Was ist der beste Film von Ridley Scott?

Die Duellisten (The Duellists)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Alien
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (22%)
Blade Runner
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (8%)
Legende (Legend) (Keine Stimmen)
Der Mann im Hintergrund (Someone to Watch Over Me) (Keine Stimmen)
Black Rain
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Thelma & Louise (Keine Stimmen)
1492 – Die Eroberung des Paradieses (Keine Stimmen)
White Squall (Keine Stimmen)
Die Akte Jane (G.I. Jane)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Gladiator
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (17%)
Black Hawk Down (Keine Stimmen)
Hannibal
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (8%)
Tricks (Matchstick Men) (Keine Stimmen)
Königreich der Himmel
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Ein gutes Jahr (A Good Year) (Keine Stimmen)
American Gangster (Keine Stimmen)
Der Mann, der niemals lebte (Body of Lies)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Robin Hood
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Prometheus
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
The Counselor
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Exodus: Götter und Könige (Keine Stimmen)
Der Marsianer - Rettet Mark Watney (The Martian)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Alien: Covenant (Keine Stimmen)
All the Money in the World (Keine Stimmen)
The Last Duel
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (8%)
House of Gucci (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 36

Re: Die Filme des Ridley Scott

392
Revoked hat geschrieben:Hmmmmm. Mein Ende war eine Fahrt duch die Natur mit Deckard und Rachel?! (Die Version schimpft sich Theatrical Version).
Fahrstuhl?

Seguel, welches 32 Jahre spielt. Echt?
Finger weg vom Theatrical Cut!

Nur der Final Cut ist der wahre Jakob! (Der Director's Cut ist auch noch erlaubt.)
"Nelly, I'm about to get neck-ed back here. So: No peekin'! ... I said: No peekin'!"
(Joe Bang)

Re: Die Filme des Ridley Scott

393
Nene, Revoked, du hast da schon genau die richtige Version gesehen! Die elfundneunzig Schnittfassungen, die Scott nachgeschoben hat machden den Film nicht besser, sondern nur verkopfter. Ein Hoch auf die Kinofassung mit Off-Kommentar, menschlichem Deckard und einer Fahrt durchs Grüne zum Shining-Hotel! :D
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme des Ridley Scott

394
AnatolGogol hat geschrieben:Nene, Revoked, du hast da schon genau die richtige Version gesehen! Die elfundneunzig Schnittfassungen, die Scott nachgeschoben hat machden den Film nicht besser, sondern nur verkopfter. Ein Hoch auf die Kinofassung mit Off-Kommentar, menschlichem Deckard und einer Fahrt durchs Grüne zum Shining-Hotel! :D
KRASS!!! :shock:

Verkopft ist in dem Fall genau richtig. Das emotionale Zentrum des Films ist Roy Batty, nicht Rick Deckard!
"Nelly, I'm about to get neck-ed back here. So: No peekin'! ... I said: No peekin'!"
(Joe Bang)

Re: Die Filme des Ridley Scott

397
Maibaum hat geschrieben:Weils nichts anderes gab. Kommerziell ist er ja merkwürdigerweise gefloppt, also da hat die KF auch nichts gerettet.
Es brauchte ja auch keine andere Fassung, weil die eine bereits als Kultfilm abgefeiert und innerhalb kurzer Zeit zum Klassiker ernannt wurde (auf VHS wurde der Film übrigens dann sehr schnell zum Renner). Ergo muss diese Fassung ja die dafür notwendige Qualität besessen haben. Ich bin eh der Meinung, dass der Status von BR in erster Linie auf Dinge zurückzuführen ist, die in der KF bereits allesamt vorhanden waren. Zu den inhaltlichen Änderungen des Films mag man stehen wie man will, aber im Hinblick auf den Status des Films sind sie meiner Einschätzung nach marginal verantwortlich.
Maibaum hat geschrieben: Da hier aber eindeutig gegen den Willen des Regisseurs gearbeitet wurde würde ich auch den DC empfehlen.
Meine Empfehlung: beide (oder nach Lust und Laune alle fünf) Fassungen anschauen und selbst entscheiden, was besser ist. Der Wille des Regisseurs ist nicht immer zwangsläufig synonym für das bessere Werk, Beispiele gibt es da genug (wenngleich natürlich alles subjektiv). Zumal Scott bei BR mittlerweile scheinbar eh das Maß verloren hat, nachdem gefühlt alle fünf Jahre wieder eine leicht veränderte neue "endgültige" Fassung rauskommt. :)
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme des Ridley Scott

