ollistone hat geschrieben: 9. Februar 2023 14:49
Die Funktion von Kindern in Filmen ist doch aber nichts Neues, oder? Stichwort Zielgruppe, Marketing, Identifikation, "Familienfilm", Dramaturgie etc. pp.
Das sind alles Gründe "hinter den Kulissen", aber ein vernünftiger Geschichtenerzähler sollte jeder Figur auch eine Funktion und Bedeutung für die Handlungsentwicklung geben. Ansonsten bleibt genau das, was hier kritisiert wird: das Gefühl, Spielberg habe in einen Abenteuerfilm mit Dinosauriern, die auf Dino-Experten losgehen, Kinder und einen thematischen Familienüberbau nur integriert, um seinem eigenen Sendungsbewusstsein gerecht zu werden. Aber wenn er das predigen will, kann er ja einen Film über genau dieses Thema machen ODER muss eben die Extrameile laufen, und die Familienbotschaft sinnvoll mit den Themen verknüpfen, die sich aus dem Dinosaurierfreizeitpark-Plot ergeben. Ansonsten läuft es bloß neben- statt miteinander.
vodkamartini hat geschrieben: 9. Februar 2023 15:10
Finde Grants anfängliche Ablehnung bzw. seine Kehrtwende durchaus glaubwürdig.
Das habe ich missverständlich formuliert: Glaubwürdig mag das sein, keine Ahnung, bestimmt. Aber was hat es mit dem zu tun, worum es in "Jurassic Park" geht? Was macht das da? In "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" ist die Wiedervereinigung von Vater und Sohn das zentrale Thema des Films, so sehr, dass der Heilige Gral selbst zu einer Metapher dafür wird (im Finale will Indy gar nicht mehr den Gral als solchen haben, er dient nur noch dazu, dem angeschossenen Papa das Leben zu retten). Aber was genau macht diese Idee eines kinderlosen Zynikers, der das Papasein in sich entdeckt, in einem Film um einen Freizeitpark, in dem Wissenschaftler Gott spielen und Dinosaurier erschaffen haben? Für mich sind das zwei Ideen, die "Jurassic Park" nie schlüssig zusammenbringt.