Das James Bond 007 Forum

craigistheman hat geschrieben:In 30 Jahren hat er den Status eines OHMSS!

Glaube, denke und hoffe ich auch. Liebe QOS sehr, einer der allerstärksten Bonds. Das Scheitern war daher auch bewusst in Anführungszeichen gesetzt.

Noch mal was zu Jez Butterworth. Schon im Juni wollte Mendes ihn und ab September sollte er dann an Bord für Spectre sein. Obwohl er wirklich dann so gestartet hat, weiß ich nicht aber spätestens seit Anfang November hat er das Script bearbeitet

Was macht der denn? Wen holt man denn so spät noch an Bord?

Der wird dann noch einzelne Szenen überarbeiten mit denen die Jungs noch nicht so ganz zufrieden sind. Nichts ungewöhnliches. Oft genug schrieben auch noch Leute nach die dann gar nicht genannt werden.

Jepp.
Dieses mal hat er aber praktisch das ganze Buch überarbeitet - sicherlich mit Fokus auf bestimmte Dinge.
Er hat zB an Akt 1 und 2 gearbeitet, während die anderen beiden den dritten Akt noch neu geschrieben haben.
Also habe man nicht jahrelang Zeit gehabt fürs Drehbuch

danielcc hat geschrieben: Dieses mal hat er aber praktisch das ganze Buch überarbeitet - sicherlich mit Fokus auf bestimmte Dinge.
Er hat zB an Akt 1 und 2 gearbeitet, während die anderen beiden den dritten Akt noch neu geschrieben haben.
Also habe man nicht jahrelang Zeit gehabt fürs Drehbuch

So entstehen Meisterwerke ...

Das hoffe ich.
Naja, man lässt sich leicht verängstigen, weil man das ganz Chaos hinter den Kulissen dieses mal nachlesen kann. Aber nur weil man es bei anderen Filmen nicht mitbekommen hat, heißt das ja nicht, dass es nicht vergleichbar chaotisch ablief

Oh ja. Man erinnere sich an "Gone with the Wind", dessen Dreharbeiten, Skripterstellung, Casting usw. ein Chaos biblischen Ausmaßes gewesen sein müssen.
Im Bonduniversum wurden Querelen bei TND ruchbar: 1st Unit begann erst im April mit Filmen, Drehschluss im September, Premiere im Dezember. Daran gemessen war das Ergebnis zumindest sehr ordentlich.

Ich habe auch immer das Gefühl, dass man diesen "Kreativen" nicht zu viel ZEit geben sollte.
De facto haben P&W ja dann erst recht spät angefangen und in kurzer Zeit das Script nahezu neu geschrieben. Geht doch:-)

Hach, ich würde bei einer Film Produktion mal gerne ein ordentliches Projektmanagement einführen

danielcc hat geschrieben:Ich habe auch immer das Gefühl, dass man diesen "Kreativen" nicht zu viel ZEit geben sollte.

Viele Leute können unter Druck effektiver und besser arbeiten, als wenn sie Monatelang jedes Blatt zigmal wenden können.

danielcc hat geschrieben:Ich habe auch immer das Gefühl, dass man diesen "Kreativen" nicht zu viel ZEit geben sollte.
De facto haben P&W ja dann erst recht spät angefangen und in kurzer Zeit das Script nahezu neu geschrieben. Geht doch:-)

Hach, ich würde bei einer Film Produktion mal gerne ein ordentliches Projektmanagement einführen

Stimmt. Bei meiner Agentur war in grauer Vorzeit mal der Server in die Grätsche gegangen und die gesamte Jahreskonzeptpräsentation hinfort, Kundentermin am nächsten Tag. In einer Nachtsitzung alles nochmal neu aufgebaut, mit drei Litern Kaffee tolle ganz neue Ideen gehabt, am nächsten Tag den Pitch gewonnen. Manchmal stimmen die Klischees eben doch.

Ich würde so einen Prozess mal nach Meilensteinen organisieren.
Es kann ja nicht sein, dass ein Logan ein Jahr lang in eine Richtung entwickelt, wo am Ende jeder sagt "öh ne, geht gar nicht!"

Eigentlich ist das doch recht simpel:
0. Brainstorming: Was wollten wir machen, was ist uns wichtig, Lehren aus dem letzten Film,...
1. Grundidee: Worum soll es gehen oberflächlich und welche Metaebene soll der Film haben
- Alle einverstanden (Regisseur, Hauptdarsteller, Eon, Sony)? OK - weiter
2. Draft/outline (10-20 Seiten): Welche Figuren gibt es, wie ist die Szenenfolge, wie verläuft die Dramaturgie
- Alle einverstanden? OK - weiter
3. Drehbuch schreiben: Akt 1, 2 und 3, jeweils mit Zwischenstopps zur Durchsicht, ggf. Anpassungen am Draft, wenn spezielle Ideen noch vorne einfließen die hinten Änderungen erfordern
- Alle einverstanden? Wo gibt es Feinschliff Bedarf?
4. Feinschliff

Klingt ziemlich simpel, und jeder wird sagen "das machen die doch so". Tun sie aber eben nicht. Immer wieder wird schritt 2 und 3 vorgezogen obwohl man sich nicht 100% sicher ist, ob mit dem Schritt zuvor wirklich alle zufrieden sind.
Ich würde mir mit dem OK zu Schritt 1 und 2 alle ZEit der Welt lassen. Aber wenn Schritt 2 wirklich 100% OK ist, dann gibt es nichts mehr was dazwischen kommen kann. Dann kann ich auch locker mich auf einen Starttermin festlegen

Also das neue Filmposter von SPECTRE erinnert mich nun aber wirklich sehr stark an "Leben und sterben lassen". So richtig Old School. Aber gleichzeitig auch irgendwie man neuen Elementen der Heutigen Zeit verbunden. Es soll wohl mit dem neuen Film versucht werden mehrere Generationen von Bond Fans anzusprechen.

Ich glaube, das ist immer das Bestreben von Mendes, war es schon bei SF.
und ich finde das gar nicht schlimm, denn konkrete Dinge wie "Baron Samedi" erkennt ein Laie eh nicht - erfreut aber die Fans.

Das weiße Dinner Jacket war wohl für viele Laien gefühlt immer da. Dass Craig jetzt endlich mal in DER typischen Bond Pose stehen darf, finde ich nur cool.

Übrigens glaube ich gar nicht, dass der Hintergrund bewusst an Samedi erinnern soll. Das ist einfach etwas aus dem Film, was in gewisser Weise den Titel des Films aufgreift

Das weiße Dinner Jacket hatte ja auch Sean Connery schon in der Eröffnungssequenz in "Goldfinger" an, wenn ich mich nicht täusche. Aber der Hintergrund erinnert schon sehr eindeutig an Baron Samedi. Dafür dass das nicht bewusst geschehen sein soll, finde ich die Ähnlichkeit aber doch schon ziemlich eindeutig. Wenn das nur ein Versehen gewesen sein soll, würde das ja dann auch bedeuten die Macher von "SPECTRE" könnten sich bereits selber nicht mehr an Baron Samedi's Auftritt in "Leben und sterben lassen" erinnern.