Re: Zuletzt gesehener Film

3271
Ja, "Prince of the City" ist ein klasse Film. :wink:

http://www.ofdb.de/review/10728,288065, ... -der-Stadt


"White HouseDown" hat mir besser gefallen, da ich ihn erdrischend launig und stellenweise gar etwas selbstironisch fand. Anders als "Olympus", aber zumindest für mich nicht schlechter. Sogar Foxx hat nicht gestört.

http://www.ofdb.de/review/246349,569302 ... House-Down


"Pain & Gain" fand ich fast durchgängig überraschend gut. Das hätte ich Bay nicht zugetraut. Böse, zynisch und treffsicher. Ein paar Mal entgleist der Humor etwas, insgesamt aber gelungen.

http://www.ofdb.de/review/244363,585483 ... denn-Geben
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Zuletzt gesehener Film

3272
Hab mir deine drei Kritiken durchgelesen, Prince of the City sehen wir praktisch identisch, bei den beiden anderen sind wir eigentlich auch nicht so weit auseinander, du siehst halt manches etwas positiver.

Ich finde es bei Prince of the City bemerkenswert, dass der Film sowohl über seinen komplexen Inhalt funktioniert wie aber auch genauso durch die soghafte Wirkung, die durch die vielen aufeinander folgenden bzw. ineinander verwobenen Subplots entsteht. Beim ersten mal Schauen konnte ich der Handlung im Detail nur schwer folgen, war aber trotzdem regelrecht geflasht von der Wirkung, die diese Storykomplexität erzeugt hat. Es ist, als ob man wie Protagonist Ciello förmlich von den Dingen überfahren wird.

White House Down und Olympus sehe ich ziemlich gleich, ich würde Olympus minimal den Vorzug geben. Die durchaus vorhandene Selbstironie rechne ich dabei dem Emmerich-Film durchaus positiv an, Olympus ist in Summe doch etwas zu „bierernst“. Auch sieht man Emmerichs Film jederzeit an, dass er professioneller und aufwändiger gemacht ist. Gerade die CGIs sehen in Olympus teilweise sehr kläglich aus, bei White House Down geht das aber alles in Ordnung. Bei Olympus mag ich den unerwartet hohen Grad an Gewalt und Brutalität. White House Down ist da halt die typische Konzessionsentscheidung zugunsten einer vermeintlich größeren Zielgruppe – genau wie du es ja in deiner Kritik auch schriebst. Wo ich Olympus deutlich vorne sehe ist sein Hauptdarsteller. Butler ist einfach charismatischer und auch glaubwürdiger in seiner Rolle als der in meinen Augen komplett blasse Tatum. Richtig großes Actionkino ist für mich keiner der Filme, eher typisches Gebrauchskino: einmal sehen und vergessen.

Bei Pain & Gain geht mir der Film nach dem starken Beginn einfach zu sehr in die Knie und wiederholt sich dann auch zu häufig. Vieles wirkt dann auch sehr bemüht, um dem Anspruch der zynischen Satire gerecht zu werden. Bezüglich der Geschichte mit den Brustimplantaten:
Spoiler
war es nicht so, dass die drei Entführer sie nicht aus ihrem Opfer rausgeschnitten haben, obwohl Johnsons Figur es zunächst vorschlägt? Ich hatte es so verstanden, dass die Leiche erst durch ihre Brustimplantate identifiziert werden konnte und die Täter nur deshalb überhaupt des Mordes überführt werden konnten. Was ja auch bezeichnend ist: dadurch, dass sie die letzte Perversität nicht begangen haben werden sie dann geschnappt
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

3273
Auf DVD - Der Dritte Mann (1949)
Drehbuch: Graham Greene
Regie: Carol Reed
Darsteller: Joseph Cotten, Alida Valli, Trevor Howard, Orson Welles, Ernst Deutsch, Siegfried Breuer, Bernard Lee, Paul Hörbiger


