Das James Bond 007 Forum

AnatolGogol hat geschrieben: Mona Lisa (1986) – Neil Jordan

Bob Hoskins brilliert als bulliger Cockney mit Herz, der als Ex-Knacki den Chauffeur einer Edelhure spielen muss und durch sie ihn einen verhängnisvollen Strudel aus Leidenschaft und Gewalt gezogen wird (der Spruch taugt ja fast schon als Covertext ).

Traurig, an Ostern hab ich noch zwei großartige Filme mit Bob Hoskins gesehen und war wieder mal begeistert von seinem fabelhaften Spiel und gerade muss ich lesen, dass er mit 71 an Lungenentzündung gestorben ist. Stimmt mich traurig, ein hervorragender Darsteller der eigentlich in jedem Film immer eine Bereicherung war.

http://www.imdb.com/news/ni57139860/?ref_=hm_nw_tp_t1

Auf DVD - Unforgiven (1992, Clint Eastwood)

Melancholischer und grausamer Spätwestern, der mit nahezu akribischer Präzision sämtliche Mythen und Klischees des Genres in ihre Einzelteile zerlegt. Eastwoods nüchtern bebilderte Gewaltballade hat so gar nichts mehr mit der Heroisierung und Romantisierung aus früheren Filmen zu tun, stattdessen wird das triste Bild eines moralisch undurchschaubaren Wilden Westens gezeigt, in dem es keinen Platz mehr zu geben scheint für Outlaws und Bounty Hunters. Richard Harris, Morgan Freeman und Gene Hackman verkörpern diese Männer der alten Schule, Aussenseiter, die ein letztes Mal in diese längst vergangene Epoche aus Selbstjustiz und verstörender Brutalität zurückkehren.
9 / 10

Men of Honor BD 8/10

Toller und zugleich bewegender Film mit grandiosen Schauspielern!

GoldenProjectile hat geschrieben:Unforgiven (1992, Clint Eastwood)

9 / 10

Schön, dass die Unforgiven so gut gefallen hat, ich mag den auch sehr und zähle ihn zu Eastwoods besten Arbeiten als Regisseur, wenngleich er mich ansonsten auch selbst nur wenig überzeugt hat in seiner umfangreichen Filmografie, insgesamt fand ich ihn als coolen Schauspieler immer wesentlich profitabler für einen Film, als wenn er selbst die Zügel in der Hand hielt.

Ich mach mich dann mal wieder unbeliebt und kritisiere ihn für seine "Coolness" alias Underacting in "Good Bad Ugly", wo es definitiv mehr Spaß macht, den anderen beiden zuzuschauen. Womöglich war diese Rolle von großer Bedeutung und verschuldet das Underacting vieler geutiger Filmhelden? Keine Ahnung, ob das kinohistorisch so ein wichtiger Streifen war.

Bei unserer Beurteilung des Darstellers Eastwoods sind wir uns einig. Er ist eigentlich immer überzeugend, egal ob als saucooler Revolverheld (Dollar-Trilogie), als gefühlsvoller Liebhaber (Die Brücken am Fluss) oder als grantiger alter Mann, der plötzlich für Gefühle empfänglich wird (Million Dollar Baby und Gran Torino). Aber Filme wie Unforgiven, die Brücken oder Million Dollar Baby sind ja nicht nur deswegen so stark, weil Eastwood die Hauptrolle spielt, sondern auch weil die Entwicklung der Handlung, die Fotografie, die Gesamtkonzipierung und die Auswahl der übrigen Darsteller stimmen. Oder kurz gesagt - weil ein talentierter Regisseur am Werk war. Und auch Eastwood-Filme ohne Eastwood vor der Kamera (z.B. Mystic River oder Invictus) sind überaus gelungen.

Der Unterschied ist eben, dass er mich als Darsteller immer überzeugte, während ihm dies als Regisseur eben nur bei Ausnahmefilmen geglückt ist.

Ich finde ihn als Regisseur auch nicht interessant. würde aber auch Unforgiven als seinen Besten empfinden?

Maibaum hat geschrieben:Ich finde ihn als Regisseur auch nicht interessant. würde aber auch Unforgiven als seinen Besten empfinden?

Die Brücken am Fluss gesehen?

Ach ja, Harris ist köstlich in Unforgiven: You're a bunch of bloody savages!

Nee, da hatte ich nie so richtig Lust drauf, aber angedacht ist der schon lange.

Und Guy Ritchies Revolver?

Uhohh, Revolver liegt schon ein halbes Jahr hier. Ich hatte ihn angefangen zu schauen, aber an einem Abend wo ich zu müde war um noch irgendwas zu schauen. Und unerklärlicherweise ist es dabei geblieben ...

Mein Tipp: Versuchs irgendwann nochmal. Er wird dich vielleicht nicht aus den Socken hauen (wäre natürlich schön, wenn er es trotzdem tut), aber es würde mich doch sehr verwundern wenn du ihn nicht zumindest interessant finden würdest. Es handelt sich um eine Art Psycho-Mystery-Kopfschach, sehr aussergewöhnlich inszeniert und hat nur sehr wenig mit Ritchies übrigen Filmen zu tun. Revolver wird glaube ich auch nicht zu unrecht manchmal mit Filmen von David Lynch verglichen.

Auf jeden Fall, ich bin gerade selber überrascht daß ich den noch nicht geschaut habe. Zu viel Arbeit, und deswegen oft abends zu müde, und dann all diese TV Serien ..

Welche?