Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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vodkamartini hat geschrieben:l:

Zwei glorreiche Halunken ist Eastwoods bester Western und Leones bester Film, da verzeiht man schon mal den weniger gelungenen Titel.
Nicht nur Eastwoods bester Western, sondern auch sein (mit Abstand) bester Film, wenn auch eigentlich kein Eastwood Film. Hmm, aber denn doch "nur" Leones Zweitbester. llllogisch ...

Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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Maibaum hat geschrieben:wenn auch eigentlich kein Eastwood Film.
Der Film profitiert aber mindestens genauso so von Eastwoods Präsenz wie Eastwood von Leones grandioser Regie. Daher ist GBU für mich schon ein echter Clint-Film und nicht nur einer, wo er zufällig mitspielt. Mit sagen wir mal Charles Bronson in der Hauptrolle wäre der Filme schon in eine etwas andere Richtung gegangen, wobei das sicher auch reizvoll hätte werden können. Aber Clint drückt dem Film schon auch seinen Stempel auf (wenngleich ich gerne zugebe, das Wallach hier allen die Schau stiehlt), auch wenn der Film im Gegensatz zu vielen späteren nicht ausschliesslich auf ihn zugeschnitten ist.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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Maibaum hat geschrieben:Eastwood war austauschbar, Leone nicht. Auch Morricone war austauschbar, aber weniger als Eastwood
Morricone austauschbar? Vielleicht gegen Dan Savio oder Leo Nichols, aber sonst fällt mir keiner ein. Aber so gesehen wäre Leone ja auch gegen Bob Robertson austauschbar gewesen. :lol:

Im Ernst, da ist keiner austauschbar, sonst wäre ein komplett anderer Film dabei rausgekommen. Ich bin fast etwas entsetzt, dass du der Meinung bist, Morricone sei austauschbar - Hitch hatte diese irrige Meinung in Bezug auf Herrmann 1966 ja auch, war keine besonders gute Idee...
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Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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Wenn ich davon ausgehe daß Leone von einem anderen Komponisten eine ähnliche Musik bekommen hätte, dann ist auch Moricone austauschbar.

Morricone wollte ja für Für eine Handvoll Dollar einen konventionellen Western-Score komponieren, ähnlich seiner vorherigen Scores, darunter auch für einen parallel produzierten Western der Produzenten. Es war Leone der stattdessen einen Pop Song von Morricone als Referenz für den von ihm gewünschten Score nannte, als Beispiel wie er sich den Score vorstellte, so daß dann eine vollkommen neuartige Art von Filmmusik entstand. So zumindest hier und da nachzulesen.

Ich möchte auch nichts ausgetauscht haben, aber gerade bei den Darstellern wären auch sehr viel andere in Frage gekommen die ähnlich gut hätten sein können, oder, warum nicht, auch noch besser. Das gilt aber für jeden Film. Morricones Arbeiten für Leone sind natürlich sehr speziell, und sicher das nach Leone eigenwilligsten Element seiner Filme, aber es gab damals auch andere Komponisten die tolle Musik für Western geschrieben haben.

Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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Maibaum hat geschrieben:Wenn ich davon ausgehe daß Leone von einem anderen Komponisten eine ähnliche Musik bekommen hätte, dann ist auch Moricone austauschbar.
Mit dieser Argmentation kannst du aber grundsätzlich alles und jeden austauschen. Praktisch ist dies aber wohl kaum möglich, da du dieselben Fähigkeiten (und wir sprechen hier von absoluter Weltspitze) nicht 1:1 ersetzt bekommst. Es gibt sicherlich wandelbare Allrounder – egal auf welchem Gebiet – die sich den Stil eines anderen gut „draufschaffen“ können und entsprechend ähnliche Ergebnisse liefern können. Die Erfahrung zeigt aber, dass diese in den meisten Fällen der „Vorlage“ unterlegen sind, teilweise sogar deutlich. Gerade Morricone ist ein Filmkomponist, der wie du es ja auch schon schriebst einen sehr eigenen Stil geschaffen und sich dabei weit abseits der damals „normalen“ Pfade der Filmmusik bewegt hat. Gerade das (neben der herausstechenden Qualität) hat auch seinen Ruf als einer der größten Filmkomponisten geprägt. Ein Austausch von Morricone durch einen anderen Komponisten hätte sicherlich ein deutlich anderes Gesamtpaket Film mit sich gebracht. Wir wissen nicht, ob es nicht vielleicht sogar besser geworden wäre, angesichts der herausragenden Qualität seiner Arbeit und des großenanteils seine Musik an GBU ist dies aber zumindest stark fraglich. Es gibt für mich nur wenige Filme, deren herausragende Qualität so eng mit ihrem Soundtrack verbunden sind wie GBU.

