Seite 225 von 719

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 23. Februar 2014 20:14
von Casino Hille
Martin007 hat geschrieben:Finde ich sehr schön, vor allem wenn ich mich an deine früheren Aussagen bezüglich Sherlock und Cumberbatch erinnere ;).
Wobei das aber größenteils darauf beruhte, dass ich nur "Der blinde Banker" teilweise gesehen hatte und diesen in Summe sehr lahm fand, was mir der heutige Eindruck dann auch direkt bestätigt hat, aber dazu später, vielleicht schon Morgen etwas mehr. :)
Martin007 hat geschrieben:Die Kinofilme von Guy Ritchie sind mir da dagegen einfach zu platt und die Storys sind auch nicht sonderlich packend. Gerade der zweite war ja inhaltlich sehr dünn.
Inhaltlich bieten die beiden (bis auf ein paar nette Anspielungen) vielleicht nicht allzu viel, aber für mich sind sie so ein bisschen das, was für viele ansonsten auf Tarantinos Oeuvre zutrifft, nämlich visuell lupenreine Kunstwerke und ungemein dynamisch inszeniert. Hielt da beide (verglichen mit den meisten Blockbustern der letzten Jahre) für ganz großes Kino und habe sie einfach nur genossen. Ob sie darüberhinaus oberflächlich betrachtet gelungene Holmes-Verfilmungen sind, darf diskutiert werden. :wink:

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 24. Februar 2014 00:24
von Hannes007
Verblendung - the girl with the dragon tattoo

Ich hab ihn heute zum allerersten Mal gesehen und ich muss sagen, dass es ein richtig spannender Film ist. Die Bücher sowie die anderen Verfilmungen kenne ich bisher nicht, von daher ist mir ein Vergleich nicht möglich. Dass DC mit seiner gewohnten Synchronstimme ausgestattet ist, begrüsse ich natürlich. Rooney Mara spielt richtig klasse. Bei all den verschiedenen Personen, die da speziell vom Vanger-Clan vorkommen, kann man schnell die Orientierung verlieren. Also muss man stets konzentriert dabeibleiben. Gelangweilt habe ich mich zu keinem Moment. Wie gesagt, ein spannender Film!

8 / 10

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 24. Februar 2014 13:12
von Maibaum
Im Kino:

The Wolf of Wall Street - Martin Scorsese 7/10

Nymph()maniac (Teil 1) - Lars von Trier 9/10

Le Passé (Das Vergangene) - Asghar Farhadi 9/10

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 24. Februar 2014 13:23
von Agent 009
Wäre sehr schön, wenn du zu Wolf was in den Scorsese Thread posten würdest :)

Der Lars von Trier Film interessiert mich auch sehr. Fand Melancholia schon extrem stark.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 24. Februar 2014 13:28
von Maibaum
Zum Wolf hatte ich schon was geschrieben im Marty Thread. Das ist auch schon länger her, eher neulich als gestern.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 24. Februar 2014 23:23
von Agent 009
Ach jau. Hatte ich gesehen. War etwas verwirrt weil du es jetzt erst gepostet hast. ;)

@topic:

Get the Gringo BD 9/10

Hätte nicht erwartet das dieser Film so ein Knaller wird. Wurde direkt einer meiner Lieblings-Gibson Filme. Fantastisch abgefahren, cooler Humor, geile Action und ein rundum gelungener Film. Hier stimmt fast alles. Hatte hier ja zuvor schon was positives dazu gelesen aber selbst dann hatte ich nicht mit sowas gerechnet. Vielleicht der beste Gibson Film seit Payback. ;)

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 26. Februar 2014 01:26
von GoldenProjectile
Im Kino - The Monuments Men (2014)
Drehbuch: George Clooney & Grant Heslov
Regie: George Clooney
Darsteller: George Clooney, Matt Damon, John Goodman, Bill Murray, Bob Balaban, Cate Blanchett, Jean Dujardin, Hugh Bonneville, Dimitri Leonidas


Raiders of the Lost Art

Hollywoods charismatischster Strahlemann hat wieder zugeschlagen! Spätestens seit Batman & Robin und der bekannten Nespresso-Werbekampagne dürfte George Clooney wohl genügend Geld auf dem Konto haben, um sich nie mehr im Leben sorgen machen zu müssen. Entsprechend kann George im Filmgeschäft tun und lassen, was ihm gerade Spass macht. So auch bei Monuments Men, dem Film über eine kleine Truppe die im Zweiten Weltkrieg um die Rettung wertvoller Kunstgegenstände kämpft.

