RoboCop (2014)
Nachdem mir das Original nicht wirklich zusagte obwohl der Gesellschaftskritische Teil gut war und auch die Action stimmte, war ich von einem Remake zuerst auch nicht sonderlich angetan. Doch der Film ist über weite Strecken sehr unterhaltsam und hat ein gutes Tempo. Er ist zweifelsohne kein Meisterwerk seines Genres aber durchaus ein sehr unterhaltsamer und guter Film.
Der junge Polizist Alex Murphy hat in seiner Heimatstadt Detroit alle Hände voll zu tun. Während er versucht die Straßen sauber zu halten, hat er mit Waffenhändlern und korrupten Beamten zu kämpfen. Als Murphy Waffenhändler Vallon zu nah auf die Pelle rückt, entschließt sich dieser den Polizisten mit einer Autobombe zu beseitigen. Den Anschlag überlebt Murphy nur knapp und auch nur durch die Entscheidung seiner Frau, ihn für die notwendige Operation in die Hände von OmniCorp zu geben. Da diese ihre Maschinen als Schutz nicht in den USA einsetzen können, erhoffen sie sich durch eine Mischung aus Mensch und Maschine doch noch Profit machen zu können.
Der Film bringt den erzeitigen Überwachungswahn sehr gut mit ein. Man liest es ja immer wieder das Leute überwacht werden, abgehört werden und dergleichen. Bestes Beispiel ist der Abhörskandal der USA. Auch im Film ist das Thema Überwachung und Kontrolle sehr präsent und wird stark kritisiert. Die Maschinen im Film gelten als Emotionslos und schalten Gefahren dementsprechend auch aus. Dies machen die ersten 10 Minuten des Films sehr, sehr deutlich. Eine angemessene Härte ist auch vorhanden. Keine Kompromisse.
Murphy hat aber im Gegensatz zu den vollständigen Robotern gewisse "Probleme" damit, sich emotionslos zu verhalten und so artet schnell alles aus und er versucht daraufhin den Mordanschlag an sich selbst aufzuklären und seine Menschlichkeit zu wahren.
Der Film hat einen sehr guten Cast, wie ich finde. Joel Kinnaman ist ein sehr sympathischer Hauptdarsteller der seine Rolle glaubhaft und gut spielt. Für mich im Vorteil gegenüber Peter Weller, den ich aber als Schauspieler ebenfalls sehr schätze. Nur halt nicht in dieser Rolle. Der Supporting-Cast ist ebenfalls stark. Mit Gary Oldman und Samuel L. Jackson hat man zwei Schwergewichte mit in den Film geholt die durchaus ihre starken Momente haben. Oldman jedoch ist für den Verlauf der Geschichte wichtiger, wenn Sam Jackson eher Kommentator der Ereignisse ist. Aber auf ganz, ganz subtile Art.
Als führender Kopf der OmniCorpgesellschaft fungier Michael Keaton. Er macht seine Sache sehr solide, vermag es aber nicht wirklich herauszustechen so wie die beiden oben genannten Darsteller. Jay Baruchel & Abbie Cornisch spielen ihre Parts als OmniCorp-Mitarbeiter und leidende aber starke Ehefrau überzeugend und gut. Kleines Highlight im Film ist aber Watchmen & Elm Street-Darsteller Jackie Earle Haley. Seine Szenen sind immer ziemlich stark und interessant. Vielleicht eine der interessantesten Nebenrollen im Film.
Die Action ist gut über den Film verteilt und ausgeglichen mit der Story. In guten Abständen gibt es immer wieder gute Actioneinlagen, die aber nie zum CGI-Feuerwerk werden sondern immer recht bodenständig wirken. Unterhaltsam und gut inszeniert. Auch die Story entwickelt sich stets vorran und hat nur wenige Längen. Auch wenn sich ein paar eingeschlichen haben. Gegen Ende des Filmes nahm der Film etwas ab und gerade das Finale war etwas ermüdent. Da hätte ich mir etwas mehr erhofft. Schade drum. Auch die letzte Szene war nicht das, was ich mir da gewünscht hätte.
Der Soundtrack ist streckenweise eher unauffällig und ruhig hat aber auch 1, 2 gute Stücke. Das war es dann auch schon. Es ist sehr schade, dass das RoboCop-Theme nur 2,3 mal und sehr kurz im Film vorkam. Das hätte dem Film sicherlich gut getan und zum Feeling beigetragen. Sehr schade. Der Anzug wirkt modern, drahtiger und fieser. Im Vergleich zum Original (Das durchaus seine Würdigung bekommt) gefällt mir der neue besser. Er ist aber auch an die moderne Zeit angepasst und das war auch konsequent so.
Allgemein wurde das ganze RoboCop Thema gut ins moderne umgesetzt und mit modernen Themen ergänzt. Der Film wirkt für mich aber viel persönlicher und ruhiger als das Original, was aber ok ist. Hätte mir gewünscht das man den Gesellschaftskritischen Teil auch etwas mehr ins Zentrum rückt aber das was schon okay so. Damit kann ich leben.
Was bleibt ist ein sehr unterhaltsamer Film mit einem guten Tempo und fast keinen Längen. Gesellschaftskritisch, wenn auch nicht überwiegend viel aber dafür gespickt mit tollen Darstellern die ihre Sache größtenteils souverän meistern. Ein guter, moderner Actioner. Ob dem Film mehr härte gut getan hätte? Viele maulten ja im Vorfeld rum das Robo FSK18 sein müsste, wie das Original weil es einfach passt. Der Film ist aber sehr anders und trotzdem nicht ohne. Für einen FSK12 Film geht das schon klar. Zudem hätte explizite Gewaltdarstellung auch nicht in diesen Film gepasst.
Gute Unterhaltung, gute Darsteller. Ein gelungener Film.
7,5/10
/e:
Hille, ich sehe einige Dinge nicht so wie du. WWZ gehörte für mich zu den großen Überraschungen des letzten Kinojahres. Ich glaube nach der letzten Heimkino-Sichtung würde ich sigar 8,5/10 geben. Der Film war extrem spannend, hatte den Fokus nicht auf brutale Zombie Gemetzel gelegt und hatte das Thema Zombie sowieso etwas anders angepackt. Foster hat hier eindeutig einen starken Film hingelegt der mich schockiert und gepackt hat. Selten war ich so gefesselt und hatte solches Herzrasen während eines Films. Das war ganz großes Kino. Der Soundtrack war auch sehr gut. Über kleinere Schwächen sehe ich da gerne hinweg und freue mich auf die Fortsetzung.