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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 11:56
von Casino Hille
StanleyBeamish hat geschrieben: Gestern 10:56 echte Bösewichte? Ja!
Ja, einer von ihnen leitet ja das Unternehmen, das jetzt die kreative Kontrolle hat.

Blofeld ist das immer falsch angegangen. Er hätte Bond nicht töten, sondern kaufen sollen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 12:16
von Dalton007
craigistheman hat geschrieben: Gestern 11:51 Der Schock hat sich über Nacht bei mir etwas gesetzt. So sehr sich der Deal für mich als Fan wie ein Verrat anfühlt und so sehr ich um die Integrität Bonds unter Amazon bange, muss ich rückblickend dann doch hervorheben, dass ich mit dem von EON seit SF eingeschlagenen Kurs eher unglücklich war.
Der halbgare und höchst süffisante SP hat sich für mich wie Monumentalversagen angefühlt, NTTD trotz einiger hübscher Einfälle wie eine künstlerische Bankrotterklärung.
Letztlich hat EON Bond getötet und überreicht MGM/Amazon ein Relikt. Entgleist ist die Reihe meiner Ansicht nach aber schon länger, da täuscht auch kein Familienunternehmen-Romantismus drüber hinweg.
Jetzt kann natürlich alles noch schlimmer werden - wie oft haben wir in letzter Zeit geschäkert, uns alternative Spin Of-Formate ausgedacht... All das ist jetzt bedrohlich nah gerückt.
So sehr ich mit Broccolis/Wilsons Vorstellungen der letzten Jahre fremdelte, so ließ sich am Ende des Tages immer wieder erkennen, wie sehr sie ihre Marke, ihr Baby schützten. Entsprachen die Filme nicht unbedingt meinen Erwartungen, so empfand ich im Gegenzug immer tröstende Sympathie für das Familienunternehmen und dessen Philosophie. Nun ist auch das weggebrochen und es fühlt sich wie ein Verlust an.