Traurig aber wahr, konnte Clooney meinen Erwartungen einer unterhaltsamen und unkonventionellen Abenteuergeschichte nicht ganz gerecht werden. The Monuments Men ist kompetent und routiniert abgefilmt, Drehbuch und Regie fehlt es an besonderen Ideen und es gibt kaum nennenswerte Höhepunkte. Mit einer unausgeglichenen Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit trödelt sich Clooney zwei Stunden lang durch das Kriegsgetümmel in Frankreich, Belgien und Deutschland, wobei er eine schlecht platzierte Szene uninspiriert hinter die nächste setzt. Zu keinem Zeitpunkt konnte mich die fast nicht vorhandene Story in ihren Bann ziehen und das bunt zusammengewürfelte Grüppchen wird viel zu schnell eingeführt, so dass ich mir kaum die Namen der Charaktere merken, geschweige denn mit ihnen mitfiebern konnte. Zwischen weitgehend platten Wortgefechten, in denen nur hin und wieder eine Pointe sitzt, erinnert uns Clooney aus dem Off mit erhobenem Zeigefinger daran, wie wichtig Kunstschätze sind. Die Handlung des Films ist mit der im voraus bekanntgegebenen Inhaltsbeschreibung eigentlich schon abgedeckt und die träge Regie wirkt unspannend und dramaturgisch eher schwach. Ausserdem taugen Matt Damons Versuche, französisch zu sprechen keine zwei Minuten als Running Gag.

Clooney nimmt auch vor der Kamera die Zügel in die Hand und strahlt wie gewohnt seine charismatische Lässigkeit aus, die aber nur in einer Szene wirklich zur Geltung kommt. Weitaus weniger enttäuschend sind der kauzig-sympathische John Goodman und der französische Neu-Star Jean Dujardin, die so etwas wie den Hauch eines unterhaltsamen Buddy-Abenteuers vermitteln und auch Murray und Balaban liefern ein nettes Duo-Spiel ab. Cate Blanchett und ihre Figur wollen irgendwie so gar nicht in den Film reinpassen und der von mir geschätzte Matt Damon läuft eher unter "war auch dabei und störte nicht", ohne gross etwas beitragen zu können.

The Monuments Men ist ein von Clooney gut gemeinter Film, der an der Oberfläche auch alle Ansätze zu bieten hat und ein charismatisches Starensemble vor retroschicker Kulisse zeigt. All dies täuscht jedoch nur bedingt über ein inkohärentes Drehbuch und dramaturgische Mängel hinweg.

5 / 10

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 26. Februar 2014 01:42
von Agent 009
Klingt ja nicht so prickelnt. Scheint wohl überall recht durchschnittlich anzukommen. Dennoch, ich freue mich auf den Kinobesuch am Donnerstag. Schon allein der Cast ist mir ein Kinobesuch wert. Alles weitere werde ich dann sehen.

Danke für die Review, Eric. :)

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 26. Februar 2014 09:59
von AnatolGogol
GoldenProjectile hat geschrieben:Im Kino - The Monuments Men (2014)

