Welcher Teil der "Mission: Impossible"-Reihe gefällt euch am besten?

Kobra, übernehmen Sie (TV-Serie, 1966-1973)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
In geheimer Mission (TV-Serie, 1988-1990)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Mission: Impossible (Kinofilm, 1996)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (9%)
Mission: Impossible II (Kinofilm, 2000)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (9%)
Mission: Impossible III (Kinofilm, 2006)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Mission: Impossible – Phantom Protokoll (Kinofilm, 2011)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (15%)
Mission: Impossible – Rogue Nation (Kinofilm, 2015)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (9%)
Mission: Impossible – Fallout (Kinofilm, 2018)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (24%)
Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil eins (Kinofilm, 2023)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (9%)
Mission: Impossible – The Final Reckoning (Kinofilm, 2025)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 33

Re: Mission: Impossible

214
Maibaum hat geschrieben:Lost war aber in der Hinsicht meist extrem clever.

Cloverfield ist doch gar nicht wirklich von Abrams, oder hat ers geschrieben?
Die Idee stammt von Abrams und er war auch Produzent. Lost verfing sich imo immer mehr in Ungereimtheiten, was auf Dauer sehr ermüdete.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Mission: Impossible

215
vodkamartini hat geschrieben: Die Idee stammt von Abrams und er war auch Produzent. Lost verfing sich imo immer mehr in Ungereimtheiten, was auf Dauer sehr ermüdete.
Eigentlich nicht. Es war für mich relativ schlüssig, auch das Ende. Aber das Ende war trotzdem nicht wirklich gut, das war mir zu wenig.

Re: Mission: Impossible

217
danielcc hat geschrieben:Ich hab nix gegen Geheimniskrämerei oder gegen seine Filme (MI3 und Star Treks) aber es ist halt oft viel Lärm um Nichts.
Und Khan war eh das am schlechtesten gehütete Geheimnis der Filmgeschichte. :lol:
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Mission: Impossible

219
Mission: Impossible II

Die IMF (Impossible Mission Force) der USA scheint ein Problem mit der Loyalität ihrer Mitarbeiter zu haben. Nach dem Brian De Palma Tom Cruise als Ethan Hunt 1996 in "Mission: Impossible" auf die Jagd nach einen Verräter schickte, beauftragte ihn Regisseur John Woo vier Jahre später erneut mit einer solch unmöglichen Mission. Wo jedoch sein Vorgänger auf ausfallende Actionszenen verzichtete und sich eher auf eine komplexe und spannende Story konzentrierte, bietet Woo den krassen Gegenentwurf. Intelligent, vielschichtig oder spannend ist hier gar nichts mehr. Die Handlung ist sogar so dünn, dass sie auf einen Bierdeckel geschrieben noch genügend Platz für einen weiteren Film lassen würde. Fokus legt Woo aber trotzdem - auf hochgestyltes Actionkino in Ultra-Zeitlupe. So bleibt vom thrillerartigen Erstling zwar am Ende nicht mehr viel übrig, das Endresultat kann sich aber dennoch sehen lassen.

Diejenigen, welche sich besonders ein stil ähnliches Sequel zu De Palmas Film erhofft hatten, sollten "Mission: Impossible II" vollständig meiden. Alles, was vom Beginn der Reihe noch übrig ist, sind Tom Cruise als Protagonist, Ving Rhames als sein Nebenpart und das weltberühmte musikalische Theme von Lalo Schifrin. Doch bereits musikalisch zeigt sich eine erste deutliche Neuerung, denn den Soundtrack steuerte dieses Mal Hans Zimmer bei, dessen Musik sich hier so brachial und pompös zeigt, wie es dem Geschehen auf der Leinwand angemessen erscheint. Das funktioniert, auch wenn er leider manchmal dazu neigt, dem ohnehin schon pathetischen Treiben noch einmal die Krone aufzusetzen. Beinahe lächerlich theatralisch wirkt dieses "Zusammenspiel" besonders in den Momenten, in denen Woo inhaltlich versucht, uns als Zuschauern eine Liebesgeschichte zwischen Cruises Ethan Hunt und seinem Love Interest Nyah zu erzählen, diese ist nämlich derartig oberflächlich und billig aufgebaut und entwickelt, dass die sowieso bereits enorm schwülstigen Dialoge zusätzlich aufgesetzt wirken. Immerhin, die Romanze im Mittelpunkt hat ja auch was positives an sich, so haben wir zum einen wenigstens irgendeinen Aufhänger, damit man sich in dem eindimensionalen Bilderbuchplot rund um ein mörderisches Super-Virus orientieren kann und zum anderen steht so neben Actionheld Cruise die wunderschöne Thandie Newton wesentlich im Vordergrund, die in den ersten zwanzig Minuten für prickelnde Erotik sorgt und auch später noch ein absoluter Hingucker bleibt. Mehr Attraktivität geht gar nicht und "Mission: Impossible II" ist eben eindeutig ein Film für Männer.

