie geartete Chronologie. Bei Q sehen wir ganz genau, dass das in DAD eine völlig andere Person ist (siehe 'R' in TWINE) und M wird sogar mehrfach ausdrücklich thematisiert, dass dass eine andere Rolle ist (siehe GE und DAD). Wenn man nun einen schwarzen als James Bond besetzt, dann würde mich das völlig verwirren.

Und die Nomi-Rolle in NTTD deute ich ohnehin so, dass man damit sowohl den Forderungen nach einer Frau als James Bond, als auch eines schwarzen Bond, den Stinkefinger gezeigt hat. In Interwies hat sich Barbara zwar, so weit ich weiss, nicht genauso deutlich gegen einen schwarzen Bond positioniert wie gegen eine Frau, dennoch denke ich, dass sie das nicht ernst gemeint hat und man das eher mit einem Augenzwinkern sehen sollte.
Volke Zustimmung!!! Besser hätte ich es nicht schreiben können.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 14:03
von craigistheman
Gernot hat geschrieben: 5. Januar 2023 22:41
craigistheman hat geschrieben: 3. Januar 2023 15:32 Bond ist Brite, heterosexuell und weiß, daran wird sich nichts ändern - ganz egal, wie sich EON derzeit positioniert. Anhand von Nomi durften wir ja sehen, wie mit gegenwärtigen Diskursen tatsächlich umgegangen wird, die Veränderungen bewegen sich weiterhin im Bereich der rein repräsentativen Erbsenzählerei.
Ja, das hoffe ich auch (hetero oder was auch immer ist mir egal) - wobei man heute tatsächlich schon aufpassen muss, wenn man sich dafür ausspricht, dass man (weiterhin) einen kaukasisch aussehenden James Bond präferiert. Wenn man das heute auf Social Media postet, na dann ist was los!

Wenn man die Romane gelesen hat, Flemings Beschreibung im Kopf hat, dann muss man deswegen auch nach wie vor kein schlechtes Gewissen haben, finde ich...

Aber Daniel Craig war ja auch blond und hatte keine schwarzen Haare!!? Ja, schwarze Haare hatten Craig und Moore tatsächlich nicht, aber blond waren sie auch nicht, eher dunkelblond, braun (hellblond würde für mich auch nicht zu Bond passen).

Davon abgesehen glaube ich auch, dass EON dem Druck standhält und entsprechend entscheiden wird, sofern sie einen passenden, begabten Darsteller finden, wie zB ATJ - auch wenn mich manche Entscheidungen in der letzten Zeit von EON wieder nachdenklich stimmen, weil zum "Zeitgeist" würde es passen und Publicity gäbe es auch....
Bitte nicht falsch verstehen, mir ist die sexuelle Ausrichtung des Darstellers wirklich völlig egal. Etwas peinlich fände ich es, wenn EON z.B. mit Absicht einen offen homosexuellen Hauptdarsteller engagieren würde, um damit Aufsehen zu erregen, oder sich bei bestimmten Gruppen einzuschleimen. Das hätte sein Gschmäckle. Wenn dabei ein guter Bondfilm rumkommt, umso besser!
Bond schwarz zu machen, fände ich irgendwo befremdlich, da es zwangsläufig ein Statement wäre. Aber wofür? Meines Erachtens haben Schwarze als naheliegendes Beispiel ihre eigenen starken Narrative verdient. Das Problem ist hierbei, dass diese in der Vergangenheit zumindest so gut wie nie gefördert, wenn nicht sogar aktiv daran gehindert wurden, starke schwarze Filmfiguren jenseits aller Klischees im Mainstreamkino zu etablieren.
Sprich, es bleibt marginalisierten Gruppen eigentlich nichts anderes übrig, als sich bereits arrivierte Narrative anzueignen, um auf sich aufmerksam zu machen, und das sind eben nunmal die großen Narrative der Weißen, die - so bescheuert das jetzt klingen mag - nach wie vor in der Welt den Ton angeben. Dieses Phänomen lässt sich in Musik und Popkultur bestens beobachten. Ich kann also verstehen, woher der Gedanke kommt.

Ich frag mich indes, ob die Presse EON jemals um eine Stellungnahme zu Fukus Extravaganzen bitten wird. Bin echt gespannt, was sie dann antworten werden, nach dem ganzen Gesabbel im Rahmen der NTTD-Promo.
ATJ halte ich weiterhin für eine gute Wahl und freue mich zu lesen, dass an den Gerüchten doch etwas mehr dran zu sein scheint. Die Ausgangslage ist auch eine gänzlich andere: Nach DAD wollte man sich dem gegenwärtigen Antiterror und gegroundeteren Post 9/11-Kurs anschließen, da wirkten die Brosnan Bonds mit einem Schlag veraltet. Ich denke, man hat hier zuerst einen Handlungsbogen konstruiert, eine Ausrichtung bestimmt und dementsprechend gecastet - daher auch die plötzliche Entlassung Brosnans und Verpflichtung Craigs, der vom Typ her sehr viel besser in das damalige Konzept passte.

