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Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 11. November 2022 13:30
von ollistone
Ich sehe es auch kommen, dass ich in diese Überlängenfrechheit wieder mit meinem Sohn gehen muss, und sei es als FSK-Türöffner. Mit Marvel kann man mich ohnehin jagen, aber den Mega-Erfolg von "Black Panther" habe ich überhaupt nicht verstanden, der gleiche Schwachsinn wie immer, nur in schwarz. Toll. Was für eine popkulturelle Errungenschaft.

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 11. November 2022 13:36
von vodkamartini
Ich hab ja durchaus Sympathien für das MCU, ist wohl meine kindliche Ader. ;) Tendenz allerdings sukzessive abnehmend, was einerseits an der Übersättigung, andererseits aber auch an der nachlassenden Qualität der Einträge liegt. Die Phase 4 hätte man sich sparen sollen, aber der Goldesel spuckt halt immer noch genug aus.

Den enormen Panther Erfolg muss man unter gesellschaftspolitischen Aspekten sehen und er war ja auch in den USA verhältnismäßig viel größer als im Rest der Welt. Für mich war das auch nicht mehr als ein solider Superheldenfilm, mit allerdings einem sehr charismatischen Helden. Herausragend ist da nichts (die Oscars ebenfalls eine politische Konzession) und nur weil fast der komplette Cast eines Blockbusters schwarz ist, klatsche ich noch lange keinen Beifall. So etwas langweilt mich. Der Film ist gut oder schlecht, da kann herum turnen wer will.

So gesehen bin ich auch objektiv an den neuen ran gegangen, denn ich war wirklich gespannt, wie man das Problem der fehlenden Hauptfigur handeln würde. Nun ja, der Cast ist wieder fast komplett schwarz, da ist man auf Augenhöhe. Leider nur da.

Ich wollte den wirklich mögen, weil er mein Favorit für die diesjährige OV meiner Schutzbefohlenen war. Jetzt bin ich ins Grübeln geraten, denn einschlafen sollen sie eigentlich nicht.

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 11. November 2022 14:45
von HCN007
Ich bin später dann auch noch in "Black Panther - The Woman King - Aufbruch nach Pandora"

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 11. November 2022 14:49
von vodkamartini
Kannst du dir sparen. Mach was Sinnvolles und geh in die Sonne. ;)

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 11. November 2022 16:45
von Casino Hille
Der erste "Black Panther" war einer der besseren Marvel-Filme, mit tatsächlich coolen Figuren, diesem interessanten Afrofuturismus-Kosmos und einem Plot, der zumindest in Ansätzen mal etwas spannend wurde. Teil 2 ist lauter Lärm, den ich gleich wieder vergessen habe.

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 11. November 2022 16:48
von vodkamartini
Lärm nein (zu schwermütig und zu plätschernd ;), gleich wieder wegessen ja.

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 11. November 2022 17:12
von Casino Hille
Klar, schwermütig, aber Lärm ist es dennoch. Die Action rastet bei jeder Gelegenheit aus und wird CGI-Gewusel deluxe, die Musik und das Sounddesign dröhnen in einer Tour. Mir ist diese Art Kino oft einfach unsympathisch - und obwohl sich das widersprechen müsste, hat der noch lautere, noch lärmendere "Black Adam" mir etwas besser gefallen.

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 11. November 2022 17:20
von vodkamartini
Bei mir umgekehrt, mir der infantilen Düsternis von DC kannst du mich um die Häuser jagen. :) Aber ja, die nehmen sich nicht viel und das hätte ich nicht erwartet. Actiontechnisch fand ich den erstaunlich zurück haltend, also gemessen an den Minuten. Außer den finalen Wasserspielen ist da fast nichts geboten. Nur bleierne Trauerarbeit mit völlig farblosen Figuren.

Aber mit dem CGI-Gewusel hast du recht. Wie gesagt, Cameron kann sich entspannt zurück lehnen. Gegenüber dem Avatar 2 Trailer sehen die Wasserszenen wie Amateurversuche aus.

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 11. November 2022 21:53
von Casino Hille
Lass es mich so sagen: Black Adam ist Unfug, aber so unbeholfen-selbstüberzeugt, dass ich damit auf sehr niederem Niveau Spaß hatte. Gerade die komplett deplatzierten popkulturellen Ekstasen ("Paint It Black", "Zwei glorreiche Halunken" etc.) sind super daneben und blöd, aber auf ihre Art dann eben unerwartet, während in Wakanda Forever nur das Erwartete auf die bekannte Art passiert. Das macht für mich dann den subjektiven Unterschied.

