Re: Zuletzt gesehener Film

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Ich finde was Fack Ju Göthe fehlt ist das Timing der Gags. Es gibt viele schöne Einzel-Gags, aber es wird auch sehr viel Potential verschenkt. Und die Nebenfiguren fand ich auch fast alle verschenkt in ihrer Überzeichnung. Vor allem Chantal war nicht halb so gut wie erwartet.

Re: Zuletzt gesehener Film

3243
Kann man so sehen, nur das ist bei den meisten Mainstream-Komödien der Fall. Kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal bei einer Komödie Tränen gelacht hätte. So gesehen war "Fack ju Göthe" schon ganz nette Unterhaltung. Mehr als die eigentlichen Gags/Sprüche haben mir ohnehin die vereinzelten bösen Seitenhiebe gefallen (Jugendamt, Hochbegabung). Die Darsteller fand ich durchweg gut, v.a. die Riemann als Direktorin hat mir gefallen, die kann ich nämlich sonst überhaupt nicht leiden.
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Re: Zuletzt gesehener Film

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Im Kino - Grudge Match (2014)
Drehbuch: Rodney Rothman
Regie: Peter Segal
Darsteller: Travis Bickle/Don Vito, Rocky Balboa/John J. Rambo, Kim Basinger, Jon Bernthal, Alan Arkin, Anthony Anderson, LL Cool J, Mike Tyson, Evander Holyfield


Wenn sich Rambo und der Pate im Ring gegenüberstehen, wenn man den Taxifahrer auf Rocky loslässt, dann spritzt das Blut und krachen die Knochen! Eher nicht, denn ganz so jung sind die Filmlegenden Sylvester Stallone und Robert De Niro nicht mehr. Grudge Match folgt dem aktuellen Expendables-Trend, alte Haudegen auszugraben und entgegen ihrem hohen Alter für Haudrauf-Rollen zu besetzen - und das passiert hier so selbstironisch und locker, dass es Spass macht!

Sly gibt die mittlerweile übliche Stallone-Nummer mit knarrendem Genuschel und allem Drum und Dran, und De Niro ist immer noch weit weg von seinen Scorsese-Glanzleistungen der 70er-90er. Trotzdem ist es sehr unterhaltsam, die beiden zu sehen. Denn Sly und Bobby sind ganz simpel als zwei Ex-Boxer besetzt, die sich einfach nicht ausstehen können und ihren kindischen Kleinkrieg mit so viel Selbstironie austragen, sich so sehr auf die Schippe nehmen, dass es Spass macht. Der Film ist voll und ganz darauf ausgerichtet, dass sich zwei alte Säcke prügeln wollen (und es auch mehrfach tun, auch abseits des Rings), was für einiges Augenzwinkern sorgt. Es zündet längst nicht jeder Spruch, aber insgesamt geht die Bilanz recht gut auf und ich habe mich stellenweise köstlich amüsiert. Neben den Bäuchen und Falten von Bobby und Sly wird unter anderem auch der MMA-Sport zur Zielscheibe. Den Vogel schiesst aber Alan Arkin als verschrobener, pflegebedürftiger Opa mit Rollator ab. Obwohl er manchmal hart am pubertären Humor vorbeischrammt bietet er die meisten Lacher. Und ach ja, Kim Basinger ist 60 und HEISS.

Das Drehbuch verpasst dem Film mit der einen oder anderen Schwäche seiner Protagonisten und einer kleinen Familien-/Lovestory sogar einige Ecken und Kanten, was imo aber gar nicht so platt ist, wie es sich anhört und sogar irgendwie ganz sympathisch wirkt. Möchtegern-ambitioniert wird Grudge Match dadurch nämlich auch keinen Fall, vielmehr ist es eine nette Bereicherung. Gut umgegangen ist man auch mit der körperlichen Verfassung der Hauptdarsteller, denn wie bereits erwähnt werden die beiden ihrem realen Alter entsprechend dargestellt und ihre Trainingsfortschritte, mit der sie nach und nach wieder einigermassen in Form kommen entwickeln sich glaubwürdig.

