Das Buch ist deutlich ausführlicher und hat ein (ganz) anderes Ende, sowie eine weiter wichtige Figur mehr. Das Hörspiel gefällt mir vor allem dann, wenn ich nach einer sehr ruhigen, fantasievollen Geschichte suche.

Es fehlt eine ganze Figur im Hörspiel??

Ja, eine die für den Verlauf der Handlung im Buch eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Macht das Hörspiel aber weder besser, noch schlechter. Aber anders. Hier lohnt sich beides.

Ach Gott. Ich wusste ja von Minningers Eskapaden, aber dass das solche Ausmaße annimmt, hätte ich nicht gedacht. Klar, Nebenfiguren werden gerne gestrichen, aber wenn die für die Handlung wichtig war... Ich muss mir wohl mal das Buch besorgen.

Ich würde Minninger da nicht für kritisieren. Das Hörspiel funktioniert ja ohne die Figur einwandfrei. Das hat H.G. Francis bei den Klassikern nicht anders gemacht, da sind auch Figuren oder ganze Handlungsstränge weggefallen. Die Finals der "Silbermine" oder des "Dopplgängers" existieren im Hörspiel beispielsweise gar nicht, ohne dass es stört. Beim geheimen Schlüssel hat Minninger da also eigentlich ganz klassisch gekürzt. Er hat die Elemente gestrichen, die das Hörspiel nicht braucht um zu funktionieren und es so gestrafft.
Aber gerade fürs Buch sind die Szenen wundervoll (zumindest habe ich sie so in Erinnerung, es ist schon enige Zeit her, seit ich das Buch gelesen habe), weshalb ich hier das Buch wirklich empfehlen kann (Ist übrigens in einem Sammelband enthalten, der in den letzten Jahren erschienen ist und somit noch erhältlich sein müsste).
Und es gibt noch eine nette Information, die eigentlich die ganze Serie in gewisser Weise betrifft, die ich aber nicht Spoilern möchte

Hm hast recht. Francis war da ja noch viel "schlimmer". Ich nehm also alles zurück. Auch wenn Minninger natürlich ganz anderen Quatsch fabriziert hat

Da sind wir uns vollkommen einig. Der hat einigen Quatsch fabriziert. Nur hier eben nicht.

Am schlimmsten finde ich das "Märchenende" aus Skateboardfieber, als am Ende alle davor aufs bitterste verfeindeten Parteien auf einem Bild zu sehen sind "Glücklich vereint". Wurde von Minninger schlicht dazugedichtet, kommt im Buch nicht vor. Und es sorgt nicht gerade für eine Verbesserung...

Skateboardfieber... Ja das Ende fand ich auch sehr komisch. Das Buch war allerdings ziemlich gut. Auch wenn der Titel bescheuert ist. Wie immer bei den Sportfolgen halt... Der Sport kommt nur am Rande kurz mal vor und verleiht einer ansonsten ganz ordentlichen Geschichte einen behämmerten Titel.

Skateboardfieber war wie alle Nevis Bücher eine richtig spannende temporeiche Geschichte - wenngleich der Silberne Spinne Bezug etwas gezwungen anmutete.

Hat mir auch nicht wirklich gefallen, der Bezug. Vor allem, da er sich auf die amerikanische Version der Spinne bezog.

Darüber kann man streiten ja. Aber das Buch ist, wie Hille schon sagt, sehr temporeich und spannend und zählt damit zu meinen absoluten Lieblingsfolgen. Das Hörspiel ist dagegen eine einzige Enttäschung und dieses hinzugedichtete Ende (Das auserdem mal so gar nicht zum Ton der Story passt) setzt dem ganzen die "Krone" auf.

Warum Nevis sich auf die englische Originalfassung bezieht, weiß ich auch nicht. Vielleicht kennt er die Klassiker nur im Original?

Dann hätte das Lektorat aber Eingreifen müssen. So geht das einfach nicht, finde ich. Wenn die Geschichte in der deutschen Version eben anders ist, dann muss man auch in der deutschen Fortsetzung der Serie darauf zurückgreifen. Aber dass das Lektorat schläft ist ja auch nichts neues.

Wobei ich das nicht mal so schlimm finde, schließlich gibt es sogar die Anmerkung von Nevis auf der letzten Seite. Klar hätte man das besser machen können (Zumal ich die Notwendigkeit der Orginalversion als Grundlage für die Story gar nicht sehe), aber da gibt es doch weitaus gravierendere Fehler in anderen Büchern, bei denen das Lektorat geschlafen hat (Anfang von "Die brennende Stadt" um nur ein Beispiel zu nennen).

Nun ja, wirklich groß den Unterschied macht es halt einfach nicht, ob deutsche oder englische Version.