MX87 hat geschrieben:Necros ist sicherlich nicht der schlechteste Henchman, aber leider auch schon fast eine Raubkopie an Red Grant. Die Ähnlichkeiten kann keiner abstreiten.
Lieber gut geklaut als schlecht neu gemacht. Ich finde das nicht schlimm, da er – und hier wiederhole ich mich – einfach gut in Szene gesetzt und in den Film bzw. die Handlung integriert ist.
danielcc hat geschrieben:Ich wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, dass irgendjemandem die Rolle des Necros gefallen könnten. Allein bei der deutschen Stimme habe ich schon immer akute Fremdschäm-Anfälle.
Naja, jedem das Seine.
Mir passt dieses Schubladendenken nicht, nach dem Motto: Jeder der nicht der Hauptbösewicht ist, ist ein Henchman und muss deswegen wie Beißer oder Odd Job sein. Quatsch! Patrice ist einfach Patrice und muss nicht in ein Schema gepresst werden
zu Moneypenny:
Fakt ist, Ebert hat einfach nicht gewusst, dass Lois Maxwell seinerzeit jünger war als Harris heute. Harris könnte die Rolle ja nun auch 20 Jahre spielen...
Aber sein Fazit war sehr positiv, glaube 4/5 Sternen und eine ziemlich begeisterte Kritik
Das ist Wisniewskis eigene Stimme, die ist in der Tat nicht toll und vor allem merkt man dabei, dass er kein Schauspieler ist bzw. Stimmbildung genossen hat. Aber er sagt ja glücklicherweise nur wenig. Dafür ist seine Präsenz um so besser. Ottos Stimme ist auch schwach, aber was viel schlimmer ist: seine Figur ist auch in Summe schwach.
Auf der Moneypenny-Sache rumzureiten ist aber pedantisch, da die paar Monate Altersunterschied ein Nichtfan – selbst wenn er beruflich Filmexperte ist – nicht wissen muss bzw. kann. Auch wenn ich mich wiederhole: Eberts Aussage stimmt in Bezug auf die Inszenierung der Figur durchaus. Moneypenny wird als heisses, junges Ding in Szene gesetzt und nicht als biedere Büroangestellte.
Und bezüglich Henchman-Schubladen-Denken: ich will und brauche keinen „Henchman“, ich würde mir aber schon mehr besser charakterisierte Gegner wünschen. Das ist kein Quatsch, sondern einfach der Wunsch nach stärkeren Figuren. Um es noch mal klar zu stellen: mag sein, dass viele Fans sich einen echten Henchman oder einen echten großangelegten Showdown im „Bondstyle“ wünschen, aber meine Kritik an Patrice und am Showdown geht überhaupt nicht in diese Richtung. Und noch eine Anmerkung auf diese Aussage:
danielcc hat geschrieben:- Odd Job: Der Klassiker und vollkommen ohne Charakterisierung und Worte (upps, wie bei SF);
- Der Beißer: Ähnlich wie Odd Jobb, eigentlich eine Fantasie Figur; kaum Charakterisierung; hat eine starke Rolle weil der Bösewicht selbst sehr passiv ist
- Necros: für mich eine Witzfigur; total blass und ohne Charakter
Warum haben diese Figuren keine Charakterisierung? Sie haben sie sehr wohl, da sie über Aussehen (Sumoringer im Anzug, Riese mit weissem Hemd, Hose und Hosenträger), Waffen (Melone, Stahlgebiss; Walkman) oder ihr Handeln und vor allem die Art und Weise wie sie filmisch präsentiert werden charakterisiert werden. Denkwürdige Szenen wie der zerdrückte Golfball oder Beissers Inszenierung bei den Pyramiden tragen enorm zu ihrem Wiedererkennungswert bei und verleihen ihnen eine eigene filmische Identität. Das gilt nicht nur für Henchmen – ich will ja bewusst weg von dieser Schublade – sondern generell für Bonds Gegner. Sergei Borzov in TSWLM ist ein sehr gutes Beispiel, wie eine Figur auch ohne große Dialoge, viel Screentime oder Hintergrundinfos sehr effektiv eingeführt und charakterisiert wird. Auch ohne die Bedeutung, die die Figur später im Film durch die Rache Anyas bekommt wird er durch die kleine Szene im Bett und den Closeup direkt vor dem Angriff auf Bond gekonnt eingeführt und für den Zuschauer „greifbar“. Eine wirkungsvolle Charakterisierung muss nicht immer einen kompletten Figurenbackground beinhalten, viel entscheidender ist die filmische Einbindung.