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Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 10:04
von vodkamartini
JW funktioniert ähnlich wie viele der Marvel-Verfilmungen, wie überhaupt imo der moderne CGI-PG13-Blockbuster einem festen Schema folgt. Selbiges ist in D nicht der Renner.

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 10:29
von Maibaum
Nö, andere haben ja hier funktioniert. Und gerade JP hatte das auch getan.

Superhelden dagegen haben und hatten in Deutschland nie den Stellenwert den diese in den USA haben. Deswegen laufen diese Art Filme hier weniger gut

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 10:33
von vodkamartini
Ich schrieb von dem "aktuellen" Blockbuster-Schema, nicht von früheren Zeiten. JW ist nach dem Marvel-Schema gestrickt, wie übrigens auch der neue Terminator. Und dieses Schema ist läuft hier nicht so recht.

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 10:50
von Maibaum
Das glaube ich nicht so richtig.

Das ist auch nicht das Marvel Schema, das ist das übliche Hollywood Schema, nach dem natürlich auch Marvel arbeitet. Warum sollte das plötzlich hierzulande nicht mehr laufen?

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 12:29
von Casino Hille
Jurassic World nach dem Marvel-Schema gestrickt? Da haben wir zwei ganz grundverschiedene Filme gesehen. Ist meiner Ansicht nach aber sowieso nicht möglich, da es ein Marvel-Schema gar nicht gibt, dass ist die standardisierte Blockbuster-Erfolgsformel, die beinahe jeder große Big Budget Film nutzt, auch die alten JP-Filme.

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 13:41
von vodkamartini
Maibaum hat geschrieben:Das glaube ich nicht so richtig.

Das ist auch nicht das Marvel Schema, das ist das übliche Hollywood Schema, nach dem natürlich auch Marvel arbeitet. Warum sollte das plötzlich hierzulande nicht mehr laufen?
Also, ich versuch´s mal etwas differenzierter.

Natürlich ist die Mrarvel-Masche die übliche Hollywood-Blockbuster-Masche. Aber eben diese hat sich (nicht nur) durch Marvel schon etwas verändert. Die Effekte - v.a. die aus dem Computer - haben imo einen höheren Stellenwert als früher und haben gemessen an der Laufzeit mehr Screentime. Vieles hat den typisch sterilen Consolenlook, den es früher so nicht gab. Deswegen sehen ältere Blockbuster paradoxerweise oft "echter" aus, als die eigentlich technisch weiteren Neuen. Dazu gibt es ein Plus an realitätsfernen "Kloppereien", eben weil im digitalen Modus alles möglich ist. Das wird dann aber eben zunehmend öde und ein Stück weit lächerlich (unrühmliche Beispiele sind die jeweiligen Finals der meisten Marvel-Filme wie auch ganz besonders "Man of Steel" und der ganze "Transformers"-Müll).

2. All das läuft hierzulnade schon, aber nicht im selben Maß wie in anderen Teilen der Welt. V.a. in China ist das ein Volltreffer-Konzept.

Ist wie gesagt ein Eindruck bzw. ein möglicher Erklärungsansatz und natürlich nicht wissenschaftlich abgesichert.

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 14:27
von Invincible1958
Ein gutes Beispiel zu dieser Diskussion hat das Star Wars-Panel auf der ComicCon gezeigt:

J.J. Abrams hat immer wieder betont, dass es ums Geschichtenerzählen geht, und nicht um Effekte. Bei jedem Charakter, auf jeder Drehbuchseite muss man sich beim Filmemachen fragen, warum macht dieser Charakter dies oder jenes so oder so. Brauchen wir diesen Handlungsstrang oder können wir die Geschichte anders erzählen? Und so weiter ...

Dann hat er noch betont, dass man einen Film nie "als Fan" inszenieren dürfte.
Man darf nicht eine Szene auf dem Millenium Falken ins Script schreiben, nur um eine Szene auf dem Millenium Falken zu haben. Und wenn es keinen Sinn macht, dann lässt man es halt weg. Egal wie cool es aussieht, und egal wie viele nostalgische Erinnerungen daran hängen.

Trotz seiner Erläuertungen scheinen die anwesenden Fans nicht verstanden zu haben, worum es beim Filmemachen geht. Die Qualität eines Films wird nicht durch CGI oder Modelle beeinflusst, es sei denn es ist offensichtlich technisch schlecht umgesetzt.

