Re: Der Karl May Thread
Verfasst: 31. März 2015 21:04
Oh, ich meine natürlich "der" Höhepunkt .
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Ich wundere mich, dass die imo durchaus vorhandene Chemie zwischen Brice und Dor hier so oft kritisiert wird und weniger das eigentlich relevantere Problem (zumindest habe ich das dieses Mal so empfunden), dass diese Einigung durch das Bündnis für mich ziemlicher Mumpitz ist. Streng genommen passiert hier doch praktisch das Gegenteil von dem, was die Indianer wollen würden, da sie eine Häuptlingstochter dem weißen Mann "überlassen" müssen. Irgendwie spricht aus dieser Idee sogar eine recht schlechte Meinung von Indianern, schließlich nimmt der auf Frieden bedachte junge Weiße für die Einigung in Kauf, eine Indianerin heiraten zu müssen.00T hat geschrieben:Die Friedensverhandlung weiß zu gefallen, die bunt kostümierten Indianerhäuptlinge diskutieren über den Frieden, der nur durch die Heirat von Leutnant Merril und Ribanna zustande kommen wird. Das stürzt Winnetou in ein Dilemma, welches vielleicht nett ist, durch die fehlende romantische Stimmung zwischen Brice und Dor jedoch etwas zunichte gemacht wird.
Wird im Film so erläutert: die Indianer wollen Krieg und werfen den Weissen vor, sie zu verachten. Dann kommt Terences naiv-gutmenschliche flammende Ansprache und er will ihnen beweisen, dass die weissen die Indianer nicht verachten, indem er eine Indianerin heiratet, sie also einer weissen Frau gleichstellt. Die Roten sind davon beeindruckt und geben daraufhin erstmal Ruhe. Vielleicht aber auch nur, damit "Old Steif" Girotti endlich mit seinem naiven Geblubber aufhört. Und überhaupt: denkt denn eigentlich niemand an die durch die Cheyenne gemeuchelten weissen Siedlern von Neu-Ulm???Casino Hille hat geschrieben:das eigentlich relevantere Problem (zumindest habe ich das dieses Mal so empfunden), dass diese Einigung durch das Bündnis für mich ziemlicher Mumpitz ist. Streng genommen passiert hier doch praktisch das Gegenteil von dem, was die Indianer wollen würden, da sie eine Häuptlingstochter dem weißen Mann "überlassen" müssen. Irgendwie spricht aus dieser Idee sogar eine recht schlechte Meinung von Indianern, schließlich nimmt der auf Frieden bedachte junge Weiße für die Einigung in Kauf, eine Indianerin heiraten zu müssen.
... in erster Linie vermutlich der dort gebürtige Harald Schmidt.AnatolGogol hat geschrieben: Und überhaupt:
»Denkt denn eigentlich niemand an die durch die Cheyenne gemeuchelten weissen Siedlern von Neu-Ulm???«
bei den allerwichtigsten Themen schaltet er sich dann doch noch einphotographer hat geschrieben:.... in erster Linie vermutlich der dort gebürtige Harald Schmidt.AnatolGogol hat geschrieben: Und überhaupt:
»Denkt denn eigentlich niemand an die durch die Cheyenne gemeuchelten weissen Siedlern von Neu-Ulm???«
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Stimmt, das hat mich auch etwas überrascht. Kinski spielt ja wirklich großartig und dann stirbt er so nebenbei, so plötzlich, so unmittelbar. Wirklich als störend empfand ich das aber nicht, denn die Abrechnung mit dem Schurken erfolgt ja durch Forresters Tod, der sehr schön gemacht ist und da Kinski eh nicht der Drahtzieher des Komplottes war, geht das insgesamt schon in Ordnung, er hätte aber ruhig im Vollbild sterben können, statt wie ein Statist im Hintergrund einfach umzufallen.00T hat geschrieben:Leider erhält Klaus Kinski einen mehr als unrühmlichen Abgang, der überhaupt nicht zu seiner großartigen Leistung passt.
Was lernen wir daraus? "Kinder, guckt gefälligst zum Film hin und spielt nicht nebenbei mit dem Essen."00T hat geschrieben:Wenn man an der Stelle gerade nicht so gut aufpasst, kann einem sein Tod auch entgehen.
Eventuell aber wie gesagt auch unvermeidlich, da bei einem längeren zelebrierten Dahinscheiden in kurzer Zeit zwei Bösewichte einen ausführlich gezeigten Abgang verpasst bekommen hätten, was sich dramaturgisch sicherlich recht holprig gemacht hätte. Dennoch wäre ein Tod im Vollbild, wie ich vorgeschlagen hatte, vielleicht die bessere Lösung gewesen. Aber sei es drum. Winnetou II ist trotzdem ein toller Film!00T hat geschrieben:Wirklich störend ist das nicht, aber eben etwas merkwürdig.
Das finde ich nicht. So wie es ist, bekommt er ja den Tod eines Komparsen: bumm-tot-weg. Man hätte ihm ja keine Sterbe-Szene a la Santer oder Forrester geben müssen, es hätte vollkommen gereicht wenn er zB einen Pfeil abbekommen hätte und man gezeigt hätte, wie er 2-3 Sekunden sich qualvoll windet und dann umfällt. Und eben zuätzlich statt der Halbtotalen einfach einen Closeup auf ihn und alles wäre in Butter. Dann hätte es erstens jeder mitbekommen, zweitens hätte sein bösartiger Charakter ein "gerechtes" Ende bekommen - da qualvoll und drittens hätte das die Inszenierung in keiner Weise aufgehalten. Mich stört an Kinskis Ende weniger, dass es kurz ist als mehr, dass es absolut beiläufig ist, eben wie der Tod eines Komparsen. Und das sollte bei einer Rolle dieser Größe eigentlich bei keinem Film der Fall sein.Casino Hille hat geschrieben:Eventuell aber wie gesagt auch unvermeidlich, da bei einem längeren zelebrierten Dahinscheiden in kurzer Zeit zwei Bösewichte einen ausführlich gezeigten Abgang verpasst bekommen hätten, was sich dramaturgisch sicherlich recht holprig gemacht hätte.