Zugleich tun sich mit MGM/Amazon als neue kreative Instanz hinter dem Franchise auch Chancen auf. Lässt man die (leider nicht unwahrscheinliche) Horrorvision eines kompletten Ausverkaufs für einen Augenblick beiseite, so wären jetzt Dinge möglich, die in den letzten Jahren eher unrealistisch erschienen. Ein Nolan-Bond, den einige hier begrüßen würden, ist zum Beispiel nun im Bereich des Möglichen.
Es würde mich auch nicht wundern, wenn vorerst versucht wird, die Fanbase mit einem harmlosen Bonbon à la The Force Awakens zu beruhigen.
Man kann das natürlich kolossal vergurken, z.B. in Form von Remakes alter Klassiker, auch hier lässt TFA schön grüßen. Möglicherweise hat man aber aus den eigenen Fehlern und den Fehlern anderer gelernt, holt Bondveteranen ins Boot, die wissen, wie das Format funktioniert. Über eine Rückkehr David Arnolds würde ich mich zum Beispiel sehr freuen! Auch das scheint nun wieder eine realistischere Option als noch zuletzt zu sein.
Es wird - davon gehe ich derzeit aus - erstmal zu einer vorsichtigen Abtastungsphase kommen.
Nach einem eher polarisierenden letzten Ableger und schlechter Presse hinsichtlich der Akquise wird man - so schätze ich - versuchen veröhnlich auf die Fanbase zuzugehen, was auch immer das heißen mag. Letztlich liegt die entscheidende Veränderung vor allem am Druck Box Office-technisch überdurchschnittlich performen zu müssen, um den Fortbestand der Reihe zu gewährleisten. Mit diesem Kapital hinter Bond stellen Kassenflops kein ökonomisches Bedrohungsszenario mehr für die Marke dar. Das Positive daran liegt in den neuen Experimentiermöglichkeiten. Zugleich stellen diese aber natürlich auch die Kehrseite der Medaille dar. Es ist und wird ein sehr schmaler Grat.
Cubby dürfte sich jedenfalls ordentlich im Grabe umdrehen - die Katastrophe, die Harry Saltzman mit dem Verkauf seiner Anteile einst lostritt und über Jahrzehnte hinweg vor sich hin brodelte, kulminiert nun in einer endgültigen Kontrollabgabe. Ob er das gewollt hätte? Andererseits stand er nie vor einem Deal dieser Größenordnung. Und ganz wichtig - anders als seine Tochter hatte er ein Leben vor Bond.
Es ist ein Abschied und Abschiede tun weh.
Vielen Dank für diesen Beitrag. Sehr differenziert und dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Sehe es mit EON zwar nicht ganz so dramatisch, aber kann deinen Gefühlen nachempfinden. Der von dir angesprochene "schmale Grat" ist das, was mir Bauchweh macht...
StanleyBeamish hat geschrieben: Gestern 11:32
danielcc hat geschrieben: Gestern 11:01 Zumindest dürfte es an Geld nicht fehlen, wenn man mal schaut wieviel Amazon für Ringe der Macht und Citadel ausgegeben hat. Die Ergebnisse fand ich aber nicht überzeugend (vor allem von Citadel habe ich kaum eine Folge ertragen).
Das waren doch nur Lowplayer!
Das Bondiversum von Bezos wird endlich das Franchise aus der von EON selbst gesteckten Falle befreien und Bond für das Kino des 21. Jahrhunderts öffnen.
Das Kino des 20. Jh. ist schon ein Viertel Jahrhundert vorbei. Das hat EON leider nicht kapiert.
Sorry! Selber Schuld! Kein Mitleid!
Schon verrückt wie unterschiedlich man so ein Thema wahrnehmen kann... Zudem ist es faktisch falsch. Die Bond-Filme waren in dem von dir angesprochenen Zeitraum, so erfolgreich wie nie zuvor. EON kann also nicht alles falsch gemacht haben.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 12:17
von craigistheman
GoldenProjectile hat geschrieben: Gestern 11:37 Hm?
Der Amazon-Deal hat bei einem verbohrten Bond-Gegner Begeisterungsstürme ausgelöst, also muss man da auf dem richtigen Weg sein. Bitte nur noch positiv beurteilen und jeder Beitrag sollte wieder ein "Hurra!" enthalten.
Hurra! Was gibt's schöneres als die neue Staffel „The Desk Stallion - Inside Tanner“ mit einem großen Bucket Chicken Wings auf dem Schoß, einer fettigen Smart TV-Fernbedienung zwischen den Händen und einer sommerlichen Trucker-Cap auf dem Kopf zu genießen ??!! Ganz besonders freue ich mich aber über „Estrella - Tales of Trust“, jene heißerwartete Spin Of-Miniserie zu Bonds Verbindungsfrau in Mexiko Stadt. Die Miniserie spielt ca. 3 Jahre vor den Ereignissen in SP, die aufstrebende Agentin Estrella Contreras jagt darin ein mexikanisches Drogenkartell, dessen Kopf eine vornehme britische Erziehung genoss. Hilfe erhält sie dabei vom MI6. Im Laufe der Miniserie soll unter anderem klar werden, dass das Drogenkartell wohl auch Sanierungsprojekte der Stadt unterwandert hat und Untersuchungsproben der Bausubstanz betroffener Gebäude falsifiziert. Dies könnte z.B. im Falle einer Explosion verheerende Folgen haben. Anscheinend wird sich Estrella zudem mit ihrer eigenen mysteriösen Identität auseinandersetzen, was zu einer schockierenden Enthüllung führen soll. Könnte sie die verschollene Tochter von Lupe sein und somit Franz Sanchez' legitime Erbin?

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 12:34
von DonRedhorse
Casino Hille hat geschrieben: Gestern 11:56
StanleyBeamish hat geschrieben: Gestern 10:56 echte Bösewichte? Ja!
Ja, einer von ihnen leitet ja das Unternehmen, das jetzt die kreative Kontrolle hat.

