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Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 20:07
von danielcc
Klar gibt es bei Bond eine Strichliste zumindest eine gedankliche und in den Moore Filmen und Brosnan Filmen hat man diese ziemlich konkret abgearbeitet. CR hat ja gezeigt wie erfrischend das sein kann, wenn man sich nicht so sklavisch dran hält.
Man muss sich ja nur mal die absonderlichten Forderungen der Fans hier anschauen, dann wird klar wie lang so eine Liste eigentlich sein muss, wenn man es allen Recht machen will. Da wird ja sogar vordefiniert wie die Gunbarrel auszusehen hat und welche Version des Bondthemas dazu gespielt werden muss
Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 20:10
von Casino Hille
Bei Bond gibt es immer eine Strichliste und auch CR und QOS halten sich sklavisch daran, nur verstecken sie es einfach besser. LTK und Skyfall fallen bislang am stärksten aus dem Rahmen.
Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 20:12
von danielcc
LTK? Da ist sowas von jedes Häkchen gesetzt egal wie lang die Strichliste ist

Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 20:35
von Casino Hille
Ich sagte "bislang am stärksten", nicht, dass er alles missachtet. Aber er ist der einzige, der sich bemüht, anders zu sein, auch wenn er es sich dann doch nicht traut.
Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 20:39
von danielcc
CR ist eindeutig am untypischsten. Zwar wird da dann doch auch das ein oder andere Häkchen auf abgewandelte Weise gesetzt aber dennoch.
LTK ist doch ein Standard Bond, nur eben mit wenig Charme, etwas brutaler, mit einer vordergründigen "rogue" Situation und weniger Bombast
Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 20:43
von vodkamartini
Ich liege dazwischen und halte beide - LTK und CR - für relativ untypisch.
Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 20:44
von Bleeker
danielcc hat geschrieben:
Ich sehe es genau andersrum. Dieses Ermitteln, von einem Ort zum anderen kommen, genau das ist Bond für mich. Zumal jede dieser Stationen doch superb ist (White, Rom...)
Genau so sehe ich das auch. Das ist Bond. Ich habe inzwischen etwas Angst. Alles was ich bisher sah und alles was ich so lese seit gestern deuten (abgesehen von wenigen Ausnahmen) auf einen für mich maßgeschneiderten Bond hin. Eigentlich kann ich inzwischen schon nur noch negativ überrascht werden. Schlechte Ausgangslage :/
... und LTK ist zweideutig. Einerseits ist er vollkommen anders, weil Bond nicht vom MI6 geschickt wird. Seine Mission und Motivation sind persönlicher Natur. Das ist ein krasser Bruch! Andererseits ist er, diesen Punkt außer Acht lassend, doch wieder klassisch, weil Bond im Grunde auch nur von Location zu Location ermittelt und sich immer enger an den Hauptbösewicht heranarbeitet, eben wie immer.
SF ist weitaus untypischer als LTK. Bond ist völlig unbondig weil lange Zeit des Films in labilem Zustand. Sein Einsatz ist von M abgesegnet, dürfte aber gar nicht sein. Und am untypischsten: der Bösewicht hat eine rein persönliche Motivation, es gibt kein übergeordnetes Ziel, es ist kein Angriff auf Großbritannien, nicht mal auf den MI6, sondern nur auf M. Und das macht SF eben schwach, weil das lächerlich wirkt.
Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 20:50
von dernamenlose
Für dich vielleicht...
Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 20:54
von Bleeker
Nein, nicht nur für mich. Bonds Aufgabe ist es seit über 50 Jahren die Welt zu retten. Personenschutz ist da einfach etwas unter seiner Kragenweite. SF ist vermutlich entstanden, weil EON der Meinung war, dass Dench einen Abgang auf der großen Bühne braucht. Der ganze Film konstruiert Dench's Abgang. Und damit hat man diese Rolle, sprich M, einfach viel zu groß gemacht. Das ist ne Nebenrolle, egal wer den spielt und wie lange er das schon getan hat. Eine schöne, würdige Szene mit M zum Abschied, ja klar, warum nicht, aber einen ganzen Film? Nein!
Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 21:04
von Samedi
Bleeker hat geschrieben:Ich habe inzwischen etwas Angst. Alles was ich bisher sah und alles was ich so lese seit gestern deuten (abgesehen von wenigen Ausnahmen) auf einen für mich maßgeschneiderten Bond hin. Eigentlich kann ich inzwischen schon nur noch negativ überrascht werden. Schlechte Ausgangslage :/
Dann erwarte doch einfach, dass du negativ überrascht wirst. Dann ändert sich die Ausgangslage wieder.

Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 21:04
von danielcc
Es war Mendes Idee, M zu töten. Soviel dazu...
basierend darauf ist man sicher auf das Thema Tod und Neugeburts, alt vs neu gekommen. Darum ist der Film gebaut worden und wenn man etwas drüber nachdenkt, merkt man wie genial dieses Thema von vorne bis hinten auf verschiedenen Filmen in den Film integriert wurde.
und nein, es war nicht Bonds Mission seit 50 Jahren die Welt zu retten.
- In DN ermittelt er den Tod eines Angestellten
- in FRWL soll er eine Maschine entwenden
- in GF soll er einen möglichen Schmuggler überwachen
etc...
und selbst wenn. Ist es nicht eine gute Idee, mal etwas anders zu machen?
Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 21:08
von Nico
Nicht zu vergessen, dass er in CR lediglich Poker spielen soll...
Oder in DAF einen Schmugglerring aufdecken soll.
In LALD den Tod zweier Kollegen untersucht.
Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 21:10
von danielcc
Die Welt retten ist fast ausschließlich eine Idee der Spectre oder Gilbert Filme.
Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 21:13
von Bleeker
Du ziehst die ersten 3 Filme heran. Spätestens seit TB, erschienen vor 50 Jahren, sah es nun mal anders aus. In jedem Fall aber ist das Thema stets eines von großer Tragweite, auch in den ersten 3 Filmen. In zweien davon spielt eine internationale Terrororganisation gegen ihn. Keinen Menschen auf der Welt würde es hingegen stören, wenn M getötet wird. Das bekommt nicht mal jemand mit. Das Thema Personenschutz ist einfach viel zu klein für Bond. Als Zuschauer denke ich da: lass den sich doch rächen, rückt eben ein neuer M auf. Und gleichzeitig denke ich mir halt: der ganze Aufwand des Bösewichts, nur um seine Komplexe zu überwinden? Der wollte sich und M am Ende töten. Kein Bond-Gegenspieler wollte je bei seinem Big Plan mit draufgehen. Also SF agiert für mich einfach völlig neben der Reihe. Das geht bei mir sogar soweit, dass ich ihn schon fast gar nicht zur Reihe gehörend sehe.
Re: Reviews / Kritiken zu SPECTRE
Verfasst: 22. Oktober 2015 21:16
von dernamenlose
Bleeker hat geschrieben:Nein, nicht nur für mich. Bonds Aufgabe ist es seit über 50 Jahren die Welt zu retten. Personenschutz ist da einfach etwas unter seiner Kragenweite. SF ist vermutlich entstanden, weil EON der Meinung war, dass Dench einen Abgang auf der großen Bühne braucht. Der ganze Film konstruiert Dench's Abgang. Und damit hat man diese Rolle, sprich M, einfach viel zu groß gemacht. Das ist ne Nebenrolle, egal wer den spielt und wie lange er das schon getan hat. Eine schöne, würdige Szene mit M zum Abschied, ja klar, warum nicht, aber einen ganzen Film? Nein!
Wie kommst du denn auf die Idee, dass Bond in SF als Personenschützer tätig ist? Sein Auftrag ist erst die Liste wiederzufinden, die zahlreiche Agenten das leben kosten könnte und damit viele Missionen gefährden könnte. Ergo: Sein Auftrag ist, dafür zu sorgen, dass die Geheimdienste weiter ihre Arbeit machen können und die Welt zum Beispiel vor Terroristen beschützen (Dass das nicht viel mit der Realität zu tun hat ist was anderes...).
Danach lautet sein Auftrag die Person die hinter allem steht unschädlich zu machen, eine Person, die Wahlen fälscht, Inseln stiehlt, Gebäude angreift, für Geld Aufträge ausführt, die Menschenleben kosten können...
Bonds Mission hat genau die gleiche Tragweite, wie in ungefähr 50% der anderen Bonds. Die Welt zu retten wie zum Beispiel in TSWLM und MR ist natürlich noch bedeutsamer, aber so viele Bonds findest du da nicht.
Man muss SF und die Aufträge Bonds darin nicht mögen, aber ihn quasi als Personenschützer zu bezeichnen ist erheblich zu kurz gedacht.