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Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 14:59
von DonRedhorse
Thunderball1965 hat geschrieben:Was an FYEO so besonders sein soll, dass man ihn über AVTAK oder Goldengun stellt, ist mit noch ein Rätsel.
Die Actionszenen, Cortina und Griechenland, das Bondgirl. Also mir fallen da schon ein paar Punkte ein.

Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 15:41
von Thunderball1965
Maibaum hat geschrieben:Thunderball1965 hat geschrieben:Maibaum hat geschrieben:Das sich so viel hier an der Voodoo Thematik stören, die ja auch nicht wirklich "thematisiert" wird, wundert mich nach wie vor.
Ich sehe da eher eine positive Abwechslung drin. Wichtiger ist mir ohnehin der generelle Einfallsreichtum des Filmes, und auch die inszenatorische Umsetzung. Das (und noch mehr) macht LALD für mich neben TSWLM eindeutig zu Moores bestem.
Verwunderlich, das gerade der sich stark vom "Standard-Bond" unterscheidende Lald und der "Bond überhaupt" Spy die besten von Moo7re sind

Er unterscheidet sich ja fast gar nicht vom Standard Bond. Dafür sind beide am einfallsreichsten und am frischsten was Stil, Ideen und das Erzählerische betrifft.
Auf jeden Fall. Nur finde ich dass Lald sich dadurch, dass er überhaupt kein Bedrohungsszenario als Schwerpunkt nutzt, sondern die Geschichte um "Dr. Kananga und irgendwelche Drogen" fast schon nebenbei passiert. Bei
Spy wiederum passt das Bedrohungsszenario sehr gut.
Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 15:43
von Thunderball1965
DonRedhorse hat geschrieben:Thunderball1965 hat geschrieben:Was an FYEO so besonders sein soll, dass man ihn über AVTAK oder Goldengun stellt, ist mit noch ein Rätsel.
Die Actionszenen, Cortina und Griechenland, das Bondgirl.
Naja, dann kämpft Moo7re halt gegen Eishockeyspieler und fährt zu cooler 80er Jahre-Musik Ski-- sonnige Location-- ein Mädchen, dass ihre Eltern rächen will--
Ich verbleibe mit "Mal sehn"

Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 15:48
von Casino Hille
Thunderball1965 hat geschrieben:Nur finde ich dass Lald sich dadurch, dass er überhaupt kein Bedrohungsszenario als Schwerpunkt nutzt
Der Witz ist doch - und das wird mir klarer, desto länger ich über die Filme nachdenke -, dass Bond-Filme vollkommen unabhängig von ihrem Bedrohungsszenario funktionieren. Es ist völlig egal, ob Kananga nun Drogen anbaut oder eine Atombombe in seinem Besitz hat, sowie eigentlich auch unwichtig ist, ob SPECTRE nun zwei Atombomben oder meinetwegen irgendein Staatsoberhaupt in TB entführt, es geht nur darum, dass da irgendein Bösewicht ist, den Bond aufhalten muss, da die Spannung sich eh viel mehr aus den einzelnen Situationen und Episoden ergibt, als aus dem großen Ganzen.
Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 16:04
von Thunderball1965
Casino Hille hat geschrieben:Thunderball1965 hat geschrieben:Nur finde ich dass Lald sich dadurch, dass er überhaupt kein Bedrohungsszenario als Schwerpunkt nutzt
Der Witz ist doch - und das wird mir klarer, desto länger ich über die Filme nachdenke -, dass Bond-Filme vollkommen unabhängig von ihrem Bedrohungsszenario funktionieren. Es ist völlig egal, ob Kananga nun Drogen anbaut oder eine Atombombe in seinem Besitz hat, sowie eigentlich auch unwichtig ist, ob SPECTRE nun zwei Atombomben oder meinetwegen irgendein Staatsoberhaupt in TB entführt, es geht nur darum, dass da irgendein Bösewicht ist, den Bond aufhalten muss, da die Spannung sich eh viel mehr aus den einzelnen Situationen und Episoden ergibt, als aus dem großen Ganzen.
So sind im Optimalfall alle Filme aufgebaut. Anstatt Handlung wird eine Geschichte erzählt, und in dieser nimmt das Bedrohungsszenario eine relativ bedeutende Stellung ein. In TB zB. dienen die Bomben dazu, dass lange die Entführung gezeigt wird, wodurch man sehr schön die Organisation PHANTOM präsentiert und Bond auch noch ein wenig tauchen lässt. IN GF wird lange gezeigt, wie Goldfinger den Einbruch plant und durchführt; die Entschärfung der 0:07-Bombe in letzter Sekunde schließt diesen handlungsstrang erst ab. In Lald hingegen wird die Geschichte "Kananga will Drogen schmuggeln", sehr spektakulär, in 2 o. 3 Dialogzeilen abgetan und genauso nebensächlich geht Mr. Bigs Drogenküche hoch.
Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 16:48
von Maibaum
Häää? Will Kananga nicht die ganze westliche Welt, oder wenigstens die USA, mit Drogen überschwemmen um sie zu destabilisieren? Oder so ähnlich. Es ging doch nicht um einfachen Drogenschmuggel.
