Wie findet ihr SPECTRE?

1/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (2%)
2/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (3%)
3/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (3%)
4/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (3%)
5/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (2%)
6/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 9 (7%)
7/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 19 (15%)
8/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 27 (21%)
9/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 29 (23%)
10/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 25 (20%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 127

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3181
Samedi hat geschrieben:Mir wäre Blofeld ohne diesen ganzen C-Subplot auf jeden Fall lieber gewesen. Ähnlich verhält es sich in TLD, wo ich auch gerne auf Whitaker verzichtet hätte.
Hm, Whitaker stört mich jetzt nicht so. Ohne ihn würde Koskovs Opiumschmuggel-Operation nicht aufgehen. Insofern ist er ein essentieller Besatandteil des Plots. Der Charakter hätte etwas präziser und weniger klischeebehaftet gezeichnet werden können, aber das ist ein anderes Kapitel.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3182
craigistheman hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Ich wollte damit ja nur sagen, dass Henriks Argument nicht schlüssig ist, da C ja in SP auch eine Wandlung durchlaufen könnte. Dass er die 00-Abteilung abschaffen will, ist kein Argument dafür, dass er ein Böser sein muss, weil er seine Meinung ja auch ändern könnte und zu der Einsicht gelangt, dass die Lizenz zum Töten doch ihre Relevanz hat.
Das wäre doch ein hübscher Twist gewesen: C hat nichts mit Blofeld zu tun und hilft in einem Anflug von Demut und Selbsterkenntnis Bond diesen mithilfe seiner Überwachungstechnologien zu Fall zu bringen.
Dann wäre das Statement des Films aber ein völlig anderes und zwar ein Plädoyer für den Überwachungsstaat.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3186
Samedi hat geschrieben:
craigistheman hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Ich wollte damit ja nur sagen, dass Henriks Argument nicht schlüssig ist, da C ja in SP auch eine Wandlung durchlaufen könnte. Dass er die 00-Abteilung abschaffen will, ist kein Argument dafür, dass er ein Böser sein muss, weil er seine Meinung ja auch ändern könnte und zu der Einsicht gelangt, dass die Lizenz zum Töten doch ihre Relevanz hat.
Das wäre doch ein hübscher Twist gewesen: C hat nichts mit Blofeld zu tun und hilft in einem Anflug von Demut und Selbsterkenntnis Bond diesen mithilfe seiner Überwachungstechnologien zu Fall zu bringen.
Dann wäre das Statement des Films aber ein völlig anderes und zwar ein Plädoyer für den Überwachungsstaat.
Ob das so viel ändert :roll:
Mir persönlich ist, wie ich schon mal schrieb, die Aussage eines Filmes (oder auch eines anderen Kunstwerks) nicht so wichtig. Es geht um die Qualität des Filmes, nicht um seine politische Aussage. Von daher hätte das nichts an der Qualität des Filmes geändert. Und am Einspielergebnis sowieso nicht und das ist doch das Ziel der Produzenten.

Ich würde auch gar nicht mal sagen, dass der Film grundsätzlich gegen einen Überwachungsstaat ist. Er zeigt dessen Schwächen auf, ist also grundsätzlich kritisch, aber das immer noch auf einer Ebene, in der man sich nicht total dagegen stellt. Ich denke z.B. an Die Szene "Mit welcher Begründung? -Schlechter Geschmack bei Freunden". Hätte man ein politisches Statement setzen wollen, hätte man zum Beispiel in dieser Szene auch eine echte Begründung abgeliefert.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3187
Samedi hat geschrieben:
craigistheman hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Ich wollte damit ja nur sagen, dass Henriks Argument nicht schlüssig ist, da C ja in SP auch eine Wandlung durchlaufen könnte. Dass er die 00-Abteilung abschaffen will, ist kein Argument dafür, dass er ein Böser sein muss, weil er seine Meinung ja auch ändern könnte und zu der Einsicht gelangt, dass die Lizenz zum Töten doch ihre Relevanz hat.
Das wäre doch ein hübscher Twist gewesen: C hat nichts mit Blofeld zu tun und hilft in einem Anflug von Demut und Selbsterkenntnis Bond diesen mithilfe seiner Überwachungstechnologien zu Fall zu bringen.
Dann wäre das Statement des Films aber ein völlig anderes und zwar ein Plädoyer für den Überwachungsstaat.
Ich sehe in SP kein Plädoyer gegen "den Überwachungsstaat". Dieser wird im Film zwar thematisiert und hinterfragt, aber nicht vehement angegriffen und abgelehnt. Viel mehr geht es darum ob Maschinen oder Programme die Arbeit von Menschen (in diesem Falle Agenten) übernehmen können. Selbst M stellt sich in keinster Weise gegen Überwachung. Es wird eher gezeigt, wie Überwachungsdispositive von Dritten missbraucht werden können.
Ich glaube diese ganzen Debatten zu Überwachung/nicht Überwachung haben sich seit dem Aufkommen von ISIS und Konsorten stark gelegt. Manchmal ist ein bisschen Überwachung eben doch nicht verkehrt...

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3190
Revoked hat geschrieben:
Samedi hat geschrieben:
craigistheman hat geschrieben: Manchmal ist ein bisschen Überwachung eben doch nicht verkehrt...
Nur sind wir leider über "ein bisschen Überwachung" schon seit Jahren hinaus.
Deswegen bist Du aus den USA ausgewiesen worden? Was hast Du gemacht? Schlechter Geschmack bei Freunden?
Kann dir grad nicht ganz folgen. Wie meinen?
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3192
Gestern nach längerer Zeit noch mal den Film gesehen. Einfach wunderbar. Toll gefilmt, ein paar großartige Einzelszenen, und vor allem diese selbstverständliche Bond-Grandezza ist einfach spürbar. Großartiger Bondfilm mit kleinen Fehlern.