Maibaum hat geschrieben: Morricone wollte ja für Für eine Handvoll Dollar einen konventionellen Western-Score komponieren, ähnlich seiner vorherigen Scores, darunter auch für einen parallel produzierten Western der Produzenten. Es war Leone der stattdessen einen Pop Song von Morricone als Referenz für den von ihm gewünschten Score nannte, als Beispiel wie er sich den Score vorstellte, so daß dann eine vollkommen neuartige Art von Filmmusik entstand. So zumindest hier und da nachzulesen.
Das ändert aber trotzdem nichts daran, dass es Morricone war, der die Musik entwickelt und geschrieben hat. Mag sein, dass Leone die Inspiration war oder den Anstoss gegeben hat, die eigentliche Arbeit und damit das Schaffen des Werkes hat aber Morricone geleistet.
Maibaum hat geschrieben: Morricones Arbeiten für Leone sind natürlich sehr speziell, und sicher das nach Leone eigenwilligsten Element seiner Filme, aber es gab damals auch andere Komponisten die tolle Musik für Western geschrieben haben.
Dann möchte ich jetzt aber bitte auch Beispiele genannt haben, welche zeitgenössischen Filmkomponisten eine ähnlich prägnante Wirkung wie Morricone erzielen hätten können – und zwar wohlgemerkt in einem halbwegs artverwandten Musiktstil. Klar hat sagen wir mal Tiomkin herausragende Westernfilmmusiken geschrieben, aber sein klassischer orchestraler Sound hätte Leones rüde Spaghettioper nicht halb so gut ergänzt wie Morricones eigenwilliger Stil. Bruno Nicolai hat sich ja nichtzuletzt als musikalischer „Morricone-Doppelgänger“ (es kursierte ja lange auch das Gerücht, Morricone und Nicolai seien ein und die selbe Person, nicht zuletzt auch deshalb, da Nicolai viel Orchestrierungen für Morricone gemacht hat) gemacht, aber auch sein Stil hat sich erst nach Morricone in eine ähnliche Richtung entwickelt, es ist daher eher unwahrscheinlich, dass er einen stilistisch ähnlichen Score geliefert hätte.

Maibaum hat geschrieben: Ich möchte auch nichts ausgetauscht haben, aber gerade bei den Darstellern wären auch sehr viel andere in Frage gekommen die ähnlich gut hätten sein können, oder, warum nicht, auch noch besser. Das gilt aber für jeden Film.
Ich würde auch gerne hier ein paar realistische Alternativen genannt bekommen, die die Rolle in einer vergleichbaren Art und Weise gespielt hätten.


