dernamenlose hat geschrieben:Aber ich will dieses alte Thema nicht wieder hervorholen...
Dann war dein Beitrag aber sehr sehr sinnlos.
dernamenlose hat geschrieben:Und an die Anhänger der puren Subjektivität
Achherrje. Anhänger ist davon vermutlich niemand.
dernamenlose hat geschrieben:danielcc hat geschrieben:Wenn der Sinn des Forums darin bestehen würde zur Kenntniss zu nehmen, dass jeder seine Meinung hat, diese immer subjektiv richtig ist, und das es sich damit hat - ja dann wäre das Forum wahrlich sinnlos.
Korrekt.
Nein, das ist nicht korrekt, sondern eine Meinung, die von einigen auch als äußerst absurd empfunden wird.
dernamenlose hat geschrieben: Denn das ganze wäre dann sehr schnell zu Ende, ohne jeder Diskussion.
Da liegst du natürlich völlig falsch, gar falscher als falsch. Mal so ganz Foren-politisch inkorrekt, wenn es dafür schon Applaus hagelt.
Übrigens sind objektive Feststellungen komplett sinnlos, da sie sowieso niemals zu 100 Prozent belegbar sein können und man selbst dann andere Meinungen zu ihnen haben könnte, weshalb die ganze Laberei reichlich ziellos ist. Wie schon gesagt, auch wenn SP der best inszenierte Film aller Zeiten wäre (in einer möglichen Objektivität), so könnte er mir dennoch missfallen und da würden hier die Diskussionen erst anfangen. Es bringt ja nichts, dass hier jedes Mal einige schreiben, dass es objektive Wahrheiten geben könnte, wenn diese dann am Ende auch nicht darüber entscheiden, ob jemandem seine Szene gefällt oder nicht. Aber ich liefere Daniel gerne, da ich die TB-Sequenz ebenfalls stärker als die Rom-Sequenz in SP finde, obgleich ich beide mag.
01. Das TB-Spectre Meeting empfinde ich im direkten Vergleich als deutlich bedrohlicher und einschüchternder und das liegt schlicht und ergreifend an der Nüchternheit der Szenerie, an der fast schon unverschämten Ruhe und Normalität des Gebotenen, welches im direkten Kontrast zur comicartigen Bondschen Aufmachung enorm hervorsticht. Man betrachte nur den Raum, in dem dieses Treffen stattfindet, ein klassisches Adam-Produkt, absurd gigantomanisch, fernab von jeder Realität, aber dennoch zeigt Spectre sich als fast schon typische Ansammlung von Geschäftsleuten, deren Geschäft zufällig der Terrorismus ist. In SP ist das weniger effizient, obwohl es in Teilen noch vorhanden ist. Allerdings ist allein die pure Masse an Anwesenden sicherlich optisch eindrucksvoller, aber nimmt dem autoritären Vorstand ein wenig die Kälte und Abgebrühtheit. Hinzu kommt, dass in TB alles steril, merkwürdig unangenehm wirkt, bezüglich der Aufmachung, während SP die Szene in Brautönen zeigt und mit der extremen Stilisierung sich eher nach einer großen Weltverschwörung anfühlt, als die beunruhigende Normalität der Aktionen in TB, die wie ein Uhrwerk ablaufen.
02. Der Charakter Blofeld wird in der TB-Szene doch besser eingeführt. Am wichtigsten ist: Er versteckt sein Gesicht, nicht nur vor dem Zuschauer, sondern auch vor den anderen Personen im Raum (vor seiner eigenen Nr. 2), er ist auch für seine Männer ein Mysterium (eventuell zeigt dies sogar sein Nicht-Vertrauen in die anderen, wenn man die runtergefahrene Wand als Schutz vor Angriffen versteht). In SP ist das ganze Gimmick-artiger (
) inszeniert, denn Oberhauser bleibt einzig und allein durch die Regie im Dunkeln, er wird nur von uns verborgen (über den Realismus wollen wir an der Stelle nicht streiten). Dazu kommt, dass um Oberhauser mehr Bohei, aber weniger Effekt betrieben wird. Als er den Raum betritt, wird man als Zuschauer geradezu gezwungen, in Ehrfurcht zu erstarren, Mendes betont überdeutlich, wie eindrucksvoll diese Figur ist. Young hatte das nicht nötig, er lässt die Szene für sich wirken, er dämonisiert Blofeld nicht, er macht ihn beinahe austauschbar, zur gesichtslosen Nr. 1 und damit noch mal um einiges interessanter. Ich halte das auch für die bessere Inszenierung, da SP da schon sehr in Richtung Holzhammer geht (obwohl es an der Stelle für mich noch passt).
03. Die Liquidierung eines Mitglieds: Auch hier überzeugt TB noch mehr (als einer der beiden besten Bonds wenig verwunderlich). Das liegt auch hier wieder daran, dass SP zu übertrieben explizit auf die gewünschte Wirkung der Szene hinweist (seht her, wie böse und brutal und finster die alle sind!), Young hingegen darauf verzichtet. Am besten ist jedoch, wie in TB auf die Ermordung des Verräters reagiert wird: Mit einem schnöden Achselzucken. Die beiden daneben sitzenden erschrecken kurz und tupfen sich die Stirn ab, den Rest scheint es nicht einmal zu kümmern, Largo guckt gar völlig gleichgültig (bzw. nimmt nur sehr kurz Notiz vom Geschehen). In SP haben wir eine völlig andere Situation. Hinx ermordet (ohne echten Zusammenhang zur Handlung) das Spectre-Mitglied und wir bekommen extra noch das ein oder andere angewiderte Gesicht gezeigt, um uns zu präsentieren: Hui, der Hinx ist aber auch ein Scheusal. Dabei wäre es viel besser gewesen, auch hier auf Gleichgültigkeit zu setzen, um zu zeigen: Dieses Extreme, dieses Maß an Gewalt und Brutalität, ist für die Herren ganz normal, es ist ihr Geschäft. Das hätte Spectre und die Szene noch viel boshafter gestaltet.
04. Kleine Inszenierungdetails: Die Raumgeographie ist in TB besser (und das nicht, weil weniger komplex, sondern weil besser gefilmt), nach 2 Shots ist klar, wie die Orientierung im Raum stattfindet, während das Fenster, aus dem Bond in SP flüchtet, für mich zu plötzlich und aus dem Nichts kommt, vorher nicht richtig eingeführt wurde. Der abschließende Micky Maus Gag ist schon ein wenig ärgerlich, weil kaum witzig und kaum wirkend, dramaturgisch hier auch nicht zwingend notwendig und das allgemeine Ziel der ganzen Szene (Ermordung von White) geht doch stark unter, beziehungsweise muss hinterher in der Verfolgungsjagd von Bond mit Moneypenny zusammen mühsam erstmal rekonstruiert werden, da die Einführung von Oberhauser und Hinx gefühlt bedeutender und wichtiger erscheint. Dies löst TB dadurch besser, dass es die Einführung Largos VOR die Erläuterung des Plans stellt und somit eine klare Reihenfolge der Prioritäten aufweist.