Wien in der Nachkriegszeit. Die Bomben der alliierten haben Teile der Stadt dem Erdboden gleichgemacht, die vier Siegermächte teilen sich die Kontrolle je nach Sektor und im Untergrund blüht der Schwarzhandel. Soweit die Kulisse dieses Klassikers, in dem ein Autor von Groschenromanen, gespielt von Joseph Cotten, merkwürdigen Zufällen um den Tod eines alten Freundes nachgeht. Derselbe Cotten, der in Hitchcocks Im Schatten des Zweifels durch seine wie ich finde etwas suboptimal umgesetzte Rolle noch eingeschränkt war, sich hier aber darstellerisch völlig entfalten kann, während sich der angebliche Hauptakteur Orson Welles für lange Zeit im Hintergrund bewegt. Die Figuren tragen einen unübersehbaren Anteil zur Qualität dieses exzellenten Film Noir bei, sie wirken lebendig, sind durchgehend originell angelegt und gespielt (für Bondfans macht es besonderen Spass, den jungen Bernard Lee in einer Nebenrolle zu beobachten). Noch zentraler sind aber das starke Drehbuch und die launige Regie, besonders in der zweiten Filmhälfte jagt ein klug inszenierter Plottwist den nächsten. Achtet man dann noch auf die zeitlose Bildsprache und die wohlklingende Leitmelodie der Zither wird klar, weshalb der Dritte Mann zu einem grossen Noir-Klassiker geworden ist.
Note: 8,5 / 10

Im Kino - I, Frankenstein (2014)
Drehbuch: Kevin Grevioux
Regie: Stuart Beattie
Darsteller: Aaron Eckhart, Bill Nighy, Jai Courtney, Yvonne Strahovski


Man kennt das: ein Schreiberling kritzelt sich Mist zusammen, verzweifelte Produzenten stempeln ein zu hohes Budget auf den Vertrag, ein ideenloser Nachwuchsregisseur darf sich mit seiner Bande von „Effektspezialisten“ am Projekt austoben und eine Horde unterforderter Schauspieler rennt vor laufender Kamera ihren Gehaltsschecks hinterher. Heraus kommt ein unreifer Mix aus bereits existierenden solchen „Perlen“, der den Eindruck erweckt jeden einzelnen Aspekt irgendwo kopiert zu haben. Soundtrack und Toneffekte habe ich schon gefühlt 50 Mal gehört, jeder Satz kommt mir bekannt vor und diese tiefdunkle, spiegelglatte, digital „verbesserte“ Optik mit ihren CGI-generierten Hintergründen und grauenhaften Effekten habe ich doch auch schon irgendwo gesehen. Wie gewohnt stampft auch der antitalentierte Jai Courtney mit grantiger Miene über die Bluescreen-Bühne, was sofort die Assoziierung mit der letztjährigen Obergurke Die Hard 5 einleitet. Von den restlichen Darstellern, die ich erkannt habe, verkauft sich jeder unter Wert: gleich zwei Leute aus meinem geliebten Killer Elite sind an Bord, Bill Nighys Karriere hat schon viel bessere Tage gesehen und auch von Eckhart selbst dürfte man nach The Dark Knight eine sorgfältigere Rollenauswahl erwarten. Story, Dialoge und Dramaturgie sind gar nicht erst der Rede wert, trotzdem einige Prachtbeispiele: „Wer leugnet wer er ist, ist verlogen“, „Ich bin hier um dich zu töten“. Und mein ganz persönliches Highlight: „Ich bin ein Dämonenprinz und die Menschheit wird vor mir niederknien“ - Ja ne, ist klar.
Note: 2 / 10
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Re: Zuletzt gesehener Film

3274
GoldenProjectile hat geschrieben:und auch von Eckhart selbst dürfte man nach The Dark Knight eine sorgfältigere Rollenauswahl erwarten
Reden wir beide von dem Eckhart, der 2011 (?) noch bei "World Invasion: Battle Los Angeles" und 2012 in "Die Logan Verschwörung" durch... naja, Anwesenheit aufgefallen ist? :wink:

Ansonsten zwei feine Reviews, auch wenn ich an I, Frankstein keinerlei Interesse habe (jetzt sowieso nicht mehr) und "Der dritte Mann" in mir nie wirklich Spuren von Begeisterung hinterlassen konnte, ein anständiger Film ist er aber schon geworden.
https://filmduelle.de/

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Re: Zuletzt gesehener Film

3275
Gott bin ich froh, dass ich mich nicht von fremden Kritiken so sehr beeinflussen lasse, das sich die Entscheidung einen Film zu gucken oder nicht zu gucken dadurch ändert. :D

World Invasion war ein super unterhaltsamer Actionfilm. Absolut starkes Tempo, coole Action. Weitaus besser als sein "Bruder" Skyline. ;) Und Logan war leider nur Durchschnitt, obwohl der Trailer klasse aussah. :(

