So, nachdem ich gestern Abend den Film in der Prewiew, nach
40 Minuten!!! Werbungfolter dann endlich sehen konnte gebe ich nun mein Rewiew ab.
Die Verzögerung mit der Werbung kam nur zustande, weil der Spediteur die Kopien zu spät an die Kinos ausgeliefert hatte (aus Angst vor Raubkopien). Was wäre denn gewesen, wenn der einen Unfall gebaut hätte? Der Vorführer durfte dann noch die neun Akte aufziehen (ihr könnt ja mal die Überblendungszeichen zählen) und den Film zusammenkleben, wobei ihm die Kopie auch noch an zwei Stellen gerissen ist. Das war ziemlich ärgerlich gewesen.
Nun zum Guten des gestrigen Kinoabends. Als denn der Saal komplett verdunkelt war und die Cinemascopeleinwand (18 m breit) mit dem brüllenden MGM-Löwen gefüllt wurde, war der ganze Ärger vergessen.
Die Openingsequence kam im klassischen SW wirklich gut rüber. Farbe wäre da wirklich fehl am Platze gewesen. Nur so wurden wir stilgerecht Zeugen von Bonds Morden die ihm dem 00-Status gaben. Die Gunbarrel war auch gut platziert und ergab einen sehr guten Übergang auf den Part des Titelsongs. Dieser Comicstyle mit den Spielkarten und den kämpfenden Schatten war schön anzusehen und fügte sich perfekt an "You now my Name" an. Als dann Daniel Craig am Ende des Songs aus dem Schatten hervortrat und uns mit seinen blauen Augen ansah, kam das nächste (von vielen) Gänsehautfeelings auf. Als sein Gesicht dann zerfiel, erinnerte dies an das Ende der Openingsequence von Spartacus. Auch dort zerfielen zum Schluss die Statuen.
@Madagaskar
Sebastien Foucan (Parkour, Free Running) lieferte ein Meisterstück ab. Wahnsinn, was der Kerl da gemacht hat. Auch James Bond hielt so gut es ging mit. Auch wenn er einfach mal an dem Auto vorbeirannte, durch das sich Foucon hechtete. Die Szene auf dem Baukran war auch beeindruckend gewesen, ein Stunt von dem noch lange gesprochen wird. Gerade von jemanden der wie ich eine Höhenphobie hat.
Wichtig für den ganzen Film ist die Tatsache, dass die Stunts alle handmade sind und KEINE Computeranimationen mit denen schon viele Filme versaut wurden. Jüngstes Beispiel Poseidon! Dieser Film entstand vor der Green- oder Bluebox, einem riesigen Schwimmbecken und dem Computer. Die Schauspieler waren da nur Hampelmänner gewesen.
Das ist auch einer der Gründe warum ich mich in CR regelrecht "verliebt" habe.
Bonds Szenen mit M steckten auch voller Sarkasmus. Gerade die, wo er in ihre Wohnung eingebrochen ist und ihren Computer gehackt hat.
Daniel Craig verpasste der Rolle James Bond einen unverwechselbaren, natürlichen Charakter. Ein Charakter mit Charme, Witz und einem unggeheuren Sarkasmus. Dies spiegelte sich während des ganzen Films wieder. Seine Zoffereien mit Vesper waren göttlich. Er hat damit ihr kaltes Herz erobert und sich in sie verliebt. Ob sie seine Liebe genauso erwiderte wird ihr großes Geheimnis bleiben. Vielleicht bekomnmen wir ja die Antwort (durch eine Message an Bond) im nächsten Film?
@Miami
Auch hier bestes Handmade Actionkino.
Das Pokerspiel, welches viele (auch die Presse) als langweilig einstuften, war keinesfalls langweilig. Man spürte praktisch die Anspannung die in jedem , der am Pokertisch sitzenden Personen, steckte. Die Bluffs, die Ängste und auch der Moment, als James Bond den Giftcoctail getrunken hatte und sich dann per Ferndiagnose entgiften und sich selbst wiederbeleben musste. Zum Glück kam Vesper im richitgen Moment....
@Le Chiffre
Auch er wurde von Mads Nikkelson perfekt gespielt. Seine Nervösität und seine netten Bluttränen die er weinte, wenn er im Stress ist. Da kam aber der Computer zum Einsatz.
@Folterszene
Da wurde einem ganz anders, als Le Chiffre Bonds Genitalien mit dem Seil maltretierte. Die Schreie gingen durch Mark und Bein. Ich erwischte mich, als ich dann plötzlich mit zusammengekniffenen Beinen im Kinosessel saß. Auch die Art und Weise, wie Bond in seiner beschissenen Situation plötzlich das Ruder rumriss. "Wenn sie mich töten, werden sie nie das Passwort erfahren...." oder "Wie sieht das denn aus, wenn ihre Gläubiger sie hier erwischen, wenn sie mir die Eier kraulen?"
Bond wurde ja dann von den Qualen erlöst, als bei Le Chiffre dann die Lampen ausgingen. Das kommt davon, wenn man sich mit Geldern verspekuliert, die einem nicht gehören.
Die Liebesgeschichte zwischen Vesper und James wurde auch schön inzeniert und war eine willkommene Phase zum Luftholen. Der Showdowm in dem sinkenden Palazzo wurde auch wieder perfekt in Szene gesetzt. Die Schießerei, das einströmende Wasser und wie der Palazzo langsam aber sicher im Kanal versank.
Die Szene als James abtauchte und verzweifelt versuchte, Vesper aus dem Fahrstuhl zu retten, war emotionsgeladen. Der Kuss durch das Gitter, die Blicke und dann James Wut, als er endlich die Tür aufbekam und mit ihr auftauchte. Man konnte seinen Schmerz und seinen Verlust deutlich spüren, als er mit ihr auf dem Dach war.
Danach auch seine Abgebrühtheit, als M ihn über die Wahrheit über Vesper verraten hat. Auf die Frage ob er ein emotionales Problem damit habe, kam nur noch ein trockenes "Die Schlampe ist tot. Was kommt als nächstes?" rüber. Die charkaterliche Wandlung von James war beendet.
Nun beende ich mein gequatsche über einen tollen, actiongeladenen Film mit den Worten.
"Mein Name ist Bond... James Bond..."
Und er wird wiederkommen. Mit einem Daniel Craig der für mich der beste James Bond Darsteller geworden ist.
Sorry, Sir Sean Connery. Sie haben einen würdevollen Erben.
Damit verneige ich mich würdevoll vor Daniel Craig.
Auf viele neuen Abenteuer mit diesem super Schauspieler.
