Welcher Winnetou-Film ist der beste?

Der Schatz im Silbersee (Harald Reinl, 1962) (Keine Stimmen)
Winnetou I (Harald Reinl, 1963)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (29%)
Old Shatterhand (Hugo Fregonese, 1964) (Keine Stimmen)
Winnetou II (Harald Reinl, 1964)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (29%)
Unter Geiern (Alfred Vohrer, 1964)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (29%)
Der Ölprinz (Harald Philipp, 1965) (Keine Stimmen)
Winnetou III (Harald Reinl, 1965) (Keine Stimmen)
Old Surehand (Alfred Vohrer, 1965) (Keine Stimmen)
Winnetou und das Halbblut Apanatschi (Harald Philipp, 1966) (Keine Stimmen)
Winnetou und sein Freund Old Firehand (Alfred Vohrer, 1966) (Keine Stimmen)
Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten (Harald Reinl, 1968)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (14%)
Winnetous Rückkehr (Marijan David Vajda, 1998) (Keine Stimmen)
Winnetou – Eine neue Welt (Philipp Stölzl, 2016) (Keine Stimmen)
Winnetou – Das Geheimnis vom Silbersee (Philipp Stölzl, 2016) (Keine Stimmen)
Winnetou – Der letzte Kampf (Philipp Stölzl, 2016) (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 7

Re: Der Karl May Thread

422
Oh, das wird dann doch mal interessant. Du wirst den Film garantiert anders bewerten als Anatol und ich, wobei ich sagen muss, dass ich Apanatschi immer schon für einen halbwegs soliden Film hielt und von den drei letzten Wendlandts war er eindeutig der beste. Ich freue mich auf Sonntag :) .
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Der Karl May Thread

424
Casino Hille hat geschrieben:Wo wir gerade noch bei Old Surehand sind: Hättet ihr weitere Surehand-Filme, also die geplante Trilogie, sehen wollen?
Also einen Nachschlag im Stile vom Ölprinz - sprich eine Quasi-Komödie - hätte ich durchaus noch gerne mitgenommen. Aber nur wenn Wabble wieder so viele starke Szenen gehabt hätte, gerne auch wieder mit einem anderen prominenten komödiantischen Sidekick -wobei mir zugegebenermaßen kein besserer als Heinz Erhardt einfällt 8) . Obwohl, wen ich mir grandios an seiner Seite vorstellen könnte ist Hans Terofal, ihr wisst schon: der Pedell Bloch aus den Lümmel-Filmen und der Bader Gschwind aus den Ludwig Thoma-Filmen. :D Mein Gott, wäre das eine Gaudi geworden, Srdoc und Terofal als wildwestes Duo, grandios! :D

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Re: Der Karl May Thread

425
Okay, meinen Respekt. Auf den doch sehr naheliegenden Hans Terofal als mögliche komödiantische Besetzung bei einem Old Surehand Film bin ich noch nie gekommen, aber die Idee ist ungemein erheiternd und lustig. Schade, dass hätte ich nun wirklich zu gerne gesehen. :) Und auch sonst denke ich bei "Old Surehand" trotz des nicht wirklich überzeugenden Filmes immer, dass es sehr ärgerlich ist, dass nix aus Vohrers Trilogie wurde. Granger war einfach zu gut in der Rolle...
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Re: MAYRATHON - Teil 8

427
vodkamartini hat geschrieben:Old Surehand

Immerhin noch im geforderten Zeitrahmen geschafft. :)
Recht so, schliesslich ist heute ja auch "May-Feiertag". :lol:
vodkamartini hat geschrieben:der Autor hatte hier eine spannende Geschichte und interessante Figuren erschaffen.
Eine erstaunliche Einschätzung, spannend fand ich den nun gar nicht und die Figuren abseits der Standardrollen auch recht farblos.
vodkamartini hat geschrieben:Die spätestens mit „Der Ölprinz" einsetzende, schmälere Budgetierung der May-Western ist hier sicherlich hauptverantwortlich
Diese Aussage stimmt nur bedingt, denn tatsächlich wurden die Budgets gegen Ende der Serie sogar noch etwas höher als zu Beginn, so kostete beispielsweise der abschliessende Old Firehand knapp über vier Millionen Mark. Richtig ist aber, dass durch die deutlich teurer gewordenen Leistungen der Jadran-Film die konstantbleibenden (bzw. sogar leicht ansteigenden) Budgets erkennbar entwertet worden waren und dadurch die Produktionswerte deutlich bescheidener ausfielen.
vodkamartini hat geschrieben:So übernahm man für die Westernstadt „Mason City" zwar die noch stehende Kulisse von „Clinton" aus „Winnetou III", filmte aber aus ganz anderen Blickwinkeln, so dass die Doublette gar nicht auffiel.
Ich finde sie wirkt trotzdem sehr unspektakulär und gewöhnlich (vermutlich auch gerade wegen der bewusst anderen Kameraeinstellungen, die nicht unbedingt die "Schokoladenseiten" zeigten, denn diese waren schon in W3 verbraten worden), gerade im Vergleich zu Roswell in W1.
vodkamartini hat geschrieben:Darüber hinaus gab es hübsche landschaftliche Kontrastierungen zwischen Prärie/Steppe, felsiger Gebirgsgegend sowie der für die May-Filme inzwischen ikonischen Karstlandschaft.
Auch diese Einschätzung erstaunt mich wiederum, für mich ist die Landschftseinbindung in Surehand sehr monoton, ungeachtet der diversen Schauplätze. Gerade die Szenen in der Prärie entbehren für mich jeglichen Charmes und Charakters, kein Vergleich zB zu den Szenen im ersten Drittel von W1.
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Re: MAYRATHON - Teil 8