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 11. November 2022 22:05
von vodkamartini
Kann man so sehen, bei mir ist es rein subjektiv, Marvel genießt bei mir einfach mehr Sympathien (nicht die Comics, die Filme). Aber im Prinzip sind beide Filme gleich lau.

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 11. November 2022 22:52
von GoldenProjectile
Bei mir geniesst DC wesentlich mehr Sympathien, obwohl die Hälfte der Filme aus dem Extended Universe absoluter Schrott ist (Zacken-Schneider halt). Ich vermute gerade weil DC und Marvel, also die gesamten Welten, ähnliche Prämissen in leicht anderem Gewand sind und sich von vielen Charakteren ein Äquivalent bei der Konkurrenz finden lässt entscheidet man sich halt irgendwann im Leben mehr oder weniger bewusst für eines der beiden, welches einem dann einfach näher liegt. Durch die langjährige Vormachtstellung im Kino und das anfangs sehr effektvolle Erfolgsrezept ist es kein Wunder, dass dies aktuell bei vielen Marvel ist.

Aber ich schaue aktuell viel lieber einen trashigen, harmlosen, halbwegs unterhaltsamen Black Adam oder einen vermeintlich trashigen, überraschend starken und ziemlich unterhaltsamen Suicide Squad 2 als dass ich mir jemals den zwölfzigsten Fliessbandaufguss zu einer Schnarchnase wie Black Panther (oder Dr. Strange, oder Mrs. Marvel, oder...) anschauen gehe. Und dass ich mich z.B. auf den Hampelmann Hawkman von DC im Kino freue während mich der Hampelmann Bläck Pänther von Marvel nicht juckt ist nicht zuletzt das oben beschriebene, gerne auch etwas widersprüchliche Phänomen der Sympathien, die man einer der beiden "Seiten" zuordnet.

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 12. November 2022 00:00
von vodkamartini
Ganz so simpel ist es bei mir nicht. Ich stand dem ganzen Gedöns anfangs recht skeptisch gegenüber, konnte auch nie viel mit den Comics anfangen. Aber irgendwann hat mich einfach das Konzept des Universe angefixt und da hat man bei Marvel wirklich so etwas wie Pionierarbeit geleistet. Das hat einfach Spaß gemacht. Dazu hat man mit Evans, Johansson, Renner, Hemsworth und vor allem Downey Jr einfach einen Cast-Combo--Volltreffer gelandet.
DC wirkte dagegen wie eine unbeholfene Kopie und gerade die Düsternis in dem kunterbunten Fantasy-Kindergarten wirkte sehr oft unfreiwillig komisch.

Die Nolan-Filme haben mich gepackt, aber als es dann mit Man of Steel an den Hahnenkampf ging, war es vorbei mit der DC-Herrlichkeit. Natürlich ist das dann nach 20+ Filme irgendwie durch, zumal nach der Klimax Endgame. Aber zumindest gab es bei Marvel eine solche. Einzelne DC Filme wie der 2. Suicide Squad waren durchaus launig, aber insgesamt ist das für mich schlicht ein Klassenunterschied.

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 12. November 2022 13:03
von HCN007
iHaveCNit: Black Panther: Wakanda Forever (2022) – Ryan Coogler – Walt Disney
Deutscher Kinostart: 09.11.2022
gesehen am 11.11.2022 in 3D Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 9 – Reihe 9, Platz 16 – 19:00 Uhr


Nachdem man den „Black Panther“ bereits in „Captain America: Civil War“ einführte, war der dann der folgende Einzelfilm ein riesiger finanzieller Erfolg, ein filmischer, kultureller Meilenstein für die Teile der Gesellschaft, die sich der afrikanischen, afroamerikanischen und afrobritischen Kultur zugehörig fühlen und auch bei den Oscars im Jahr 2019 hat er eine nicht unwichtige Rolle eingenommen. So war klar, dass es für König T`Challa von Wakanda, dem Black Panther und damit verbunden Chadwick Boseman neben seiner Beteiligung im „Infinity War“ und „Endgame“ auch bereits ein zweiter Film in Planung gewesen ist. Bis zum 28.08.2020, denn an diesem Tag verstarb Chadwick Boseman und so war neben der Trauer über seinen Verlust auch das Stellen neuer Weichen nötig, was die Fortsetzung angeht. Eine sehr schwere Bürde, mit der der Film zu kämpfen hat.

