Seite 268 von 718

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 2. September 2014 17:20
von Agent 009
Da ich die Nobody Filme nicht kenne, kann mir jemand sagen wie die so sind? So allgemein? Die zwei "neueren" als Nobody betitelten Doc West Filme haben ja wohl nichts mehr damit zutun und tragen "Nobody" wohl lediglich im Titel um die neuen Hill-Western besser zu vermarkten.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 2. September 2014 20:29
von Maibaum
Nobody ist der Größte ist eigentlich kein Nobody Film. Er wurde nur hierzulande (aber auch anderswo) so vermarktet, obwohl Hills Rollenname Joe Thanks ist. Der Film heißt eigentlich Ein Genie, zwei Kumpel, ein Huhn.
Es ist eine ziemlich unkomische Westernkomödie die wenig bis nichts mit dem Vorgänger zu tun hat. Außer das Hill mitspielt und Leone ihn produziert hat.

Aber eigentlich ist auch Mein Name ist Nobody kein Nobody Film, denn Hill hat hier keinen Namen, sondern ist ein Niemand der ein Jemand werden will, bzw ein Namenloser der sich auf Kosten eines anderen einen Namen machen will. Korrekter müsste der Titel also Mein Name ist Niemand heißen.
Es ist auch keine reine Komödie, sondern eine teils heitere teils ernste Auseinandersetzung mir der Entstehung von Mythen.

Es ist die deutsche Syncro die aus Nobody einen Namen macht, und diesen dann auch für den späteren Film übernimmt.

Mein Name ist Nobody 9/10

Nobody ist der Größte 3/10

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 2. September 2014 20:31
von Casino Hille
Ich habe mit der deutschen Synchronisation des ersten Teils kein Problem, für mich passt die Blödelsynchro tatsächlich sehr gut zum Flair des Filmes und unterstreicht die komischen Aspekte der Verfilmung sehr gekonnt, ohne allzu stark auf die Ernsthaftigkeit des Szenarios einzuwirken.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 2. September 2014 20:32
von Agent 009
Okay. Danke. Das klingt interessant. Ich werde mir das mal genauer ansehen. :) Sonst noch Hill Western die man empfehlen könnte? :)

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 2. September 2014 20:37
von Maibaum
Ja, die 3 Giuseppe Colizzi Western, die sind aber keine Komödien, sondern richtige Italo Western. Gerade der Erste ist auch sehr finster und auch brutal in der ungeschnittenen Version (damals FSK 18).

Gott vergibt, Ich nie
4 für ein Ave Maria
Hügel der Stiefel

Ach ja und die 3 E.B. Clucher Western Komödien, die sind alle richtig komisch. Vor allem natürlich 4 Fäuste für ein Halleluja.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 2. September 2014 20:45
von Agent 009
Gott vergibt.. Django nie, Vier für ein Ave Maria und Hügel der blutigen Stiefel gibt es noch nicht auf Bluray. :( Verdammt.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 2. September 2014 20:53
von AnatolGogol
Agent 009 hat geschrieben:Sonst noch Hill Western die man empfehlen könnte? :)
Vorbehaltlos: Der Ölprinz!

"Das ist die Winnetou-Patrone!"

"Mal unter uns: ist Winnetou eigentlich Tenor?" "Iwo! Indianer, wollen Sie ihn beleidigen?"

"Was fang ich nur mit dem Professor an, der macht mich fix und fertig!" "Ach, der ist bis auf einen kleinen Fimmel ganz in Ordnung, ich singe übrigens den Buffalo in seiner neuen Oper" "Buffo, mein lieber Wabble, Buffo!"
:lol: :lol: :lol:

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 2. September 2014 21:02
von Maibaum
Die StudioCanal DVD vom Stiefelhügel ist aber sehr gut. Und erstmals komplett ungeschnitten (in dieser deutschen Elftveröffentlichung)

Ava Maria gibt es nur in der kürzeren internationalen Version, die aber durchaus ok ist (von Paramount mit der mittlerweile bekannteren, leicht blödeligen Zweitsyncro als deutsche DVD Erstveröffentlichung). Aus Tijuana jedoch auch uncut, und mit beiden deutschen Syncros.