398
AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Weils nichts anderes gab. Kommerziell ist er ja merkwürdigerweise gefloppt, also da hat die KF auch nichts gerettet.
Es brauchte ja auch keine andere Fassung, weil die eine bereits als Kultfilm abgefeiert und innerhalb kurzer Zeit zum Klassiker ernannt wurde (auf VHS wurde der Film übrigens dann sehr schnell zum Renner). Ergo muss diese Fassung ja die dafür notwendige Qualität besessen haben. Ich bin eh der Meinung, dass der Status von BR in erster Linie auf Dinge zurückzuführen ist, die in der KF bereits allesamt vorhanden waren. Zu den inhaltlichen Änderungen des Films mag man stehen wie man will, aber im Hinblick auf den Status des Films sind sie meiner Einschätzung nach marginal verantwortlich.
Doch es braucht eine andere ,weil Scott eine andere wollte. Natürlich wird durch den DC BR nicht zu einem anderen Film (wie bei Payback), aber wozu Sachen drin lassen die Scott eindeutig nicht wollte?

Meine Empfehlung: beide (oder nach Lust und Laune alle fünf) Fassungen anschauen und selbst entscheiden, was besser ist. Der Wille des Regisseurs ist nicht immer zwangsläufig synonym für das bessere Werk, Beispiele gibt es da genug (wenngleich natürlich alles subjektiv).
Das sehe ich auch so, genau so wie nicht jede längere Fassung die bessere ist. Aber sind erst mal 2 Fassungen da gibt es auch für jede ihre Verteidiger.

Blade Runner

399
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Ich persönlich tendiere dazu, dass »BLADE RUNNER« bei seiner Uraufführung 1982 vielen Zuschauer inhaltlich und formal zu viel abverlangt hat und – ähnlich kryptisch – wie »2001: Odyssee im Weltraum« erst Sekundärliteratur und enorme aufklärerische Diskussionsschübe über eine Anzahl von Jahren hinweg vielen Zuschauern den prekären Zugang ermöglicht haben, diese Art von Film(en) analytisch zu verarbeiten und wertschätzen gelernt zu haben.

Gerade die Voice Over-Kommentare Deckards, die Harrison Ford nach Abschluss der Dreharbeiten mehr als widerwillig noch eingesprochen hat, zeigen wie verunsichert die Geldgeber selbst gegenüber dem Film vor seiner Veröffentlichung gewesen sind. Als zusätzliche Problemkomponente kam sicherlich hinzu, dass das Publikum jener Tage mit Hauptdarsteller Harrison Ford gerade den coolsten Heldensteller des angehenden Jahrzehnts mit seine Lifetime-Rollen als Han Solo und Indiana Jones auf der grossen Leinwand erlebt hatte, der mit einem modernen, realistischen Science Fiction im Kostüm eines Film Noir als Antiheld das Massenpublikum mit der Rolle des Replikanten Deckard vor den Kopf stieß. Das Wahrnehmungsverhalten der Zuschauer war immer noch um einiges eingeschränkter als heute und Ford brauchte noch einige Jahre, ehe er als schauspielerisches Chamäleon von der Masse akzptiert wurde in immer wieder neuen Rollen. Die zusätzliche Mär' vom Plastik-INRI »E.T.«, der als US-amerikanischer Science-Fiction-Film des Jahres '82 quasi das "Geschmacksgeschehen" in diesem Genre zu der Zeit definierte und dominierte, brachte abweichende Genrebeiträge in jenem Jahr zum Scheitern wie dies dann auch beispielsweise John Carpenters »Ding aus einer anderen Welt« widerfuhr.

Ich gehöre zu den Besuchern der ersten Stunde von »Blade Runner«, der den Film im Alter von 16 Jahren '82 im Kino gesehen hat - und kann sagen, dass der Film mich damals überfordert und mir nicht gefallen hat. Er ist erst im Laufe der Neunziger bei mir dann in der persönlichen Wertschätzung angestiegen, da er im Freundeskreis immer mal wieder thematisiert wurde und die US-amerikanische Laserdisc dann auch einen zusätzlichen Konsumentenschub in der Szene als eine der grossen Referenzplatten dieses Mediums hervorrief.

