Casino Hille hat geschrieben:der Charakter der Eurus Holmes ist eine einzige bodenlose Frechheit: Ihre Fähigkeit, Menschen derartig mit Worten zu manipulieren ist der wohl schrägste Script-Einfall aller Zeiten
In der Tat. Man hat sich ja schon immer große Mühe gegeben, immer schlimmere und intelligentere Bösewichte einzuführen, die alles vorherdagewesene übertreffen

, aber Eurus ist wirklich der Gipfel. Offenbar doppelt so intelligent wie ihre Brüder und fähig, innerhalb von fünf Minuten ein solches Komplott über Moriartys Tod hinaus zu planen? Genie in oder her, das ist dann doch zu viel. Abgesehen davon, dass dieses Komplott selbst auch total bescheuert ist und beinahe schon an das von Kanzler Plapatine aus den SW-Prequels erinnert: Sie wusste, dass Moriarty sterben und Sherlock überleben würde, dass ihr Auftreten als Faith Smith und John´s Therapeutin Sherlock auf ihre Spur bringen würde, dass die drei die Drohnenexplosion überleben würden, wodurch sie in Sherrinford einbrechen würden. Dort herrscht sie ja, also kann sie sie gefangen nehmen und durch ihr Labyrinth führen bis zum alten Wohnsitz der Familie, wo sie Sherlock enthüllt, weshalb sie alles getan hat: Sie hat nie genug Liebe von ihren Brüdern bekommen. Das ist eigentlich nur noch lächerlich, wer denkt sich denn bitteschön so etwas aus?
Von der Sache mit dem Flugzeug ganz zu schweigen, zu dem Zeitpunkt der Auflösung konnte mich sowieso nichts mehr überraschen. Wie sie das auch noch zustande gebracht hat, wird dann ja auch schön verschwiegen.
Casino Hille hat geschrieben:Wen zum Geier interessiert das Redbeard-Mysterium?
Das ist auch so eine Sache. Ich hielt den schon in der dritten Staffel für unnötig und da dachte ich noch, es wäre wirklich ein Hund. Aber auch daraus musste schon bei "His Last Vow" so ein Mysterium in Sherlocks Gedächtnispalast-Überlebens-Szene gemacht werden, aber ob der Zuschauer sich wirklich dafür interessiert, was aus dem alten Hund der Familie Holmes geworden ist? Und warum glaubt Sherlock fest daran, dass es tatsächlich ein Hund war? Warum erzählen ihm Mycroft oder seine Eltern nicht von seinem Freund, sondern tun so, als wäre es tatsächlich ein Hund gewesen? Vielleicht, weil er das nicht verkraften würde? Sherlock Holmes ist doch mittlerweile schon ein erwachsener Mann und beschäftigt sich sowieso täglich mit Tod, was ihm zudem absolut kalt lässt. Gerade wenn das Verschwinden seines Freundes ihn zu dem gemacht hat, der er ist, sollte er doch die Wahrheit von Beginn wissen. Ein emotionaler Schock ist eines der letzten Dinge, die man von Sherlock Holmes erwarten würde. Aber der Sherlock der vierten Staffel ist ja auch kaum mehr als Sherlock >Holmes zu erkennen.
Casino Hille hat geschrieben: So kann man die Geschichte doch nicht ernsthaft erzählen. Scheiß auf Moral, aber antiklimaktischer geht es nun wirklich überhaupt nicht mehr.
Tja, offenbar doch. Aber man muss das verstehen, schließlich musste ja auf jeden Fall ein Happy End her und da Eurus sowieso zur Familie Holmes gehört, sind ihr natürlich auch die Morde zu verzeihen. Aber was vorher passiert ist, scheint am Ende sowieso komplett egal zu sein, schließlich wird die Baker Street-Wohnung exakt wieder so hergestellt wie vorher und sogar Molly kommt hell strahlend wieder in die Wohnung, so als habe Sherlock ihr nicht einige Zeit vorher das Herz gebrochen und als wäre alles wieder friede, Freude, Eierkuchen.
Eigentlich beginnt das schon mit der finalen Auflösung. Ist dir aufgefallen, dass John, der dem Ertrinken nahe an im Brunnenboden verankerten Ketten!!! hängt, schließlich einfach ein Seil zugeworfen wird, damit er rausklettert

?
So macht man ein Happy End: Alles vergessen, was unmittelbar vorher geschehen ist.
Casino Hille hat geschrieben:Danke Mary, dein Tod war für die Dramatik der Serie so nutzlos wie deine Einführung es in der Staffel davor gewesen ist.
Und genau passendes Schlusswort. Wobei ich dachte, dass es sogar noch dieselbe Disc wie in den vorigen Folgen war(wobei sich dann die Frage stellen würde, weshalb die beiden sich das P.S. erst jetzt anschauen sollten) und dieselbe Masche wie vorher verfolgt wurde, einen plötzlichen Aha-Effekt, wobei hier auch noch einen Schlusseffekt, zu erzielen, wenn sich plötzlich auflöst, was Mary eigentlich sagen wollte. Das hat schon in Episode 2 nicht sonderlich funktioniert und dem Abschluss von Episode 3 hilft es nicht wirklich. Schade drum.