Re: Regie & Stil
Verfasst: 26. August 2018 20:11
Wie kommst du denn auf die irrsinnige These?
Oder soll das eine Provokation sein? 
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Das glaube ich zwar auch, aber ich denke auch, dass man von vorneherein prinzipiell geeignete Kandidaten gar nicht erst in Betracht zieht, weil man ein zu eng gefasstes Kandidatenfeld hat. Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass ein erfahrener und erfolgreicher Regisseur, der aber seit geraumer Zeit vom Hollywood-Radar verschwunden ist, durchaus dankend ein Angebot für einen Bondfilm annehmen würde und mitunter auch nicht die schlechteste Lösung wäre. Mal kurz ohne groß nachzudenken würde ich z.B. John Badham oder Peter Hyams aus dem Ärmel schütteln, die zwar nicht unbedingt als die künstlerische ambitioniertesten Regisseure in die Filmgeschichte eingegangen sind, dafür aber oftmals unter Beweis gestellt haben, dass sie sowohl mit größeren Budgets/Produktionen und Stars umzugehen wissen wie auch, dass sie es verstehen kurzweilige Unterhaltung zu liefern. Wobei mir natürlich durchaus bewusst ist, dass "solche" Leute für EON keine Überlegung wert sind - was gerade in der aktuellen Situation aber meiner Ansicht nach ein ähnlicher Denkfehler ist wie die Versessenheit auf eigenwillige/besonders künstlerische Filmemacher mit großem Namen. Gerade in der jetztigen Lage würde ich einen routinierten Auftragsregisseur bevorzugen.Casino Hille hat geschrieben: 26. August 2018 17:46 Ich halte auch persönlich (sogar als Fan) den Gedanken für völlig absurd, dass jeder Regisseur gerne mal einen Bondfilm inszenieren würde.
Wen sollte ich denn damit provozieren?Casino Hille hat geschrieben: 26. August 2018 20:11 Wie kommst du denn auf die irrsinnige These?Oder soll das eine Provokation sein?
Das glaube ich auch nicht, dass jeder Regisseur einen Bondfilm inszenieren will, genauso wie auch nicht jeder Zuschauer einen Bondfilm sehen will. Zudem wird auch ein Regisseur, der potentiell Bock drauf hat, nicht jeden Bondfilm inszenieren wollen.Casino Hille hat geschrieben: 26. August 2018 17:46 Ich halte auch persönlich (sogar als Fan) den Gedanken für völlig absurd, dass jeder Regisseur gerne mal einen Bondfilm inszenieren würde.
Sehr merkwürdige Ansicht. Warum sollte Forster denselben Schnittstil auch bei Bond 25 wählen? Forster ist nun als Regisseur nicht gerade dafür berühmt, eine eigene Handschrift zu haben. Der ist eher ein Auftragsregisseur wie Peter Berg, der den Stil nach dem jeweiligen Projekt ausrichtet. Sein "World War Z", der auch viel Action hat, hat zum Beispiel einen recht konventionellen Blockbuster-Schnitt. Was Forster für QOS also sinnig fand, muss ihm bei Bond 25 überhaupt nicht mehr notwendig erscheinen. Forster nur mit seiner QOS-Inszenierung zu verbinden ist ein Trugschluss.Henrik hat geschrieben: 24. August 2018 16:02Die schnellen Schnitte nerven. Einen zweiten QOS brauche ich nicht.
Das wär z.B. auch einer, den ich mir gut als "EON-Ausführungsgehilfe" vorstellen könnte (hätte im Gegensatz zu so alten Säcken wie Badham oder Hyams noch dazu den Vorteil, dass man nicht von sich vor Lachen den Bauch haltenden nassforschen Studioexecutive-Typen aus dem Raum geschmissen werden würde, wenn man als Produzent diesen als potenziellen Regisseur erwähnen würde). Fand was ich von ihm bislang gesehen habe sehr ordentlich und handwerklich sehr solide.Casino Hille hat geschrieben: 27. August 2018 13:54 Der ist eher ein Auftragsregisseur wie Peter Berg, der den Stil nach dem jeweiligen Projekt ausrichtet.
Sehe ich auch so. Als "Auftragsregisseur" würde ich ihn aber trotzdem nicht bezeichnen. Das würde ihm und seinem künstlerischen Schaffen nicht gerecht werden.Casino Hille hat geschrieben: 27. August 2018 13:54 Forster nur mit seiner QOS-Inszenierung zu verbinden ist ein Trugschluss.
Jedenfalls hat QOS auf mich nicht gerade den besten Eindruck hinterlassen, was sein Mitwirken bei Bond angeht. Wenn ich jemanden Bekanntes als Regisseur aussuchen würde, dann würde ich Mendes oder Campbell bevorzugen, dessen Mitwirken bei Bond hat mich überzeugt.Casino Hille hat geschrieben: 27. August 2018 13:54Sehr merkwürdige Ansicht. Warum sollte Forster denselben Schnittstil auch bei Bond 25 wählen? Forster ist nun als Regisseur nicht gerade dafür berühmt, eine eigene Handschrift zu haben. Der ist eher ein Auftragsregisseur wie Peter Berg, der den Stil nach dem jeweiligen Projekt ausrichtet. Sein "World War Z", der auch viel Action hat, hat zum Beispiel einen recht konventionellen Blockbuster-Schnitt. Was Forster für QOS also sinnig fand, muss ihm bei Bond 25 überhaupt nicht mehr notwendig erscheinen. Forster nur mit seiner QOS-Inszenierung zu verbinden ist ein Trugschluss.Henrik hat geschrieben: 24. August 2018 16:02Die schnellen Schnitte nerven. Einen zweiten QOS brauche ich nicht.
Da stimme ich dir wieder zu. Forster mag ich generell zwar auch, aber Campbell und Mendes sind meiner Meinung nach noch ein Stück besser und haben auch die besseren Bondfilme hervorgebracht.Henrik hat geschrieben: 29. August 2018 15:51 Jedenfalls hat QOS auf mich nicht gerade den besten Eindruck hinterlassen, was sein Mitwirken bei Bond angeht. Wenn ich jemanden Bekanntes als Regisseur aussuchen würde, dann würde ich Mendes oder Campbell bevorzugen, dessen Mitwirken bei Bond hat mich überzeugt.
Genau. "Herausragend" ist der Scheitelpunkt zwischen "gewöhnlich" und "übertrieben" und dieser der Abstand zwischen diesen Seiten wird immer enger. Für mich war CR da der perfekte Balanceakt. Leider bin ich inzwischen auch so verwöhnt, daß ich von Bond nur noch "herausragend" erwarte und schnell enttäuscht bin, wenn es da mal hapert. Ist mein persönliches Problem und ich habs mir nicht gewünscht.Henrik hat geschrieben: 30. August 2018 11:44 Es fehlt allerdings nicht mehr viel dazu, dass man übers Ziel hinausschiesst. Hier ist Vorsicht geboten.
Ein "beliebiger, langweiliger" Film stellt hingegen kein Problem dar. Ich habe es schon häufiger geschrieben: Nicht jeder neue Bond-Film muss der beste aller Zeiten werden. Mit einem typischen Bond-Film ohne Experimente wäre ich zufrieden.