428
AnatolGogol hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben:der Autor hatte hier eine spannende Geschichte und interessante Figuren erschaffen.
Eine erstaunliche Einschätzung, spannend fand ich den nun gar nicht und die Figuren abseits der Standardrollen auch recht farblos.
Genauer lesen. :) Ich schreibe hier über den Roman, nicht über den Film.
AnatolGogol hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben:Darüber hinaus gab es hübsche landschaftliche Kontrastierungen zwischen Prärie/Steppe, felsiger Gebirgsgegend sowie der für die May-Filme inzwischen ikonischen Karstlandschaft.
Auch diese Einschätzung erstaunt mich wiederum, für mich ist die Landschftseinbindung in Surehand sehr monoton, ungeachtet der diversen Schauplätze. Gerade die Szenen in der Prärie entbehren für mich jeglichen Charmes und Charakters, kein Vergleich zB zu den Szenen im ersten Drittel von W1.
Ganz allgemein: Ich fand "Winnetou 1" nie so überragend gut (Teil 3 sehe ich auf Augenhöhe, Teil 2 und "Unter Geiern" halte ich für gelungener) und "Surehand" nie so überragend schlecht ("Der Ölprinz" ist nicht besser, "Old Shatterhand" und "Apanatschi" sind imo einen Zacken schlechter) wie beide oft gemacht werden.
Speziell zur Landschaft: Vohrer und sein Team reisten bei Surehand recht viel durch Jugoslawien, was man imo im Film auch sieht. Dass Reinl die Natur besser "ausschlachtet" ist unbestritten, Vohrers Stärken liegen auf anderen Gebieten (wie ich in meinem Text ja auch geschriben habe). Mir ging es - wie das Zitat ja schon sagt - zuvorderst um die Kontraste zwischen den unterschiedlichen Landschaften.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: MAYRATHON - Teil 8

429
vodkamartini hat geschrieben: Mir ging es - wie das Zitat ja schon sagt - zuvorderst um die Kontraste zwischen den unterschiedlichen Landschaften.
Genau die sehe ich eben überhaupt nicht oder höchstens in Nuancen, sieht alles nach Schotter und Geröll aus.
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MAYRATHON - Teil IX

430
Nachdem der alte Surehand endgültig die Prärie verlassen hat übernimmt im neunten Teil unseres MAYRATHONS nun wieder unser beliebtes Dreamteam Winnetou und Shatterhand: Gold – das große Zauberwort; die Gier nach Gold macht die Männer gewalttätig; Arme und Westmänner stürmen die Hochburg der Banditen; eine wilde Treibjagd auf Menschen; es geht um das Leben von Apanatschi! Eine bezaubernde Liebesgeschichte in einer rauen Welt; ein neuer Höhepunkt einer berühmten Serie mit Weltstarbesetzung; ein Western, wie Sie ihn wünschen; der Wilde Westen, wie er wirklich war!

Teil IX: Winnetou und das Halbblut Apanatschi - Neue Abenteuer der unsterblichen Helden des Wilden Westens

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MAYRATHON - Teil IX

432
Winnetou und das Halbblut Apanatschi (1966) – Harald Philipp

Nach dem deutlichen Umsatzeinbruch bei Old Surehand kam Horst Wendlandt sehr schnell zu dem Entschluss, dass der von Stewart Granger verkörperten Figur des hemdsärmeligen Westmannes keine erfolgreiche Zukunft mehr beschieden sei und setzte stattdessen wieder auf das altbewährte Erfolgstandem Shatterhand und Winnetou. Dennoch stellt der 1966 unter der Regie von Harald Philipp entstandene Winnetou und das Halbblut Apanatschi nur bedingt eine Rückbesinnung auf alte Tugenden dar, da er sich in großen Teilen immer noch unverkennbar an dem immer populärer werdenden Genre des Italo-Western orientiert. Dabei heraus kam entsprechend eine zumeist nicht sonderlich stimmige Mischung aus Sentiment und Dynamit, der es ebenfalls nicht beschieden war den beim Publikum verlorenen Boden wieder gutzumachen.