Davon ausgehend, dass dieses Mal kein derart radikales Reboot bevorsteht, sondern der Fokus nach 4 Melodramen in Folge (CR lass ich hier außen vor, da sich die Tragödie erst in den letzten 10 Minuten ereignet) wieder auf etwas klassischere, eskapistischere Bondfilme gesetzt wird, könnte es durchaus sein, dass man sich dieses Mal zuerst nach einem Nachfolger umgesehen hat.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 14:06
von Casino Hille
craigistheman hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:03 Sprich, es bleibt marginalisierten Gruppen eigentlich nichts anderes übrig, als sich bereits arrivierte Narrative anzueignen, um auf sich aufmerksam zu machen, und das sind eben nunmal die großen Narrative der Weißen, die - so bescheuert das jetzt klingen mag - nach vie vor in der Welt den Ton angeben. Dieses Phänomen lässt sich in Musik und Popkultur bestens beobachten. Ich kann also verstehen, woher der Gedanke kommt.
Sehe ich komplett anders, sogar fast konträr. In einer Post-"Black Panther knackt die Milliarde am Box Office"-Welt brauchen wir keinen Schwarzen Bond, nur weil irgendwelche Leute glauben, so ein Zeichen würde wirklich etwas bringen (was es nicht tun würde). Aber nach Nomi in NTTD sieht man ja schon gut, in welche Richtung es bei EON geht, also ist nichts ausgeschlossen.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 14:11
von Samedi
Casino Hille hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:06 nach Nomi in NTTD sieht man ja schon gut, in welche Richtung es bei EON geht, also ist nichts ausgeschlossen.
Hä? Nomi ist doch genau der Beleg dafür, dass EON eher mit einem Augenzwinkern auf diese Debatten reagiert.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 14:13
von Gernot
ich hatte jetzt endlich ein bisschen Zeit und habe die ATJ-Lage zusammengefasst:
https://www.jamesbond.de/2023/01/06/sei ... r-johnson/

ein schwarzer, weiblicher (sic!), homosexueller, etc. Bond wird sowieso früher oder später kommen (weiblich sogar schon in Kürze), wenn das Copyright großteils ausläuft... da hätte ich jedenfalls gerne von EON umso mehr, dass sie beim "Original"-Bond bleiben...

Wenn man wirklich gute Gründe hat, kann man natürlich alles mit dem Charakter machen - aber einfach nur, weil es gerade "in" oder "woke" ist, ist für mich jedenfalls überhaupt kein Grund, irgendetwas in diese Richtung zu ändern mit der Hauptfigur. Ich gehe davon aus, dass das EON auch so sieht (trotz klitzekleiner Zweifel), und wie eh auch schon angesprochen wurde, weiterhin eher bei den Nebencharakteren "Anpassungen" unternimmt.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 14:19
von Michael3390
Eben das ist für mich mitunter auch ein Grund, weshalb ich einen dunelhäutigen Bond nicht möchte. Es würde aufgezwungen und heuchlerisch wirken.
Zumal ich besonders diesen Lucien generell total unpassend finde. Er verfügt meiner Meinung nach auch über kein Charisma. Ich seh an ihm nix, was mich irgendwie an Bond denken lässt.
Besonders nach Nomi als 007 sollte man diesen Trend ja auch genug ausgereizt haben.
Sehr cool finde ich gerade, dass offenbar wirklich mehr an der Sache mit Johnson dran ist.
Den könnte ich mir mittlerweile echt richtig gut vorstellen.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 14:25
von Samedi
Michael3390 hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:19 Sehr cool finde ich gerade, dass offenbar wirklich mehr an der Sache mit Johnson dran ist.
Den könnte ich mir mittlerweile echt richtig gut vorstellen.
Ich mir auch. Einer der wenigen von den in den Medien gehandelten Kandidaten, der mir wirklich zusagt.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 14:44
von craigistheman
Casino Hille hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:06
craigistheman hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:03 Sprich, es bleibt marginalisierten Gruppen eigentlich nichts anderes übrig, als sich bereits arrivierte Narrative anzueignen, um auf sich aufmerksam zu machen, und das sind eben nunmal die großen Narrative der Weißen, die - so bescheuert das jetzt klingen mag - nach vie vor in der Welt den Ton angeben. Dieses Phänomen lässt sich in Musik und Popkultur bestens beobachten. Ich kann also verstehen, woher der Gedanke kommt.
Sehe ich komplett anders, sogar fast konträr. In einer Post-"Black Panther knackt die Milliarde am Box Office"-Welt brauchen wir keinen Schwarzen Bond, nur weil irgendwelche Leute glauben, so ein Zeichen würde wirklich etwas bringen (was es nicht tun würde). Aber nach Nomi in NTTD sieht man ja schon gut, in welche Richtung es bei EON geht, also ist nichts ausgeschlossen.
Erstens ist Black Panther vieles, aber ganz bestimmt kein „schwarzer” Film, über die äußerst zweifelhafte Vergeltungsmentalität des Plots ganz zu Schweigen, zweitens macht es einen riesen Unterchied, ob ich einen Marvel-Film von der Stange mit schwarzen Protagonist*innen drehe, dieser dann an den Kinokassen explodiert, oder eine Figur hernehme, die sich über 60 Jahre hinweg im Kollektivgedächtnis als weiß, britisch (ok lassen wir das ganze Commonwealth gelten) und heterosexuell eingebrannt hat, und diese plötzlich schwarz mache. Den Vergleich kann ich - mit Verlaub - nicht nachvollziehen, Äpfel und Birnen.

