Wie findet ihr TWINE?

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Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

301
Wie immer (ja ich wiederhole mich da oft) eine sehr sehr starke Kritik, Agent 009! Deine Begeisterung für TWINE ist in jedem Satz lesbar und wenn du dann am Ende 9,5/10 vergibst ist das vollkommen okay. Ich bin aber dennoch eher bei Henrik und Martin007; einerseits, was die 8/10 betrifft (die auch ich vergebe) sowie andererseits die Farben - etwas mehr Sonnenschein und ich würd vermutlich auch einen Punkt höher gehen und die auch für mich zu lange PTS. Da hätte man nach der tollen Auftaktsequenz in Bilbao ruhig mit der TS und dem gar nicht mal schlechten Song von Garbage beginnen dürfen.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

302
also so eine komplett überschwänglich positive Kritik finde ich immer verdächtig :-)
Ohne jetzt auf Details zu TWINE eingehen zu wollen. Was mich im Nachhinein an dem Film sehr stört ist diese gewisse Trostlosigkeit der Drehorte. Die meisten Bondfilme bringen einen gewissen Glamour mit, oder aber exotisch sommerliche Atmosphäre.
Bei TWINE ist irgendwie alles blass, herunter gekommen, Hinterhof-mäßig oder ein wenig "billig". Da ist dieses viel zu kleine und schwach ausgestattete Kasino, da ist Aserbaidschan als Drehort, da ist die Skiszene inmitten von mitteleuropäischen Fichtenwäldern, da sind lauter farblos-blasse Außenaufnahmen auf dem Pinewood Gelände (so wirkt es), all die Türkei Kulissen die wirken wie eine Garage auf dem Hinterhof, und dann einige Actionszenen die sehr losgelöst vom Film wirken (Kaviar Fabrik, Ski).

Der Film hat gute Ansätze und etwas ernstere Dialoge, aber ich mag ihn kaum noch sehen weil da irgendwie keine Farbe und keine Power drin ist.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

304
Henrik hat geschrieben:9,5 ist echt eine sehr hohe Wertung. Ich habe den Film auch mal so hoch gesehen, mit der Zeit ist er aber stark gefallen. Inzwischen hat er sich auf etwa 8/10 hochgearbeitet. War auch der erste Bond, den ich jemals gesehen habe.
Das ist bei mir ähnlich. TWINE war glaub ich nach MR der 2. Bond, den ich jemals gesehen hab und ich fand ihn immer sehr gut, das hat sich mit der Zeit ein wenig geändert. Mal sehen, wie ich ihn jetzt bei der nächsten Sichtung, die bald ansteht, bewerten werde...
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

305
Die Drehorte allein sind es nicht aber der ganze Film wirkt so blass und un-exotisch. Viel ist auch der Story um Ölpipeline etc. geschuldet aber nicht alles. Man hat versucht zu viel in den Film zu packen und dafür reichte das Geld nicht, bei manchen Dinge hat man vielleicht auch nicht das richtige Auge für Locations und Ausstattung gehabt.
Etwa der Ort wo Bond und Jones aus der Pipeline steigen und im Hintergrund abgesägte Bäume liegen.
Oder der Ort wo Bond und Zukovsky in Istanbul gefangen genommen werden - wirkt wie eine Hinterhof Garage. Warum sieht man nichts von Istanbul? Der Film gibt einem gar keine Möglichkeit zu erkennen dass man dort ist.
Warum startet die Ski Szene mit einem so aufwendigen Heli Skiing Part im Tiefschnee, um dann für die Action ganz offensichtlich an mitteleuropäische Locations im Wald zu gehen?
Das Kasino finde ich immer wieder das schwächste Kasino in einem Bondfilm. Da hat Adam 1962 praktisch ohne Geld was besseres gebaut.
Die ganze alberne Kaviarfabrik Szene hätte ersatzlos gestrichen werden können.

Selbst die Szenen beim MI6 in Schottland wirken vernebelt und trüb.