Die Produktion stand von Anfang an unter keinem sonderlich guten Stern, da der als Regisseur vorgesehene Paul May, welcher zuvor mit der legendären 08/15-Trilogie, Und ewig singen die Wälder und Via Mala große Erfolge gefeiert hatte, bereits nach wenigen Drehtagen gegen den Karl May-erprobten Harald Philipp ausgetauscht wurde. Der Grund hierfür war das zu langsame Arbeitstempo von May, durch welches Wendlandts ohnehin knapp bemessener Zeitrahmen zu kippen drohte. Angesichts des dadurch drohenden erheblichen finanziellen Risikos ist die Entscheidung Wendlandts aus wirtschaftlicher Sicht mehr als nachvollziehbar. Gleichzeitig ist sie aber auch ein deutlicher Fingerzeig, dass zu diesem Zeitpunkt der Karl May-Serie effizient arbeitende Handwerker weit wichtiger waren als (möglicherweise) innovative Kreativgeister mit eigenen künstlerischen Vorstellungen. Ob ein Halbblut von Paul May in eine andere qualitative Kerbe gehauen hätte als das bekannte, von Philipp zu verantwortende Resultat ist freilich reine Mutmaßung. Jedoch ist es angesichts Paul Mays Vorwerk nicht gänzlich unrealistisch, dass er als Serien-Neuling den damals bereits in den immergleichen Klischees erstarrten Filmen die eine oder andere neue Facette hätte abgewinnen können. Doch bekanntlich kam es nicht dazu und entsprechend beschränkt sich die Version des biederen Handwerkers Philipp weitgehend auf das Wiederkäuen altbewährter Standards.

Dabei beginnt Halbblut durchaus erfreulich eigenständig. Das erste Filmdrittel lässt die Hoffnung aufkommen, dass man inhaltlich endlich mal wieder etwas andere Wege beschreiten wird abseits drohender Indianerkriege oder dunkler Machenschaften dubioser Geschäftemacher. Die Idee mit der Goldmine ist sicherlich nicht bahnbrechend neu, aber in Kombination mit der ausführlichen und romantischen Einführung der Hauptfiguren und der äußerst pittoresken Mac Hallerschen Farm sowie der wirklich gut gespielten und in Szene gesetzten charakterlichen Kehrtwendung der Figuren Pincky und Sloan macht diese Passage des Films ihre Sache gut und lässt hier durchaus Erinnerungen an bessere US-amerikanische Western aufkommen. Philipp gelingt es im ersten Filmdrittel ebenfalls sehr gut den Reinlschen Stil zu imitieren, wie er die Landschaft integriert ist durchaus gekonnt und erzeugt effektiv die vielgeliebte wildromantische Stimmung. Zudem verfügt dieser Abschnitt über eine der beiden inszenatorisch herausragenden Stellen des Films: der einführende Kampf des kleinen Happy mit dem Adler ist erstaunlich überzeugend inszeniert und geschnitten und damit ein sehr gutes Beispiel, wie man solch problematische Tierszenen umsetzen sollte. Sonderlich viel sieht man dabei von dem Federvieh noch nicht einmal, was die Wirkung der Szene aber nur verstärkt. Leider wird diese an sich wirklich gelungene Szene teilweise torpediert durch den äußerst schlecht getricksten Schatteneffekt des Adlers, welcher billig und unecht wirkt – auch für das Jahr 1966. Ähnlich wie die Verwendung des unpassenden Archivmaterials und des unechten Petz in den Vorgängern stellt man sich auch hier die Frage, warum auf diesen entbehrlichen Einschub nicht besser verzichtet wurde.

