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Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 7. November 2024 10:44
von Maibaum
Samedi hat geschrieben: 6. November 2024 18:23
Das Ende von Mr. Greene ist dagegen ziemlich schwach.
Zudem hätte ich mir gewünscht, dass Mr. White wie geplant nochmal auftaucht. Die Szenen waren ja schon gedreht.
Greenes Ende ist eher ziemlich gut, nebenbei auch mal nicht das Übliche.
Und ich bin froh, daß diese andere Szene nicht im Film ist, die hätte das schöne Ende etwas beschädigt.
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 17. November 2024 15:11
von Henrik
Casino Hille hat geschrieben:
Aber die Möglichkeit, dass der Joker in The Dark Knight sterben könnte, die ist jederzeit gegeben, und daher ergibt dein Vergleich jetzt eigentlich gar keinen Sinn. Ich habe ja nicht behauptet, der nächste Bondfilm müsse Bonds Tod irgendwie aufgreifen. Sondern das die Tatsache, dass er in einem der Filme mal gestorben ist, ab sofort die Möglichkeit eröffnet, er könnte im nächsten Film wieder sterben. Oder im übernächsten. Oder im überübernächsten. Und genau deshalb kann man rebooten, wie man lustig ist: Wir wissen jetzt, dass Bond in einem Bondfilm sterben kann. Diese "Grenze" existiert nicht mehr. Und das beeinflusst, wie man sich die nächsten Filme ansieht, ganz automatisch, unweigerlich, denn sein Tod ist jetzt Teil seiner popkulturellen Geschichte.
Genau hier liegt das Problem. Das hat auch nichts damit zu tun, dass Bond 26 nicht chronologisch an Bond 26 anknüpft. Aber dass Bond in NTTD gestorben ist, hat wohl für einige den Mythos Bond beschädigt. Und da hilft es auch nichts, wenn man sagt "neue Bondfilme gibt's ja trotzdem". Der Mythos Bond bleibt durch das Ende von NTTD beschädigt, das Ende von NTTD wird dadurch auch nicht rückgängig gemacht und der Film bleibt existent.
Mich persönlich stört das alles nicht, ich fühle mich beim Schauen der alten Filme nicht anders als früher und ich werde mich auch beim Schauen von Bond 26 + nicht anders fühlen als bisher. Ich kann aber nachvollziehen, wenn sich einige daran stören. Hier hat auch mal jemand geschrieben, er wolle nie wieder einen Bondfilm sehen. Wenn nun einige meinen, dieser "Kratzer" am Mythos Bond könne durch einen Verweis darauf geheilt werden, dass die Taylor-Johnson-Timeline (hehe) nichts mit der Craig-Timeline zu tun haben (wie ich hier schon häufig lesen musste), halte ich das für absolut unplausibel und kann es in keiner Weise nachvollziehen. Die einzige Möglichkeit hierzu bestünde darin, in Bond 26 chronologisch an NTTD anzuknpüfen und Bond tatsächlich wieder auferstehen zu lassen..
Vielleicht hat Bond ja am Ende der PTS von SF das Bewusstsein verloren und die Ereignisse vom Hauptfilm von SF aufwärts spielen sich nur noch in seinem Kopf ab. Das wäre dann so in etwa die Handlung von 007 Legends.
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 17. November 2024 15:38
von Aviewtoakill
Wenn er aber chronologisch an NTTD anknüpft, was wird dann aus Madeleine und dem Kind?
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 17. November 2024 16:19
von danielcc
Mal ehrlich. Wer Bond verstanden hat, wird eine Hochzeit als den viel größeren Tabubruch sehen. Dass auch Bond mal stirbt, dürfte klar sein. aber HEIRATEN!? Also bitte.
Ach warte mal. Hat einen Film danach auch niemanden mehr interessiert.
Danke, weitermachen
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 17. November 2024 16:30
von Casino Hille
Als ob Bond nicht nach ein paar Monaten Beziehung auch Vesper oder Madeleine geheiratet hätte ...
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 17. November 2024 17:49
von Samedi
danielcc hat geschrieben: 17. November 2024 16:19
Mal ehrlich. Wer Bond verstanden hat, wird eine Hochzeit als den viel größeren Tabubruch sehen. Dass auch Bond mal stirbt, dürfte klar sein. aber HEIRATEN!? Also bitte.
Ach warte mal. Hat einen Film danach auch niemanden mehr interessiert.
Danke, weitermachen
Gut auf den Punkt gebracht.
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 17. November 2024 19:18
von Henrik
Ich weiss nicht. In dem einen Film stirbt der Filmheld, der bislang eigentlich immer seine Mission erfolgreich zu Ende gebracht hat (Ausnahmen bestätigen die Regel, siehe SF), in dem anderen heiratet er. Passt eine Hochzeit in das Bild vom Vergewaltiger-Bond,* der Frauen als reines Lustobjekt versteht? Vielleicht nicht unbedingt, aber dass der unbesiegbare Filmheld stirbt, finde ich schon deutlich heftiger und hat eher das Potential, den Mythos Bond nachhaltig zu beschädigen.
* ja, ich weiss, der Gag hat sich inzwischen abgenutzt, aber es sollte klar sein, was ich damit meine. Echte Gefühle für eine Frau hatte Bond nach meiner Auffassung bislang nicht gezeigt, und auch später nur selten. Ob Lazenby das nun überzeugend spielt, ist eine andere Sache.