Und als solchen versteht Woo seinen Film auch. Nicht nur auf die optischen Vorzüge der Hauptdarstellerin bezogen, auch darüber hinaus ist er stets bestrebt, die Leinwand abwechslungsreich zu füllen. Und dabei scheint es ihm nicht zu langen, einfach nur Autos oder Motorräder in Hochgeschwindigkeit über den Asphalt fegen zu lassen, bei ihm wird jeder Kilometer einzeln in epischer Länge zelebriert. Sein Faible für Zeitlupen lebt er in jedem Moment voll und ganz aus und genießt sichtlich die bildgewaltige Ästhetik, mit der er seine Gewaltorgien versieht. Besonders eine bleihaltige Auseinandersetzung in einem Laboratorium erinnert überdeutlich an den Kinohit "Matrix" der Gebrüder Wachowski. Toll anzusehen und besonders kreativ gestaltet sind all diese Sequenzen, Woo ist handwerklich auch viel zu versiert, als das er sich in seinem Metier Fehler erlauben würde. Die dazugehörige Soundkulisse ist ein wahrer Genuss, so laut und authentisch ist man nur selten in die Kämpfe und Verfolgungen involviert und es trägt enorm zum Spaß des Filmes bei. Schade nur, dass man die ganzen 124 Minuten über konstant merkt, dass ein wirkliches Drehbuch beim Dreh gar nicht vorhanden war. Man hatte die meisten Actionszenen im Sinn und die zugehörige Handlung halbwegs drum herum konstruiert. Dementsprechend einfallslos dümpelt das Geschehen vor sich hin und besonders im langen Mittelteil, der zwangsläufig hin und wieder ein wenig in Not gerät, etwas zu erzählen, hat hier ein paar Längen und dreht sich unnötig im Kreis.

Womit "Mission: Impossible II" allerdings steht und fällt, ist der Hauptdarsteller. Denn wie schon bei De Palma stellt Woo Tom Cruise ganz allein in den Vordergrund und es gibt kaum eine Szene, die ohne ihn läuft. An dieser Stelle spalten sich dann auch die Lager, die einen mögen Ethan Hunt als Charakter eine völlige Substanzlosigkeit attestieren. Dies ist soweit richtig, schadet in diesem Fall aber keineswegs, das auch keine andere Person im Film tiefgründiger oder mehrdimensionaler wäre, selbst der dafür gerne herangezogene Part des Bösewichts bleibt bei der Interpretation von Dougray Scott ein Statist. Die anderen erkennen dafür zu Recht an, dass Cruise dem Film enorm weiterhilft. Er zeigt in all seinen Szenen so viel Charisma und Spielfreude, dass man ohne Probleme (oder definierten Charakter) auch so mit ihm mitfiebert und hier beinahe derselbe Effekt eintritt, mit dem auch Sean Connery in den 60ern das Publikum an seine James Bond Rolle band. Die "Tom-Cruise-One-Man-Show" verspricht ironisch-süffisanten Humor, ein gesundes Maß an männlichem Testosteron (auch einige Machoposen wirken bei Cruise nicht peinlich) und wird zusätzlich positiv dadurch verstärkt, dass Cruise erkennbar alle großen Stunts selbst ausführte, was selbst abgehobenste Szenarien ein Stückweit erdet. Abgehoben im direkten Vergleich wirkt dafür Woos inflationärer Einsatz der aus Teil 1 bekannten Gesichtsmasken. Es mag ein netter Effekt sein, doch wenn beinahe alle 10 Minuten ein konstruierter Twist durch diese Gadgets zu Stande kommt, erscheint das irgendwann mehr als nervig.

Fazit: Regisseur John Woo, Produzent Tom Cruise und Komponist Hans "zimmern" mit "Mission: Impossible II" das exakte Gegenstück zum Vorgänger. Metaphern werden zu Running-Gags umfunktioniert, ruhige Einbruchssequenzen verkommen zu Materialschlachten erster Klasse. Subtil ist hier gar nichts mehr, dafür schlägt der Holzhammer konsequent auf jeden Moment ein. Damit bleibt zwar das Risiko, Liebhaber des ersten Teils dezent zu verärgern, ansonsten aber ein schön anzusehender reinrassiger Actionreißer für zwischendurch, dessen Drehbuch manchmal höchstens etwas zu laut "Arbeitsverweigerung" zu schreien scheint.

7/10
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Re: Mission: Impossible

220
Sehr gute und vor allem ausgewogene Kritik, wie man sie zu M:I2 selten findet.
Mich hat der Film damals im Kino echt geflasht, weil das pures Testosteron-Kino ist. Dennoch sind die Schwächen auch passend aufgezählt von dir
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Mission: Impossible

222
Oh ja, pures Testosteron-Kino trifft es perfekt. :) Und ja der Film hat einige Gaga-Szenen und Momente wo man nur mit dem Kopf schütteln kann, er macht aber auch unglaublich viel Spaß und hat ein hohes Tempo, das über die ein oder andere Schwäche hinweg tröstet.

Dennoch der schwächste Teil der Reihe, finde ich. Spaß machen sie aber alle.

Re: Mission: Impossible

224
Für mich hat der zweite Teil einen etwas größeren Abstand von den anderen Filmen und er hat mir schon beim ersten Sehen nicht so gefallen, aber es gibt doch noch einiges, das diesen Film sehenswert macht.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)