Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 23. Januar 2016 15:02
von Maibaum
Echt?
Es gibt momentan kaum einen Film auf den ich weniger Lust hätte. Obwohl ich nur Gutes drüber gelesen habe.
Und gleichgültig ist vielleicht doch etwas übertrieben, aber Di Caprio ist zumindest weit davon entfernt mich zu faszinieren, aber könnte das überhaupt ein Schauspieler in so einer Rolle?
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 10. Februar 2016 10:19
von vodkamartini
Auf BluRay: Nighthawks (1981)
Bin gerade dabei, mir mal wieder nach und nach Stallone´s Werk vorzunehmen. Ist teilweise lange her und daher interessant wie sich einige Filme in der Wahrnehmung verändert haben. "Nachtfalken" fand ich aber schon immer besser als seinen Ruf bzw. seinen Bekanntheitsgrad.
http://www.ofdb.de/review/3794,676210,Nachtfalken
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 10. Februar 2016 10:46
von Agent 009
7/10 ist auch das höchste der Gefühle. Mehr würde ich da auch nicht geben. Kein schlechter Film der durchaus seine starken Momente hat, aber da gabs im Laufe seiner Karriere doch bessere Thriller.
Ich versuche bald mal wieder ein Review abzuliefern. Ist viel zu lange her. Zu Creed kommt womöglich was.
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 10. Februar 2016 12:35
von AnatolGogol
Ich bewerte Nachtfalken zwar schon noch ein Stück positiver als du vodka, sehe aber dennoch die von dir angesprochenen Probleme, wenn gleich ich sie nicht so stark gewichte. Dramaturgisch und Figurentechnisch merkt man dem Film schon an, dass da eigentlich was fehlt. Es ist wirklich bedauerlich, dass das damals für den Final Cut nicht herangezogene Material offenbar mittlerweile nicht mehr existiert, eine Wiederherstellung der ursprünglich beabsichtigten Schnittversion wäre – genau wie bei First Blood oder Cobra – mehr als reizvoll. Dennoch finde ich funktioniert Nachtfalken – auch hier die Analogie zu First Blood und Cobra – auch in der bekannten „Rumpffassung“, da die Kürzungen zumindest den Vorteil brachten, dass der Film dadurch sehr straff daherkommt und über ein wie ich finde vergleichsweise hohes Tempo verfügt. Ärgerlich ist jedoch in der gestrafften „Actionversion“, dass man zu Gunsten eines niedrigeren Ratings einige der für damalige Verhältnisse erstaunlich blutigen Gewalteruptionen in erheblichem Maße abgemildert hat, wodurch dann auch der allseits bekannte Anschlußfehler im Finale (
Sly zersiebt Rutger mit einer einzigen Kugel
) zu Stande kommt. Letztlich nehme ich aber auch das dem Film nicht wirklich krumm, da er vor allem durch Stimmung, Darsteller und straff-ruppige Action zu überzeugen weiss.
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 10. Februar 2016 14:34
von Maibaum
Ein 6/10 Film
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 10. Februar 2016 15:27
von vodkamartini
Das heißt, du findest ihn ganz gut.
@anatol
7/10 ist bei mir keine schlechte Wertung. Mein Haupkritikpunkt ist die fehlende Tiefe bei den eigentlich interessanten Charakteren. Auf Stallone´s Figur trifft das sogar noch mehr zu. Hauer macht mehr daraus, aber seine Motivation bleibt dennoch im Dunkeln. Trotzdem eine Art Geheimtip nicht nur für Stallone-Fans.
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 6. Juli 2016 17:31
von Casino Hille
Haben wir schon erwähnt, dass die größte aller Actionikonen heute 70 wird?
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 6. Juli 2016 17:43
von AnatolGogol
Casino Hille hat geschrieben:Haben wir schon erwähnt, dass die größte aller Actionikonen heute 70 wird?
Kinder, wie die Zeit vergeht. Dabei hat er doch gerade erst im Spectrum gegen Apollo geboxt! Und kaum versieht man sich, sind 40 Jahre rum und der Sly wird 70, kaum zu glauben.
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 6. Juli 2016 17:57
von vodkamartini
Hätte ich auch fast verpasst. Werde heute noch ein Schlückchen auf ihn trinken, das hat er verdient.
