Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"
Verfasst: 10. März 2017 23:03
dernamenlose hat geschrieben:In anderen Filmen haben das oft die Casinoszenen erledigt
Ist mir noch gar nicht bewusst aufgefallen. So gut ist der Film, dass er nicht einmal mehr so etwas braucht.
dernamenlose hat geschrieben:Lediglich der „Atmosphere“-Moment reißt einen etwas aus dem Geschehen und aus der Stimmung raus.
Sehr zwiespältige Sache. Ich kann die Kritik nachvollziehen, andererseits ist das auch ein lustiger Moment.
Da wäre es besser gewesen, Blofeld wäre nicht Bonds Stiefbruder gewesen. Ohne Blofeld hätte man viel ändern müssen. Z.B. hätte man SPECTRE nicht verwenden können, was sich gerade so gut anbot.dernamenlose hat geschrieben:Dass Blofeld Bonds Stiefbruder ist, stößt den meisten Bondfans übel auf (mir eigentlich auch), aber nur, weil wir Blofeld eben schon aus anderen Filmen kennen. Und bei genauer Betrachtung merkt man, dass man Blofeld letztlich gar nicht gebraucht hätte. Seine Enthüllung ist denkbar unspektakulär, ja geradezu bedeutungslos für die Geschichte. Warum konnte man nicht einfach bei Oberhauser bleiben? Dann hätte das ganze Sinn ergeben. Denn der Charakter Oberhausers wird von Anfang bis Ende konsequent durchgezogen und von Waltz auch hervorragend gespielt. Sein Verhalten gegenüber Bond bleibt durchgehend das gleiche, angefangen in Rom, über das Bild an der Wand seines Zimmer im Krater, bis hin zur Folter und dem Countdown im Finale. Auch die Verbindung zu CR, QOS und SF ergibt in diesem Zusammenhang Sinn. Es passt völlig zum Charakter Oberhausers. Andererseits ergibt es aber nur bedingt Sinn aus Sicht von SF und auch die Verbindung zu CR und QOS weist, obwohl QOS die größere Organisation im Hintergrund ja nicht nur zulässt, sondern genau genommen sogar andeutet, ein paar Unstimmigkeiten auf, die über die völlig unterschiedlichen Stile der Filme hinausgehen.
Im Hinblick auf die Bondreihe als Ganzes macht SPECTRE hier also klare Fehler, zumal er auch die Möglichkeit verstreichen lässt, nach SF den nächsten für sich allein stehenden Bondfilm zu produzieren und endgültig einen klassischen Bond zu machen. Doch für sich selbst genommen macht SPECTRE wiederum alles richtig, da diese Verbindung zu Geschehnissen in Bonds Vergangenheit die Wirkung Blofelds stärkt und wie schon erwähnt, auch zu ihm passt.
Wie du schon geschrieben hast, es ist kein Ding der Unmöglichkeit. Und da man nicht sieht, dass das nicht echt ist (nehme ich einfach mal an), wüsste ich nicht, was man da hätte besser machen können. Das wäre wohl noch unrealistischer geworden.dernamenlose hat geschrieben:Erst die Verfolgung des Hubschraubers durch ein Boot, und das Zurstreckebringen des Helis durch eine simple Pistole ist dann sehr schwach. Klar, es ist wohl kein Ding der Unmöglichkeit, aber selbst für den besten Schützen der Welt ist ein solcher Schuss pure Glückssache.
Warum sollte man das nicht mehr können? Blofeld ist im Gefängnis, da kann man jetzt auch eine im wesentlichen unabhängige Story hinterherschicken.dernamenlose hat geschrieben:Ob er langfristig negative Folgen für Bond hat, weil man jetzt vielleicht nicht mehr zu für sich stehenden Einzelfilmen zurück kann oder will, wird sich erst zeigen müssen.