Leider verliert der Film sehr schnell Schwung und Frische des Anfangsteils, spätestens nach dem Mord an Mac Haller scheint plötzlich die Luft aus dem Film raus zu sein. Philipps Regie beschränkt sich in der Folge auf das mehr oder weniger routinierte Runterspulen der einzelnen Szenen, seiner Inszenierung fehlt hier wirklich jeglicher Pepp. Es ist sicherlich kein Zufall, dass dies einher geht mit der nun wieder erschreckend einfallslosen Resthandlung, bei der sich Versatzstücke aus dem Silbersee (Schatzsuche, ständig zwischen den Seiten hin- und herpendelnde Geiseln, Liebesgeschichte zwischen George und dem Mädchen), W1 (Eisenbahnercamp, Angriff auf verschanzte Schurken) und Unter Geiern (Gangsterhochburg im Saloon, George schleicht sich inkognito bei den Gangstern ein) munter die Klinke in die Hand geben. Die Kombination aus langweiliger Inszenierung und einfallslosen (Sub-)Genreklischees lassen den Film in der Folgezeit dann auch kaum vom Fleck kommen. Hinzu kommt noch, dass der Großteil der Handlung an lediglich einem Schauplatz spielt, dem gemessen an Vorgängerproduktionen nicht sonderlich spektakulären Set von Rocky Town, in welchem sich die langanhaltende Belagerung der Banditen durch die Eisenbahner und die daraus resultierenden diversen Scharmützel abspielen. Von der Spannung und der gut eingefangenen Stimmung der kopierten Vorlage aus W1 ist hier nichts zu spüren, stattdessen findet der Film großen Gefallen daran alles mögliche in die Luft zu sprengen. Die Lösung aller Probleme in Winnetou und das Halbblut Apanatschi lautet Dynamit und damit wird auch wirklich nicht hinter dem Berg gehalten. Entsprechend fliegen in der achten Rialto-Verfilmung eines Karl May-Werks so viele Kulissen in die Luft wie in keinem anderen Serienteil zuvor. Leider kann das anhaltende explosive Feuerwerk auch nicht darüber hinwegtäuschen, wie einfallslos das Ganze von Philipp in Szene gesetzt wird.

Ein weiteres Problem des Films ergibt sich aus der Tatsache, dass die Handlung nach der erfolgreichen Figuren- und Ploteinführung bis zum Finale gefühlt keinen Zentimeter vorankommt. Es ist prinzipiell die gleiche Problematik, wie man sie bereits im Mittelteil des Silbersees hatte, wo das Hin-und-Her der Schatzsuche aber durch spannende und interessante Einzelpassagen aufgelockert wurde. Letzteres fehlt in Halbblut komplett, sobald die Curly-Bande die Witterung des Goldes aufgenommen hat geht es nur noch darum Apanatschi (und damit dem Weg zum Gold) habhaft zu werden. Das Halbblut wird dann gefühlt ein halbes Dutzend mal befreit und wieder gefangen genommen, ohne dass die Handlung sich dabei wirklich weiterentwickeln würde. Das Drehbuch besteht tatsächlich ausschliesslich aus der ausgewalzten Idee: Apanatschi hat ne Goldmine, Schurken wollen Apanatschi und das Gold, die Guten wollen das verhindern. Selbst für die in der Endphase der Karl May-Filme immer dünner und dünner werdenden Plots ist dies ein unereichter Tiefpunkt.

Leider bietet auch die Darstellerseite wenig wirklich Positives. Barker und Brice spielen gewohnt solide, bekommen aber vom faden Drehbuch nur sehr wenige Szenen, in denen sie wirklich glänzen können. Ähnlich ergeht es einem dieses mal dauergewellten Götz George, der in seinem dritten und letzten Auftritt bei Karl May eine routinierte und gewohnt tatkräftige Vorstellung abliefert, der aber nie so gut zu Geltung kommt wie im Silbersee oder in Unter Geiern – zumal seine Zaubertricks eher alber denn charakterförderlich sind. Walter Barnes gibt seinen Karl-May-Standard eines bärbeissigen alten Westbären wie immer souverän und gekonnt und sein früher Filmtod nach 20 Minuten ist ein wirklicher Verlust für den Film. Schwach und blass bleiben die Schurken des Films. Ilja Dzuvalekovski wirkt als „legendärer“ Curly Bill eher wie ein netter älterer Onkel denn wie ein gefürchteter Bandenboss. dies wird besonders in den Szenen deutlich, in denen er völlig unbeholfen durch die Zaubertricks von George vorgeführt wird. Jeglicher Respekt des Publikums vor der Figur (der ohnehin ob des Äusseren und des behäbigen Auftretens nie sonderlich groß ist) ist dadurch endgültig weg. Karl May-Veteran Mihail Baloh spielt seine Rolle als rechte Hand von Curly Bill ordentlich, kann aber nie derart auftrumpfen wie in seinen vorangegangenen denkwürdigen Auftritten.

Ein kleiner Lichtblick ist Newcomerin Uschi Glas in der Rolle der titelgebenden Apanatschi. Zwar bekommt auch sie vom Drehbuch wenig Möglichkeit etwas aus ihrer Rolle zu machen, aber aufgrund ihrer natürlichen Ausstrahlung ist sie nach diversen schwachen Frauenrollen (Meril, Hardy, Roman) in den direkten Vorgängern endlich mal wieder eine geglückte Besetzung. Ebenfalls erfreulich sind die Auftritte von Vladimir Leib und Petar Dobric Als Pincky und Sloan, sowas wie der Wild-West-Variante von Pat und Patachon. Nicht nur spielen die beiden ihre ungleichen Schurkenrollen richtig gut, auch die Inszenierung des Wandels von den leutseligen Saufkumpanen hin zu goldgierigen Mördern ist sehr gelungen – man nimmt ihrer Darstellung und ihren Rollen beide charakterlichen Aspekte zu 100% ab.

