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von HCN007
Agent
iHaveCNit: M3GAN (2023) – Gerard Johnstone – Universal
Deutscher Kinostart: 12.01.2023
gesehen am 18.01.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 12 – Reihe 16, Platz 17 – 17:35 Uhr
Neben eines intensiven iranisch-dänischen Thriller sowie einer italienischen Geschichte über eine Männerfreundschaft hatte das letzte Kino-Wochenende natürlich auch noch einen interessanten Beitrag für das Horrorkino aus dem Hause Blumhouse zu bieten. Die Rede ist von „M3GAN“ beziehungsweise auch „Megan“ von Gerard Johnstone.
Die junge Cady muss nach einem tragischen Zwischenfall bei ihrer Tante Gemma unterkommen. Da Gemma mit der Betreuung von Cady überfordert ist, kommt ihr als Wissenschaftlerin und Spieleentwicklerin bei einem großen Konzern für moderne Spielzeuge eine Idee, ihr Geheimprojekt fertig zu stellen. Es handelt sich hierbei um „Modell 3 Generative Android“, beziehungsweise „M3GAN“, eine Mischung aus Android und humanoider KI. Zwischen Cady und Megan entsteht eine Freundschaft, die jedoch mit zunehmender Dauer einige unschöne Entwicklungen mit sich bringen wird.
Auch wenn das Thema „Puppen“ einen gewissen Anteil im Horrorbereich einnimmt, habe ich bisher keine Berührung mit diesem Bereich gehabt, auch nicht mit der bekanntesten Reihe um „Chucky“. Dafür ist aber nun „M3GAN“ ein relativ interessanter Türöffner. Der Film bietet einen tragischen, emotionalen Hintergrund und auch viele interessante, thematische und diskutable Ansatz wie zum Beispiel der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Alltag und vor allem bei der Betreuung von Kindern und welche Tücken und Probleme sich hier ergeben können. Leider ist das im Film nur ein etwas oberflächlicher Ansatz, der Tiefe vermissen lässt. Richtig interessant und gut herausgearbeitet ist jedoch die sich ergebende Beziehung von Cady und Megan. Darüber hinaus ist das Design von Megan sehr faszinierend und die Mischung aus Animatronics, CGI und dem Einsatz von echten Schauspielerinnen beim Look und bei der Stimme ergibt einen beeindruckenden und gleichermaßen befremdlichen Eindruck. Aus dem Genre heraus ist es natürlich auch klar, dass es irgendwann zu einem Grad an Eskalation und Gewalt kommen wird. An dieser Stelle ist es natürlich schade, dass der Film für ein größeres Publikum scheinbar entschärft worden ist – so dass es interessant sein könnte, was der Film hier für ein derberes Potential an den Tag legen könnte, wenn es dann an eine Unrated-Fassung fürs Heimkino geht. Wobei es natürlich auch das Prinzip gibt, dass sich Horror im Kopf abspielen kann, mit der Vorstellungskraft des Publikums spielt und nicht immer zwingend alles gezeigt werden muss. Aus dieser Perspektive heraus ist der Film schon derb, brutal und konsequent.
„M3GAN“ – My First Look – 7/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "