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Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 4. Oktober 2015 16:37
von ProfessorDent
Klebb fragt Romanova ob sie sie auch mit jemanden zusammen sein könnte den sie nicht liebt und zeigt ihr ein Foto. Nachdem sie gerade über Liebe gesprochen haben, wäre ein Foto von Grant unpassend.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 4. Oktober 2015 16:56
von Casino Hille
So ist es, es kann sich nur um Bond handeln. Alles andere wäre grob unlogisch und albern hinein interpretiert.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 4. Oktober 2015 17:10
von SirHillary
Es kann in meinen Augen auch nur Bond sein. Wäre auch nie darauf gekommen, dass es Grant sein könnte.
Aber ich verstehe deinen Satz hier nicht.
ProfessorDent hat geschrieben:Dagegen spricht, dass Romanova einfach mit Bond mitgehen könnte, also eher unwahrscheinlich.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 4. Oktober 2015 17:58
von ProfessorDent
Klebb sagt, dass Romanova von nun an alles tun soll was dieser Mann (auf dem Foto) sagt, das würde ja bedeuten, dass sie einfach die Lektor auftreibt und mit ihm nach London geht, nichts mit Phantom oder sonst wem.

Aber ich gebe euch Recht, natürlich ist es Bond auf dem Foto

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 4. Oktober 2015 18:10
von Casino Hille
ProfessorDent hat geschrieben:das würde ja bedeuten, dass sie einfach die Lektor auftreibt und mit ihm nach London geht, nichts mit Phantom oder sonst wem
Ist ja auch richtig. Von Phantom weiß sie nichts und geht davon aus, dass man sie darüber unterrichten wird, wenn sie nicht mehr auf Bond hören soll.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 4. Oktober 2015 18:14
von SirHillary
Genau das macht sie auch. Sie macht alles was Bond will...bis Klebb wieder auftaucht.
Von Phantom hat sie ja keine Ahnung.

Ups...überschnitten. :-)

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 4. Oktober 2015 18:24
von ProfessorDent
Stimmt auch, wenn man es überdenkt.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 4. Oktober 2015 18:43
von Thunderball1965
Ein Argument in der Sache, das mich überzeugt hat: Außerdem wird Bond Romanova auch auf dem Foto gezeigt. Und da es hier eindeutig ist, ist es andersherum genauso eindeutig.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 13. Oktober 2015 18:09
von Nico
Liebesgrüße aus Moskau
(From Russia with Love)
1963
Regie: Terence Young

Bereits ein Jahr nach dem Überraschungshit "James Bond 007 jagt Dr. No" erschien der 2. Streich des angehenden Franchises mit einem Budget, das gleich doppelt so hoch war wie beim Vorgänger. Vorneweg: Vor gar nicht all zu langer Zeit noch gehörte FRWL zu meinen Lieblingsbonds. Das hat sich nach der letzten Sichtung ein wenig geändert. Zu langatmig wirkt der Film an manchen Stellen und zu oft sieht man ihm die Probleme, die während des Drehs auftraten, an.

Kommen wir aber erst einmal zu den positiven Aspekten des Films. Dazu gehört ganz klar, wie schon beim Vorgänger der Cast: Connery spielt Bond wieder mit so viel Spielfreude, dass einem das Herz aufgeht. Lotte Lenya als Klebb, Robert Shaw als Grant, Pedro Armendariz als Kerim Bay und Daniela Bianchi als Tatiana bereichern den Film ungemein und spielen allesamt ihre Rollen sehr gut. Bianchi wirkt desweilen ein wenig unerfahren, gleicht dies durch ihre Attraktivität meiner Meinung nach allerdings wieder aus. Lee und Maxwell als M und Moneypenny machen erneut eine solide Figur und Llewelyns erster Auftritt als Q überzeugt.

Das erste mal sehen wir bei Bond eine Pre-Title-Sequence und das auch nur aufgrund von Problemen mit Szenenabfolgen und Umstrukturierungen im Schnitt. Diese PTS setzt den Zuschauer wieder mitten ins Geschehen, kurzzeitig ist man erschüttert ob der Ermordung Bonds durch Grant, der hier hervorragend eingeführt wird. Kurz darauf ist einem natürlich klar: Der Tote ist nicht Bond. Sonst wäre der Film ja auch schon zu Ende. Das Intro, das dieses mal von Robert Brownjohn statt von Maurice Binder gestaltet wurde, ist schön anzusehen und Barrys Musik passt. Gut gefällt mir die Szene auf dem Schiff mit dem ominösen Blofeld und seinen Untergebenen. Auch in diesem Film taucht James Bond an sich erst relativ spät auf, das allerdings in einer wunderbar herrlichen Szene mit seiner Freundin Sylvia Trench aus DN. An dieser Stelle fallen einem die vielen Verweise auf den Vorgänger auf, wie auch schon die Erwähnung Dr. Nos durch Kronsteen.