Unterm Strich muss man das Experiment einer Wiederbelebung alter Tugenden in Kombination mit härterer und explosiver Action als Konzession an die Modeerscheinung des Italo-Western leider als gescheitert ansehen. Winnetou und das Halbblut Apanatschi ist ein über weite Strecken erschreckend langweiliger und langatmiger Film, bei dem dröge Inszenierung und ideenloses Drehbuch artig Hand in Hand gehen. Dass der Film in Summe nicht noch mehr ins Tal der Tränen abgleitet verdankt er seinem wirklich gelungen Anfangsteil, einigen amüsanten Szenen (u.a. Sams Vollbad und die daraus resutlierende Fopperei durch Shatterhand) und zwei erstaunlich gut inszenierten Szenen. Die erste davon, der Angriff des Adlers auf Happy, habe ich bereits erwähnt, die zweite ist das Ende von Mihail Baloh, der mit dem Gold auf den Schienen entkommen will und von der Lokomotive eingeholt und überrollt wird. Auch diese Szene ist erstaunlich spannend und mit viel Gespür für die auswegslose Situation inszeniert, man mag angesichtsdessen kaum glauben wie belanglos und lahmend Philipp den großen Rest des Films in Szene gesetzt hat.

Wertung: 4,5 / 10
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

MAYRATHON - TEIL IX

433
Winnetou und das Halbblut Apanatschi(1966)

Nachdem „Old Surehand“ schwächer abgeschnitten hatte als seine Vorgänger, setzte Wendlandt wieder auf das altbewährte Duo Barker und Brice. Das Endprodukt orientiert sich zwar wieder mehr in Richtung der Reinl-Filme, aber auch in Richtung der immer bekannter und beliebter werdenden Italo-Western. Doch dennoch konnte auch dieser Film die Zuneigung des Publikums nicht wieder erhalten.

Ursprünglich war der im May-Universum neue Paul May für den Dreh vorgesehen, wurde aber wegen seines langsamen Arbeitens vorzeitig wieder entlassen und durch Harald Philipp ersetzt, der schon May-Erfahrung hatte. Ob May den Film besser hinbekommen hätte, ist nicht klar, jedenfalls bekam er keine Chance, das zu zeigen. Philipp gelingt es in der rundum gelungenen ersten halben Stunde, die Landschaft Jugoslawiens wie harald Reinl schön in den Film einzubinden. Seine spätere Inszenierung ist allerdings dann kaum der Erwähnung wert und beschränkt sich bloß darauf, die Szenen hintereinander schnell abzuwickeln. Martin Böttcher kann mit seiner Musik immer noch etwas Pepp in diesen leblosen Stil Philipps bringen.

Die Story hat anfangs etwas wirklich interessantes, Gold ist vielleicht nicht das originellste Thema, aber mithilfe der Geschichte drumherum und den interessanten Charakteren ist die Story anfangs sehr schön anzusehen. Leider beschränkt sich der Film danach nur noch auf eine Hetzjagd hinter Apanatschi und dem Gold her, wodurch die Story wieder im gewöhnlichen May-Rahmen abläuft, wenn nicht sogar noch schlimmer ist.

Lex Barker und Pierre Brice überzeugen wie immer, sie können zwar nicht glänzen, aber auch so mag man sie doch sehen. Uschi Glas ist angenehm anzusehen, vor allem im Vergleich zu vorigen weiblichen Hauptrollen. Sie kann auf ganzer Linie überzeugen. Auch Götz George fällt positiv auf und ist wie immer mit Elan bei der Sache. Nur seine Zaubertricks sind vor allem bei den Schurken etwas nervig. Diese sind leider etwas schwach besetzt. Ilija Dzuvalekovski als Curly-Bill wirkt nicht so wie ein bösartiger Bandenchef, man sehe sich an, wie er auf die Zaubertricks von George reagiert oder die Tatsache, dass er ziemlich unselbstständig ist und seine rechte Hand Judge ständig um Rat fragen muss. Dieser, von Mihail Baloh gespielt, kann durchaus überzeugen und ist recht solide, ragt aber auch nicht heraus. Schön anzusehen sind noch Walter Barnes als Apanatschis Vater Mach Haller, der leider relativ früh abtritt, genauso wie Petar Dobric und Vladimir Leib als die goldsüchtigen Freunde Sloan und Pincky. Und natürlich darf Ralf Wolter nicht fehlen, der hier vielleicht auch etwas kurz kommt, aber immer noch mit seinem Klamauk unterhält.

