Nach langer Zeit mal wieder ein aktuelles Ranking von mir. Ich beziehe NSNA in mein Ranking mit ein, auch wenn es sich um keinen offiziellen Bondfilm handelt.
1. Casino Royale
2. Der Spion, der mich liebte
3. Liebesgrüße aus Moskau
4. Goldeneye
5. In tödlicher Mission
6. Man lebt nur zweimal
7. Feuerball
8. SPECTRE
9. Goldfinger
10. Moonraker
11. Octopussy
12. Im Angesicht des Todes
13. Ein Quantum Trost
14. Der Morgen stirbt nie
15. Diamantenfieber
16. Dr. No
17. Skyfall
18. Lizenz zum Töten
19. Stirb an einem anderen Tag
20. Der Mann mit dem goldenen Colt
21. Leben und sterben lassen
22. Im Geheimdienst ihrer Majestät
23. Der Hauch des Todes
24. Sag niemals nie
25. Die Welt ist nicht genug
Anmerkungen:
Und hier noch ein paar Anmerkungen mit für mich gewichtigen Kritikpunkten, die meine Entscheidung beeinflusst haben.
5. In tödlicher Misson
Störend an diesem Film sind diese pubertierende Bibi und Milena als Hauptbondgirl. Nicht falsch verstehen - Milena wird gut gespielt. Aber ich finde sie einfach überhaupt nicht attraktiv. Anderen gewöhnungsbedürftigen Bondgirls (beispielsweise Tiffany) kann ich zumindest noch ein bisschen was abgewinnen, aber Milena einfach nicht. Geschmacksache! Aber das beeinträchtigt schon ein bisschen meine Wertung des sonst so herausragenden Bondfilmes, der eine tolle Pretitle-Sequenz und das wie ich finde beste Finale der Filmreihe mit einem glänzenden Gogol, der gut in Szene gesetzt wird, hat. Übrigens gefällt mir dieser pistazienfressende Columbo total gut
6. Man lebt nur zweimal:
Sean Connery vorerst letzter Auftritt führt ihn nach Japan. Er spielt den Agenten gewohnt gut und nicht mit Unlust, wie so gerne geschrieben wird. Sowohl die Weltraum-Thematik als auch der Krater von Blofeld sind herausragend, ebenso die Musik von John Barry. Das Finale gehört zu denen, die gelungen sind (oft ist ja im Finale gerade die Schwäche eines Bondfilms erkennbar). Gut, Bond als Japaner umzugestalten, hätte man sich schenken können. Ebenso die langatmige Hochzeitsprozedur. Aber der herrliche Humor Connerys und die Zusammenarbeit mit Tiger gefallen mir sehr gut. Ein richtig starker Bondfilm, der eher unterbewertet wird, wie ich meine.
7. Feuerball:
Für mich der beste Connery-Auftritt, da Sean Connery James Bond in einer wunderbaren Leichtigkeit spielt. Zugleich setzt der Film wesentliche Maßstäbe, beispielsweise in der Gestaltung der SPECTRE-Konferenz. Die Unterwasser-Aufnahmen sind zwar schön anzusehen, aber doch viel zu langatmig. Hier gefällt mir die FYEO-Variante wesentlich besser. Largo wird herausragend dargestellt - mir gefällt diese Interpretation wesentlich besser als die von Brandauer in NSNA. Das Finale auf der Jacht zeigt damalige filmtechnische Grenzen auf. Es wirkt aus heutiger Sicht doch recht unecht. Zugleich erleben wir zwei tolle Bondgirls.
9. Goldfinger
Goldfinger ist für mich der prägende James-Bond-Film mit dem besten Gegenspieler und wortgewaltigen Momenten (Erwarten Sie von mir, dass ich rede? - Nein, Mr. Bond, ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben). Aber auch das blanke Entsetzen, welches Connery ins Gesicht geschrieben wird, als er das vergoldete Mädchen sieht - ganz große Klasse. Zugleich aber wird der Film ab dem Moment schwach, wo Bond auf der Ranch gefangen gehalten wird. Bond ist viel zu lange passiv und kann eigentlich nichts bewirken. Er hatte viel zu lange das Heft des Handelns aus der Hand gegeben. Für mich ist Goldfinger der Film mit den stärksten Einzelmomenten aber mit einer mich extrem störenden Passivität Bonds.
10. Moonraker
Wird von vielen schwächer gesehen. Auch wenn ich natürlich zugeben muss, dass das abgespacte Finale im Weltall mehr an Starwars als an Bond erinnert, so finde ich den ganzen Film einfach stimmig. Er läuft total rund und bietet viele unterhaltsame und schöne Momente. Besonders M gefällt mir in seinem letzten Auftritt sehr gut. Die Idee mit Beißer wird herrlich ausgespielt und Drax ist ein ordentlicher Gegenspieler. Alles in allem ein toller, wenn auch sicherlich zurecht strittiger Bondfilm
11. Octopussy
Mal abgesehen vom Dschungel und Bonds Tarzan-Schrei ist der Film ordentlich gemacht, niemals langatmig und die Gegenspieler machen einen anständigen Job. Besonders die Auktion im Sotherby's finde ich herausragend. Mein erster Bondfilm - vielleicht auch noch ein Bonus in meiner Wertung. Aber ich finde Octopussy generell etwas zu negativ gewertet und bei weitem nicht so parodielastig, wie er gerne bezeichnet wird.