Fazit: Sly und De Niro (und Alan Arkin) nehmen sich selber ordentlich auf die Schippe in einer Parodie, deren Witze und Gags keine Bäume ausreissen, aber oftmals amüsanter sind als die Skeptiker erwarten würde. Als Einstieg ins Filmjahr 2014 mochte ich den Film auf jeden Fall!

7,5 / 10
We'll always have Marburg

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Re: Zuletzt gesehener Film

3246
Zwei vom alten Schlag (2013) – Peter Segal

Rocky gegen den wilden Stier – die Ausgangsidee von Zwei vom alten Schlag ist zu schön um wahr zu sein und man musste angesichts dessen eigentlich befürchten, dass der fertige Film nie dieses gegebene Vorversprechen halten könne – gerade auch aufgrund der komödiantischen Vorbelastung der Herren Stallone und De Niro. Aber weit gefehlt, statt einer müden Klamauk-Revue ist der Film eine gelungene Mischung aus pointierter Genrehommage und launigem Feel-Good-Movie. Es ist erstaunlich, mit welch hoher Trefferquote der Film seine Gags und seinen Wortwitz unterzubringen weiss und wie liebevoll er mit den großen Genre-Vorbildern umgeht und diese immer und immer wieder vortrefflich zitiert und imitiert. Vor allem Rocky-Fans kommen voll auf ihre Kosten, wenn ein Deja-Vu das nächste jagt. Dabei wirkt das Ganze immer respektvoll und nie aufdringlich, ich kam jedenfalls aus dem Grinsen nicht mehr raus
Spoiler
wenn Stallone beispielsweise dieses mal eben nicht auf seine geliebten Rinderhälften einhauen darf – ist ja auch viel zu unhygienisch :D !


Die hohe Qualität des Films lebt natürlich in nicht unerheblichem Maße von seinen beiden charismatischen Hauptdarstellern, die sichtbar Freude daran haben ihre Rollenklischees genüsslich durch den Kakao zu ziehen. Aber eben nicht nur, der Film bietet durchaus auch einige darstellerisch anspruchsvollere Szenen, in denen vor allem Stallone eine recht beachtliche Leistung liefert. De Niro ist die meiste Zeit des Films in seinem gewohnten Comedy-Modus, spielt also entweder den Mürrischen oder den Verkniffen-Gesichtigen. Das passt aber in der Gesamtkonstellation des Films durchaus und auch in den etwas (aber nur etwas) dramatischeren Szenen blitzt dann auch ein klein bisschen vom Charakterdarsteller De Niro auf. Der heimliche Star des Films ist Alan Arkin, der nicht nur seine Rolle als vorgeblich tattriger Boxtrainer von Stallone brillant spielt als situativ abwechselnde Parodie/Hommage auf Burgess Merediths Mickey sondern darüber hinaus wohl auch die besten Gags des Films auf seiner Seite hat und diese unnachahmlich trocken abfeuert. Umwerfend heiss ist die Darstellerin von Stallones Ex-Freundin, die aussieht wie die 20 Jahre jüngere Schwester von Kim Basinger. Aber im Ernst: die Basinger sieht heute besser aus denn je, man glaubt es nicht :shock: .

Der Film hat neben der Hauptstory um die beiden alten Boxrivalen, die kurz vor der Rente endlich ausfechten wollen wer denn nun der Bessere von beiden ist noch zwei wirklich gelungen eingebaute Subplots zu bieten – Stallones Beziehungsprobleme mit seiner Ex-Freundin und De Niros Annäherung zu seinem Sohn. Bevor ich den Film sah befürchtet ich vor allem wegen des Basinger-Subplots eine lahme Beziehungskomödie, in der sich Stallone und De Niro um Basinger zoffen. Das ist aber glücklicherweise nicht der Fall, der Film handhabt stattdessen seine beiden Subplots weitgehend unabhängig voneinander und fügt sie problemlos in den launigen Rest ein.