Interessanter Weise erwiesen sich in späteren Jahren Science Fiction-Beiträge wie “Matrix" oder »Inception« als ähnlich komplex geartete Werke bei ihren Uraufführungen, jedoch sorgten die mehr als umfangreichen, sich immer wieder erklärenden Dialoge dafür, dass der Zuschauer, wenn er sich konzentrierte, dem Ganzen gut folgen konnte, so dass weniger rätselhaftes Erklärungspotential nach dem Besuch des Kinos zurückblieb.
.

Re: Die Filme des Ridley Scott

400
Sehe ich anders. Blade Runner ist stilistisch sicher viel sperriger und durch seine Thematik härter als man damals vielleicht erwartet hätte, aber Matrix ist dann doch deutlich komplexer, weil Blade Runner inhaltlich dann eben doch gar nicht so viel Komplexität beinhaltet, wie man ihm allgemein attestiert, was in der Tat auch auf Inception zutrifft.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Ridley Scott

401
Maibaum hat geschrieben:Doch es braucht eine andere ,weil Scott eine andere wollte. Natürlich wird durch den DC BR nicht zu einem anderen Film (wie bei Payback), aber wozu Sachen drin lassen die Scott eindeutig nicht wollte?
Du verstehst mich miss: ich meinte damit, es brauchte keine andere Fassung, um aus dem Film einen Klassiker zu machen (da du den von mir erwähnten Kultfilm- und Klassikerstatus damit in Verbindung brachtest, es hätte keine andere Fassung gegeben). Darüberhinaus bin ich ganz bei dir, dass man die Vision eines Regisseurs immer ermöglichen sollte - und sei es auch erst nachträglich.
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Re: Blade Runner

402
photographer hat geschrieben:Ich persönlich tendiere dazu, dass »BLADE RUNNER« bei seiner Uraufführung 1982 vielen Zuschauer inhaltlich und formal zu viel abverlangt hat und – ähnlich kryptisch – wie »2001: Odyssee im Weltraum« erst Sekundärliteratur und enorme aufklärerische Diskussionsschübe über eine Anzahl von Jahren hinweg vielen Zuschauern den prekären Zugang ermöglicht haben, diese Art von Film(en) analytisch zu verarbeiten und wertschätzen gelernt zu haben.
Ist schon ein Weilchen her, dass ich Blade Runner gesehen habe, und es war nur ein einziges Mal und der Director's Cut, glaube ich. Also wohl weder Fisch noch Fleisch. Aber ich fand den Film ehrlich gesagt überhaupt nicht fordernd, im Gegenteil, ich erinnere mich daran dass ich enttäuscht war ob dieser simplen Roboterhatz, die Scott da - in zweifelsohne ungemein starkem visuellen Gewand - geliefert hat.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Blade Runner

403
photographer hat geschrieben:.
Ich persönlich tendiere dazu, dass »BLADE RUNNER« bei seiner Uraufführung 1982 vielen Zuschauer inhaltlich und formal zu viel abverlangt hat und – ähnlich kryptisch – wie »2001: Odyssee im Weltraum« erst Sekundärliteratur und enorme aufklärerische Diskussionsschübe über eine Anzahl von Jahren hinweg vielen Zuschauern den prekären Zugang ermöglicht haben, diese Art von Film(en) analytisch zu verarbeiten und wertschätzen gelernt zu haben.

Gerade die Voice Over-Kommentare Deckards, die Harrison Ford nach Abschluss der Dreharbeiten mehr als widerwillig noch eingesprochen hat, zeigen wie verunsichert die Geldgeber selbst gegenüber dem Film vor seiner Veröffentlichung gewesen sind. Als zusätzliche Problemkomponente kam sicherlich hinzu, dass das Publikum jener Tage mit Hauptdarsteller Harrison Ford gerade den coolsten Heldensteller des angehenden Jahrzehnts mit seine Lifetime-Rollen als Han Solo und Indiana Jones auf der grossen Leinwand erlebt hatte, der mit einem modernen, realistischen Science Fiction im Kostüm eines Film Noir als Antiheld das Massenpublikum mit der Rolle des Replikanten Deckard vor den Kopf stieß. Das Wahrnehmungsverhalten der Zuschauer war immer noch um einiges eingeschränkter als heute und Ford brauchte noch einige Jahre, ehe er als schauspielerisches Chamäleon von der Masse akzptiert wurde in immer wieder neuen Rollen. Die zusätzliche Mär' vom Plastik-INRI »E.T.«, der als US-amerikanischer Science-Fiction-Film des Jahres '82 quasi das "Geschmacksgeschehen" in diesem Genre zu der Zeit definierte und dominierte, brachte abweichende Genrebeiträge in jenem Jahr zum Scheitern wie dies dann auch beispielsweise John Carpenters »Ding aus einer anderen Welt« widerfuhr.