5 / 10
Wieder mal ein erstaunlicher Gleichklang unserer Beobachtungen zum gleichen Film! :D
Vor allem deine Bemerkung bezüglich des erhobenen Zeigefingers kann ich nur voll und ganz unterstreichen, dieser Oberlehrerhafte Tonfall durchzieht den ganzen Film und macht ihn dadurch weder besser noch sympathischer. Geradezu ad absurdum geführt wird dieser moralische Zeigefinger durch den gleichzeitigen großzügigen Einsatz von Klischees und Glorifizierungen. Hier muss man sich dann schon die Frage stellen, ob die Macher hier tatsächlich so naiv (man könnte das auch um einiges negativer ausdrücken) waren oder ob es eher eine kalkulierte „Verdummung“ des Publikums sein sollte. Gerade von jemandem wie Clooney, der sich in der Öffentlichkeit gerne als liberaler, aufgeklärter politischer Saubermann präsentiert sollte man eigentlich etwas mehr erwarten können als eine schwarz-weiss gemalte Heldenmär. Dass alle deutschen Charaktere (genaugenommen eigentlich alle nichtamerikanischen Figuren) die reinen Klischees sind korrespondiert wunderbar mit der Idealisierung und Glorifizierung aller amerikanischen Figuren (Ehebruch im Krieg? Niemals!). So bleibt die Konfrontation zwischen Clooneys Figur und einem SS-Offizier gegen Ende des Films zwar als eine der schauspielerisch und inszenatorisch besseren Szenen in Erinnerung, gleichzeitig repräsentiert sie aber auch den fragwürdigen Geist des Films: Clooneys Figur reagiert auf die diversen Provokationen des Deutschen wie sich die Amis wohl selbst gern am liebsten sehen: moralisch und intellektuell absolut überlegen und jederzeit völlig Herr der Lage. Dass ein solches Verhalten in einer derartigen Extremsituation wohl höchstens einem von Tausend (egal welcher Nationalität) gelingen würde: geschenkt – schliesslich zählt allein die Aussage! Da passt es dann auch wunderbar ins Bild, wenn einerseits die obligatorische Betroffenheits-Moralkeule in Form der Goldzahn-Szene geschwungen wird, gleichzeitig aber auch Blanchetts Figur ihrem deutschen Vorgesetzten ganz im Stil einer launigen Komödie ins Schampusglas rotzen darf (wie überhaupt Blanchetts Possenspiel einer „französischen“ (oder was Madame Blanchett darunter versteht) Vorzimmerdame mit gleichermaßen sprödem wie klischeehaftem Bibliothekarinnencharme ihrem Ruf als Ausnahmedarstellerin nicht gerade schmeichelt). :roll:
Kurz: es wird vermengt was nicht zusammenpasst und das alles wunderbar dreist und dröge. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass der Film mit 5 Punkten noch sehr gut wegkommt.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 26. Februar 2014 16:30
von GoldenProjectile
Ich hatte gerade keine Zeit einen Text zu verfassen und da du bei Grudge Match so dreist bei mir abgeschrieben hast, habe ich eben diesmal auch den Guttenberg'schen Weg gewählt. :wink:

Ein bisschen Trivia: Der deutsche Soldat in der Waldszene, in der Balaban seine erste Zigarette rauchen muss, ist Joel Basman, einer der bekannteren Schweizer Jungschauspieler. Ich kenne ihn aus einer gar nicht mal so schlechten Komödie, die an jedem mir vorstellbaren Ort meines Freizeit- und Bildungsalltages gedreht wurde - und jetzt teilt er sich seine Screentime mit Bill Murray.

Weitaus gravierender als Landesklischees finde ich die fehlende Handlung und die höhepunktlose, uninspirierte Umsetzung. Meine Bemerkung, dass die Inhaltsangabe eigentlich schon die gesamte Story abdeckt, war völlig ernst gemeint, so ereignislos hat Clooney die unzusammenhängenden Szenen hintereinander gereiht. In einer Kritik habe ich gelesen, dass Balaban als einziger so aussieht als würde er jemals freiwillig ein Museum betreten - und irgendwie stimmt das auch. Damon zumindest nehme ich den kunstbegeisterten Restaurator nicht ab. Und abgesehen von ein paar guten Sticheleien zwischen Goodman/Dujardin und Murray/Balaban sind da auch haufenweise lahme Dialoge drin. Murray (liest vor): "Blablabla", Balaban: "How could you read that?", Murray: "It's in english.", Balaban: "I know, but I thought you couldn't read at all." HA-HA-HA! Wenn das nicht mal der Brüller des Jahres ist...

Und ich nehme an, dass die mehrsprachigen Übersetzungsdialoge in der Synchronfassung mal wieder zur absoluten Sinnlosigkeit getrieben wurden?

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 26. Februar 2014 20:52
von AnatolGogol
GoldenProjectile hat geschrieben:Und ich nehme an, dass die mehrsprachigen Übersetzungsdialoge in der Synchronfassung mal wieder zur absoluten Sinnlosigkeit getrieben wurden?
Ist halt durchgängig deutsch (abgesehen von Damons Französisch-Versuchen), fällt aber nicht mal so besonders auf. Bei dem von dir angesprochene "Witz" zwischen Balaban/Murray heisst es dann "es ist mehrsprachig". Naja, der Witz ist im Original ja schon schlapp, da kann die Synchro dann auch nicht mehr viel kaputt machen. Leider war das ja beileibe nicht der einzige schlappe Witz, wenn ich nur an die lahme Szene mit der Mine in der Mine denke.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 26. Februar 2014 23:42
von Hannes007
Auf DVD: Ein Mordsteam (2012)

