danielcc hat geschrieben:Oh Gott, Kamens LTK habe ich ja ganz verdrängt. Was da teilweise an gequietsche abgeliefert wird, geht auf keine Kuhhaut...wenn man mal bewusst drauf achtet. Das stört mich übrigens auch sehr bei den Lethal Weapon Filmen... obwohl ich es nicht weiß, würde ich jetzt raten, dass das auch von Kamen sein muss (?)
Dass übrigens Arnold sich sehr stark an Barry orientieren soll, kann ich gar nicht nachvollziehen. Was meint ihr damit? Seine Melodien? Sein Stil? Barry hat sich relativ stark von den Drehorten inspieren lassen oder? Seine Score vermitteln immer ein spezifisches Gefühl, eine Emotion. Besonders deutlich empfinde ich das bei YOLT.
Bei Arnold sehe ich das so nicht.
FYEO ist Geheule, LTK ist Gequietsche – sehr eigenwillige Interpretation zweier Soundtracks auf höchstem Niveau. Versuch doch mal etwas genauer zu sein in der Beschreibung dessen, was du als unpassend oder schlecht empfindest – ansonsten ist es sehr schwer deine Meinung nachzuvollziehen.

Und ja, Lethal Wepon ist von Kamen (in Zusammenarbeit mit Eric Clapton).
Ich hab diese Diskussion hier gestern zum Anlass genommen mal wieder in den FYEO-Soundtrack reinzuhören und bin Angesichts der Arrangements und Orchestrierung von Conti wieder mal einfach nur baff. Auch ungeachtet des persönlichen Geschmacks passt da eigentlich alles: die Leitthemen sind schön catchy, die langsameren Suiten sind herrlich gefühl- und stimmungsvoll geworden, gekonnt setzt er landestypische Klänge ein (Spanien, Griechenland) und die Actionsuiten sind enorm clever arrangiert und steigern sich durch den permanenten Wechsel des Führungsinstruments bis zum orgiastischen Ende. Wie gesagt, es muss einem ja nicht gefallen – aber qualitativ lässt sich da kaum ein Ansatzpunkt für Kritik finden. Conti war Anfang der 80er auf dem Zenith seines Schaffens – und genau das kann man auf seiner FYEO-Arbeit hören.
Der Bezug bei Arnolds Bondscores zu Barry ist fast allgegenwärtig. Seine Orchestrierung kopiert die von Barry nahezu 1:1, besonders auffällig ist dies bei den Arrangements der Blasinstrumente. Offenbar haben es ihm vor allem Barrys Arbeiten zu FRWL und TB angetan, da Arnold Elemente aus diesen Scores sehr häufig aufgreift und in ein „modernes“ Klangbild presst (die bereits erwähnten Drumbeats). Ich finde übrigens nicht, dass sich Barry bei seinen Bondscores übermäßig an lokalen traditionellen Klängen orientiert hat. Er spielt bei YOLT etwas mit asiatischer Folklore und analog dazu auch bei TMWTGG. Aber mit kleineren Ausnahmen wie zB der Interpretation des MR-Themas im Samba-Ryhtmus bei Bonds Ankunft in Rio war es das dann auch schon. Was Barry allerdings sehr stark von Arnold unterscheidet ist die Verwendung von typischen Leitthemas und wenn man es so nennen will Leitstilistiken, um die Soundtracks von einander abzugrenzen.