Speak no Evil
Na ja! ehrlich! 99% aller Familien, die zu solch einem Ehepaar zum Landhaus-Weekend eingeladen werden, würden spätestens morgen in der Frühe wieder abfahren.
Dennoch schafft er mit dort das vornehme, hier das alle Konventionen sprengende Ehepaar zwei Spannungspole aufzubauen, die einen mir bis dato unbekannten langen Suspense entwickeln. Dadurch wird er trotz einiger Ungereimtheiten (
Welches Psychopärchen macht mit einem gekidnappten und entstellten Buben eine Reise in die Toskana?
nicht langweilig.
Doch dann das Finale furioso ist derartig lächerlich und einfach Blumhouse Konfektionsware. Das haut die gewonnene Sympathien wieder arg zusammen (
Anstatt einfach wegzufahren und sofort die nächste Polizeistation aufzusuchen, drehen die wegen Ant um!
Zumindest hat man im Gegensatz zum dänischen Original ein Happy End eingebaut. Unhappy ends wollen die Amis einfach nicht.
DOCH: es ist zu befürchten, dass man mit Ant ähnlich wie Jason oder Myers einen Serienbösewicht für Sequels aufbauen will. Zumindest ein mögliches Hintertürl offen lässt!
McAvoy als überzeugender Bösewicht ist hervorzuheben. Dennoch merkt man ihm an, dass er die Rolle nicht voll ausfüllen mag. Oft wirkt er unfreiwillig komisch. Ein Jack Nicholson in Shining ist er nicht.
Auffallend gut und überzeugend: Mackenzie Davies als degoutierte Ehefrau ist eine gelungene Besetzung!
Nett mal anzuschauen, aber dann abhaken!
6/10 Plüschhasen