Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 9. Oktober 2021 11:16
Ich meinte halt vor allem sowas wie Peppers Sprüche.
Aber OK Back to topic!
Aber OK Back to topic!
Willkommen auf dem James Bond Forum von JamesBond.de!
https://www.jamesbond.de/forum/
Das sehe ich ganz ähnlich. Andere Filme wie etwa OHMSS, CR oder SF schaffen es, vorher eine besondere Atmosphäre aufzubauen, die das tragische Ende umso trauriger erscheinen lassen. Das schafft NTTD bei mir leider überhaupt nicht, was eigentlich schade ist, da mit die Filme mit den dramatischeren Enden, wie oben beschrieben, sehr gut gefallen, gerade aufgrund dieser Enden. Im Ergebnis stehe ich Bonds Tod deshalb auch ziemlich gleichgültig gegenüber.00T hat geschrieben: 9. Oktober 2021 17:27 Ich habe nichts gegen gut gemachten Pathos im Film und noch weniger gegen Emotionen, aber dafür muss der Film dafür sorgen, dass ich mich überhaupt um das Leinwandpaar schere, und zwar auf subtilere Weise als mir ein gemeinsames Kind entgegenzuhalten, so herzallerliebst die Kleine auch sein mag. Leider schafft NTTD dies nicht und so fühlte sich das Finale so an, als ob der Film mich anschreit, ich müsse jetzt emotional werden, und ich gerade dadurch das genaue Gegenteil empfinde: Absolute Gleichgültigkeit
Das sehe ich auch so. Die Rolle schafft es auch bei mir kaum, irgendwie bedrohlich zu wirken. Dazu hat er nach meinem Empfinden zu wenig Screentime und nach einigen wenigen Szenen gegen Ende verschwindet er auch schon wieder, ohne jemals wirklich bedrohlich gewirkt zu haben.00T hat geschrieben: 9. Oktober 2021 17:27 Gerade Safin als Hauptschurke bleibt erschreckend blass und unausgegoren, die Versuche, eine Rivalität zwischen ihm und Bond herzustellen, scheitern kläglich. Malek macht hier schauspielerisch, was er kann, aber die Rolle gibt nun einmal kaum etwas her
Volle Zustimmung, insbesondere ersterer hat mir viel zu wenig Screentime. In einem Moment taucht er auf, kurze Zeit später entpuppt er sich bereits als Verräter. Dadurch wirkt sein Verrat aber überhaupt nicht überraschend auf mich, was bei einer solchen Rolle aber von großer Bedeutung ist.00T hat geschrieben: 9. Oktober 2021 17:27 Nur Billy Magnussens verräterischer Logan Ash hat mir gefallen, erhält aber ebenfalls kaum Spielraum. In einem Auftritt entpuppt er sich als Verräter, im nächsten geht er auch schon (auf zugegebenermaßen befriedigende Weise) drauf.
Felix Leiters Auftritt ist enttäuschend, weil er bloß als Handlungskatalysator und Opferlamm dient, ohne dabei Emotionen bei mir zu wecken (man denke nur an seinen recht ähnlich konzipierten Auftritt in LTK, bei dem dies um Welten besser umgesetzt wurde)
Bitte???00T hat geschrieben: 9. Oktober 2021 17:27 die mit schwächste Antagonistenaufstellung, die es je bei Bond gab
Hallo, schön geschriebener Beitrag, von dem ich sehr viel nachvollziehen kann. Ich sehe zwar nicht alles ganz so negativ bzw. stört es mich dann glücklicherweise nicht - aber beim Ende stimme ich dir voll und ganz zu. Das habe ich und viele andere auch schon fast 1:1 hier geschrieben00T hat geschrieben: 9. Oktober 2021 17:27 Nicht ganz so gleichgültig bin ich der kontroversen Endentscheidung gegenüber. Genau wie viele andere hier halte ich es für grundsätzlich falsch, Bond sterben zu lassen. Auch ich hatte das Gefühl, dass dies etwas kaputt macht, das die Serie so lange ausgezeichnet hat. Sicher, unter Craig ist die Vermenschlichung Bonds ohnehin zur Devise geworden, hat aber meiner Meinung nach bis jetzt die Grundfesten, auf denen diese Filmreihe basiert, vielleicht angekratzt, aber nicht zerstört. Es geht hier immerhin um mehr, als nur Craigs Bond in die ewigen Jagdgründe eingehen zu lassen. Der hier schon vielfach angesprochene Mythos Bond zeichnet sich doch im gewissem Sinne durch die Übermenschlichkeit Bonds aus, das Vergnügen daran, einem Mann zuzusehen, dem letztlich nichts etwas anhaben und der sich aus jeder Situation retten kann. Bond war eben nie ein Mensch wie jeder andere und sollte es auch nie sein, und auch wenn die Craig-Filme alle an diesem Gedanken gerüttelt haben, ist es diese Entscheidung, die ihn endgültig beseitigt und zumindest mir auch den Spaß nimmt. Ein solches Ende ist das genaue Gegenteil des spaßigen Eskapismus, den Bond bisher immer verkörpert hat.
Allerdings denke ich, dass ich mich trotz dieser Probleme besser mit diesem Ende hätte arrangieren können, wäre es wenigstens gut umgesetzt worden. Stattdessen macht der Film hier ziemlich viel falsch. Von der großen Schnulzparade einmal abgesehen, wird das Ganze so hanebüchen herbeigeführt wie alles andere im Plot auch. Dass Safin plötzlich wieder auftaucht und Bond schwer verletzt und noch dazu infiziert, ist so schwach geschrieben, dass ich mich wundere, ob die Schreiberlinge dahinter die erstbeste Lösung, die sich ihnen bot, angenommen haben, ohne sich überhaupt Gedanken über mögliche Alternativen zu machen. Noch dazu geht dem Tod, der ja als Märtyrertod inszeniert wird, die damit normalerweise einhergehende Heroik ab. Bonds Entscheidung erreicht nichts, außer dass er selbst dem Schmerz entkommt, seine Familie nie wieder sehen zu müssen. Überhaupt ist für den Bondcharakter keinerlei der behaupteten Tragik vorhanden. Er stirbt und muss sich also nicht weiter mit irgendwelchen Konsequenzen herumschlagen (ein generelles Problem dieses im Film allgemein deutlich überverwendeten Motivs). Ihn am Leben zu lassen wäre doch viel interessanter und weitaus tragischer, wenn er eine Familie hat, die er aber nicht sehen darf. Und ich behaupte, es hätte einen weitaus größeren Eindruck hinterlassen als ein faul dahin geschriebener Tod, der James Bond, ausgerechnet James Bond, lieber alles aufgeben lässt anstatt für seine Zukunft und die seiner Familie zu kämpfen.
Das ist dann auch das größte Problem. Ihn zu töten ist eine Sache, aber wenn die Szene selbst nicht einmal irgendetwas anderes als die Hoffnung, sie möge schnell vorübergehen, in mir hervorruft, ist das natürlich nur umso ärgerlicher.Henrik hat geschrieben: Im Ergebnis stehe ich Bonds Tod deshalb auch ziemlich gleichgültig gegenüber.
Die Szene, in der er Madeleine die Maske gibt, hat durchaus etwas Bedrohliches, wie ich finde. Hauptsächlich wohl deswegen, weil es sein erster vollgesichtiger Auftritt ist und hier noch ein gewisses Mysterium um Safin besteht. Alles danach jedoch... Die Szenen, die klar darauf abzielen, Safin als Widersacher darzustellen, verfehlen leider allesamt ihre Wirkung.Henrik hat geschrieben: Dazu hat er nach meinem Empfinden zu wenig Screentime und nach einigen wenigen Szenen gegen Ende verschwindet er auch schon wieder, ohne jemals wirklich bedrohlich gewirkt zu haben.
Vielleicht solltest du nochmal nachlesen, ich mache meine Meinung zu Safin schon relativ deutlichRumbleFish hat geschrieben: Ich lese deine Review und lese deine Review... Immernoch nichts über Safin?