Ein Boxfilm – auch eine Boxkomödie – braucht natürlich auch einen zünftigen Endkampf und Zwei vom alten Schlag hat auch den im Angebot. Natürlich sind die beiden alten Kempen nicht mehr in der Form ihrer Glanzzeit und entsprechend läuft alles eine Runde langsamer ab. Aber dennoch sind die Kampfszenen durchaus gelungen, Segal inszeniert auch hier das Ganze wieder als eindeutige Hommage an die großen Rocky-Ringschlachten und ist somit stilistisch weit näher an den älteren Filmen der Serie als der abschliessende sechste Teil mit seiner TV-Übertragungs-Optik. Vor allem die Szene, als De Niro Stallone den Cut über seinem Auge verpasst ist toll in Szene gesetzt, der Schlag kommt förmlich aus dem Nichts und man darf in jeder Einzelheit Stallones aufplatzende Wunde miterleben. Auch die sentimental-rührende Auflösung des Kampfes ist durchaus gelungen und lässt beide Kämpfer den Ring als moralische Sieger verlassen.

Zwei vom alten Schlag macht sehr viel richtig und was noch viel wichtiger ist: er macht sehr viel Spass. Die knapp zwei Stunden vergingen wie im Flug mit einem Dauergrinsen auf meinem Gesicht, das ist Old-School-Kino im besten Sinne des Wortes. Stallone und De Niro haben meiner Meinung nach in komödiantischen Rollen nie besser funktioniert als hier. Schon jetzt ist der Film für mich ein heisser Kandidat auf den Titel „Überraschung des Jahres 2014“.
Kampfwertung: 8,5 / 10

P.S. Abschliessend auch mal ein Lob an den deutschen Verleih, der einen viel besseren und passenderen deutschen Titel gewählt hat als den doch recht platten Originaltitel Grudge Match.
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Re: Zuletzt gesehener Film

3249
GoldenProjectile hat geschrieben:@Anatol

Hast du oben bei mir abgeschrieben und den Text nur noch etwas ausführlicher und eloquenter verpackt? Ohne Witz, sehe alles genauso und würde auch zu 8 Punkten tendieren.
Was eindeutig für unseren guten Geschmack spricht. :D
Ich hab deine Review gestern gesehen und dann aber bewusst nicht gelesen, weil ich den Film möglichst unvoreingenommen sehen wollte. Hab deine Kritik dann auch erst gelesen nachdem ich meine gepostet hatte und war auch erstaunt wie ähnlich der Film bei uns ankam.

@Maibaum: der Trailer hat mich witzigerweise erst dazu bewegt ins Kino zu gehen, ich war auch zuerst skeptisch ohne Ende und dachte: bloss nicht noch ne überflüssige De Niro-Komödie. Aber es hilft zugegebenermaßen ungemein, wenn man ohnehin ein Faible für Boxerfilme und für die Rockys im Speziellen hat. Was ich auch zunächst dachte: schade, dass es kein ernsthafter Boxerfilm ist. Im Nachhinein muss ich sagen, dass trotz aller Lacher und Gags der Film erheblich ernsthafter mit der Thematik Boxen und Altern umgeht als ich gedacht hätte. Gerade das spricht auch für den Film wie ich finde und für mich ist er in Summe nicht zuletzt dadurch sogar besser als die meisten echten Rocky-Filme.