Du kannst die tollsten Kulissen, die besten Spezialeffekte und die größten Filmstars haben. Daraus wird trotzdem kein guter Film, wenn nicht jeden Tag über das "Wieso, weshalb, warum" nachgedacht wurde.

Die MARVEL-Filme erreichen mich persönlich aus diesem Grund nicht: weil mich ihre Charaktere mit ihrem Antrieb absolut kalt lassen. Das kann noch so bunt sein, da macht es einfach nicht klick.
Und deshalb gibt es in Deutschland wohl Viele, die damit nicht so erreicht werden, wie viele Amerikaner.

Und bei Jurassic World habe ich dasselbe Problem. Die menschlichen Charaktere in diesem Film kann ich nichtmal als eigenständige Charaktere wahrnehmen. Das sind bestenfalls Schablonen von Charaktertypen. Und das reicht bei bestem Willen nicht aus.

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 17:43
von Jamie
Also ich habe nicht viel erwartet, wurde auch auch nciht enttäuscht. War n netter Film bei dem man nciht zu viel denken, sich lieber ein bisschen berieseln lassen sollte. DEen Anfang fand ich etwas schleppend.

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 20:16
von Casino Hille
Tut mir leid, mir erscheint das nicht logisch. Wenn Jurassic World bloß Schablonen von Charaktertypen aufweist und deshalb vermutlich weniger Erfolg in Deutschland hat, warum lief Jurassic Park 1, der mit exakt denselben Stereotypen hantiert, dann hier so viel besser? Und wenn die Marvel-Filme wegen ihrer langweiligen Charaktere in Deutschland scheitern, aber in den USA besser laufen, heißt das dann, dass wir Deutschen deutlich anspruchsvollere Kinogänger sind?

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 20:34
von Maibaum
vodkamartini hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Das glaube ich nicht so richtig.

Das ist auch nicht das Marvel Schema, das ist das übliche Hollywood Schema, nach dem natürlich auch Marvel arbeitet. Warum sollte das plötzlich hierzulande nicht mehr laufen?
Also, ich versuch´s mal etwas differenzierter.

Natürlich ist die Mrarvel-Masche die übliche Hollywood-Blockbuster-Masche. Aber eben diese hat sich (nicht nur) durch Marvel schon etwas verändert. Die Effekte - v.a. die aus dem Computer - haben imo einen höheren Stellenwert als früher und haben gemessen an der Laufzeit mehr Screentime. Vieles hat den typisch sterilen Consolenlook, den es früher so nicht gab. Deswegen sehen ältere Blockbuster paradoxerweise oft "echter" aus, als die eigentlich technisch weiteren Neuen. Dazu gibt es ein Plus an realitätsfernen "Kloppereien", eben weil im digitalen Modus alles möglich ist. Das wird dann aber eben zunehmend öde und ein Stück weit lächerlich (unrühmliche Beispiele sind die jeweiligen Finals der meisten Marvel-Filme wie auch ganz besonders "Man of Steel" und der ganze "Transformers"-Müll).

2. All das läuft hierzulnade schon, aber nicht im selben Maß wie in anderen Teilen der Welt. V.a. in China ist das ein Volltreffer-Konzept.

Ist wie gesagt ein Eindruck bzw. ein möglicher Erklärungsansatz und natürlich nicht wissenschaftlich abgesichert.
Weiß nicht, glaub ich nicht.

Und dass das breite Publikum Effekte will die echter aussehen glaube ich überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, die wollen denke ich genau die Effekte die sie kriegen.

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 21:48
von Invincible1958
Casino Hille hat geschrieben:Tut mir leid, mir erscheint das nicht logisch. Wenn Jurassic World bloß Schablonen von Charaktertypen aufweist und deshalb vermutlich weniger Erfolg in Deutschland hat, warum lief Jurassic Park 1, der mit exakt denselben Stereotypen hantiert, dann hier so viel besser?
Weil die selbe Schablone durch mehr Ecken und Kanten dreidimensionaler wurde und zudem ein Sam Neill mehr Charisma versprüht als Chris Pratt.
Mir sind einige Charaktere in JP sympathisch, in JW gibt es nicht einen Charakter, dem ich es gönnen würde, zu überleben.