12. Im Angesicht des Todes
Ein ebenso sehr unterschätzter Bondfilm. Ja, Roger Moore ist zu alt (wie auch schon in Octopussy) und sein Dauergrinsen nervt. Und an manchen Stellen (auch wenn dies mancher hier anders sehen mag) ist die Brutalität grenzwertig (was selbst Roger Moore einmal äußerte). Aber der Film hat eine ordentliche Story und ist sehr gut umgesetzt. Die Butterfly-Szene, das Pferderennen und Bonds Besuch bei Zorins Stallungen - untermalt von Vivaldis Jahreszeiten - finde ich äußerst gelungen. So schlecht, wie manchmal dargestellt, ist dieser Film nicht und ich freue mich, dass es auch hier (und in meinem Freundeskreis) einige Liebhaber dieses Filmes gibt.
15. Diamantenfieber
Zeitweise hatte ich diesen Film ja viel besser gewertet, aber ich muss manchem Kritiker schon recht geben: Er ist schon hart an der Grenze zum Klamauk. Was ich aber noch mehr stört, ist der schlechteste Felix Leiter aller Zeiten. Dieser Mann nörgelt sich durch den Film und hat nichts mit einem Leiter gemein. Ihn finde ich extrem störend im Film. Dahingegen gefällt mir das schwule Killerpärchen äußerst gut und auch Blofeld wird ganz ordentlich dargestellt. Der Film hat wirklich tolle Momente, aber manches (begonnen bei Blofelds Doppelgängern) ist schon echt krass.
17. Skyfall
Ich halte Skyfall für überschätzt. Für mich der schwächste Bondfilm Craigs, der aber mit M vor dem Ausschuss eine herausragende Szene enthält. Auch macht Javier Bardem einen klasse Job. Besonders aber stört mich das Finale auf Skyfall, welches nach meinem Empfinden nicht mehr viel von einem Bondfilm hat, sondern fast an einen Western erinnert.
18. Lizenz zum Töten
Timothy Dalton ist hier schrecklich trotzig. Jeglicher Charme und jeglicher Humor sind wie ausradiert. Ich weiß nicht, was sich die Drehbuchautoren hier gedacht haben, aber so einen trotzigen Bond darzustellen finde ich nicht passend. Der Film an sich - wenn auch sehr brutal und phasenweise langatmig - ist gut und recht realistisch. Wie ein kleiner Vorgeschmack auf die Craig-Ära. Der ausgeschmückte Einsatz von Q ist klasse - wie Bond mit ihm umgeht, allerdings nicht. Besonders herausragend finde ich die beiden Bondgirls - beide gehören für mich zu den attraktivsten Bondgirls der gesamten Filmreihe.
19. Stirb an einem anderen Tag
Der Film, der für mich den stärksten Bruch innerhalb eines Filmes aufweist. Bis zu 1:15 ist der Film wirklich ordentlich und von Pierce Brosnan ist es, wie ich finde, der stärkste Auftritt. Ab 1:15 aber erleben wir sinnlose Action-Szenen ohne Pause. Eine Stromschocker-Hand und ein unsichtbares Auto tun ihr übriges. Platz 18 nur deshalb, weil die gute erste Stunde ganz ordentlich sind. Der zweite Teil des Filmes ist aber grottenschlecht.
21. Leben und sterben lassen
Ich kann mit diesem Voodoo-Zeugs einfach nichts anfangen. Der Film wäre eigentlich gut, aber es ist nicht mein Thema.
22. Im Geheimdienst ihrer Majestät
Eigentlich wäre der Film ganz ordentlich, aber es gibt Punkte, die mich extrem stören. Zum einen die sich immer wieder ändernden Synchronstimmen von Bond und Blofeld zum Ende des Filmes. Das stört mich persönlich extrem und katapultiert den Film weit nach hinten. Zum anderen gefallen mir die Szenen auf dem Sanatorium nicht: Bond im Schottenrock und die Mädels da sind echt nervig. Und Savallas als Blofeld (ich stehe damit eher alleine da) passt einfach nicht. Lazenby dahingegen hat seine Sache ganz ordentlich gemacht und die Endszene ist toll gespielt.
23. Der Hauch des Todes
Ich weiß, der Film ist eigentlich viel angesehener. Aber zum einen kann ich mit Dalton nicht viel anfangen, zum zweiten stört mich das pumpende Herz und besonders langweilt mich der viel zu lange zweite Teil des Filmes, der in Afghanistan spielt.
24. Sag niemals nie
Es ist ja ohnehin kein offizieller Bondfilm, aber ich finde, dass die Darsteller (Ausnahme: Kim Basinger) schlecht gewählt sind. Connery macht (abgesehen vom Blaumann) eine ordentliche Figur, aber sowohl M als auch Q, Moneypenny und Largo sind einfach schlecht gewählt.
25. Die Welt ist nicht genug
Manche Dinge kann man schlecht erklären. Dazu gehört, weshalb ich diesen Film so schlecht finde, obwohl er eigentlich gar nicht so schlecht ist. Bei mir kommt niemals ein Bondfeeling auf. Außerdem finde ich Renard schwach, ebenso das Finale im U-Boot. Elektra hingegen ist herausragend und die Idee, endlich einmal eine Frau als Hauptbösewicht einzusetzen (dies wurde ja mit Octopussy zumindest mal angedacht, aber am Ende war sie ja nur eine etwas naive Schmugglerin), ist total gelungen. Trotz allem kann ich mich mit diesem Film einfach überhaupt nicht anfreunden. Sorry.