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 27. Juli 2016 20:13
von Casino Hille
Gibt es eigentlich noch Chancen auf einen vierten Expendable oder ist die Reihe offiziell tot?
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 27. Juli 2016 20:26
von Maibaum
Hoffentlich tot ...
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 27. Juli 2016 21:20
von vodkamartini
Der vierte wird kommen.
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 28. Juli 2016 20:33
von Agent 009
Expendables, ja. Rambo hat er abgesagt.
Expendables: Krabbelgruppen-Edition!
Verfasst: 16. August 2016 22:25
von Casino Hille
The Expendables: A Man's Job (Extended Directors Cut)
Zugegeben: Zur cineastischen Speerspitze der jüngeren Filmgeschichte konnte man die beiden "Expendables"-Filme nun nicht unbedingt zählen. Und dennoch konnten B-Movie-Fans Sylvester Stallone, der (beim Erstling sogar noch auf dem Regiestuhl) dieses Franchise 2010 als visualisierte Midlife-Crisis-Gruppentherapiesitzung alter Action-Ikonen ins Leben rief, kaum dankbarer sein. Arnold Schwarzenegger, Dolph Lundgren, Jason Statham, Jet Li, Bruce Willis, Chuck Norris (nur im zweiten Teil), und andere Recken ballerten sich brutal und kompromisslos wie in den guten alten (verklärten) Zeiten durch Ostblock-Settings und machten so viele Witze auf eigene Kosten, dass man merkte: Den meisten Spaß hatten sie daran selbst. Und das war auch in Ordnung so. Denn trotz ihrer Probleme waren die "Expendables"-Teile genau das, was die Zielgruppe jahrelang im Kino vermisste und befriedigte deren Gelüste. Stallone weiß einfach, was seine Fans wollen... beziehungsweise: er wusste es mal.
So traurig es auch ist, der dritte Ableger des 80er-Action-Klassentreffens, dieses Mal von Patrick Hughes inszeniert, ist eine einzige Katastrophe. Und dies beginnt und endet bei einem Storyeinfall, der tatsächlich vom Italian Stallion selbst verbrochen wurde: Die Oldies müssen sich nach einem unglücklich gelaufenem Einsatz in den Zwangsruhestand begeben und machen Platz für die junge Elite, rund um MMA Champion Ronda Rousey und Teenieschwarm Kellan Lutz. Und so kommt es, dass ausgerechnet im "Expendables"-Universum der Fokus plötzlich auf so etwas banalem wie der Handlung liegt. Während alteingesessene Action-Fanatiker nur schockiert den Kopf schütteln, fragt sich derweil der gemeine Kinogänger, worin der tiefere Sinn liegt, die ultradünne Rachestory (die im Grunde bereits beide (!) Vorgänger erzählten) durch diesen Twist künstlich in die Länge zu ziehen, wenn kurz vor dem Showdown ohnehin die alte Garde zur Rettung der Jüngeren losschreiten muss. So folgt auf den erstaunlich schwach getricksten und drucklos inszenierten Action-Opener (mit einem überraschend selbstironischem Wesley Snipes als Neuzugang) ein Mittelteil, der gähnend langweilig Aufstieg und Fall der neuen Crew zelebriert und dabei (aufgrund der Abwesenheit echter Aktion) dramaturgisch so arg in der Luft hängt, dass die Gedanken abzuschweifen beginnen.