Am Anfang des Films setzt Philipp einen tollen Adlerangriff auf den kleinen Jungen Happy gut um, Tierszenen sind an sich ja keine gute Idee bei May-Filmen, aber hier schafft Reinl es, die Attacken des Adlers gut umzusetzen. Der Adlerschatten ist zwar etwas schwach, ist aber zu verzeihen.
Ohnehin kommt der Film in den ersten 30 Minuten gut voran. Winnetou, Apanatschi und Mac Haller reiten zu einer Goldmine, die Apanatschi geschenkt bekommt. Dabei fällt ein Goldstück happy in die Hände. Am Abend sehen das Slom und Pincky und wollen Mac zwingen, ihnen Golkd zu überlassen. Die Wandlung der beiden ist sehr schön dargestellt.
Am nächsten Morgen bringen sie Mac dazu, mit ihnen zur Mine zu reiten. Dort wird Mac erschossen und Apanatschis Freund Jeff beinahe auch. Bis hierhin kann alles begeistern, die Story, die Darsteller und Philipps Inszenierung. Dann aber sinkt der Film ab.
Die Verfolgungsjagd zwischen Sloan und Pincky und Apanatschi und Happy ist recht gut anzusehen, die Einführung der Banditen auch, wo Curly-Bill auch noch einigermaßen bedrohlich wirkt.
Die Banditen überfallen das Eisenbahnercamp, wo Apanatschi und Happy sich verbergen und nehmen die beiden gefangen. Der Überfall ist nett gemacht und kann doch überzeugen.
Jeff schleicht sich in die Bande ein und sorgt mit seinen Zaubertricks für mächtig Aufsehen.
Nun steuert alles auf den ersten Angriff auf die Stadt Rocky Town zu, die ungefähr die Hälfte des Films als Schauplatz für sich einnimmt. Hierbei ist die führende Waffe neben dem Schießeisen Dynamit. Unglaublich, wie viele Häuser Old Shatterhand und Winnetou hier in die Luft jagen und noch dazu, wie einfallslos Philipp das ganze inszeniert. Dabei sind dieser Angriff und das Finale schließlich die Actionhöhepunkte des Films und gerade hier versagt Philipp auf ganzer Linie. Viel Geknalle und Geschieße, die Flucht durch den Stollen sorgt vielleicht ein bisschen für Abwechslung oder Hawkens im Kirchturm, aber sonst kann man dieser Szene nicht viel abgewinnen.
Die Jagd nach Apanatschi geht weiter und die kleineren Szenen sind auch die, die überzeugen. Die Story ist hier natürlich auf Silbersee-Niveau angelangt, aber die Szenen dort waren so viel besser miteinander verknüpft und auch unterhaltsamer.
Die List mit den Pferden weiß zu gefallen und auch die Entführung von Happy sowie die darauf folgende Ermordung des widerspenstigen Banditen Hank sind nicht schlecht umgesetzt, aber insgesamt ist das Tempo hier doch recht langsam.
Jeffs Flucht vor den Banditen unterhält dann doch etwas und Winnetou bringt die Banditen zum Gold.
Philipp beschloss nun, den für ihn fehlbesetzten Curly-Bill durch Judge erschießen zu lassen und dieser wird der neue Boss.
Es kommt zum Finale, aber hier liegt wohl der größte Fehler der gesamten Story: Warum nehmen Shatterhand, Winnetou und Co. so sicher an, dass die Banditen wieder in die Stadt zurückkehren? Niemand von ihnen hat die Unterredung zwischen Curly-Bill und Judge mitbekommen sowie die Tatsache, dass Curly-Bill ermordet wurde. Aber egal, das ist dann auch nicht mehr wichtig. Wenn der Showdown dann wenigstens ordentlich inszeniert worden wäre, aber nein! Es ist eigentlich genauso wie beim ersten Stadt-Kampf: Viel Dynamit und Geschieße und mehr nicht. Und wenn Philipp es sich dann auch noch erlaubt, Indianerszenen aus „Winnetou I“ zu benutzen und Intschu-Tschuna an deren Spitze reiten zu lassen, ist man völlig platt.
Das Ende von Judge ist aber hingegen sehr toll inszeniert. Wie man sieht, es gibt kein Entkommen und obwohl Old Shatterhand noch auf den Zug springt, wird Judge von diesem überrollt.
Und dass der Film auch nicht direkt nach dem Finale aufhört, sondern dass noch etwas kommt, erfreut auch.

Die Annäherung an die früheren Shatterhand-Filme und die brutalen Italo-Western funktionierte leider nicht wie gewünscht, denn Harald Philipps Film ist in seinen Szenen sehr widersprüchlich: Er hat wirklich gut inszenierte Szenen, aber gerade in den Actionmomenten versagt er völlig. Es ist kaum zu glauben, wie man in den einen Szenen eine tolle Inszenierung hervorbringen kann und in den anderen eine derart dröge und langweilige. Dazu kommt noch eine anfangs vielversprechende, später allerdings sehr lahme Story und in diesem Theater gehen dann auch die guten Darsteller etwas unter. „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ kann durchaus unterhalten, eine Meisterleistung ist er aber sicher nicht.