Re: Zuletzt gesehener Film

3276
Warrior (2011)
von Gavin O'Connor

Handlung
Die Alkoholsucht des ehemaligen Boxers Paddy Conlon (Nick Nolte) hat nicht nur seine Karriere, sondern auch die Beziehung zu seiner Familie zerstört. Als sein Sohn Tommy (Tom Hardy) nach langjährigem Auslandsaufenthalt im wieder in die Heimat zurückkehrt und seinen Vater bittet, ihn für einen Martial-Arts-Wettkampf zu trainieren, sieht Paddy die Gelegenheit, das Verhältnis zwischen den beiden wieder zu bessern.
Tommys großer Bruder Brendan (Joel Edgerton) hat jedoch ebenfalls vor, den Kampf zu gewinnen.

Ich war wirklich überrascht von diesem Film.
Warrior ist ein wirklich spannendes und packendes Familiendrama mit hervorragenden Kampfeinlagen aus der MMA Scene (Mixed Material Arts).
Ich kann eigentlich nicht wirklich was mit Boxer Filmen anfangen, aber der hier hat mir wirklich richtig gut gefallen, möglicherweise auch wegen Tom Hardy.
Wegen der ein oder anderen Länge, gibt's dann aber doch ein wenig Abzug.

(8/10)
Zuletzt geändert von MrWhiTe am 4. Februar 2014 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Zuletzt gesehener Film

3277
MrWhiTe hat geschrieben:Warrior (2011)
von Gavin O'Connor

Handlung
Die Alkoholsucht des ehemaligen Boxers Paddy Conlon (Nick Nolte) hat nicht nur seine Karriere, sondern auch die Beziehung zu seiner Familie zerstört. Als sein Sohn Tommy (Tom Hardy) nach langjährigem Auslandsaufenthalt im wieder in die Heimat zurückkehrt und seinen Vater bittet, ihn für einen Martial-Arts-Wettkampf zu trainieren, sieht Paddy die Gelegenheit, das Verhältnis zwischen den beiden wieder zu bessern.
Tommys großer Bruder Brendan (Joel Edgerton) hat jedoch ebenfalls vor, den Kampf zu gewinnen.

Ich war wirklich überrascht von diesem Film.
Warrior ist ein wirklich spannendes und packendes Familiendrama mit hervorragenden Kampfeinlagen aus der MMA Scene (Mixed Material Arts).
Ich kann eigentlich nicht wirklich was mit Boxer Filmen anfangen, aber der hier hat mir wirklich richtig gut gefallen, möglicherweise auch wegen Tom Hardy.
Wegen der ein oder anderen Länge, gibt's dann aber doch ein wenig Abzug.

(8/10)
Warrior zählt für mich zu den emotional berührendsten Filmen der vergangenen Jahre. Der mag sich zum Ende hin nahe am Edelkitsch bewegen, funktioniert bei mir aber prächtig und so sprudelt in den letzten 40 Minuten regelmässig das Augenwasser. Die drei Hauptdarsteller sind klasse, besonders Nolte liefert eine wunderbare Vorstellung. Ich mag auch die Inszenierung, zum Beispiel diese verdammt Starke Splitscreen-Trainingsszene mit Beethoven.
9,5 / 10
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Re: Zuletzt gesehener Film

3279
Der Pate - Teil II
Drehbuch und Regie: Francis Ford Coppola
Darsteller: Al Pacino, Robert De Niro, Robert Duvall, John Cazale, Michael V. Gazzo, Diane Keaton, Talia Shire, Lee Strasberg, G.D. Spradlin, Bruno Kirby, Frank Sivero

Kommentar: entfällt, da selbsterklärend
Wertung: 20 / 10
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Re: Zuletzt gesehener Film

3280
GoldenProjectile hat geschrieben:Der Pate - Teil II
Kommentar: entfällt, da selbsterklärend
Wertung: 20 / 10
Bleibt die Frage der Fragen: siehst du auch nach der Neusichtung Teil 1 weiter vor Teil 2?