Die anderen groben Fehler/Missverständnisse müssen bei der Regie gesucht werden. Hughes Inszenierung ist ungelenk und grobmotorisch, sein Eigeninteresse an der Handlung nicht spürbar und sein Pacing nahezu grauenvoll. Die unnötig vielen Dialoge (die den Film auf eine Länge von wahnsinnigen 131 Minuten strecken) zeugen von einer Ziellosigkeit, dass es regelrecht unschön gerät und sind zudem stetig falsch platziert, während durch andere Passagen gehetzt wird, als wären sie der Regie beinahe unangenehm (man denke an das extrem peinliche Location-Hopping von Stallone an der Seite von Kelsey Grammer, bei dem unter anderem ein Parkhaus nur dank der Schrift-Einblendung Las Vegas zuzuordnen ist). Absolut unakzeptabel gerät die letzte halbe Stunde, die wohl als spektakuläre Klimax gemeint sein soll und außerdem für die ärgerliche Action-Armut entschädigen sollte, sich in Wahrheit jedoch eher wie ein Level der Videospielreihe "Call of Duty" anfühlt. In einem gigantischem Wohnblock müssen sich die Expendables (alt und neu) von Etage zu Etage ballern, wobei Hughes zwanghaft versucht, unbedingt jeder Figur 3-4 Gedächtnismomente zu inszenieren, dies allerdings nicht einmal zu gelingen weiß, auch, weil man sich nie orientieren darf, weil eine Szenengeographie gleich gar nicht gegeben ist. Am schlimmsten ist allerdings, wie schonungslos Hughes jegliche Action-Eigenschaften der Vorgänger wegrationalisiert, insbesondere die Härte. Blut fließt hier nun wirklich gar nicht mehr, was besonders in Messerkämpfen peinlich ausschaut. Schade, dass der sehr sympathische Statham so in den handzahmen Kämpfen dieses Mal völlig untergeht und von der seinerseits gewohnten Coolness nichts übrig bleibt und nur die Frage aufwirft, ob die Macher ihr eigenes Konzept noch so recht vor Auge hatten.
A propos Auge: Budgetprobleme hin oder her, viele visuelle Computereffekte grenzen an Lächerlichkeit (als Extrembeispiel seien die Luftkämpfe mit Pixel-Helikoptern aufgeführt) und sind ein starker Verrat an den handwerklichen Effekten der Originale, an welche die "Expendables" ursprünglich einmal anknüpfen wollten. Geblieben von diesen Vorbildern sind im dritten Teil nur die Akteure - und diese retten "A Man's Job" schließlich auch davor, eine ultimative Abstrafung zu erfahren. Stallone selbst ist einfach immer noch eine coole Sau und ob Schwarzenegger oder Lundgren, man kann diesen Herren einfach nicht böse sein. Bruce Willis bleibt ärgerlicherweise fern, findet im spielfreudigen Harrison Ford dafür einen amüsanten Ersatz und selbst Jet Li bringt noch einmal einen Cameo zu Stande und weiß wohl mit dem einzig gelungenen Spruch der Chose aufzuwarten. Schade nur, dass Neuzugang Antonio Banderas eine unerträglich unlustige Quasselstrippe portraitiert und so als ein weiterer Punkt auf der langen Contra-Liste des Actionfilms verzeichnet werden muss. Perfekt und das wirklich einsame Highlight in dem belanglosen Langweiler ist immerhin Mel Gibson, der als schurkischer Ex-Expendable einen grandiosen Auftritt hinlegt und der erste echte Filmschurke der Reihe sein darf. Ihm (und in Teilen den anderen) hätte man einen besseren Film wirklich gegönnt.
Fazit: Tja, Shit happens! So richtig viel hat man von den "Expendables" ja eigentlich ohnehin nie erwartet, bezeichnend also, wenn man dennoch noch enttäuscht werden kann. Gekonnt an der Zielgruppe vorbei manövriert Hughes ungeschickt durch einen viel zu langen Mix aus schlechten Entscheidungen, unnötigen Ärgernissen und nett gemeinten Fehltritten, denen man nur ihrer Belanglosigkeit wegen nicht ganz so nachtragend auftritt, wie vermutlich angemessen wäre. Vielleicht hätten sich Stallone und Hughes an eine alte Weisheit erinnern sollen: "Never send a boy to do a man's job"! Ob sich nach dieser Nullnummer noch jemand für einen entschädigenden vierten Teil interessieren wird, bleibt zwar abzuwarten, feststeht, dass Stallone nun die Chance hätte, es seiner Filmrolle Barney Ross gleichzutun und sich auf seine Wurzeln zu bekehren, um den Karren noch mal aus dem Dreck zu ziehen und seinen Mann zu stehen: "You were stupid enough to get yourself into this mess!"
3/10
Re: Sylvester Stallone Thread
Verfasst: 28. August 2016 02:35
von Lancelort
Das ist aber sehr hart. Ich mochte vor allem den zweiten eigentlich, hatte für Teil 3 noch keine Zeit.