Das James Bond 007 Forum

Also ich würde sagen wir starten mit Cincinatti Kid. Kenne ich zwar auch, aber das ist bestimmt 15 Jahre her. Werde ihn in den nächsten 1-2 Tagen sichten und wir können gerne sagen wir ab Montag ein wenig diskutieren. Gerne auch noch über gesprengte Ketten.

Ok, ich schaue Kid nochmal fast forward durch.

Wir können gerne ab Montag mit Cincinnati Kid anfangen

Habe gerade (für mich zum zweiten Mal) gesprengte Ketten geschaut. Diesmal ist mir direkt aufgefallen, dass McQueen die selbe Synchro hat wie Connery in DN
Im Vergleich zur ersten Sichtung hat mir der Film diesmal ne Spur besser gefallen. Die Flucht ist zwar auch mit einer knappen Stunde relativ lang, aber gefühlt trotzdem zu kurz. Besonders die meist hochgelobte Motorradjagd kommt mir, für den hohen Status den sie hat, zu kurz.
Insgesamt ist der Film trotz seiner 3 Stunden Laufzeit nicht zu lang, hat eine tolle Atmosphäre und trotz des ernsten Themas 2-3 sehr lustige Momente. Ein rundum gelungener Film mit nur kleinen Schwächen.
Nach der ersten Sichtung habe ich den Film mit 8/10 bewertet. Jetzt setze ich ihn mit 9/10 an. Bin mal gespannt, ob einer der anderen Filme da rankommen kann - die Messlatte hängt jedenfalls schon recht hoch.

Patrice hat geschrieben: 26. Oktober 2023 21:57 …Bin mal gespannt, ob einer der anderen Filme da rankommen kann - die Messlatte hängt jedenfalls schon recht hoch.

Das wird schwer.

@Vodka: kannst du an oben den Thread noch eine Umfrage hängen? ZB man kann seine Top 3 auswählen?

Revoked hat geschrieben: 26. Oktober 2023 12:46 Ok, ich schaue Kid nochmal fast forward durch.

Habe gestern schon mal reingesneakt: bärenstarker Anfang (LALD Vibes!). Ich werde ihn doch konventionell schauen . Bzw auf Englisch (um SMQ im O-Ton bewerten zu können).

Cincinnati Kid

Auch in diesem Film schwingt etwas Bond mit. Mr. Slate wurde von GGH synchronisiert und (mindestens) einer der Brass-Band-Spieler ist auch in der Brass-Band in LALD zu sehen
Zum Film: Kurze Laufzeit, aber dennoch 10-15 Minuten zu lang. Besonders der Ausflug aufs Land erachte ich für die Story und auch Charakterentwicklung für nicht notwendig. So wie das Pokerspiel in den letzten 30 Minuten dargestellt wurde, hätte man sich auch gut ein CR vorstellen können, wäre dieser in den 60ern gedreht worden. Das Spiel hat über die vollständige Zeit ein recht hohes Spannungsniveau und das auch für mich, obwohl ich keine Ahnung von Poker habe
Insgesamt ein sehenswerter Film, der jedoch nicht vollständig überzeugen kann.

6,5/10

Für die Story nicht, aber für die Charakterentwicklung schon. Kid bekommt riskiert einen kurzen Blick in ein "normales" Leben, aber er spürt, dass das nichts für ihn ist bzw. er ist kurz hin und her gerissen.

Ich fand ihn dieses Mal auch besser als beim ersten Mal. Er war wirklich flüssig und kurzweilig. Was etwas irritiert, dass er in Außenaufnahmen in den 20ern/30ern spielt, in den Innenaufnahmen doch sehr 60er wirkt. Auch SMQs Klamotten. Warum hat man den Film nicht in der Entstehungszeit spielen lassen? Wegen der Romanvorlage?
Egal: wir bekommen den typischen SMQ, wortkarg, fokussiert und leichtsinnig.

Die 60er waren Jewison vermutlich zu "positiv" für den Nihilismus der Vorlage.

Ich geb mal ein paar Diskussionsanlässe:

„Das Ass im Ärmel“, oder Poker wird cool

Beim Pokern geht es wie bei kaum einem anderen Spiel um Coolness. Bluffen, den Gegner taxieren, in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf bewahren und nicht die Nerven verlieren, das ist kein Sport für Weicheier. Hier wird nicht nur mit Karten gespielt, hier wird sich auch gegenseitig etwas vorgespielt und nur wer es im Tricksen, Täuschen und Riskieren zum Virtuosen bringt, darf sich zu den wahren Assen zählen.

Im Kino wurde diese Spannungssteilvorlage häufig aufgegriffen, aber nur selten zum Faszinosum. Immerhin zwei Mal hat es geklappt, dass ein Massenpublikum nägelkauend bei einer Pokerpartie mitfieberte ...

https://www.ofdb.de/film/11035,911118,C ... e_vignette

Die Charakterentwicklung von Kid finde ich nicht gut dargestellt. Ich habe zu keiner Zeit daran gedacht, dass er kein normales Leben hat und der Ausflug aufs Land ihn diesem ein Stück näher bringen soll. Um das glaubwürdig darzustellen nimmt sich der Film viel zu wenig Zeit. Insgesamt empfinde ich alle Charakter eher als blass, ausgenommen Shooter. Für das was der Film über die Charaktere vermitteln möchte ist er mit seinen knappen 100 Minuten etwas kurz geraten, oder die Zeit wurde nicht richtig genutzt. Man kann sich in der finalen Pokerrunde zwar mit Kid identifizieren und fiebert auch mit, aber für mehr reicht es meiner Meinung nach nicht.

Was ich an den Filmen sagen wir mal vor der Jahrtausendwende so schätze ist, dass sie nicht immer alles breit erklären müssen. Das gilt vor allem bis in die späten 1970er Jahre. Bonner ist klar erkennbar ein Besessener, der auch sein Privatleben als Spiel sieht oder auch als bloße Ablenkung zwischen den Spielen. Robinsons Charakter ist ihm da nicht unähnlich, aber eben mit sehr viel mehr Erfahrung und der entsprechenden Altersmilde. Dennoch versteht er den jungen Widersacher sehr gut, weil er mal selbst so war. Das alles wird nicht explizit ausgesprochen, oder in den heute üblichen bräsigen Rückblenden erklärt. Hier braucht es keine 3 Stunden und mehr, um Charakteren Tiefe zu verleihen, das geschieht durch Präsenz, Blicke, Gesten etc. McQueen ist dafür bestens geeignet.

Ich finde zum Beispiel die Figuren in Scorseses Irishman um ein vielfaches langweiliger (mit Ausnahme vielleicht von Pesci) als die Figuren in Kid, und denen "durften" wir mehrere Stunden über mehrere Dekaden zusehen.

Ich bin mal gespannt wie ihr Le Mans seht. Der kommt ja fast ohne Dialoge aus. Es wird quasi nichts erklärt und trotzdem so viel über Bilder gesagt.

Den hab ich ewig nicht gesehen, freue mich aber darauf. Ich finde die Formel 1 recht öde, mag aber Rennfahrerfilme (Le Mans 66, Rush etc.) und freue mich besonders auf Michael Manns Ferrari.

Aktuell bin ich beim Kanonenboot, das ich tatsächlich noch nie gesehen hatte. Aber lass uns ruhig noch ein wenig über Kid diskutieren. Andere Meinungen und Wertungen sind immer interessant.