danielcc hat geschrieben: 12. Januar 2024 16:56
Nein man muss nicht 15 Jahre im Voraus planen. Darum geht es nicht. Aber ob man jetzt einen Komiker wie Moore für die Rolle aussucht oder einen verbitterten Dramaturgen wie Dalton, das macht schon ein Unterschied. Wenn man nicht weiß, was die nächsten 10 bis 15 Jahre voraussichtlich besser ankommen wird, ist das schwierig. Man hat ja selbst bei Craig gesehen, dass man aus ihm nicht auf ein mal einen Moore machen kann,
Ich sage nicht, dass das jetzt Jahre dauern muss sich da festzulegen. Ich will nur ein klein wenig Verständnis für EON aufbringen, dass sie sich da nicht einfach direkt ins nächste Abenteuer stürzen. Am Ende des Tages gilt eh: Müssen müssen sie gar nichts
Was EON muss oder nicht, ist mir Banane. Dass man sich vor einer Neuausrichtung Gedanken machen muss: Auch logisch.
Mich irritiert nur, dass es hier im Forum oft heißt, man müsse sich Gedanken machen, was die Welt jetzt will. Was die Welt jetzt will, hilft EON nicht, wenn dann in drei Jahren der neue Bond kommt. Was die Welt JETZT will, ist nicht dasselbe, wie was die Welt in drei Jahren will. Und bei so großen Projekten wie einem Bond-Film ist es unmöglich, zu wissen, ob man in 2-3 Jahren den Zeitgeist 1a treffen wird oder nicht. "Top Gun: Maverick" wäre 2023 nicht annähernd so ein Hit geworden wie 2022. "Oppenheimer" hätte 2022 niemals so viel Geld eingespielt wie 2023. Die Umstände für einen Mega-Hit à la "Skyfall" müssen so punktgenau "einfach passen", kein Mensch kann das exakt vorhersagen. Selbst das "Barbenheimer"-Phänomen ist zu großen Teilen ungeplant durch Soziale Medien entstanden.
Am Ende ist eine gute Geschichte eine gute Geschichte und ein spannender Film ist ein spannender Film. Ob sie dann in dem Moment genau einen Nerv treffen, da hilft ihnen alle Planung der Welt nix. Ich würde da versuchen, möglichst wenig darüber nachzudenken, was die Welt sehen will.
Zumal man das in der Vergangenheit auch nicht wirklich gemacht oder? 1978 zu sagen, dass die Leute eben gerne mehr Weltall sehen wollen, war nach dem "Star Wars"-Erfolg nun keine planerische Meisterleistung. 2005 zu entscheiden, dass die sehr erfolgreichen und beliebten Bourne-Filme eine gute Vorlage für eine Bond-Neuausrichtung abgeben, ist ebenfalls nicht der große Geniestreich. Wirklich am Zahn der Zeit war man bei Bond doch in Wahrheit selten, in der Regel hat man sich an bestehenden Trends orientiert (also eben nicht in die Zukunft, sondern in die Gegenwart und nähere Vergangenheit geschaut).
Hey, vielleicht heißt das nach Oppenheimers Erfolg, dass wir endlich mal wieder eine Atombombe bei Bond bekommen.