Gott vergibt ist nur in vom Bild her nicht so dollen Versionen erhältlich, aber immerhin auch ungekürzt. Hier ist die unter dem Titel Gott vergibt, Django nie veröffentlichte auch die empfehlenswerteste (ebenfalls eine deutsche Elftveröffentlichung)

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 4. September 2014 23:05
von Hannes007
PEAK - über allen Gipfeln (2011) - DVD


Heute hab ich mir diese Doku vom Südtiroler Hannes Lang zum zweiten Mal angesehen. Worum gehts? Um den - wie ich finde mittlerweile aberwitzigen - Aufwand, welcher betrieben wird um den Wintertourismus am Leben zu erhalten, wie zum Beispiel die verschiedenen Bauetappen eines riesigen Speichersees im über 2000m Höhe, auch das Verschwinden des Gletschers wird thematisiert. Im krassen Gegensatz dazu werden Bergdörfer gezeigt, deren alte Bewohner nur von dem leben, was sie selbst erwirtschaften - ohne Telefon, ohne Strom. Einer der wenigen verbliebenen Bewohner führt durch ein im Sommer menschenleeres Tignes in den französischen Alpen und selbst auf dem Pitztaler Gletscher wird Kunstschnee produziert.

Ein Film, der definitiv zum Nachdenken anregt und durch den ich mir die Frage stelle, ob das alles noch gerechtfertigt ist. Sehr stark gemachte Doku, die ohne ein einziges Wort aus dem Off auskommt.

Ob hier auch die 10er Benotung Sinn macht? Ich probiers:

10/10.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 6. September 2014 14:43
von vodkamartini
Auf BluRay: Monuments Men

Da hat Regisseur Clooney ziemlich daneben gelangt. Öder Episodenfilm, der unausgegoren zwischen Humor und Ersnthaftigekit eiert.

http://www.ofdb.de/review/257233,615335 ... che-Helden

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 6. September 2014 15:21
von GoldenProjectile
vodkamartini hat geschrieben:Auf BluRay: Monuments Men

Da hat Regisseur Clooney ziemlich daneben gelangt. Öder Episodenfilm, der unausgegoren zwischen Humor und Ersnthaftigekit eiert.

http://www.ofdb.de/review/257233,615335 ... che-Helden
Ich war etwas gnädiger (4-5 Punkte) aber ansonsten stimme ich voll und ganz zu. Das mit "unausgegoren zwischen Humor und Ernsthaftigkeit" habe ich wenn ich mich recht entsinne haargenau so geschrieben.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 6. September 2014 15:30
von Casino Hille
Mit 4 Punkten bin ich ebenfalls dabei und habe damals in meinem Review sogar geschrieben, dass die plumpe Schwarz-Weiß-Malerei des Filmes unsagbar nervig und unnötig ist, wenn Clooney sich dann auch noch darauf stützt, "wahre Begebenheiten" nach zu erzählen. Am Humor habe ich mich dagegen weniger gestört, insgesamt hat vieles im Film einen charmanten Eindruck hinterlassen. Mir fehlte es viel mehr an wirklich ernsten Momenten zwischen dem Humor, die es zwar gab, die aber sehr unausgegoren integriert waren und so nicht funktionierten. Netter und harmloser Film, für mich aber keiner, den man zwingend gesehen haben muss.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 7. September 2014 01:17
von Agent 009
Storm Hunters

Seit ich ein kleiner Junge war, fand ich Tornados immer absolut interessant und war beeindruckt von der Kraft, die von der Natur aufgebracht werden konnte. Ein optisches Schauspiel das seines gleichen sucht und mich immer wieder fesselte. Ich habe Dokus gefressen wie andere Snacks und war verrückt danach. Twister war die erste große filmische Verbindung die ich zum Film hatte und bis heute ist der Film einer meiner Lieblinge. Nach den ersten Clips von Storm Hunters bzw. damals noch Into the Storm war ich sehr angetan. Doch was ich dann gesehen habe, war gar nicht mal so gut.