Was das Drehbuch angeht: im ersten Film wurde den Charakteren Respekt gegenüber den Saurien in die Rolle geschrieben.
In JW spielt sich Chris Pratts Charakter als Zirkusdomteur auf. Dieses "Seht her, ich bin ein Dino-Experte"-Gehabe finde ich so platt.
In JP machen die Charaktere nicht einen auf cool, in JW tun sie das. Und das passt für mich überhaupt nicht. Jedenfalls nicht, wenn man als Autor/Regisseur will, dass das Publikum Sympathie für einen Charakter entwickelt.

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 21:51
von Casino Hille
Du kannst aber nicht deine subjektive Meinung (die ich genau umgekehrt sehen würde, JW hat die deutlich interessanteren Charaktere) auf eine Statistik übertragen. Weil deine Meinung nun mal nicht die aller sein muss.

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 22:01
von Invincible1958
Casino Hille hat geschrieben:Du kannst aber nicht deine subjektive Meinung (die ich genau umgekehrt sehen würde, JW hat die deutlich interessanteren Charaktere) auf eine Statistik übertragen. Weil deine Meinung nun mal nicht die aller sein muss.
Den Anspruch erhebe ich gar nicht.

Es kann auch einfach sein, dass viele Deutsche denken: "Oh, noch ein Jurassic Park Film."
Während viele Amis denken. "Geil, noch ein Jurassic Park Film."

Es ist jetzt ja aber nicht so, dass der Film hier in Deutschland floppt. Er hat immerhin eine Goldene Leinwand für über 3 Mio Besucher geholt. Das ist nur eben auf dem Niveau von Teil 3, und Teil 1 und 2 sind unerreichbar, was die Besucherzahlen in Deutschland angeht.

Wir diskutieren hier über Hit (JW) und Mega-Hit (JP), nicht über "nicht erfolgreich" und "erfolgreich".

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 22:02
von Casino Hille
Das habe ich auch verstanden, aber ich glaube nicht, dass man den Unterschied da wirklich in qualitativen Einschätzungen finden wird. Denn das würde bedeuten, dass, wenn der weniger einfallsreiche Film in Deutschland weniger gut läuft als in den USA, die Deutschen auch zwangsläufig das anspruchsvollere Publikum wären, was man zumindest anzweifeln sollte.

Re: Jurassic Park

Verfasst: 14. Juli 2015 22:19
von Invincible1958
Casino Hille hat geschrieben:Das habe ich auch verstanden, aber ich glaube nicht, dass man den Unterschied da wirklich in qualitativen Einschätzungen finden wird. Denn das würde bedeuten, dass, wenn der weniger einfallsreiche Film in Deutschland weniger gut läuft als in den USA, die Deutschen auch zwangsläufig das anspruchsvollere Publikum wären, was man zumindest anzweifeln sollte.
Das würde ich auch anzweifeln. Allein schon deshalb weil es nicht "die Deutschen" und nicht "die Amis" gibt.
Zudem widerlegt der Erfolg von "Fifty Shades of Grey" mit über 4,4 Mio Besuchern in Deutschland diese These ("anspruchsvolleres Publikum") sofort. Dieser Film wird in den USA am Ende des Jahres weit außerhalb der Top 10 der Jahrescharts landen.

Einigen wir uns darauf, dass es immer auf den Geschmack des Einzelnen ankommt.
Und in Deutschland springen einfach nicht soviele Leute auf JW an wie damals auf JP.
In den USA hingegen scheint sich der Erfolg wohl 1:1 zu wiederholen.

Was in Deutschland meist besser läuft als in den USA sind Disney/Pixar-, Dreamworks- und Fox-Animationsfilme. So wie momentan die "Minions" hierzulande abgehen (es gab am 2. Wochenende sogar ein Plus zum Startwochenende) funktioniert das nirgendwo anders. Auch die "Ice Age"-Reihe ist nur in Deutschland zu so einem Kassenschlager geworden. Da hält vergleichsweise kein anderes Land mit. Kann ich z.B. nicht wirklich nachvollziehen. "Ice Age" lief hier auf einem Zuschauerniveau mit "Herr der Ringe" und "Harry Potter", während die Reihe in den USA z.B. unter ferner liefen gelistet ist. Geht ja soweit, dass es extra für Deutschland Arena-Shows dazu gibt.