Ach, bei TWINE gibt es viel zu kritisieren.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

306
Viel kritisieren kann man auch bei anderen Bonds, wenn einem gewisse Dinge nicht gefallen. ;) Es ist halt am Ende immer Geschmackssache. Ich finde es nicht schlimm, das der Film nicht so exotisch ist wie mindestens 12-15 andere Bonds weil der Rest eben funktioniert und das ganze in sich ein gutes Muster ergibt. Für mich passt das so zusammen wie es ist. Mag für dich sicherlich schwer zu verstehen sein aber so ist das. :D

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

307
danielcc hat geschrieben:Die Drehorte allein sind es nicht aber der ganze Film wirkt so blass und un-exotisch. Viel ist auch der Story um Ölpipeline etc. geschuldet aber nicht alles. Man hat versucht zu viel in den Film zu packen und dafür reichte das Geld nicht, bei manchen Dinge hat man vielleicht auch nicht das richtige Auge für Locations und Ausstattung gehabt.
Etwa der Ort wo Bond und Jones aus der Pipeline steigen und im Hintergrund abgesägte Bäume liegen.
Oder der Ort wo Bond und Zukovsky in Istanbul gefangen genommen werden - wirkt wie eine Hinterhof Garage. Warum sieht man nichts von Istanbul? Der Film gibt einem gar keine Möglichkeit zu erkennen dass man dort ist.
Warum startet die Ski Szene mit einem so aufwendigen Heli Skiing Part im Tiefschnee, um dann für die Action ganz offensichtlich an mitteleuropäische Locations im Wald zu gehen?
Das Kasino finde ich immer wieder das schwächste Kasino in einem Bondfilm. Da hat Adam 1962 praktisch ohne Geld was besseres gebaut.
Die ganze alberne Kaviarfabrik Szene hätte ersatzlos gestrichen werden können.

Selbst die Szenen beim MI6 in Schottland wirken vernebelt und trüb.

Ach, bei TWINE gibt es viel zu kritisieren.
Tja, so ist das wenn alle Bonds irgendwie gleich aussehen müssen ... ;)

Mich stören an TWINE vor allem die enttäuschenden Actionszenen, die ungewöhnlich für einen Bond nur stören.

Die Schauplätze habe ich dagegen nie als negativ empfunden, sie passen meist gut zum Film. Aber Schauplätze sind mir bei fast allen Bonds nicht sonderlich wichtig.

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

308
Da hätte ich jetzt grade von dir mehr erwartet zur visuellen Umsetzung des Films.

Die Action in TWINE finde ich sehr heterogen. Für die "damalige" Zeit war die Bootaction einfach grandios. Über die Länge und über die Position im Film kann man streiten.
Die Pipeline Szene fand ich mit der pulsierenden Musik ganz gut, die Bunkerszene sogar richtig stark. Das ist aber eigentlich gar keine reine Actionszene sondern einfach eine wichtige Handlung im Film die mit Action erzählt wird.

Kaviarfabrik ist albern und überflüssig, die Ski Action hat mich schon damals enttäuscht. Wer sich bei Bond auf Ski traut, der muss sich mit OHMSS und FYEO messen lassen und da ist das leider recht trübe. Zumal man zu der Zeit wirklich voll auf eine spektakuläre Tiefschnee Variante hätte setzen müssen. So kann das aussehen https://www.youtube.com/watch?v=FNgQTrH2FQg
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

309
danielcc hat geschrieben:Da hätte ich jetzt grade von dir mehr erwartet zur visuellen Umsetzung des Films.

Die Action in TWINE finde ich sehr heterogen. Für die "damalige" Zeit war die Bootaction einfach grandios. Über die Länge und über die Position im Film kann man streiten.
Die Pipeline Szene fand ich mit der pulsierenden Musik ganz gut, die Bunkerszene sogar richtig stark. Das ist aber eigentlich gar keine reine Actionszene sondern einfach eine wichtige Handlung im Film die mit Action erzählt wird.

Kaviarfabrik ist albern und überflüssig, die Ski Action hat mich schon damals enttäuscht. Wer sich bei Bond auf Ski traut, der muss sich mit OHMSS und FYEO messen lassen und da ist das leider recht trübe. Zumal man zu der Zeit wirklich voll auf eine spektakuläre Tiefschnee Variante hätte setzen müssen. So kann das aussehen https://www.youtube.com/watch?v=FNgQTrH2FQg
Visuelle Umsetzung ist etwas komplett anderes als schöne Landschaften abfilmen.

Und mit den Actionszenen meinte ich nur die 3 großen (Boot, Ski, Kaviar). Die kleineren dagegen funktionieren ganz hervorragend.

Die Bootsszene ist genau so enttäuschend banal wie der Großteil der Action in TND. Während aber in TND die Action wichtig ist, also ein wesentlicher Bestandteil des Filmes (nur leider mißlungen), ist TWINE ein Bond der diese 3 Actionszenen nicht braucht, da wäre gar keine, oder eine sehr, sehr kurze jeweils weitaus besser gewesen.