Punkte:(6/10)
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
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Dann leg ich doch noch mal 2 Punkte drauf...

434
Winnetou und das Halbblut Apanatschi

Und endlich ritten sie wieder zusammen! Nach Winnetous Tod in "Winnetou III" und dem missglückten Versuch einer Etablierung einer ganzen "Old Surehand"-Trilogie, durfte im nächsten Serienbeitrag ganz im Sinne der Fans Pierre Brice als edler Apachenhäuptling Winnetou wieder an der Seite seines weißen Blutsbruders Old Shatterhand alias Lex Barker reiten. Dass die Geschichte von der jungen Apanatschi, die an ihrem einundzwanzigsten Geburtstag eine Goldmine geschenkt bekommt, mit Karl Mays Romanvorlagen nur noch ein paar Namen gemein hat, ist dabei längst Standard des Franchises geworden. Um der neuen Geschichte die nötige Energie zu verleihen, wurde "Der Ölprinz"-Regisseur Harald Philipp angeheuert, den Blutsbrüdern zu altem Glanz zu verhelfen. Das Ergebnis dürfte der wohl am meisten unterschätzte Film der ganzen Reihe gewesen sein.

Inszenatorisch hat "Das Halbblut Apanatschi" zwar seine Schönheitsfehler, die an Philipps "Ölprinz" erinnern, so verwendet er erneut Szenenmaterial aus vorherigen Winnetou-Filmen (und lässt in einer Einstellung sogar Inschu-Schona auferstehen), ansonsten muss Philipp hier aber doch enorm gelobt werden. Zwar hat er keinesfalls das Auge für die romantischen Sequenzen eines Harald Reinls, aber beweist ein bemerkenswertes Gespür für große Schlachten. Die Actionszenen im nun schon neunten Karl-May-Western dürften zu den besten gehören. Es ist absolut beeindruckend, wie Philipp das kleine Westerndorf Rocky Town gleich ganze zweimal beinahe vollständig zerstört und dabei nicht einfach nur das wilde Geballer als offene Schlacht inszeniert, sondern sich an kleinen Ideen entlang hangelt. Wenn zum Beispiel Ralf Wolter als Sam Hawkins als das "wachende Auge" auf dem Kirchturm dargestellt wird und man mit ihm immer wieder einen Überblick über das Kampffeld erhält oder Philipp sogar Zeit findet, einen stilvollen Faustkampf inmitten des Getümmels einzubauen, hat der Zuschauer gerade aufgrund der Abwechslung großen Spaß dabei. Schön ist auch, dass er jedem seiner Charaktere in den großen Actionmomenten persönliche Momente erlaubt, in denen diese glänzen können und sich nicht nur auf überzeugene Pyrotechnik konzentriert. Besonders Pierre Brice kann so das erste Mal überhaupt als waschechter Actiondarsteller überzeugen und hat daher hier wohl auch eine seiner größten Rollen.

Schön ist natürlich auch die Rückkehr von Götz George, der schon in "Der Schatz im Silbersee" und "Unter Geiern" überaus charismatisch auftratt und auch hier mit großer Spielfreude dabei ist, und natürlich Lex Barker wiederzusehen, der mit seinem enthusiastischen Spiel stets die Blicke auf sich zieht. Sehr überzeugend ist auch Ursula Glas als titelgebendes Halbblut Apanatschi, die wie wahrscheinlich keine ihrer Vorgängerinnen perfekt mit ihrer unschuldigen Niedlichkeit das männliche Publikum verzückt. Besonders überzeugen tut allerdings die Geschichte, die nicht nur ein paar nette Wendungen parat hält, sondern toll erzählt wird und trotz der obligatorischen Goldsuche nicht wie eine Zusammensetzung aus den Vorgängern erscheint. Ganz stark ist, wie das Motiv der Gier wegen des Goldes als MacGuffin umgesetzt wurde. So wird es bereits am Anfang in ein paar wenigen Szenen erschreckend effizient eingeführt (durch die plötzliche Verfeindung der ehemaligen Freunde Pinky und Sloan) und auch später immer wieder aufgegriffen. Toll funktionieren auch Gangsterboss Curly-Bill und sein Partner Judge, gespielt von Ilija Džuvalekovski und Wiederholungstäter Mihail Baloh, deren Partnerschaft am Ende für eine überraschende, aber thematisch absolut sinnvolle und spannende Änderung sorgt. Interessanterweise führt die Aufteilung des Schurken auf zwei Personen auch nicht zu dem erwartbaren Verlust eines echten Antagonisten, sondern geht aufgrund des gelungenen Spiels von Baloh und Džuvalekovski absolut auf.