00T hat geschrieben: Weder Christoph Waltz‘ Blofeld und die Organisation Spectre noch Rami Maleks Lyutsifer Safin und seine Giftmischer werden genügend ausgearbeitet, um als ernstzunehmende antagonistische Kräfte wirken zu können. Gerade Safin als Hauptschurke bleibt erschreckend blass und unausgegoren, die Versuche, eine Rivalität zwischen ihm und Bond herzustellen, scheitern kläglich. Malek macht hier schauspielerisch, was er kann, aber die Rolle gibt nun einmal kaum etwas her. Jedem seiner Auftritte nach seinem Gespräch mit Madeleine geht jedwede Bedrohlichkeit völlig ab, was das Schlimmste ist, was einem Antagonisten widerfahren kann.
Ja, ich hatte jetzt auch nicht erwartet, dass ich hier etwas schreibe, was sich andere nicht auch schon gedacht haben, wollte es aber dennoch nochmal selbst ausdrücken. Schön, dass dir der Text sonst gefallen hat und auch schön, dass du generell mehr mit dem FIlm anfangen kannst. Ich find's einfach schade, dass ich das nur teilweise konnte.Gernot hat geschrieben: Das habe ich und viele andere auch schon fast 1:1 hier geschrieben
Hallo, schön wieder mal von dir zu lesen, ja ich denke dass man ab jetzt auf jeden Fall auch schon Spoiler hier rein poste kann. Wer jetzt noch in das Topic schaut ohne den Film gesehen zu haben is mMn selber schuld. Und der Film ist ja jetzt auch schon 1 1/2 Wochen draussenMr.Chrismas Jones hat geschrieben: 10. Oktober 2021 11:44 So, jetzt habe ich den Film auch endlich gesehen, und was soll ich sagen? Ich bin begeistert davon.
Habe mich ja lange Zeit hier nicht blicken lassen, weil ich Angst hatte, dass ich gespoilert werde.
Bevor ich eine ausführliche Kritik schreibe, noch mal eine kurze Frage: Darf ich hier Spoiler benutzen oder sollte ich die lieber in einem anderen Thread verwenden?
Ich würde sagen: Hau rein in die Tasten. Wie du siehst wurde die letzten Tage hier in den Kritiken schon nahezu alle kritischen Entscheidungen des Filmes frei ohne das Einsetzen von Spoilern diskutiert. Du kannst ja meinetwegen ein paar Spoiler setzen, aber ich schätze die meisten von uns werden den Film bereits gesehen haben.Mr.Chrismas Jones hat geschrieben: 10. Oktober 2021 11:44 So, jetzt habe ich den Film auch endlich gesehen, und was soll ich sagen? Ich bin begeistert davon.
Habe mich ja lange Zeit hier nicht blicken lassen, weil ich Angst hatte, dass ich gespoilert werde.
Bevor ich eine ausführliche Kritik schreibe, noch mal eine kurze Frage: Darf ich hier Spoiler benutzen oder sollte ich die lieber in einem anderen Thread verwenden?
Das sehe ich auch so. Den Spoiler-Thread kann man dann auch bald mal irgendwann archivieren und alles hier bündeln. Kurz nach dem Kinostart hätte ich noch gesagt, komplette Reviews sollten spoilerfrei gehalten werden bzw. mit Spoiler Tags, damit man sich auch ohne Spoiler ein generelles Bild vom Film machen kann, aber so nach zwei Wochen endet auch diese Schonfrist langsam.Berni hat geschrieben: 10. Oktober 2021 12:02 ja ich denke dass man ab jetzt auf jeden Fall auch schon Spoiler hier rein poste kann. Wer jetzt noch in das Topic schaut ohne den Film gesehen zu haben is mMn selber schuld. Und der Film ist ja jetzt auch schon 1 1/2 Wochen draussen
Es war auch gar nicht als Kritik gemeint, sondern dass es viele sehr ähnlich sehen. Aber ich weiß eh, davon kann man sich auch nichts kaufen00T hat geschrieben: 10. Oktober 2021 12:00 Ja, ich hatte jetzt auch nicht erwartet, dass ich hier etwas schreibe, was sich andere nicht auch schon gedacht haben, wollte es aber dennoch nochmal selbst ausdrücken.