Ich gehöre zu den Besuchern der ersten Stunde von »Blade Runner«, der den Film im Alter von 16 Jahren '82 im Kino gesehen hat - und kann sagen, dass der Film mich damals überfordert und mir nicht gefallen hat. Er ist erst im Laufe der Neunziger bei mir dann in der persönlichen Wertschätzung angestiegen, da er im Freundeskreis immer mal wieder thematisiert wurde und die US-amerikanische Laserdisc dann auch einen zusätzlichen Konsumentenschub in der Szene als eine der grossen Referenzplatten dieses Mediums hervorrief.

Interessanter Weise erwiesen sich in späteren Jahren Science Fiction-Beiträge wie “Matrix" oder »Inception« als ähnlich komplex geartete Werke bei ihren Uraufführungen, jedoch sorgten die mehr als umfangreichen, sich immer wieder erklärenden Dialoge dafür, dass der Zuschauer, wenn er sich konzentrierte, dem Ganzen gut folgen konnte, so dass weniger rätselhaftes Erklärungspotential nach dem Besuch des Kinos zurückblieb.
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Da würde ich fast komplett widersprechen. Im Gegensatz zu dem wirklich ungewöhnlichen 2001 ist BR doch auf der vordergründigen Ebene ein eher einfacher SF/Noir Bastard der eine schmale Story ordentlich streckt. Ich fand den Film damals eher zu einfach statt schwierig.
Die "intellektuelle" Ebene des Films habe ich ohnehin immer als etwas oberflächlich empfunden, aber es ist sicehr eine da, und BR bietet die Möglichkeit auch über das Offensichtliche hinaus nach "Tiefergehendem" zu suchen. Aber man muß nicht zwangsweise mehr verstehen als zunächst offensichtlich da ist um BR zu mögen.

Als Antiheld sehe ich Deckert gar nicht, aber es ist doch eine ganz andere Art von Protagonist als die einfach gehaltenen Han Solo und Indy. Und anscheinend emotional für ein breites Publikum nicht zugänglich genug. Auch weil er ja vom Konzept her eher kälter sein soll als die Nicht-Mernschen.

Matrix enthielt aber nicht so viele Erklärungen wie Inception, der wirklich alles zu Tode erklärt, oder?

Daß BR trotz Ford in der Hauptrolle und einem umwerfenden Griff in die FX Kiste damals nicht ankam war für mich damals wie heute eine Überraschung. Aber die 80er zeichneten sich ja dadurch aus daß die auch inhaltlich anspruchsvollere Art des Filmemachens der 70er zunehmend von der Mainstream Ware verdrängt wurde. Entweder von

Re: Die Filme des Ridley Scott

404
AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Doch es braucht eine andere ,weil Scott eine andere wollte. Natürlich wird durch den DC BR nicht zu einem anderen Film (wie bei Payback), aber wozu Sachen drin lassen die Scott eindeutig nicht wollte?
Du verstehst mich miss: ich meinte damit, es brauchte keine andere Fassung, um aus dem Film einen Klassiker zu machen (da du den von mir erwähnten Kultfilm- und Klassikerstatus damit in Verbindung brachtest, es hätte keine andere Fassung gegeben)..
Das stimmt, das hat die KF auch alleine besorgt.

Und solange man das Ende als Utopie und nicht als Realität empfindet, beschädigt das Ende den Film auch gar nicht. Obwohl es natürlich klar dazu da war den Film etwas happy endig zu machen, für die die das als real nehmen wollen.

Re: Blade Runner

405
Maibaum hat geschrieben:Matrix enthielt aber nicht so viele Erklärungen wie Inception, der wirklich alles zu Tode erklärt, oder?
Jep, genau. Inception ist da eher das Beispiel, wie Matrix ausgesehen hätte, hätte Chris Nolan ihn 10 Jahre später inszeniert.
GoldenProjectile hat geschrieben: ob dieser simplen Roboterhatz, die Scott da - in zweifelsohne ungemein starkem visuellen Gewand - geliefert hat
Ganz genau. Blade Runner ist spannend und visuell ein sehr beeindruckender, sehr starker Film, inhaltlich aber eher flach. Erst recht verglichen mit der literarischen Vorlage.
https://filmduelle.de/

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