Auf imdb schrieb übrigens einer treffend: als nächstes kommt dann die Fortsetzung Burt Young vs Joe Pesci :lol:
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Re: Zuletzt gesehener Film

3250
Mir hat er auch gefallen (7/10), aus denselben Gründen. :wink: Bin aber auch ein Fan der Rocky-Filme (sind natürlich nicht alle gleich gut) und mochte stallone immer sehr gern. Er hatte oftmals ein unglückliches Händchen bei seiner Rollenwahl und wurde schauspielerisch oft unterschätzt.
Review kommt noch.
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Re: Zuletzt gesehener Film

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All is lost (2013) – J.C. Chandor

Der Film ist der krasse Gegenentwurf zu all den aktuellen Event- und Gimmick-Filmen Hollywoods: eine aufs nötigste runtergebrochene Geschichte um einen Hobbysegler der in mitten des Indischen Ozeans Schiffbruch erleidet, eine Besetzung die eine einzige Person umfasst, ein Schauplatz der sich auf Wind und Wellen (und eine versinkende Yacht) beschränkt. Diese bewusste Reduzierung lässt um so mehr Platz für die Betrachtung der von Robert Redford verkörperten Hauptfigur, denn diese erleidet nicht nur physischen Schiffbruch sondern zusehends auch seelischen. Ich hatte von All is lost eigentlich eher eine Robinsonade a la Zemeckis Cast Away erwartet, das ist der Film aber dann eben doch nicht sondern viel mehr eine sehr intime Charakterstudie und wenn man so will ein Kammerspiel – nur dass dieses mal die Kammer die Ausmaße des indischen Ozeans hat.

Denn wirklich „passieren“ tut in den etwas über 100 Minuten eigentlich nichts. Ein über Bord gegangener Container schlägt Redfords Yacht Leck und zerstört seine gesamte Kommunikationsmöglichkeit. Fortan versucht Redfords Figur alles, um den Schaden zu beheben und den widrigen Witterungsbedingungen zu trotzen – ein zum Scheitern verurteilter Plan wie wir schon in der ersten Szene erfahren, in der sich die Hauptfigur von Publikum und der Welt verabschiedet. Die Geschichte wird als Flashback erzählt und endet schliesslich zeitlich kurz nach der ersten Filmszene mit einem konsequenten, zumindest teilweise interpretationsfähigen Ende (eigentlich nicht, denn dazu sind die benutzten Stilmittel zu eindeutig).

Optisch und akustisch ist der Film im wahrsten Sinn des Wortes ein Erlebnis der Sinne, denn neben diversen gleichermaßen pittoresken wie einfallsreichen Einstellungen überzeugt der Film vor allem durch seine fulminante Audiospur, durch welche dem Zuschauer die Orkanböen förmlich um die Ohren wehen. Dadurch ist der Zuschauer eigentlich auch immer „mit im Boot“ der Hauptfigur und kann die dramatischen Überlebensbemühungen um so besser nachvollziehen. Handlung und Hauptfigur gehen durch diverse, nicht linear verlaufende Stadien zwischen Hoffnung und Verzweiflung und vor allem der Moment des „Loslassens“ oder wenn man so will des Aufgebens wird mehrere male bildlich wie inhaltlich thematisiert. Genau wie sein Schiff geht auch die Hauptfigur psychisch immer mehr unter. Diese Entwicklung wird von Redford hervorragend dargestellt und das ist um so bemerkenswerter, da man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hat ihm beim Spielen zuzuschauen. Redford agiert zurückhaltend und lebensecht, gleichzeitig ist sein verwittertes Gesicht aber auch die beste Leinwand um die Stadien der Verzweiflung abzubilden. Erwähnenswert ist noch, dass der Film komplett ohne Dialoge auskommt, ein kurzer Monolog in der bereits erwähnten Anfangsszene sowie ein paar kurze Äusserungen – hautsächliche verzweifelte Schimpfworte – bilden anschliessend die einzigen verbalen Inhalte des Filmes.