Die Flughafenszene erinnert ebenfalls wieder an DN, auch die folgende Autofahrt mit Verfolgung. Diesmal endet sie allerdings anders. Bald schon geht es jedoch los mit den überflüssigen Szenen, wie der Periskop-Szene oder der im Zigeunerlager, die zwar tolle Action bietet, allerdings ziemlich deplatziert wirkt. All zu plötzlich kommt dann auch die Ermordung Krilencus durch Karim Bey mit Bonds Gewehr. Gut gefallen hat mir allerdings wieder die Bootsfahrt mit der Unterhaltung über die Lektor und die Zwischenschnitte nach London.

Mit der Zugfahrt beginnt der 2. Teil des Films und endlich nimmt die Handlung wie die Lokomotive ein wenig Fahrt auf. (Welch eine Metapher...) Auch dort allerdings stört mich wieder der Blaufilter, der die Nacht simuliert. Die Prügelei mit Grant im Zug gehört wohl zu den bekanntesten Szenen aus allen Bond-Filmen und stellt den eigentlichen Höhepunkt des Films dar, denn danach geht es nur noch langatmig weiter. Die Boots- und die Hubschrauber-Action (bei der ich übrigens kurz vor dem Absturz eine 2. Person nahe Bond über den Rasen krabbeln sehe) überzeugen zwar an sich und sind nett anzusehen, allerdings fragt man sich, ob diese Szenen nur der Action wegen noch angehängt wurden, denn einen Mehrwert für die Story bieten sie nicht, ebenso wie die Tatsache, dass es nun wieder nach Venedig geht, wo nochmal ein kleiner Höhepunkt stattfindet. Wenn man schon in Venedig dreht, kann man die Stadt auch nutzen und nicht einmal ein Panoramabild zeigen und dann in ein Hotelzimmer gehen. Nachfolgende Bondfilme machen dies deutlich geschickter.

Aber zurück zur Handlung: Der Endkampf mit Klebb überzeugt, besonders durch den Kniff, wie schon bei Grant, dass der Zuschauer hier mehr weiß als Bond, der beide nicht erkennt.

Fazit:
Eigentlich hat "Liebesgrüße aus Moskau" alles, was ein guter Agententhriller braucht, aber eben das ist auch das Problem. Grade nach dem "Abenteuer-Bond" DN mit seinen prächtigen Farben und der sommerlichen Atmosphäre verliert der sehr bodenständige und graue FRWL ein wenig an Kraft und schafft es nicht, über die Längen hinwegzutäuschen.

7/10 Punkte

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 13. Oktober 2015 22:45
von Hannes007
Und die nächste tolle Kritik, Nico! Ich stimme dir in allen Punkten im grossen und ganzen zu. Einzig Connerys oftmaliges Grinsen war damals bei meinem Bond-Marathon ein weiterer Kritikpunkt. Und der Blaufilter stört mich in DN und FRWL nicht. Ich denke mir da immer 'wieso ist es dort so dermassen hell in der Nacht? Haben die immer bei Vollmond gedreht?' :-) Und je öfter hier jemand davon spricht, desto weniger kann ich mich mit der angehängten Action nach dem Kampf mit Grant anfreunden.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 14. Oktober 2015 09:43
von Nico
Vielen Dank! Ich war auch selber überrascht von meinen Kritikpunkten, letztes mal hat FRWL noch 10/10 Punkte bekommen. Aber je mehr man sich dann im Nachhinein mit dem Film beschäftigt, desto mehr fällt einem auf, wie halt z.B. die angehängte Action, die mich früher nie gestört hat aber halt wirklich einfach nur um der Action willen da ist. Der Blaufilter- okay, ist eigentlich keine große Sache. Aber mir ist es aufgefallen und da hier ja immer Wert drauf gelegt wird, dass man nicht sagt "für die damalige Zeit gut" sondern "gefällt mir nicht", dachte ich, ich erwähn das mal. Immerhin ist es hier noch konsequent durchgehend "dunkel" und nicht mal Tag, mal Nacht, mal Dämmerung wie in FYEO oder OP.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 14. Oktober 2015 10:21
von danielcc
Ich habe früher FRWL auch als besten der Reihe gesehen aber das hat sich dann geändert als ich ihm im Rahmen des Marathons direkt hinter DN und vor GF/TB gesehen habe. FRWL wirkte sicher 1963 noch besser als heute, aber dennoch ist er nicht so stringent unterhaltsam wie etwas DN

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 14. Oktober 2015 10:25
von Nico
Genau. Einige Filme leiden sehr unter dem direkten Vergleich, andere profitieren...

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 14. Oktober 2015 10:35
von danielcc
LOL. Schau mal was damals mein Fazit war nach dem Bond Marathon:
manchen Filme gewinnen im direkten chronologischen Vergleich, während andere doch etwas verlieren

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

Verfasst: 14. Oktober 2015 10:42
von Nico
Hahaha :D Kann sein, dass ich das mal gelesen hab. Kam mir nur grade in den Sinn, da ja FRWL im direkten Vergleich zu DN doch sehr verliert, obwohl es eigentlich ein guter Film ist.