333
von 00T
Agent
Stirb an einem anderen Tag(2002)
Ein Zwei-Jubiläums-Film, 40 Jahre Bondfilme und Bondfilm Nr. 20. Brosnan spielt genauso souverän wie schon vorher, womöglich noch besser. Toby Stephens gehört leider eher zu den blässeren Bondbösewichten, von den Brosnan-Bösewichten auf jeden Fall. Rosamund Pike spielt sehr gut, Halle Berry hat nicht so viele Möglichkeiten, sich zu entfalten, aber besser als Denise Richards ist sie schon.
Die PTS ist solide, eigentlich gefällt sie mir gut, die Unterhaltung mit Colonel Moon, Bonds Entlarvung und die Verfolgung auf den Luftkissenbooten. Eine der wenigen Missionen, die Bond tatsächlich versiebt hat.
Der Song von Madonna ist wahrscheinlich der schlechteste der gesamten Reihe, dem konnte ich absolut nichts abgewinnen und das hat sich auch bei dieser Suichtung nicht geändert.
Bond, mit Bart und langen Haaren, wird gegen Zao ausgetauscht und vom MI6 aufgegeben. Wie er von dem Schiff entkommt und das Hotel betritt, finde ich einfach klasse, ebenso die Szene, in der Bond Chang entlarvt.
Kuba ruft nun und wir treffen Raoul, der von Emilio Echevarría sehr schön verkörpert wird. Auch treffen wir auf Jinx, die sich später als NSA-Agentin entpuppt.
Wie Bond sich Zugang zur Klinik verschafft und dort ermittelt finde ich große Klasse, solche Szenen können meinetwegen oft vorkommen. Die seltsame Gen-Manipulations-Maske, unter der Zao liegt, zeigt schon den Verlauf des Films, den Kampf und die Flucht Zaos finde ich gut, aber Jinx´ Abgang (Klippensprung) ist ebenfalls ein Zeuge für den späteren Verlauf des Films, der nicht gerade ein guter ist.
Aber erstmal treffen wir Gustav Graves, gegen dessen Fallschirmsprung ich nichts einzuwenden habe und die folgende Fechtszene bzw. Schwertkampfszene ist einer der besten Kämpfe überhaupt in der Geschichte der Bondfilme.
Auch die Unterhaltung mit M sowie die Q-Szene sind sehr gut, John Cleese ist zwar kein Desmond Llewelyn, aber schlecht ist er nicht. Im Gegenteil, auch diese Q-Szene hat mich sehr amüsiert.
Es geht nach Island und der Film sinkt ab, aber komplett. Der Eispalast ist ja noch eine nette Idee und stört mich auch nicht wahnsinnig, aber da gibt es anderes. Erstmal ist Ikarus viel zu over the top, ein Riesenlaser, der die Minenfelder der Amerikaner vor Nordkorea vernichten und ganze Eisberge schmelzen kann? Da ist die Kampfszene mit den Mini-Lasern ja noch angenehm, als Bond Jinx rettet und nebenbei Mr. Kill getötet wird.
Zudem ist die Story mit der Gen-Manipulation einfach daneben, warum konnte Graves nicht einfach ein anderer sein als Colonel Moon oder dieser einfach noch weiter der Bösewicht sein, ohne Gen-Manipulation?
Die Verfolgungsjagd mit Ikarus und dem Gleiter macht es nicht besser, auch der Stunt auf dem Wasser nicht, dieses ist alles einfach viel zu over the top.
Bond kommt am Eispalast wieder an und fährt gleich darauf wieder weg, wobei wir sehen können, dass auch Zao ein Auto mit Extras besitzt. Die Verfolgungsjagd in der Landschaft ist noch nicht mal so schlecht, aber dann, nachdem Bond erneut vom Eispalast geflohen ist, kehrt er wieder dorthin zurück und fährt durch den schmelzenden Palast, gefolgt von Zao, der am Ende durch den unsichtbaren Aston Martin(und diesmal wirklich) getäuscht wird und den Tod findet. Qs Gadgets in allen Ehren, aber dieser Wagen ist einfach zu viel des Guten.
Bond rettet Jinx und sie werden von ihren Vorgesetzten zu Graves Flugzeug geschickt. Warum Graves ausgerechnet so einen Elektro-Anzug braucht, ist mir auch diesmal nicht klar geworden, vor allem, weil dieser Anzug so gar nicht Bond-mäßig ist.
Der Showdown ist allerdings sogar recht angenehm im Vergleich zu den vorigen Szenen, vor allem der Kampf Jinx/Frost.
Die zweite Hälfte des Films ist fast völlig für die Katz, wie viel da übertrieben wurde, Wahnsinn! Wegen des zweifachen Jubiläums musste man doch nicht gleich aus Bond einen Superhelden machen. Die erste Hälfte des Films, abgesehen von Madonnas Song, ist dagegen sehr schön und nach gründlichem Überlegen vergebe ich folgende Punkte, von denen ein einziger die wenigen guten Dinge der zweiten Hälfte mühsam beinhaltet, die anderen aber die erste Hälfte:
Punkte: (6/10)
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)