Mit All is lost ist Regisseur Chandor ein bemerkenswerter Film gelungen, der in vielen Dingen sehr weit weg ist vom aktuellen Kinotrend. Der Film ist ein faszinierendes Psychogramm eines in einer ausweglosen Situation gefangenen Menschen und profitiert gleichermaßen von der effektiven Inszenierung wie auch vom tollen Auftritt von Hauptdarsteller Redford. Wenn man dem Film etwas vorwerfen könnte, dann dass aufgrund des dramaturgischen Aufbaus und der Ausgangskonstellation der Film sein Publikum nicht wirklich überraschen kann, denn eigentlich passiert alles genau so, wie man es erwartet. Das ist aber insgesamt ein zu verschmerzender Aspekt, denn der Film zeigt sich letzten Endes weit mehr am Innenleben seiner Hauptfigur interessiert als an deren Erlebnisse. In Punkten schwanke ich zwischen 7,5 und 8, da heute Sonntag ist runde ich einfach mal auf.
Wertung: 8 / 10
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Re: Zuletzt gesehener Film

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Tolle Review Anatol, ich interessiere mich vor allem durch Regisseur Chandor ("Der große Crash") sehr für All is lost, aber irgendwie ähnelt mir das Handlungskonstrukt zu sehr Ang Lees Life of Pi. Hast du den gesehen und in wie weit ähneln die sich denn nun tatsächlich, werde da aus bisherigen Kritiken nicht wirklich schlau draus.
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Re: Zuletzt gesehener Film

3255
Casino Hille hat geschrieben:Tolle Review Anatol, ich interessiere mich vor allem durch Regisseur Chandor ("Der große Crash") sehr für All is lost, aber irgendwie ähnelt mir das Handlungskonstrukt zu sehr Ang Lees Life of Pi. Hast du den gesehen und in wie weit ähneln die sich denn nun tatsächlich, werde da aus bisherigen Kritiken nicht wirklich schlau draus.
Danke für die Blumen :) . Trotz der gemeinsamen Schiffbruch-Thematik empfand ich die beiden Filme doch als sehr unterschiedlich, sowohl was ihren Schwerpunkt als auch ihre filmische Umsetzung anbelangt. Life of Pi hat visuell ja diesen märchenhaften Look mit übersättigten Farben passend zum Fabel-haften Charakter des Films. All is lost hat da einen deutlich realeren Look, da ist eigentlich nix kitschmäßig übersteigert (wobei ich das bei Life of Pi nicht als Nachteil ansehe). Chandor zeigt trotzdem die Schönheit der Natur, aber eben in ihrer Natürlichkeit. Was den dramaturgischen Aufbau anbelangt, so hat Lees Film ja eine recht lange Einführung „auf dem Trockenen“ und auch das Ende nach der Rettung nimmt ja ebenfalls nochmals einen größeren Teil des Films ein. Der Schiffbruch selber ist zwar dennoch Herzstück des Films, aber ist eben nur ein Teil des Ganzen. Bei All is lost dreht sich alles von der ersten bis zur letzten Sekunde um den Schiffbruch. Der entscheidende Unterschied bei beiden Filmen ist für mich, dass All is lost sich sehr stark auf die Charakterstudie seiner Hauptfigur fokusiert. Ich habe es ja schon in der Review geschrieben: der Film ist weit mehr daran interessiert was im Inneren von Redfords Figur passiert als an dem, was ihm während seines Schiffbruchs passiert. Bei Life of Pi passiert letztlich nämlich auch deutlich mehr, der Film funktioniert ja erst als Interpretation des Innenlebens der Hauptfigur durch das was ihr (scheinbar) passiert. Bei All is lost hingegen ist das Zentrum des Filmes die Veränderung der Hauptfigur durch das zusehende Erkennen der Ausweglosigkeit ihrer Situation. Unterm Strich ist daher All is lost auf Charakterebene der erheblich intensivere Film, wenn gleich aufgrund der anders gelagerten Schwerpunkte und Stärken ich Life of Pi eigentlich nicht schlechter sehe, vielleicht höchstens minimal (7,5).
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