Für mich persönlich eine fast nicht zu beantwortende Frage, wobei der Kopf einen leichten Vorteil für Teil 2 befiehlt.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

3281
Ich finde den zweiten Fim auch besser, die Handlung ist komplexer und Pacino liefert eine superbe Vorstellung. Allerdings finde ich bei jeder Sichtung, dass die Rückblenden nach Sizilien erstens zu lang ausfallen und zweitens den Fluss des Films irgendwie stören. Ein toller Film, aber definitiv keines meiner absoluten Highlights.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Zuletzt gesehener Film

3282
AnatolGogol hat geschrieben:
GoldenProjectile hat geschrieben:Der Pate - Teil II
Kommentar: entfällt, da selbsterklärend
Wertung: 20 / 10
Bleibt die Frage der Fragen: siehst du auch nach der Neusichtung Teil 1 weiter vor Teil 2?

Für mich persönlich eine fast nicht zu beantwortende Frage, wobei der Kopf einen leichten Vorteil für Teil 2 befiehlt.
Sehr schwierige Frage. Meine letzte Sichtung des ersten Teils ist einige Monate her, Teil 2 habe ich seither zweimal wiedergesehen. Um ehrlich zu sein, Teil 1 wirkt auf dem ersten Platz einer Bestenliste etwas harmonischer, wie ich finde. Tief im Geheimen hat Teil 2 bei mir eigentlich schon seit einiger Zeit das oberste Podestplätzchen inne. Wobei sich bei jeder Wiedersichtung alles ändern kann...

Stärker denn je hat sich bei dem gestrigen Genuss von Teil 2 gezeigt, dass sich der Film aus drei Komponenten zusammensetzt: Vitos Geschichte, Michaels Geschichte und die Zusammenführung beider Erzählungen zu einem Film.

Die ersten beiden Komponenten würden in meinen Augen schon ausreichen, um den besten Film aller Zeiten abzuliefern. Michaels Story ist wunderbar spannend geschrieben und erzählt, clever konzipiert mit den vier rivalisierenden Parteien (Michael, Fredo, Pentangeli Roth), die auch allesamt als starke Charaktere gezeichnet sind und von Pacino, Cazale, Gazzo und Strasberg grandios gespielt werden. Dazu kommen dann noch Duvall, Spradlin, Keaton, die Kameraführung, die Dialoge, die Musik, die Atmosphäre... Aber ich wiederhole mich.

Vitos Geschichte bedarf bei mir keiner Diskussion. Die Szenen mit De Niro sind für mich der absolut höchste vorstellbare Genuss dieser Welt. Ich sehe sie nicht als Rückblenden, sondern als zweiter, eigener Erzähstrang, quasi ein zweiter Film innerhalb von Teil 2. Ein kleiner Bonus zur eigentlichen Story - und was für einer.

Die Verwebung beider Filme zu einem einzigen, epischen Mammutwerk ist dann natürlich ebenso souverän gelungen. Zum Beispiel wenn von einem nachdenklichen Michael auf einen nachdenklichen Vito geschnitten wird, wenn einer der Söhne, der in der Gegenwartserzählung gerade noch eine zentrale Rolle gespielt hat, plötzlich als Baby im Kinderbett liegt, oder wenn von Ciccios Begräbnis auf die Beerdigung von Mama Corleone gewechselt wird.
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Re: Zuletzt gesehener Film

3284
Maibaum hat geschrieben:Deswegen mag ich auch die chronologisch erzählte TV Fassung nicht. Da geht die besondere Wirkung von Der Pate 2 verloren .Na ja, teils halt ...
sehe ich genau so, das ist mundgerecht aufbereitete TV-Schonkost für Dummies. Natürlich sind die Filme selbst in dieser Form noch großartig, aber eben nicht mehr so grandios einzigartig, denn die beiden parallel erzählten Zeit- und Handlungsebenen tragen da einen erheblichen Teil bei. Dann könnte man ja auch gleich die Parallelmontage bei der Taufe in Teil 1 durch zwei hintereinander erzählte Stränge ersetzen: erst die Taufe - dann eine Einblendung: gleichzeitig passiert übrigens noch...-dann die Morde. Damit auch wirklich niemand überfordert ist...
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Re: Zuletzt gesehener Film

3285
Für mich ist die Vito-Geschichte - v.a. in der vorliegenden Epik - die uninteressantere Erzählung. Auch den bewusst gewählten italienisch/sizilianischen Ton finde ich für Nicht-Muttersprachler reichlich gestelzt und überflüssig. Kann man toll finden, ich tue es nicht.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/