Zwei Polizisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, müssen sich zusammenraufen, um gemeinsam einen Fall zu lösen: das ist nichts neues. Diese zwei Polizisten ecken an, verursachen Chaos und ziehen gegen die Obrigkeit vermeintlich den Kürzeren: auch das is nix neues. Omar Sy, bekannt aus 'Ziemlich beste Freunde' - ein Film, den ich persönlich sehr mag - nimmt sich Axel Foley zum Vorbild und plappert und gestikuliert im Höchsttempo; aber nicht nur. Man sieht ihn auch in ruhigeren, ernsten Momenten, etwa in den Szenen mit seinem Sohn. Laurent Lafitte's Rolle ist am Anfang furchtbar Klischeehaft, sie macht aber eine Wandlung durch, wie ich finde. Insgesamt bekommt man wenig neues geboten, unterhaltsam ist der Film aber dann doch. Gekauft habe ich die DVD damals nur wegen Omar Sy; war keine Fehlinvestition. Als Lückenfüller für einen gemütlichen Abend unter der Woche finde ich den Film passend.

6/10

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 28. Februar 2014 01:43
von Casino Hille
Erschreckend, wie sehr ich sowohl GoldenProjectile als auch Anatol nach meinem akutellsten Kinobesuch zustimmen muss.

Monuments Men - Ungewöhnliche Helden

Manchmal sind die passenden Zutaten für einen geschmackvollen Filmabend alle gegeben, zudem sieht die Vorschau verlockend aus und dazu kommt, neben einem großen und toll ausgewählten Allround-Cast, dann noch ein Regisseur, der eigentlich wissen müsste, welche Geschütze er auffahren sollte, um sein Publikum zwei Stunden lang gebannt im Kinosaal sitzen zu lassen. Woran liegt es dann, wenn ein solcher Film trotz allem volle Kanne gegen die Wand gefahren wird? Die neueste Regiearbeit von George Clooney lässt diese Frage durchaus aufkommen. Dabei klang das doch vorab alles so sehr nach einer Menge Spaß. Unter dem Denkmantel einer wahren Geschichte agieren charismatische Charakterdarsteller wie Matt Damon und Hugh Bonneville in einem "2. Weltkriegs"-Szenario und geraten dabei in allerlei Konfliktsituationen rund um ein paar Kunsträube. Tja, leider hat der Film aber mehr als das dann auch kaum zu bieten. Klar, die Heldentruppe ist sympathisch aufgestellt und funktioniert vor allem durch die komödiantischen Glanzleistungen von Altmeister Bill Murray und "OSS 117" - Darsteller Jean Dujardin, im Großen und Ganzen mangelt es ihnen charakterlich allerdings gehörig an Substanz und ihre witzig gemeinten Dialoge hätten hin und wieder ruhig etwas knackiger sein dürfen. Inhaltlich erinnert das ganze Spektakel dabei am ehesten an "Das dreckige Dutzend", kommt aber von der Stimmung her größtenteils wie Soderberghs "Oceans"-Trilogie daher. Diese Mischung macht durchaus Spaß und trumpft durch die ein oder andere Idee verteilt über die Laufzeit hinweg auf, insgesamt leidet das ganze Storykonstrukt aber an häufigen Ortswechseln und den etwas zu vielen Protagonisten, durch die andauernd die Fokussierung verloren geht und die komplette Erzählung sehr funktional daherkommt. Am deutlichsten kristallisieren sich diese dramaturgischen Defizite bei den gemeinsamen Szenen zwischen Damon und der hier oft fehl am Platz wirkenden Cate Blanchett heraus. Während die Begegnungen der beiden an und für sich schon recht charmant daherkommen, verpasst man eben vor allem bei der Integrierung letzterer die Chance, etwas tiefer in die historischen und moralischen Dimensionen des Komplexes Kunst und Krieg vorzudringen, obwohl doch gerade dieses Thema derzeit hoch aktuell ist. Von thematischer Tiefe kann man dabei wohl kaum sprechen, man verlässt sich einzig und allein auf berieselnde Moment-Unterhaltung. Doch leider wird auch die nur bedingt geboten. Wenn Clooney es nicht gerade wieder mit einem Übermaß an Pathos hemmunglos übertreibt, geschieht alles auf der Leinwand nur so vor sich hin und es mangelt an echten Höhepunkten. Spannung kommt immer nur kurz auf, flacht dann aber ebenso plötzlich wieder ab, wie sie gekommen ist und selbst der "Wettlauf mit der Zeit", der sich im Showdown ergeben soll, könnte kaum mit weniger Tempo aufwarten, als es der Fall ist. Dieses Fehlen von aufregenden Situationen versucht das Drehbuch