Im Übrigen kannst du anhand der Geschichte MTVs bestens sehen, wie ehemals marginalisierte Gruppen (angefangen beim Hip Hop) über hegemoniale Kanäle als trojanische Pferde in die Wohnzimmer weißer privilegierter Kids kamen. Eine Win Win-Situation für die Anbieter*innen (größere Audienz, am Puls der Zeit, Greenwashing) und die Künstler*innen (Plattformen um sich auszudrücken, finanzieller Erfolg, Ansehen, sozialer Aufstieg).

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 14:49
von craigistheman
Samedi hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:11
Casino Hille hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:06 nach Nomi in NTTD sieht man ja schon gut, in welche Richtung es bei EON geht, also ist nichts ausgeschlossen.
Hä? Nomi ist doch genau der Beleg dafür, dass EON eher mit einem Augenzwinkern auf diese Debatten reagiert.
Ganz genau, danke. An Nomi lässt sich bestens belegen, wie inkonsequent EON letztlich mit solchen Diskursen umgeht, darf diese am Ende schließlich nicht einmal den Tag retten, nachdem sie bereits in Norwegen gerade so eintrifft um schön unnütz zu sein. Keine Ahnung woher dieser Kurswechsel bei Hille kommt, hat er schließlich genau diese Punkte oft genug angekreidet, aber naja... Hauptsache mal wieder kontra geben, schätz ich ;)

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 14:55
von danielcc
"inkonsequent" halt ich da für eine völlig verfehlte Bewertung. Nomi ist schlicht und ergrefeind ein Bondgirl wie es sie schon zig Mal gab - am meisten zu vergleichen mit Tripple X und vor allem natürlich Jinx. Dass sie im Film kurz Bonds Numme trägt dient für ein paar nette Gags. That's it.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 14:56
von craigistheman
Gernot hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:13 ich hatte jetzt endlich ein bisschen Zeit und habe die ATJ-Lage zusammengefasst:
https://www.jamesbond.de/2023/01/06/sei ... r-johnson/

ein schwarzer, weiblicher (sic!), homosexueller, etc. Bond wird sowieso früher oder später kommen (weiblich sogar schon in Kürze), wenn das Copyright großteils ausläuft... da hätte ich jedenfalls gerne von EON umso mehr, dass sie beim "Original"-Bond bleiben...

Wenn man wirklich gute Gründe hat, kann man natürlich alles mit dem Charakter machen - aber einfach nur, weil es gerade "in" oder "woke" ist, ist für mich jedenfalls überhaupt kein Grund, irgendetwas in diese Richtung zu ändern mit der Hauptfigur. Ich gehe davon aus, dass das EON auch so sieht (trotz klitzekleiner Zweifel), und wie eh auch schon angesprochen wurde, weiterhin eher bei den Nebencharakteren "Anpassungen" unternimmt.
Ganz genau. Broccoli meinte dazu, dass sich Bond im Kern nicht ändern müsse, aber sehr wohl die Welt, die ihn umgibt. Solange es dabei bleibt, ist es spannend. Jetzt haben sie ihn im letzten Film abnippeln lassen, was fortan immer gewisse Zweifel am Ausgang der Handlungen lassen wird. Wenn sie ihn jetzt auch noch nach „woken“ (fürchterliches Wort) Kritierien auch noch ethnisch, geschlechtlich oder in der sexuellen Ausrichtung umgestalten, wird's halt irgendwann total beliebig. Es gibt schon so etwas wie eine Bond-DNA, die erhalten werden muss.
So - falls der nächste schwarz oder was weiß ich sein soll, bin ich der letzte, der herummotzt, solange er seinen Part mit Lust und Leidenschaft erfüllt, und der Film was taugt.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

Verfasst: 6. Januar 2023 15:00
von craigistheman
danielcc hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:55 "inkonsequent" halt ich da für eine völlig verfehlte Bewertung. Nomi ist schlicht und ergrefeind ein Bondgirl wie es sie schon zig Mal gab - am meisten zu vergleichen mit Tripple X und vor allem natürlich Jinx. Dass sie im Film kurz Bonds Numme trägt dient für ein paar nette Gags. That's it.
Ok, das passt so für mich. Aber findest du nicht auch, dass man etwas mehr aus der Figur hätte rausholen können? Ich meine jetzt keine ultrakomplexen Wendungen oder Bedeutungsebenen, aber einfach etwas mehr Entwicklung als ein paar Oneliner hier und da? Sie darf ja ein unkonventionelles Bondgirl sein, aber der Film führt sie halt schon als handlungstragendes Element ein, was er dann aber im letzten Drittel nicht einhalten will. Das meinte ich mit Inkonsequenz. Lynch macht einen tollen Job und arbeitet mit dem, was sie hat. Sind auch richtig tolle Szenen dabei...