Undwieauchimmer ist das für mich auch ohne größere Bedeutung warum Bond was von Kananga will, Hauptsache es passiert was. Und das was in LALD passiert ist besser als in den meisten Bonds.
Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 16:56
von Casino Hille
Maibaum hat geschrieben:Undwieauchimmer ist das für mich auch ohne größere Bedeutung warum Bond was von Kananga will, Hauptsache es passiert was.
So ist es.
Thunderball1965 hat geschrieben:In Lald hingegen wird die Geschichte "Kananga will Drogen schmuggeln", sehr spektakulär, in 2 o. 3 Dialogzeilen abgetan
Es wird sicher nicht ewig lang zelebriert und aufgedröselt, aber dramaturgisch sehe ich da zu anderen Franchise-Beiträgen keinen Unterschied.
Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 17:13
von danielcc
Da gibt es schon einen Unterschied und der ist wie folgt. Es gibt - idealisiert - zwei Arten von Szenarien in Bondfilmen.
Beim Typ A geht es um eine akute Bedrohung. Wenn Bond nicht etwas verhindert, wird IM FILM etwas DRAMATISCHES passieren.
Beispiele: DN, GF, TB, YOLT, MR, TSWLM, TND...
Beim Typ B geht es um etwas, das weder im Film noch kurzfristig zu einer echten Bedrohung für die Welt wird.
Beispiele: FRWL, FYEO, CR, QOS,...
Ich präferiere für Bond eigentlich den Typus A, weil das im Film selbst am ehesten für Spannung sorgt. Allerdings gibt es auch jede Menge guter Bondfilme, die ohne das auskommen, nicht zuletzt die genannten FRWL, CR und SF.
Die letzten Bondfilme haben leider immer weniger auf eine akute Bedrohung gesetzt, wodurch mehr Platz für persönliches Drama gelassen wird - das muss aber dann zünden, sonst wird es eine belanglose Gurke wie QOS (upps, ist mir rausgerutscht)
LALD ist in der Tat so, dass es hier auch keine wirkliche Bedrohung gibt. Kanangas Plan ist zwar, den Weltmarkt mit Drogen zu überfluten um alle abhängig zu machen, wodurch er dann einen rieigen Markt hätte, aber das erscheint weder besonders durchdacht, noch sonderlich bedrohlich für die Welt.
Seine Klasse zieht LALD sicherlich nicht aus dieser Story, die wirklich nur ein Aufhänger für Episoden, Begegnungen und Action ist
Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 17:17
von Casino Hille
danielcc hat geschrieben:Beim Typ A geht es um eine akute Bedrohung. Wenn Bond nicht etwas verhindert, wird IM FILM etwas DRAMATISCHES passieren. Beim Typ B geht es um etwas, das weder im Film noch kurzfristig zu einer echten Bedrohung für die Welt wird.
Das macht für mich dramaturgisch aber eigentlich keinen Unterschied, da von Vornherein klar ist, dass das dramatische Ereignis bei Typus A aufgrund des bei Bond feststehenden Happy-Ends ohnehin nicht eintreten wird. Die Spannung und der Drive erfolgen bei Bond immer nur aus einzelnen Episoden und sind situationsabhängig. Deswegen ist es eben auch egal, ob Stromberg die Atombomben an die Chinesen verkaufen will oder sie selbst abschießt, wichtig ist nur, dass irgendetwas los ist, das Bond verhindern muss.
Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 17:34
von danielcc
Sehe da schon einen Unterschied, ohne dass das eine zwangsläufig spannend und das andere zwangsläufig spannungsarm sein muss.
Der Typ A gibt mittelmäßig begabten Autoren zumindest einen guten Aufhänger für eine spannende Story und einen dramatischen Höhepunkt.
Umgekehrt erfordert der Typ B einen umso besseren Autoren, um die Story nicht gänzlich belanglos wirken zu lassen.
Aber dies führt wieder zur Diskussion um die Bedeutung des Drehbuchs und die Unterschiede zwischen den Filmen. Jetzt wird sich gleich Maibaum einschalten
wie gesagt, es liegt nicht nur an einem Grund (hier: Typ A vs. B) aber für mich funktioniert ein Film wie TMWTGG oder FYEO fast gar nicht, weil eben schon die notwendige Grundspannung nicht gegeben ist.
Ich achte eben sehr stark aufs Drehbuch und das fällt mir dann bei diesen Filmen eben negativ auf. Ich will nicht sehen, wie Bond wie ein Polizist gegen Kleinkriminelle ermittelt oder sein Eingreifen am Ende des Tages kaum einen Unterschied macht. Das kann funktionieren, wenn jede Szene richtig gut geschrieb ist (CR), oder es kann so enden wie TMWTGG oder FYEO - da schaue ich dann noch lieber Tatort
Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 17:52
von Casino Hille
danielcc hat geschrieben:Der Typ A gibt mittelmäßig begabten Autoren zumindest einen guten Aufhänger für eine spannende Story und einen dramatischen Höhepunkt. Umgekehrt erfordert der Typ B einen umso besseren Autoren, um die Story nicht gänzlich belanglos wirken zu lassen.
