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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 30. September 2025 10:23
von Casino Hille
Ich bin vielleicht mittlerweile echt der Letzte hier im Forum, der Lea Seydoux eigentlich ganz gerne mag und mit ihr vor allem in Spectre gar nicht so große Probleme hat. Was der Beziehung von Bond und Madeleine das Genick bricht, ist, dass es eben eine große Liebe sein soll - was ich in Spectre noch nie gespürt oder verstanden habe. Wäre sie in No Time To Die gar nicht mehr aufgetaucht, hätte ich das auch keine Sekunde hinterfragt. Sie ist doch in Mendes' Film eine klassische 08/15 Bondine, die am Anfang noch etwas aufmuckt und dann irgendwann dem Charme von 007 erliegt und mit ihm in die Kiste hüpft.

Spectre sollte ja ein Rückbezug zum klassischeren Bond sein (bei Einbehaltung von allem, was Skyfall auszeichnete), und obwohl das in weiten Teilen ziemlich misslungen ist, ist Madeleine als Classic-Bond-Girl für mich eigentlich völlig in Ordnung. Seydoux und Craig haben leider kaum sexuelle Chemie, okay, geschenkt. Die hatten andere Bonds mit anderen Girls auch nicht oder glaubt jemand an den überspringenden Funken zwischen Old Rog und Stacey Sutton? Klar, es ist immer ein bisschen doof, aber für mich kein Drama. Madeleine ist eh so der Bond-Girl Typ "hübscher Blickfang mit etwas Handlungsrelevanz" und, nun ja, sie hat etwas Handlungsrelevanz und hübsch finde ich sie auch. :lol:

So abwegig oder "180 Grad Kehrtwende" ist ihr Verhalten im Zug doch auch gar nicht oder? Sie findet Bond natürlich von Anfang an gutaussehend und attraktiv, weil halt jede Frau so über Bond denkt, ist aber wegen ihres toten Vaters und der aktiven Todesangst noch sehr kratzbürstig. Später im Hotel betrinkt sie sich und der Film deutet an, jetzt könnte da was gehen, aber Bond bleibt respektvoll und lässt sie ihren Rausch ausschlafen. Im Zug ist sie dann gelöster, man erzählt sich gegenseitig was aus der Vergangenheit und jetzt kann sie ihn auch anflirten und dann mit ihm ins Bett hüpfen. Ist nicht mega-brillant geschrieben oder so, aber auch nicht viel mieser als andere Betthüpferl der Reihe.

Dumm ist halt, dass sie irgendwann plötzlich total in ihn verliebt sein soll und er aber auch in sie. Wo das herkommt, keine Ahnung. Wo Mendes und Co. denken, das es herkommt, auch keine Ahnung. No Time To Die macht dann auch dummerweise damit weiter und konstruiert sich da die große Liebe zusammen, die es nie gegeben hat. Und sobald es eine echte Romanze sein soll, ist die erotische Flamme unterm Gefrierpunkt zwischen Blondchen Maddie und ihrem Sugardaddy Craig dann auch ein elementares Problem.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

Verfasst: 30. September 2025 12:33
von Nico
Jo, 100% zu Hille. Ich mag Seydoux und finde sie in SP völlig in Ordnung. Dann hatte ich das vorher auch etwas falsch verstanden, Daniel. Dass die Rolle Madeleine sich im Zug inzwischen stark gewandelt hat und Seydoux das dementsprechend umsetzt, ist klar. Ich dachte, du meintest, sie würde in ihrem Spiel plötzlich etwas ganz anderes zeigen als die Rolle hergibt.