Blofeld ist das immer falsch angegangen. Er hätte Bond nicht töten, sondern kaufen sollen.
Hurra!
Kauft alle Amazon Aktien, dann gehört Bond bald uns und wir bestimmen, wo es langgeht. Die paar Milliarden werden wir doch zusammenkratzen?
PS: Ich besitze schon 10 Stück. 😜

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 14:51
von Drago
Das BB und MGW, genau so wie Cubby in den 90ern, irgendwann aufhören, sollte doch klar ein.
Das ist der Lauf der Zeit! Das jüngere irgendwann das Ruder übernehmen, einfach ein ganz normaler Vorgang.
Irgendwann wäre es soweit gewesen, nun ist es jetzt vollzogen worden.
Fakt ist aber jetzt aber auch, daß es nun wirklich äußerst unterschiedliche Auffassungen und Meinungen über die Zukunft des Bond-Franchises gab.
Auf der einen Seite das Traditionsunternehmen "Broccoli" und auf der anderen Seite "AMAZON-MGM" oder wie die jetzt firmieren.
Das ist auch der Hauptgrund, warum sich bisher noch nicht viel in Sachen "Bond 26" getan hat.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß jetzt alles ziemlich schnell gehen kann, was Hauptdarsteller und Regie usw. angeht.
Amazon wird seinen vorgesehenen Plan in weiten Teilen schnellstmöglich durchziehen.
Ich denke , daß die typisch britische Tradition in den Filmen nicht zu kurz kommen wird, da bin ich mit sicher.
Auf jeden Fall 2025 wird ein hochspannendes Jahr für alle Bond - Fans.
Ich lege mich einfach mal fest : Bond 26 kommt 2026→extakt 20 Jahre nach Casino Royale.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 15:29
von Invincible1958
Drago hat geschrieben: Gestern 14:51 Das BB und MGW, genau so wie Cubby in den 90ern, irgendwann aufhören, sollte doch klar ein.
Das ist der Lauf der Zeit! Das jüngere irgendwann das Ruder übernehmen, einfach ein ganz normaler Vorgang.
Klar. Aber ein "sanfter" Übergang wäre für mich angenehmer gewesen.

Sprich: MGW zieht sich zurück, Barbara produziert zusammen mit Gregg. Später scheidet Barbara aus, und Gregg holt jemand von außen (z.B. von Amazon/MGM) dazu. Und wenn dann bei EON niemand mehr will, übernimmt Amazon/MGM irgendwann ganz.

So hätte ich es mir gewünscht.

Jetzt haben wir den harten Cut.

Früher waren die Übergänge nicht nur von Produzentenseite aus sanfter, auch was die Besetzung angeht.
Bis Moore waren Lee und Maxwell noch mit an Bord, Dalton und Brosnan hatten Llewellyn noch, Craig hat Judi Dench übernommen.
Auch hinter den Kulissen gab es keine harten Cuts.
Das Production Design ging von Ken Adam zu Peter Lamont, der noch bei "Casino Royale" an Bord war, und so weiter ...
Alles war immer im Wandel - aber eben nicht so wie jetzt.

Mal sehen, ob wir Teile der alten Crew auch bei Bond 26 wiedersehen, oder ob es jetzt eine komplett neue Ära sein wird - ohne personellen Bezug zur Vergangenheit.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 16:04
von Martin007
Invincible1958 hat geschrieben: Gestern 15:29Mal sehen, ob wir Teile der alten Crew auch bei Bond 26 wiedersehen, oder ob es jetzt eine komplett neue Ära sein wird - ohne personellen Bezug zur Vergangenheit.
Wenn Amazon zeigen möchte, dass sie die Reihe ernst nehmen, sollten sie schon möglichst viele von der alten Crew anfragen (meiner Meinung nach). Kann natürlich sein, dass Leute wie Daniel Kleinman etc. angefragt werden, aber aufgrund des Wechsels bei den Entscheidungsträgern nun nicht mehr dabei sein wollen. Gerade das "familiäre" Umfeld wurde doch oft zitiert und könnte nun wegfallen.
Obwohl die Qualität ihrer Arbeit schwankend war, fände ich es eigentlich nicht schlecht wenn Purvis und Wade nochmals angefragt werden am Drehbuch mitzuarbeiten, zumindest für den nächsten Film. Eigentlich hatte ich einen Wechsel bei den Autoren bis vor kurzem noch bevorzugt, aber aufgrund der nun neuen Situation wäre eine gewisse Kontinuität an anderen Stellen vielleicht nicht das verkehrteste...
Aber irgendwie glaube ich, dass man komplett die gesamte Crew austauschen wird...