Der Film ist voller Klischee's und nutzt Zutaten die man in jedem 2. Film findet. Hauptdarsteller Richard Armitage (Captain America, Hobbit Trilogie) spielt einen allein erziehenden Vater, der Probleme mit seinen Söhnen hat. Natürlich gerät auch einer der Söhne in ein Tornadoproblem und der eigentlich "böse" Daddy will seinen Sohn retten. Schlimmer geht es nicht. Hätte man es denn wenigstens gut umgesetzt aber nein, auch die Dialoge (zumindest im deutschen) sind total Gaga und doof. Der Film lebt sehr von den vielen Kameras. Zufälligerweise haben beide Söhne immer die Kamera dabei und das Storm Hunter Team auch. So sieht man den Film zu 80-90% durch eben diese Kameras. Emotionale (eher lächerlich und witzige) Abschiedsvideos gibt es, Wackelkameraaufnahmen, die aber teilweise noch cool sind und realistisch wirken sind auch dabei.

Die 2. Hauptfigur, gespielt von Sarah Wayne Callies (Prison Break, The Walking Dead) hat ähnliche Probleme, die versuchen sollen ihre Figur dadurch sympathisch zu machen. Man soll sich mit Eltern-Kind Konflikten identifizieren können. Zumindest ist das, was die Produzenten wohl im Kopf hatten. Sie hat immer hin ein, zwei gute Szenen als Storm Hunterin.

Die Geschichte plätschert so vor sich hin und ist eher meeeh als interesant, was vorallem an den schlechten Dialogen und dem Inhalt des Films liegt. Beide Hauptdarsteller machen aber einen guten Job und so hat man wenigstens etwas, was einen bei Laune hält. Die Special Effects im Film sind ganz gut, aber nicht 1. Klasse in Hollywood. Dennoch macht es richtig Spaß, sobald die Tornados loslegen. Es wird zerstört, leer gefegt und es macht viel Spaß. So unterhält der Film wenigstens bis zum Ende hin.

Das Problem des Film ist einfach sein Drang nach Sympathiefiguren und einer leider sehr schlechten Umsetzung von Standartzutaten eines Durchschnittsfilms. Die Action und die Special Effects reißen hier und da noch einmal was raus. Lediglich die letzte Szene versaut fast den ganzen Film. Unnötig und absolut nicht ernst zu nehmen. Das grottigste was ich je gesehen habe und ich verstehe überhaupt nicht, was man sich dabei gedacht hat. Eigentlich eher ein Film für einen Sonntagnachmittag im Free-Tv. Eher ein laues Lüftchen.

Ganz knappe und gut gemeinte 4-5/10

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 7. September 2014 01:23
von Casino Hille
Das klingt in etwa nach dem, was ich erwartet habe. Zumal ich den Found-Footage-Stil überhaupt nicht leiden kann, ich mag es nicht sehen und ich mag auch nicht groß darüber schreiben, für mich ist einfach nur unübersichtlich und ein nerviges Stilmittel, dass man sich in Hollywood lieber wieder schnell abgewöhnen sollte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 8. September 2014 08:55
von AnatolGogol
Noah (2014) – Darren Aronofsky

Eigentlich würden drei Worte als Beurteilung ausreichen: har har har :lol: ! Angesichts des schier unglaublichen Ausmaßes dieses Bibelgroteske stellt sich mir eigentlich nur eine Frage: war das tatsächlich ernst gemeint oder – um einen anderen Bibelklassiker zu zitieren – als „Verhohnepipelung“? Der generell sehr ernst und nüchtern gehaltene Grundton von Film und Darstellerleistungen muss einen jedenfalls fast zwangsläufig zu dem Schluss kommen lassen, dass Aronofsky & Co. hier offenbar tatsächlich eine bierernstgemeinte „zeitgemäße“ Interpretation der biblischen Ereignisse rund um die Sindflut abliefern wollten. What an epic fail! :roll:

Die alttestamentarische Geschichte von Noah und der Sindflut dürfte wohl jedem halbwegs geläufig sein, so wie man sie in Aranofskys pseudoreligiösem Fantasyepos aufgetischt bekommt hat man die Ereignisse aber ganz sicher noch nicht gekannt. Nomaden mit schicken Lodenmänteln, antike Feuerzeuge in Form kleiner Feuerbällchen, „Feuerrohre“ als Gewehrersatz, gusseiserne Öfen, kunstvoll geschmiedete Harnische, Rohstoffausbeutung und Umweltverschmutzung auf industriellem Niveau – irgendwie hab ich mir die Zeit des Alten Testaments doch etwas anders vorgestellt gehabt, vermutlich mein Fehler. Die Krönung des Ganzen sind aber natürlich die Steinriesen, eine bizarre Mischung aus Ent und Autobot, die als von Gott abgestrafte „Feuerwesen des Lichts“ steinverkrustet auf der Erde ihr Dasein fristen müssen und dem ollen Noah nebenbei mal schnell die Arche zusammenzimmern. Schande über mich, dass ich diese Bibelstellen bislang immer übersprungen habe. Die Installation dieser direkt aus Peter Jacksons Vorstellung entsprungen zu scheinender gutmütigen Riesen innerhalb der Handlung ist dann auch so plump und klischeehaft, dass man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Schade nur, dass man hier in der deutschen Synchro geschlafen hat und die liebenswerten Steinköppe nicht durch Wolfgang Hess (=der nette, knuffige Steini) und Rainer Schöne (=der strenge, aber gerechte Steini) hat sprechen lassen – welch vertane Chance! :(

Kaum weniger klischeehaft – ach was – noch viel klischeehafter gehen die nichtsteinernen Darsteller zu Werke. Russell Crowe als permanent unheilvoll finster und grimmig vor sich hin starrendes Abzeihbild eines alttestamentarischen Patriarchen, der zu allem bereit ist (na jedenfalls fast), um den vermeintlichen Wünschen des Schöpfers folge zu leisten (er hat da etwas missverstanden, kein Wunder bei den Daliesken Fieberträumen – könnte sich ja auch mal ein bisschen klarer äussern, dieser Schöpfer!). Zur Not wird er da schon auch mal zum einzelkämpfenden Beserker, der jeden der die Arche entern will humorlos niedermetzelt (wenn man schon den „Gladiator“ an Bord hat und noch dazu mit dickeren Oberarmen als in Ridley Scotts Neo-Sandalenklassiker muss man ihn ja auch entsprechend nutzen!). Crowe spielt seine Rolle derart bierernst, dass man meinen könnte er wolle sich damit für die kommende Saison des Old Vic bewerben. Dummerweise wirken seine krampfhaften Bemühungen inmitten dieses Bibel-goes-Herr der Ringe-Spektakels mehr als lachhaft. Kaum weniger bescheiden sind die Darbietungen seiner Kolleginnen und Kollegen, vor allem Hermine Granger spielt ihre melodramatische Rolle mit einer solchen Inbrunst, dass man vor Prusten fast vom Sofa fällt. Ach ja, wer darf in keinem kollossalen Kasperletheater fehlen? Na klar doch, der olle Hannibal Lector - hier in einer seiner schönsten Rollen als beerensüchtiger Hobbygynäkologe Methusalix. Und nicht nur durch diesen direkten Verweis werden während der gesamten Laufzeit immer wieder Erinnerungen wach bzw. Parallelen deutlich zu Ollie Stones ähnlich grandios abgeschmierter Pseudogeschichtsstunde Alexander.

Aber die Action kann was, na jedenfalls wenn man auf sinnlose CGI-Zerstörungsorgien a la Transformers steht (um es deutlicher zu machen: nein, die Action kann nix, da sie nur ein ideenlos abgefilmtes Effektgewitter (wortwörtlich) ist :wink: ). Man durfte angesichts Aronofskys Vorwerk ja zumindest noch die Hoffnung haben, dass dafür Handlung und Figuren kunstvoll und effektiv in die Presche springen würden – aber nix da, warum auch wenn olle Klischees und plumpe Szenenaneinanderreihung ebenfalls ausreichen. Zwischen all den Pubertätsdramen, Glaubenskrisen und in jegliche Richtung interpretierbaren Visionen kann einem die Zeit dann schon gaaaanz schön lang werden.

Was für ein Desaster von im wahrsten Sinne des Wortes biblischem Ausmaß! Es scheint geradeso, als hätte Aronofsky von höherer Stelle den Auftrag erhalten, die sinnbildlichen Mysterien des Alten Testaments auch der Transformers-Generation nahe zu bringen – nur leider scheint er da etwas ähnlich falsch verstanden zu haben wie seine schlechtperrückte Hauptfigur. Was bleibt ist Edel-Trash in dreistelliger Millionenhöhe mit mehr Schenkelklopfern als alle aktuellen Hollywoodkomödien zusammen.

Wertung: 3 / 10