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 17. November 2024 19:51
von Casino Hille
Henrik hat geschrieben: 17. November 2024 19:18
Vielleicht nicht unbedingt, aber dass der unbesiegbare Filmheld stirbt, finde ich schon deutlich heftiger
Genau! Die Diskussion ist eigentlich total absurd und der Vergleich erst recht. Aber manche wollen einen eben unbedingt falsch verstehen.
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 17. November 2024 20:04
von Henrik
Außerdem stirbt er ja nicht auf halbwegs natürliche Weise (an Krebs, weil er zu viel raucht, oder zumindest früher getan hat; oder meinetwegen auch aufgrund seines hohen Alkoholkonsums), sondern auf einer Mission. Im Grunde kann man sagen, dass er bei seiner Mission versagt hat. Ja, er hat Madeleine und Mathilde gerettet, Safin getötet und Herakles unschädlich gemacht, aber wenn er selbst dabei drauf geht, kann man das nicht wirklich als 'Mission Accomplished' deuten.
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 18. November 2024 00:38
von danielcc
Es ist inzwischen doch totaler Standard, dass ein Filmheld stirbt und wiederkommt. Was soll daran noch einen Mythos zerstören? Mal ehrlich!
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 18. November 2024 05:48
von Henrik
Wer sagt denn, dass eine gefallen muss, wenn ein Filmheld stirbt?
Bond hat seine Mission bislang fast immer erfolgreich zu Ende gebracht, und stand am Ende fast immer als Sieger da.
In OHMSS ist zwar Tracy gestorben, aber Blofelds Plan wurde vereitelt.
In CR ist zwar Vesper gestorben, aber immerhin konnte er auch White stellen. (was Bond auch irgendwie verschuldet hat, warum versenkt er das Haus in der Lagune, wenn Vesper im Fahrstuhl gefangen ist??)
In SF hat er zwar Ms Tod verschuldet, aber Silva auch erlegt.
Nun kann man natürllich sagen, in NTTD hat er im Grunde die Mission auch erfolgreich zu Ende gebracht. Safin tot, Anlage zerstört, Mathilde und M gerettet. Aber dass er nun selbst bei draufgeht, lässt ihn noch weniger als Sieger darstehen. Und für den Zuschauer prägt es sich sowieso mehr ein, wenn die Hauptrolle stirbt, als wenn Vesper oder M stirbt.
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 18. November 2024 09:42
von danielcc
Komisch das sehe ich anders. In NTTD hat Bond ganz klar für mich reüssiert. Im Gegensatz zu SF und CR.
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 18. November 2024 12:16
von dernamenlose
danielcc hat geschrieben: 18. November 2024 00:38
Es ist inzwischen doch totaler Standard, dass ein Filmheld stirbt und wiederkommt. Was soll daran noch einen Mythos zerstören? Mal ehrlich!
Du schreibst es hier eigentlich selbst: Es ist totaler Standard. Das ist absolut korrekt. Und dadurch, dass man Bond hat sterben lassen hat man ihn diesem Standard angeglichen und seinen Mythos beschädigt (von zerstört würde ich nicht sprechen, aber definitiv beschädigt).
Ein Mythos entsteht nicht durch die Dinge, die eine Figur/Reihe gleich macht wie alle anderen, sondern durch die Eigenschaften, die sie von den anderen abhebt und einzigartig macht.
Eigentlich hat man den Fehler schon mit SPECTRE gemacht, als man angefangen hat eine zusammenhängende Geschichte zu schreiben (wenn man so will kann man eigentlich auch QOS dafür kritisieren), denn schon dadurch hatten Bonds Handlungen plötzlich filmübergreifende Konsequenzen, was den Filmen bereits einiges an Leichtigkeit nimmt, die ich eigentlich mit Bond verbinde. Das gipfelt dann eben in einem gezeugten Kind und Bonds Tod. Und auch wenn ich beispielsweise die Message, dass Sex nicht nur Spass, sondern auch Verantwortung bedeutet und Konsequenzen haben kann richtig und wichtig finde, in einem Bondfilm hat sie für mich nichts zu suchen. Und ähnlich wie Bonds Tod beschädigt auch das den Mythos Bond.
Ob das für mich beim Schauen des nächsten Films auch tatsächlich eine Rolle spielen wird weiß ich nicht. Aber es könnte definitiv seinen Teil dazu beigetragen haben, dass mein Interesse an der Figur Bond seit NTTD massiv abgenommen hat.
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 18. November 2024 12:54
von Agent 1770
Früher waren es die Bondfilme, die Standards setzten. Heute ist es leider umgekehrt.
Re: Bond 26+ Ausrichtung
Verfasst: 18. November 2024 13:11
von Samedi
Ich finde es echt lustig, wie manche hier Bond offenbar mit Highlander verwechseln. Bond war nie unsterblich und das wurde auch nie behauptet.
Der "Mythos Bond" war nie seine Unsterblichkeit.
Der Mythos wird durch ganz andere Merkmale geprägt: Schöne Frauen, schnelle Autos, gute Dialoge, beeindruckende Locations, einprägsame Soundtracks, mysteriöse Schurken, etc.