hauptsächlich mit einer Menge an Humor zu kaschieren. Auf der einen Seite gibt das dem ganzen ein großes Maß an Leichtigkeit mit auf den Weg und lässt so den ein oder anderen Leerlauf an Aktion verzeihen, andererseits fehlt irgendwo eine gelungene Reduzierung auf ordentlich pointierte Oneliner. Während dieser in der oben bereits erwähnten Ocean-Trilogie die eigentliche Hauptattraktion war, scheint es hier nur recht bemüht zu klappen. Den Darstellern sieht man die Spielfreude und den Spaß an ihrem Handeln zwar immer wieder an, aber eine richtige Übertragung dieser Freude auf den Zuschauer findet irgendwie nicht so wirklich statt, seltsamerweise will das alles nicht so zünden, wie es ursprünglich geplant gewesen sein muss. "Monuments Men" ist natürlich dennoch kein Totalausfall. "Charmant" ist eben tatsächlich das beste Wort, für das, was einem durchgehend geboten wird. Wenig Spannung, wenig Aufregung, aber dabei trotzdem nicht langweilig... das alles klingt doch nach einem netten Film fürs TV-Nachmittagsprogramm. Tja, wäre da nur nicht diese furchtbare, unpassende und oberflächliche Schwarz-Weiß-Malerei. Was auch immer man sich dabei gedacht hat, es hat zu keinem Zeitpunkt irgendwem geholfen und nervt, wo es nur geht. Klischees, so weit das Auge reicht und dabei natürlich alles in typischer Hollywoodesken Fragwürdigkeit präsentiert. Neben dem bereits erwähnten Pathos fällt dabei vor allem die unnötige Glorifizierung der Amerikaner und die zur Schaustellung sämtlicher deutscher Personalien auf, wobei sich Clooney natürlich immer wieder darauf stützen kann, dass das alles doch "nach einer wahren Begebenheit" inszeniert sei. Das die Realität aber wohl kaum so berechnend und vorhersehbar abläuft, sollte jedem sofort auffallen und lässt leider stark an der Glaubwürdigkeit des Filmes zweifeln. Weniger wäre hier wieder einmal mehr gewesen.
Fazit: Als komödiantisch angelegter Versuch, "Oceans 14" in der Endphase des zweitens Weltkrieges zu erzählen, mögen die ungewöhnlichen Helden ihre Momente haben und dem dafür aufgeschlossenen Zuschauer das geben, was er erwartet hat. Doch eine ernstzunehmende Auseinandersetzung mit der Grundthematik findet viel zu selten statt und selbst als unterhaltsamer Abenteuerfilm versagt "Monuments Men" häufig an den eigenen Genre-Maßstäben. Wieso trotz einer solchen Besetzung vor und hinter der Kamera und eines mit Sicherheit üppigen Budgets am Ende nicht mehr, als vergnügliche Abendunterhaltung für jüngere Zuschauer dabei rausgekommen ist, bleibt leider offen. Liegt es an der uninspirierten Regie? Wollte das Drehbuch zu viel? Hat man es sich bewusst viel zu einfach gemacht? Wahrscheinlich trifft alles mehr oder weniger zu. Fakt ist, dass Filme wie dieser vielleicht manchmal ganz erhellend sein mögen, sie aber genauso wenig jemandem fehlen würden, wenn sie nie in Produktion gegangen wären. Und eine Kinokarte sind sie ganz gewiss nicht wert. Dann lieber auf die TV-Ausstrahlung in ein paar Jahren warten und sich die Zeit solange anders (und hoffentlich interessanter) vertreiben.

4/10

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 1. März 2014 00:31
von JayB
Jack Ryan: Shadow Recruit

Komme gerade aus dem Kino. Ich muss sagen, für mich als Fan der Bücher über Jack Ryan und der alten Filme, ist der Film absolut gelungen. Da kann ich die ganzen schlechten Kritiken nicht nachvollziehen.
Hoffentlich wird der Film erfolgreich genug für ein paar Fortsetzungen...
Spoiler
wobei Chris Pike als US-Präsident wahrscheinlich irgendwann zu jung sein wird. :D
9/10 Punkten, 1 Punkt Abzug, weil Ryan kurz vorm Finale zu schnell vom CIA-Finanzanalytiker zum professionellen Fahnder bzw. Profiler wurde.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 1. März 2014 15:28
von Hannes007
Auf DVD: Safe - Todsicher (2012)


Dank des Statham-Threads bin ich auf diesen Film gestossen. Safe ist sicher nicht der ganz grosse Reisser und er wird sicher auch kein Actionklassiker. Trotzdem finde ich ihn durchaus gelungen, Statham spielt so, wie man ihn kennt. Der Film fügt sich ein in die Reihe guter, solider Actionfilme.

6,5 / 10