Bitte das folgende nicht falsch verstehen: es fällt mir auf, dass bei deiner Gewichtung eines filmischen Werkes die Inszenierung über allem anderen thront. Das ist zwar bei mir nicht anders, aber Darsteller, Musik, Schauwerte, Setdesign, Effekte usw. sind für mich dennoch ebenfalls sehr wichtige Komponenten, die manchmal durchaus auch aus nicht unbedingt herausragend inszenierten Filmen einen großen Spass machen können. Ein schwach inszenierter Film ist so zwar auch nicht zu retten, aber es gibt diverse Filme, wo zB bärenstarke Darstellerleistungen eine an sich eher zweckdienliche Inszenierung problemlos vergessen lassen, spontan fällt mir Glengary Glen Ross als Beispiel ein. Ich kann mich täuschen, aber ich habe den Eindruck dass dich ein Film nicht begeistern kann, wenn dich die Inszenierung nicht vom Hocker reisst. Jedenfalls kann ich mich in all den Jahren nicht daran erinnern, dass du mal enthusiastisch über einen Soundtrack oder Darstellerleistungen geschrieben hättest, über die Inszenierung aber schon. Korrigiere mich bitte, wenn ich da falsch liege. Wie gesagt, nicht falsch verstehen, ich meine das in keinster Weise wertend, ich versuche nur herauszuarbeiten, wie unterschiedlich die Herangehensweise an filmische Werke sein können – und dann logischerweise auch zu recht konträren Einschätzungen führen.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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Ich schaue Filme u.A wegen Darstellern/Regisseuren oder weil ich das Franchise mag ect. Ich glaube es gibt kaum Filme die ich mir nicht ansehen würde, nur weil ein bestimmter Darsteller mitspielt. Ok, Mumie vielleicht weil ich Brendan Fraser nicht mag aber ansonsten? :lol:

Ich bin gespannt auf die Halunken. Muss den ja noch sichten und es scheint ein interessanter Film zu sein. :D

Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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Ich kann beide Parteien verstehen. Zum einen hängt es durchaus vom Film ab, welchen Aspekt man am meisten gewichtet (sowohl positiv als auch negativ), zum anderen ist die Inszenierung letzten Endes das übergreifende Element, das alle anderen mehr oder weniger bestimmt bzw. beeinflusst. Die allerbesten Filme haben eigentlich alles, oder sollten es zumindest haben: eine starke Handlung, starke Inszenierung, starke Musik, starke Charaktere und starke Schauspielleistungen. Und Good Bad Ugly ist ein perfektes Beispiel dafür: Grossartige Bilder, fantastisch in Szene gesetzt und geschnitten, drei ikonographische Hauptfiguren, tolle Darsteller welche wie die Faust aufs Auge passen, eine Musik für die Ewigkeit und unterm Strich verschmilzt alles auf faszinierende und ultra-unterhaltsame Weise, um eine spannende Geschichte kurzweilig zu erzählen. Kein Element ist dabei austauschbar.
Agent 009 hat geschrieben:Ich schaue Filme u.A wegen Darstellern/Regisseuren oder weil ich das Franchise mag ect. Ich glaube es gibt kaum Filme die ich mir nicht ansehen würde, nur weil ein bestimmter Darsteller mitspielt. Ok, Mumie vielleicht weil ich Brendan Fraser nicht mag aber ansonsten? :lol:
Tsss, tsss, tsss... Brendan Fraser ist eine coole Socke und die Mumie ein richtig spassiger Film! :D
Agent 009 hat geschrieben:Ich bin gespannt auf die Halunken. Muss den ja noch sichten und es scheint ein interessanter Film zu sein. :D
Nicht nur ein interessanter Film, sondern wie oben bereits ausführlich von mir beschrieben ein wahnsinnig unterhaltsames, spannendes und spassiges Westernspektakel!
vodkamartini hat geschrieben:Unfassbar, dass du den nicht kennst. :wink: Lief doch auch schon gefühlte 300 Mal im TV.
...gehört aber auch in jede Sammlung. :wink:
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme von und mit Clint Eastwood

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Ich habe bisher nur den ersten Film mit Clint Eastwood gesehen: Tarantula, zu dem ich neulich eine kurze Review im "zuletzt gesehener Film"- Thread geschrieben habe. Da taucht er im Finale als US-Bomberpilot auf. Seine erste Filmrolle, wenn ich richtig informiert bin.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."