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

311
Ich finde auch nicht, dass jeder Bond sich unbedingt an Glamour und Exotik gefallen muss. Das gab es mit der Ära John Glen (bis auf die Indien-Teile von Octopussy) eigentlich sogar fünfmal hintereinander nicht, GoldenEye verzichtet auch stark auf prächtige Landschaftsaufnahmen und selbst TND und TWINE haben eher Locations, die zur Handlung und Stimmung passen, als das sie sie ausbeutend verwenden, das kommt erst mit DAD wieder, wird in den Craigs aber schon wieder fallengelassen.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

312
danielcc hat geschrieben:Die Drehorte allein sind es nicht aber der ganze Film wirkt so blass und un-exotisch.
Definitiv Zustimmung von mir!

Michael Apteds Regie erinnert mich auch ein wenig an John Glen. Handwerklich solide, aber eher insgesamt durchschnittlich und mit wenig Ideen.
Maibaum hat geschrieben:Die Bootsszene ist genau so enttäuschend banal wie der Großteil der Action in TND. Während aber in TND die Action wichtig ist, also ein wesentlicher Bestandteil des Filmes (nur leider mißlungen), ist TWINE ein Bond der diese 3 Actionszenen nicht braucht, da wäre gar keine, oder eine sehr, sehr kurze jeweils weitaus besser gewesen.
Das kann ich in Bezug auf TND überhaupt nicht nachvollziehen. TND hat einen starken Auftakt, eine geniale Verfolgung im Parkhaus und eine fantastische Motorradverfolgungsjagd. Nur der Showdown, obwohl solide inszeniert, fällt im Vergleich etwas ab.

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

313
Martin007 hat geschrieben:Michael Apteds Regie erinnert mich auch ein wenig an John Glen. Handwerklich solide, aber eher insgesamt durchschnittlich und mit wenig Ideen.
Da wirst du aber glaube ich Apted und Glen nicht ganz gerecht. :) Glen hatte durchaus Ideen, FYEO, OP und TLD, auch LTK sind sehr ideenreich, ein AVTAK war sicher ein Ausreißer nach unten, aber eher ein Scheitern des Kollektivs, ein Film, auf den sichtlich niemand Lust hatte und den man eben gedreht hat, weil man halt einen Bond machen musste, nicht weil man wollte. Aber gerade OP und TLD sehen für mich sehr nach einer ideenreichen Regie aus. Und TWINE sowieso, auch wenn Apted die zwei großen Actionszenen in der Mitte stark nach Second Unit Arbeiten aussehen, die von Apted nicht kontrolliert wurden. Sind dann auch die einzigen schwachen Momente in TWINE.
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Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

315
Martin007 hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Die Drehorte allein sind es nicht aber der ganze Film wirkt so blass und un-exotisch.
Definitiv Zustimmung von mir!

Michael Apteds Regie erinnert mich auch ein wenig an John Glen. Handwerklich solide, aber eher insgesamt durchschnittlich und mit wenig Ideen.
Maibaum hat geschrieben:Die Bootsszene ist genau so enttäuschend banal wie der Großteil der Action in TND. Während aber in TND die Action wichtig ist, also ein wesentlicher Bestandteil des Filmes (nur leider mißlungen), ist TWINE ein Bond der diese 3 Actionszenen nicht braucht, da wäre gar keine, oder eine sehr, sehr kurze jeweils weitaus besser gewesen.
Das kann ich in Bezug auf TND überhaupt nicht nachvollziehen. TND hat einen starken Auftakt, eine geniale Verfolgung im Parkhaus und eine fantastische Motorradverfolgungsjagd. Nur der Showdown, obwohl solide inszeniert, fällt im Vergleich etwas ab.
alles schwache szenen, auch wenn es, wie öfters erwähnt, hier mal nicht wirklich an eienr schwachen Inszenierung lag. Wenn mir diese Szenen irgendwie Spaß machen würden, dann würde ich TND eher hoch einschätzen.
Wobei die PTS war vielleicht noch ok, zumindest nicht störend. Aber die war so bemerkenswert, daß ich gar nicht mehr weiß wie sie überhaupt war, oder wovon sie handelt. Also kann sie jetzt auch nichts aufregendes gewesen sein.

Apted war jetzt auch nie ein Action Regisseur, und das scheint der Film zu spiegeln. Ich denke er hat es einfach nicht geschafft, oder auch gar nicht gewolt, den Film stärker seinem Stil und seinen Vorlieben anzupassen. TWINE war zumindest der passende Stoff für einen anderen Bond.

Und Glen war ein relativ schwacher Regisseur in FYEO, der häufig wie Malen nach Zahlen inszeniert ist, und ein passabler bis guter Handwerker in LTK. Allerdings war in der positiven Entwicklung von Film zu Film AVTAK wirklich ein uninspirierter Rückschlag.