König T`Challa verstirbt an einer unheilbaren Krankheit, so dass Wakanda fortan nicht nur ohne einen König auskommen, sondern auch mit seinem Verlust zu kämpfen hat. Während seine Mutter Ramonda versucht die politischen Probleme Wakandas im Griff zu halten, ist es vor allem für seine jüngere Schwester und Wissenschaftlerin Shuri schwer die Trauer zu verarbeiten. Inmitten dieser schweren Zeit wird Wakanda zur Zielscheibe, denn ein Angriff auf ein Forschungsschiff der US-Amerikanischen Behörden, dass im Ozean mithilfe eines Sensors nach Vibranium gesucht hat, wird Wakanda zur Last gelegt. So muss sich Wakanda nicht nur den US-Behörden stellen, sondern auch einer unbekannten, neuen Gefahr. Ein großer Konflikt, in dem am Ende Shuri zur Schlüsselfigur wird und eine Entscheidung treffen muss.

„Black Panther: Wakanda Forever“ hat mir durchaus gefallen. Vor allem die schwere Bürde des Umgangs mit dem Tod Chadwick Bosemans hat mir sehr gut gefallen, wie man das aus erzählerischer Perspektive mit der nötigen Würde und Respekt umgesetzt hat. Da versteht es sich von selbst, dass der Film durchaus stellenweise als Drama über die Verarbeitung von Trauer über den Verlust gesehen werden kann. Auch wenn das natürlich etwas Tempo aus dem Film nehmen könnte, hat sich das für mich bei dem doch mit 160 Minuten langen Film nicht so angefühlt. Inmitten dieser Trauerverarbeitung ist der Film vor allem, wenn wir ihn aus Shuris bzw, Letitia Wrights Perspektive betrachten auch eine Art „Coming-Of-Age“-Geschichte, da die Trauer sie dazu zwingen wird, eigene persönliche Herausforderungen anzugehen und aus dem Schatten hervorzutreten – und in Kombination mit der von Dominique Thorn gespielten Studentin und Wissenschaftlerin Riri Williams sie auch mal im übertragenen Sinne die Rolle eines älteren Geschwisterteils übernehmen muss. Als weiteren Teil von Shuris Entwicklung kann man im Film auch die interessante, durchaus ähnliche und sich spiegelnde Geschichte des von Tenoch Huerta gespielten Namor betrachten. Die Geschichte des alten, sich unter Wasser befindlichen Königreichs Talocan und auch die Geschichte von Namor finde ich durchaus interessant, auch wenn diese nur relativ oberflächlich behandelt wird, was dem ganzen natürlich etwas Potential nimmt. Insgesamt gelingt es für mich auch nicht ganz, alle Schwerpunkte von „Black Panther: Wakanda Forever“ zu einem in sich stimmigen Bild zusammenzuführen. Desweiteren ist auch der im Film angerissene, geopolitisch kritische Ton zu Dekolonialisierung etwas zu kurz gekommen. Trotz allem hatte ich meinen Spaß und auch emotional hat mich der Film an einigen Stellen bekommen.

„Black Panther: Wakanda Forever“ – My First Look – 8/10 Punkte.

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 12. November 2022 13:31
von vodkamartini
Ich hab das Wright nie abgenommen, den Film kann sie zu keinem Zeitpunkt tragen. Irgendwie hat man das wohl geahnt und die Last auf verschiedene Schultern verteilt, womit aber ein Bezugspunkt fehlt, da niemand so richtig Akzente setzen kann. Personell ist das also ziemlich müde. Dazu kommt auch noch ein wieder mal wenig beeindruckender oder gar interessanter Gegner und erstaunliche schlechte CGI-Effekte. Dieser Computerspieloptik bin ich inzwischen so überdrüssig, dass ich mich immer schwerer für solche Blockbuster erwärmen kann. Maverick war da eine wahre Wohltat, aber eben auch ein Ausreißer aus dem optischen, hollywoodschen Einheitsbrei des Mainstream-Kinos.

Mir war das Schicksal von Wakanda und wer (gut, das wusste man eh schon vor dem Film) der neue Panther wird am Ende völlig schnuppe.

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

Verfasst: 12. November 2022 14:24
von Casino Hille
HCN007 hat geschrieben: 12. November 2022 13:03 Vor allem die schwere Bürde des Umgangs mit dem Tod Chadwick Bosemans hat mir sehr gut gefallen, wie man das aus erzählerischer Perspektive mit der nötigen Würde und Respekt umgesetzt hat.
Schlachten sie das nicht total aus? Man hätte die Rolle einfach umbesetzen können, stattdessen wurde vom ersten Trailer an vor allem emotionalisiert Werbung damit gemacht, dass die Trauer um Boseman verarbeitet wird - was für mich tatsächlich ein übles Geschmäckle hatte und hat.