Dem möchte ich völlig widersprechen. Ein guter Aufhänger ist überhaupt nichts wert, wenn man nicht damit umzugehen weiß, sowie auch ein durchschnittlicher Autor durch eine episodenhafte Erzählweise einen fehlenden Aufhänger jederzeit kaschieren kann. Gerade LALD und TMWTGG sind eine Aneinanderreihung kleinerer Abenteuer, die alle in ein großes Ganzes eingeordnet wären können, aber auch für sich funktionieren würden. Die fehlende Oberflächenspannung wird also durch situationsabhängig aufkommende Spannung (die momentanerer Natur ist) ersetzt. Mit TSWLM ist das aber nicht anders. Auch hier wird nur Episode an Episode und Szene an Szene gereiht, die Bedrohung durch Strombergs Diebstahl der Atombomben ist eigentlich nur oberflächlich vorhanden, da das Publikum eh weiß, wie die Sache ausgehen wird.
Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 17:54
von danielcc
we agree to disagree
Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 5. April 2015 18:43
von Samedi
Thunderball1965 hat geschrieben:Was an FYEO so besonders sein soll, dass man ihn über AVTAK oder Goldengun stellt, ist mit noch ein Rätsel.
Mir auch.
Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 7. August 2015 19:58
von Henrik
Mein Ranking:
Auf Platz 1 steht TSWLM. Roger Moore überzeugt, die Story ist spannend und es liegt eine wirklich bedrohliche Situation vor.
Platz 2 geht an TMWTGG. Hierzu sollte nochmal gesagt werden, dass TSWLM mein einziger Roger Moore-Bond in den TOP 10 ist. Zwar ist die Story teilweise etwas lahm, aber die Locations können mich überzeugen. Auch gefällt mir das Duell zwischen Scaramanga und Bond. Wirklich spannend!
Platz 3 belegt LALD. Die ganze Woodo-Thematik halte ich für durchaus spannend, insbesondere in Verbindung mit dem Drogen-Anbau. Leider ist der Film im Gesamtergebnis nicht ganz so spannen wie ich die Story ansich einschätzen würde.
FYEO landet auf Platz 4. Hier wurde es für Bond wieder realitätsnäher, was nach MR auch dringend Notwendig war. Auch der Twist, wer jetzt der Bösewicht ist (Parallele zu MR) war spannend. Leider wird Kristatos aber in dem Teil, wo er noch nicht als Bösewicht dargestellt wird so verharmlost, dass ich ihm das am Ende nicht mehr unbedingt abnehme.
Platz 5 geht an AVTAK. Das größte Problem ist hier eigentlich Moore im sehr fortgeschrittenen Alter, zu dem die Story nicht mehr passt. Zorin halte ich für die größte Stärke des Films. Moores Verhalten ist teilweise etwas komisch, entweder verhält er sich so, dass man ihm das in seinem hohen Alter nicht mehr abnimmt, oder man merkt ihm das Alter so sehr an, dass es nicht mehr wirklich Bond-würdig ist.
OP steht auf Platz 6. Moore wirkt hier auf mich zum Teil sogar fitter als in FYEO. Leider beginnt die Story nicht wirklich spannend. Für mich als Zuschauer wird der Film zum Ende immer unüberschaubarer, sodass ich manchmal sogar die Lust daran verliere darauf zu achten, was hier überhaupt gerade passiert. Außerdem existiert in einigen Szenen sinnloses Chaos, fas das verfolgen noch schwieriger macht.
Platz 7 geht an Moonraker. Insbesondere das Finale ist mir nie wirklich positiv im Gedächtnis geblieben, aber bei meinen letzten Sichtungen ist mir auch immer wieder aufgefallen, dass ich die Situationen auf der Erde gar nicht mehr wirklich spannend finde. Das könnte daran liegen, dass Bonds Auftrag an sich gar nicht der ist, etwas wirklich bedrohliches zu verhindern, sondern der, ein verloren gegangenes Space Shuttle wiederzufinden. Dazu erfährt man auch noch relativ früh, dass Drax dafür verantwortlich ist, ich meine sogar gleich nach seiner ersten Begegnung mit Bond. Dadurch gibt es im Mittelteil auch keinen Grund mitzufiebern. Weder existiert eine wirkliche Bedrohung, noch muss irgendein ein Bösewicht enttarnt werden.
Re: Der beste Roger Moore-Bondfilm
Verfasst: 7. August 2015 20:18
von Casino Hille
Ich finde deinen sechsten und siebten Platz sehr schade und es allgemein traurig, dass die spannenden und stark gemachten MR und OP oft gegen den eher mittelmäßig befriedigenden FYEO abstinken, wenn man hier in die Rankings schaut. Ansonsten kann ich deine Argumentationen aber nachvollziehen, schön, dass dir TMWTGG so gut gefällt, obwohl er bei mir nicht so hoch platziert werden würde.