Was ich besonders mag ist die Ruhe die der Film in einzelnen Szenen vermittelt. Wenn Bond die Beerdigung besucht, dann Lucia besucht, dann aufs Äußerste getrieben in der Spectre Versammlung oder später in der Wüste. Der Film zelebriert einfach jeden Augenblick und sieht dabei oft aus, wie ein Gemälde der alten Meister (das Color Grading ist ja bewusst so geewählt)
Mir ist wieder aufgefallen, wie stark das Aufeinandertreffen mit Blofeld in Marokko ist. Erst beim Asteroiden, dann die Szene wenn er das Video von Mr. White zeigt, all seine Schergen aufstehen, und er Bond eine Lektion erteilt - für mich fraglos die beste Blofeld Inkarnation.

Zu den Fehlern zähle ich vor allem, dass alles ab der Folterszene nicht mehr episch genug ist. Es hätte entweder in Marokko oder aber in England einen richtig starken Showdown gebraucht. Und - vollkommen verständlich wenn man den Drehbuchprozess kennt -, das sehr unkreative Entkommen von Bond und Madeleine.
So hat man das Gefühl, man hat zwei Showdowns weil man wusste, dass keiner davon richtig würdig ist. Auch die Szenen in London sind für mich immer noch konfus und lieblos. (Aber auch dann ist Bond vs Blofeld - Der dritte Akt - noch mal ein Highlight)

Bis zur Folterszene (und teilweise auch noch dort) ist es einer der allerbesten Bondfilme. Filmisch, schauspielerisch und was das Production Design angeht. Für mich ein Bond für die Ewigkeit - und was ich damals schon in meiner Kritik geschrieben habe: Man muss halt nicht immer DEN besten Bondfilm aller Zeiten erwarten, dann ist Spectre nämlich ein ganz beachtlicher Bondfilm
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3194
danielcc hat geschrieben:Gestern nach längerer Zeit noch mal den Film gesehen. Einfach wunderbar. Toll gefilmt, ein paar großartige Einzelszenen, und vor allem diese selbstverständliche Bond-Grandezza ist einfach spürbar. Großartiger Bondfilm mit kleinen Fehlern.

Was ich besonders mag ist die Ruhe die der Film in einzelnen Szenen vermittelt. Wenn Bond die Beerdigung besucht, dann Lucia besucht, dann aufs Äußerste getrieben in der Spectre Versammlung oder später in der Wüste. Der Film zelebriert einfach jeden Augenblick und sieht dabei oft aus, wie ein Gemälde der alten Meister (das Color Grading ist ja bewusst so geewählt)
Mir ist wieder aufgefallen, wie stark das Aufeinandertreffen mit Blofeld in Marokko ist. Erst beim Asteroiden, dann die Szene wenn er das Video von Mr. White zeigt, all seine Schergen aufstehen, und er Bond eine Lektion erteilt - für mich fraglos die beste Blofeld Inkarnation.

Zu den Fehlern zähle ich vor allem, dass alles ab der Folterszene nicht mehr episch genug ist. Es hätte entweder in Marokko oder aber in England einen richtig starken Showdown gebraucht. Und - vollkommen verständlich wenn man den Drehbuchprozess kennt -, das sehr unkreative Entkommen von Bond und Madeleine.
So hat man das Gefühl, man hat zwei Showdowns weil man wusste, dass keiner davon richtig würdig ist. Auch die Szenen in London sind für mich immer noch konfus und lieblos. (Aber auch dann ist Bond vs Blofeld - Der dritte Akt - noch mal ein Highlight)

Bis zur Folterszene (und teilweise auch noch dort) ist es einer der allerbesten Bondfilme. Filmisch, schauspielerisch und was das Production Design angeht. Für mich ein Bond für die Ewigkeit - und was ich damals schon in meiner Kritik geschrieben habe: Man muss halt nicht immer DEN besten Bondfilm aller Zeiten erwarten, dann ist Spectre nämlich ein ganz beachtlicher Bondfilm
Das sehe ich auch so. Lustigerweise langweilte ich mich bei dem Film vor zwei Wochen, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, weniger als bei der Erstsichtung im Kino. Der Film lebt nicht von seiner Story, sondern seiner grandiosen Atmosphäre in vielen Einzelszenen. Ein Fest für die Augen. PTS, Hoffler-Klinik, Marokko und ganz besonders Rom. Das Spectre-Treffen finde ich einfach ikonisch. Mir gefällt selbst die anschließende Autoverfolgungsjagd sehr. Sie ist irgendwie "ruhig" und dennoch spannend, da Bond zeitgleich mit Monneypenny interagiert.

Es gibt für mich keinen Bondfilm, der schöner fotografiert ist, selbst SF nicht. Es stimmt, es hat was von einem alten Gemälde, Optik geht über alles. Ein paar feine Dialoge sind dennoch dabei, am liebsten sind mir die mit Q. Gleichzeitig sieht man auch, dass man bei Craig die Humorschraube nicht zu fest anziehen darf. Slapstick kann er einfach nicht, darin war Moore einfach unschlagbar.

Hätte man diesem Film doch nur ein vernünftiges Finale gegönnt. Wie eben bei so vielen Bondfilmen schwaches letztes Drittel oder Viertel. Es bleibt für mich nach wie vor ein überdurchschnittlicher Bondfilm - im vollen Bewusstsein, dass der nächste wieder anders werden muss.
"Schnickschnack! Tabasco!"