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 17:49
von Aviewtoakill
Jetzt sind ein paar Stunden vergangen, aber ich bin immer noch geschockt.
Allerdings habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht, ob es hätte anders laufen können.
Ja, dass hätte es. Wenn man (BB,MGW) es gewollt hätte.

Jetzt ist die Entscheidung gefallen und mir stellt sich die Frage: Gibt es auch Vorteile?
Einige gibt es tatsächlich, ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Qualität:

- die Reihe wird fortgesetzt
- es ist wieder Fahrt in die Sache gekommen (die letzten Monate/Jahre waren schon bleiernd
- neue Köpfe müssen nicht immer schlecht sein (BB und MGW) haben auch vieles richtig gemacht
- es ist eine Menge Geld im Spiel, richtig eingesetzt kann das einen Film qualitativ voranbringen
- die lange Durststrecke ist zuende, für mich begann sie mit dem Drehschluss von NTTD 2019 (ohne Corona wäre NTTD ja schon 2020 veröffentlicht worden)

Ich vermute, dass der erste Film alle Klischees und Erwartungen erfüllen wird.
So blöd ist niemand, eine so erfolgreiche Reihe beim Neustart total neu erfinden zu wollen.
Craigistheman hat auch viele Dinge geschrieben, die ich teile.
Wie gesagt, die Vorteile können ALLE ins negative abdriften und wir benennen das Forum in ehemaligefansvonjamesbond.de um!
Auch ich mache mir Sorgen um die völlige Vermarktung, sehe da leider auch ein paar Ansätze für:

- das Leben des jungen JB
- Blofeld, wie alles begann
- eine TV Serie mit 45 Minuten Fällen usw.

Ich persönlich freue mich erstmal auf einen Neuanfang, hätte ihn aber natürlich lieber bei EON gesehen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 18:17
von craigistheman
Naja, etwas positives haben die jüngsten Entwicklungen. Das Forum ist aktiv wie schon seit 3 Jahren nicht mehr, selbst ein paar Ehemalige melden sich zu Wort! :D
Was wohl aus dem kleinen Niklas mit der Propellermütze geworden ist? Oder aus 001? Oder aus chief?

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 18:18
von vodkamartini
Der nächste Bond wird ein GE Klon werden. Danach sehen wir weiter.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 18:47
von GoldenProjectile
Ich bin weiterhin tiefenentspannt. Ein James Gunn oder Matt Reeves zeigt übrigens, dass manchmal doch noch die richtigen Leute in kreativen Schlüsselpositionen landen: Fans einer Materie, mit Respekt und Vertrautheit aber auch Ideen.

Und sollte das bei Bond nicht der Fall sein... Tja, ist ja nicht so als ob die letzten zehn Jahre unter (SP, NTTD, Road to a Million) eine Traumbilanz gewesen wäre und nun eine perfekt funktionierende Struktur zusammenbricht.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 19:12
von craigistheman
Henry Cavill könnte der nächste Bond werden, sollte Bezos den Kommentaren unter seinem Post irgendeine Wichtigkeit beimessen. Brot und Spiele für‘s Volk!

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 19:17
von Gernot
Damit könnte ich leben.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 19:19
von vodkamartini
Er ist schon 40+, andererseits bei einem Film pro Jahr kann er den überirdischen Daniel schnell einholen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

Verfasst: 21. Februar 2025 19:34
von Invincible1958
Martin007 hat geschrieben: Gestern 16:04
Invincible1958 hat geschrieben: Gestern 15:29Mal sehen, ob wir Teile der alten Crew auch bei Bond 26 wiedersehen, oder ob es jetzt eine komplett neue Ära sein wird - ohne personellen Bezug zur Vergangenheit.
Wenn Amazon zeigen möchte, dass sie die Reihe ernst nehmen, sollten sie schon möglichst viele von der alten Crew anfragen (meiner Meinung nach). Kann natürlich sein, dass Leute wie Daniel Kleinman etc. angefragt werden, aber aufgrund des Wechsels bei den Entscheidungsträgern nun nicht mehr dabei sein wollen. Gerade das "familiäre" Umfeld wurde doch oft zitiert und könnte nun wegfallen.
Wer weiß, ob sie überhaupt weiterhin eine klassische Titelsequenz beibehalten wollen. Vielleicht wird Kleinmann überflüssig.