Dass es diesmal gleich zwei Schurken gibt, die der ganzen Verbrecherbande ein gewisses Gefühl eines Kollektives verpasst, ist nicht die einzige Neuerung, auch gibt es nach langer Zeit endlich mal keinen Indianerkonflikt, sondern fremde Indianerstämme werden ganz im Sinne der Geschichte außen vor gelassen. Doch ein paar Schwächen hat Philipps Film dann doch, weil er letzten Endes nie so ganz von diesen Mustern wegkommt. So wirken die (ganz wenigen) Indianerszenen dann doch wie bloße Alibimomente und einiges, wie die obligatorische Ermordung eines Nebenschurken durch den Hauptschurken oder die immer gleiche Rolle von Walter Barnes, haben sich so langsam mehr als abgenutzt. Leider gilt dies sogar für die Melodien von Martin Böttcher. Während dessen sentimentale Klänge früher noch eine gewisse Melancholie in sich trugen, wirkt gerade die Musik in "Halbblut-Apanatschi" wie eine Selbstkopie und geht am Zuschauer vorbei. Doch trotz vielfach gesehener Elemente wirkt "Halbblut Apnatschi", gerade auch nach den etwas müderen Vorgängern, wieder erstaunlich frisch, lebendig, hat selbst den Humor (wenn ich mich nicht irre) in der richtigen Menge am richtigen Fleck und sitzt insgesamt so sicher im Sattel wie die Protagonisten des Abenteuers, die sich bei all dem Qualm und Rauch ihr Happy End schließlich wirklich verdient haben.

Fazit: Da ist er wieder, der alte Nervenkitzel an den Karl May Westernmärchen, denen man sich mit kindlicher Begeisterung hingeben kann. Während die letzteren Filme mehr von dem Charme ihrer Vorgänger profitierten, als wirklich mit eigenen Stärken aufzuwarten, ist "Das Halbblut Apanatschi" wieder ein spaßiges Abenteuer, welches trotz kleinerer Schwächen zu den besten Beiträgen zur Winnetou-Reihe gezählt werden kann. Trotz einer wirklich erfrischenden qualitativen Wiederbelebung, die besonders nach "Der Ölprinz" und "Old Surehand" bitter nötig schien, konnte Produzent Horst Wendlandt den Abwärtstrend seines Franchises nicht aufhalten, welches finanziell nicht mehr zu alten Glanzzeiten zurückkehrte. Das Publikum war ganz eindeutig übersättigt und in diesem Zustand löst auch ein wirklich leckeres Dessert leider keine Begeisterungsschreie mehr aus.

8/10
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Re: Der Karl May Thread

435
Oh, das kommt erwartet und unerwartet...
Casino Hille hat geschrieben: Es ist absolut beeindruckend, wie Philipp das kleine Westerndorf Rocky Town gleich ganze zweimal beinahe vollständig zerstört und dabei nicht einfach nur das wilde Geballer als offene Schlacht inszeniert, sondern sich an kleinen Ideen entlang hangelt.
Mir gefällt das nicht wirklich. Klar gibt es einige kleinere Szenen während der Schlacht, aber im Großen und Ganzen sind das fats nur Explosionen und Geballer. Der erste Angriff hat da wirklich noch ein paar unterhaltsame Szenen wie Hawkens auf dem Kirchturm, aber gerade das Finale halte ich für deutlich misslungen, da es dort selbst so etwas nicht mehr gibt. Insgesamt gefallen mir aber beide Schlachten nicht so gut.
Casino Hille hat geschrieben:Ralf Wolter als Sam Hawkins
Bitte, habe Gnade und nenne ihn zumindest bei "Im Tal der Toten" mit dem e. :?
Casino Hille hat geschrieben:Besonders überzeugen tut allerdings die Geschichte, die nicht nur ein paar nette Wendungen parat hält, sondern toll erzählt wird und trotz der obligatorischen Goldsuche nicht wie eine Zusammensetzung aus den Vorgängern erscheint.
Bis zum Angriff auf das Eisenbahnercamp würde ich dir da bedenkenlos zustimmen. Danach aber verkommt die Story einfach nur zu einer Hetzjagd nach Apanatschi und dem Gold, von einer voll überzeugenden Geschichte ist da keine Spur mehr.
Casino Hille hat geschrieben:Toll funktionieren auch Gangsterboss Curly-Bill und sein Partner Judge
Judge ja, Curly-Bill eher nicht. Das hat nicht einmal wirklich etwas mit dem Spiel von Džuvalekovski zu tun, es liegt eher an der Rolle an sich. es gibt Szenen, in denen er wirklich wie ein ernster Gangsterboss wirkt, aber viel öfter weiß er einfach nicht, was zu tun ist und muss mehr als einmal seinen Partner um Rat fragen. Oder sieh ihn dir während der Tricks von George an, da ist es auch sein Partner, der ihn dazu bringt, aufzuhören, Curly-Bill steht da mehr wie ein begossener Pudel und ist kaum ernst zu nehmen.
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