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Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 3. Dezember 2017 23:35
von vodkamartini
So jetzt ein bißchen ausführlicher zu Stuttgart

:
Draußen ist es kalt, dunkel und nass. Also trübe und trist. Böse Zungen würden sagen, typisches Depeche Mode-Wetter halt, passend zum düsteren, schwermütigen Sound. Wie Recht sie haben, aber anders als gedacht. Wären sie nur einmal Teil eines Mode-Festakts gewesen, wären sie für alle Zeiten von dieser Missinterpretation kuriert. Am Dienstag in der Stuttgarter Schleyerhalle war wieder eine solche Gelegenheit. Glückliche, erwartungsvolle und frohgemute Gesichter schon beim Anstehen im schwäbischen Nieselregen. Im auffälligen Kontrast zum vorherrschenden schwarzen Dresscode war an allen Ecken und Enden eine euphorisierte Vorfreude zu spüren, die schon einen recht deutlichen Hinweis auf die ganz spezielle Aura dieser Band gibt. Nicht umsonst spricht man hier auch nicht von Fans, sondern von „Devotees“, also hingebungsvoll Ergebenen. Hier wird kein Konzert gegeben, hier wird eine Messe abgehalten ...
http://vodkasreviews.de/?p=126
Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 6. Dezember 2017 21:14
von DonRedhorse
Sehr schön!
Hast Du eine neue Heimat für Deine Kritiken?

Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 6. Dezember 2017 23:09
von vodkamartini
Teilweise. Schreibe weiterhin für die ofdb, will aber alles auch in einem eigenen Bereich sichern. Manches wird es nur auf dem Blog geben, wo ich auch Konzertkritiken mit dazu nehme. Mal sehen, was mir noch so einfällt.

Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 7. Dezember 2017 16:26
von vodkamartini
Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 23. Januar 2018 21:30
von vodkamartini
Hallo Don!

