ProfessorDent hat geschrieben:Ein großes Dingsbums öffnet eine Klappe und verschluckt ein russisches Dingsbums und ein britisches Dingsbums.
Okay. Und das macht TSWLM zu einem YOLT-Remake? Herrje, dann ist wirklich jeder Bondfilm ein GF Remake.
DonRedhorse hat geschrieben:Für mich ist TSWLM DER Bondfilm, bei dem alles passt
Bunkt! Und man braucht da auch gar keine Auflistung schreiben, was alles origineller ist (obwohl hier originell und innovativ/revolutionär verwechselt werden), denn TSWLM schreit das einfach aus jeder Szene nur so heraus und wer das nicht spürt, den werden da auch keine Argumente überzeugen können. TSWLM atmet einfach ganz andere Luft als fast alle anderen Bonds (bis auf vielleicht Moonraker und FYEO, die man am ehesten mit TSWLM vergleichen kann, aber beide (letzterer sowieso) nicht dessen Klasse erreichen). Der völlig eskapistische Ton, die überlebensgroßen Bilder (alleine die Aufnahmen in Ägypten sind eine Wonne, da wurde so richtig geklotzt), der Jaws-Charakter, der nicht nur alleine durch seine Existenz TSWLM komplett zu einem anderen Film als YOLT macht, sondern sogar so beliebt wurde, dass er praktisch die gesamte Glen-Ära hindurch kopiert wurde, aber natürlich nie wieder so gut funktionierte wie hier, die gesamte Auslegung der Stromberg-Figur (wenn man es vereinfacht, wäre er nur ein überzeichneter und verstärkter Blofeld, allerdings steckt dann doch deutlich mehr dahinter), das "Abfeiern" der eigenen Filmreihe und der eigenen Titelfigur (ruhig mal drauf achten, bis vielleicht auf Skyfall wird in keinem anderen Bond als dermaßen überlegen und unbesiegbar dargestellt, gerade auch durch die Kontrastfigur Triple X, die ihn dann auch nur einmal austrickst, was einen richtigen Schockmoment im Film darstellt), hinzu kommen die herrlich kreativen Actionszenen (zum ersten Mal arbeitet eine PTS auf einen Gedächtnisstunt hin), die inszenatorisch eine Wonne sind (die grandiose Ski-Szene mal außen vor, weil die bei Bond ja immer klasse sind, aber auch der fantastische Showdown mit dem besten aller Adam Sets, der Kampf im Zug mit Jaws (der gleichzeitig eine Anspielung auf Red Grant, aber auch eine tolle räumliche Nutzung Richard Kiels beachtlicher Größe ist), die dreietappige Verfolgungsjagd, die so laut "Best Of" schreit, dass jeder Fan hier nur eine Achterbahnfahrt durch die Höhepunkt der vorherigen neun Filme sehen kann etc. TSWLM ist eben gerade deshalb so gut, weil er alles aufgreift, was es bei Bond vorher gab, aber es eben nicht nur einbaut bzw. verwendet, sondern es neu arrangiert und komponiert, etwas ganz eigenes daraus macht und dazwischen sogar dermaßen zerreißend spannende Passagen wie die Pyramiden-Sequenz oder die Entschärfung der Atombombe einbaut, als wäre es das leichteste auf der Welt. TSWLM ist wie Bond sein sollte, wie er immer gedacht war, nur eben ausgereift und von allen Schwachstellen bereinigt. Das hat man danach leider so (fast) nie wieder in der Perfektion zu Gesicht bekommen.