Und natürlich alle weiteren Interessierten.
Hier mal ein paar persönliche Eindrücke zum Abend im Fränkischen:
Devote Sauna-Party im Frankenland - Depeche Mode heizen ein
Kalt, nass und klamm ist es. Der deutsche Januar hat ja längst den November als Schmuddelmonat Nummer 1 abgelöst. Aber was tut man nicht alles für den einzigen bayerischen Winterauftritt der kultigen Basildon-Boys? Depeche Mode luden ins Frankenland, da gibt es keine faulen Ausreden wie mieses Wetter, oder lange Fahrzeiten. Schon beim Gedanken an die hymnischen Synthklänge, an Dave Gahans dunklen Bariton, an das feierliche Gemeinschaftserlebnis wird einem warm ums Herz. Electro-Blues versus Winter-Blues und der Sieger steht schon von vornherein fest ...
Hier geht´s weiter:
http://vodkasreviews.de/?p=238
Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 24. Januar 2018 10:22
von DonRedhorse
Schön. Dachte, das Konzert in Nürnberg wäre erst im Februar. Stimmung war wohl wieder großartig.
"I want you now" habe ich mir auf youtube angeschaut, ist auf
http://www.depechemode.de verlinkt. Klasse.
Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 24. Januar 2018 18:46
von vodkamartini
War am Sonntag, mein drittes und letztes Konzert der Global Spirit Tour. Sonntag war ideal, da konnte man schon nachmittags anreisen un noch gemütlich was essen. Generell mag ich die Hallenkonzerte viel lieber, sind intimer und gleichzeitig haben sie mehr Dampf. Wobei ich diesmal alle drei Male sehr nah dran war, was immer das Erlebnis noch enorm steigert.
Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 24. Januar 2018 20:29
von DonRedhorse
Und nun heisst es wieder 3 Jahre warten bis zum (hoffentlich) nächsten Album ...
Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 25. Januar 2018 17:44
von vodkamartini
Es wird kommen, da bin ich guter Hoffnung, wenngleich man bei den Jungs natürlich nie so ganz sicher sein kann. Aber im Moment läuft es zu gut, zu harmonisch, um da Zweifel haben zu müssen.
Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 25. April 2018 17:11
von DonRedhorse
Nachdem ich in den letzten zwölf Monaten Depeche Mode wirklich exzessiv gehört habe, wird es Zeit für eine Neubewertung der Schaffenskraft unserer Lieblingsband. Warum ich die alte Jugendliebe im Frühjahr 2017 wiederentdeckt habe? Anlass dazu war zum einen die Neugier auf das neue Album Spirit und zum anderen dieser Thread! Delta Machine und Sounds of the Universe kannte ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, Ultra, Exciter und Playing the Angel habe ich erst im letzten Jahr richtig kennengelernt.
Nach dem Album Songs of Faith and Devotion habe ich 1993 das Interesse an DM verloren und mich anderen Bands zugewandt. Obwohl ich das Album SOFAD und die sensationelle Devotional-Tour mochte, passte mir der Kurs der Band und der ganze Hype damals überhaupt nicht mehr. Das war mir alles zu kommerziell, zu angesagt, zu sehr Mainstream. Damals habe ich härtere und elektronischere Musik gehört, sowohl zu Hause wie auch in den Clubs. In der Szene waren DM damals eher verpönt. Die nachfolgende Alben Ultra, Exciter und Playing the Angel habe ich zwar noch pflichtgemäß gekauft, aber wenn ich ehrlich bin, kaum gehört und noch weniger geschätzt.
Unangefochten an der Spitze damals wie heute stehen für mich die beiden perfekten Meisterwerke Violator und Songs of Faith and Devotion. Obwohl beide Alben hintereinander erschienen sind, sind sie doch recht unterschiedlich. Violator ist das perfekte Synthi-Pop-Wave Album. Die Gitarre hält Einzug in die Musik von DM, am prägnantesten bei den Songs Personal Jesus und auch bei Enjoy the Silence. Songs of Faith and Devotion ist das wohl rockigste Album von DM, mit Einflüssen von Grunge, Soul und Gospel. Von vielen Fans werden diese beiden Alben zu Recht als Höhepunkte der Bandgeschichte angesehen.
Ultra, Exciter und Playing the Angel sind in meiner Gunst stark gestiegen, vor allem Ultra steht den beiden o.g. Alben kaum nach. Exciter ist ein wunderbar ruhiges, entspanntes Album mit starken Songs. Playing the Angel ist eher ein düsteres und hypnotisches Album, das eine schöne Sogwirkung entfalten kann.
Sounds of the Universe hat mit am Anfang nicht gefallen, zwischenzeitlich fand ich es etwas besser. Aber mittlerweile geht es mir wieder auf die Nerven und einige Songs kann ich gar nicht mehr hören. Das Album ist zu verspielt und die Songs zu überfrachtet. Bis auf Wrong, Fragile Tension und Corrupt hat das Album meiner Meinung nach nicht viel Substantielles zu bieten.
Delta Maschine überzeugt mit schönen analogen Sounds, viel Soul und einem der schönsten Songs überhaut, nämlich Should Be Higher.
Eine Einordnung von Spirit fällt mir schwer. Vielleicht ist das Album noch zu neu, aber so richtig zünden die Songs nicht bei mir. Das heißt nicht, dass das Album nicht hörbar wäre, aber das gewisse etwas fehlt mir, selbst bei den Singles. Aktuell sehe ich bis auf Sounds of the Universe und dem Debut-Album alle anderen Alben stärker.
Hier der Versuch einer Rangliste:
1. Songs of Faith and Devotion
2. Violator
3. Ultra
4. Music for the Masses
5. Black Celebration
6. Delta Machine
7. Some Great Reward
8. Exciter
9. Playing the Angel
10. Construction Time Again
11. A Broken Frame
12. Spirit
13. Sounds of the Universe
14. Speak & Spell
Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Auf jeden Fall bin ich froh, die Band wiederentdeckt und letzten Herbst auch wieder live gesehen zu haben.
Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 25. April 2018 20:38
von vodkamartini
Sehe gerade, dass der thread seit exakt einem Jahr besteht.

Da ist ein Fazit wirklich sehr passend. Interessante Einblicke, Don. Werde mir ebenfalls Gedanken machen und mich dann auc dazu äußern.
Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 25. April 2018 21:01
von DonRedhorse
Witzig, das habe ich gar nicht gesehen. Kein Stress, Fussball geht vor!

Re: Verstorbene Persönlichkeiten der Film- und Musikwelt
Verfasst: 27. Mai 2022 06:59
von StanleyBeamish
Andy Fletcher, der ruhende Pol von Depeche Mode, ist gestorben. Eigentlich galt Dave Gahan als der am riskantesten lebende der Band, aber dass es Andy erwischte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie
Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 27. Mai 2022 09:43
von DonRedhorse
StanleyBeamish hat geschrieben: 27. Mai 2022 06:59
Andy Fletcher, der ruhende Pol von Depeche Mode, ist gestorben. Eigentlich galt Dave Gahan als der am riskantesten lebende der Band, aber dass es Andy erwischte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie
Das ist sehr traurig.
Musikalisch hat Andrew nach meiner Einschätzung keine große Rolle gespielt, aber was den Zusammenhalt, das Management angeht, war er sehr wichtig. Ob die Band ohne ihn eine Zukunft hat? Schwer vorstellbar. RIP
Re: Depeche Mode - cult in black
Verfasst: 29. Mai 2022 14:26
von craigistheman
Diese Nachricht hat mich ebenfalls erschüttert, Andy hat den Sound der Formation nachhaltig geprägt und stets aktualisiert. Nach dem plötzlichen Tod von Taylor Hawkins, ein weiterer großer Verlust für die Musikwelt.